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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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eispielsweise auch die Vorliebe vorwiegend weiblicher Konsumenten für<br />

ausgedehnte Shoppingtrips mit Freundinnen erklären, in deren Verlauf ausgiebig<br />

anprobiert und betrachtet, aber nicht notwendigerweise auch gekauft wird. Das<br />

Positive dieses Einkaufserlebnisses – der Hedonic Shopping Value – „(...) reflects<br />

shopping’s potential entertainment and emotional worth“ (Babin/Darden/Griffin<br />

1994, S. 646). <strong>Der</strong> Kauf <strong>von</strong> Produkten ist hierfür keine notwendige Voraussetzung:<br />

„People buy so they can shop, not shop so they can buy“ (Langrehr 1991, S. 428).<br />

Theoretischer Hintergrund<br />

<strong>Der</strong> hedonistische Aspekt des Konsumentenverhaltens geht auf Hirschman und<br />

Holbrook (1982) zurück (vgl. Hirschman/Holbrook 1982; Holbrook/Hirschman 1982).<br />

Ausgangspunkt der Überlegungen der beiden Autoren war dabei die Konzentration der<br />

Konsumentenverhaltensforschung auf die Informationsverarbeitungsperspektive, die<br />

den Konsumenten in der Tradition der mikroökonomischen Theorie als Homo<br />

oeconomicus betrachtet, der als logischer Denker Probleme löst, um eine<br />

Kaufentscheidung zu treffen (siehe S. 69). Die Dominanz der Informationsverarbeitungsperspektive<br />

in der Verhaltensforschung wurde u. a. <strong>von</strong> Holbrook und<br />

Hirschman (1982) „(...) on the grounds that it may neglect important consumption<br />

phenomena“ wie z. B. „(…) various playful leisure activities, sensory pleasures,<br />

daydreams, esthetic enjoyment, and emotional responses (…)“(Holbrook/Hirschman<br />

1982, S. 132) kritisiert.<br />

Die Autoren gründen ihre Hypothesen und theoretischen Aussagen auf Erkenntnisse<br />

<strong>von</strong> Teilbereichen verschiedener verhaltenswissenschaftlicher Forschungsgebiete,<br />

wie z. B. der Ästhetik als Teilbereich der Philosophie (Jaeger 1945), dem<br />

Forschungsgebiet der affektiven Reaktion (affective Response) innerhalb der<br />

Psycholinguistik (Osgood/Suci/Tannenbaum 1957) sowie auf verschiedene Teilgebiete<br />

der Soziologie und Psychologie. Des Weiteren greifen sie auf die Marketingforschung<br />

und hierbei insbesondere auf Erkenntnisse zur Motivationsforschung (vgl.<br />

Dichter 1960) und zum Produktsymbolismus (Grubb/Grathwohl 1967; Levy 1959)<br />

zurück (vgl. Hirschman/Holbrook 1982, S. 93 und die hierin zitierten Quellen).<br />

Auf Basis dieser Theorien haben die beiden Autoren die hedonistischen Aspekte des<br />

Produktkonsums untersucht, die sie als „hedonic consumption“<br />

(Hirschman/Holbrook 1982, S. 92) bzw. als „experiential view“<br />

(Holbrook/Hirschman 1982, S. 132) bezeichnen. Letzterer steht dem vorherrschenden<br />

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