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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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2.3.2 Theorien zur Erklärung der Kosten <strong>von</strong> <strong>Produktvielfalt</strong><br />

Nachfolgend werden Theorien zur Erklärung der mit der <strong>Produktvielfalt</strong> verbundenen<br />

Kosten aus Konsumentensicht dargestellt. Dabei werden sowohl kognitive als auch<br />

affektive Aspekte berücksichtigt. Die Theorie der Cost of Thinking dient der<br />

Erklärung der kognitiven Kostenwirkung der <strong>Produktvielfalt</strong>. Die affektive<br />

Komponente wird durch die Konflikttheorie und die Theorie des antizipierten Regrets<br />

abgedeckt. Dadurch werden sowohl antizipierte als auch im Prozess entstandene und<br />

erlebte Emotionen als Basis der Erklärung der negativen Wirkung <strong>von</strong> hoher<br />

<strong>Produktvielfalt</strong> auf das Konsumentenverhalten verwendet.<br />

2.3.2.1 The Cost of Thinking<br />

„To most people nothing is more troublesome than the effort of thinking”<br />

(James Bryce, The American Commonwealth 1888, zitiert nach<br />

Shugan 1980, S. 99)<br />

Shugan (1980) schlägt in seiner Theorie der „Cost of Thinking“ eine Methodik vor,<br />

wie der kognitive Aufwand der Entscheidungsfindung für verschiedene<br />

Entscheidungsstrategien quantifiziert werden kann, indem er ein „(...) measurable<br />

(i.e., well-defined and calculable) unit of thought (...)“ (Shugan 1980, S. 100)<br />

definiert. Diese Gedankeneinheit – das „unit of thought“ (Shugan 1980, S. 100) –<br />

legte er fest als den kognitiven Aufwand, den ein Entscheider beim Vergleich <strong>von</strong><br />

zwei Alternativen hinsichtlich eines Attributs hat (vgl. Payne/Bettman/Johnson 1993,<br />

S. 76).<br />

Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist dabei, dass ein Konsument, der erstmalig aus<br />

einem Sortiment mit M Alternativen wählt, insgesamt M – 1 Vergleiche <strong>von</strong> jeweils<br />

zwei Alternativen machen muss, um das aus seiner Sicht optimale Produkt zu<br />

identifizieren. Shugan legt seiner Theorie damit Entscheidungsmodelle zugrunde, die<br />

auf binären Vergleichen <strong>von</strong> Alternativen basieren, was die allgemeine Anwendbarkeit<br />

seiner Theorie aber deutlich einschränkt (vgl. Payne/Bettman/Johnson 1993, S. 76).<br />

Einen Entscheidungsprozess, der auf binären Vergleichen basiert, kann man sich als<br />

eine Art „Turnier“ vorstellen: <strong>Der</strong> Entscheider ermittelt zunächst aus zwei<br />

(beliebigen) Alternativen die aus seiner Sicht bessere und vergleicht diese<br />

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