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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Positive Zusammenhänge werden hierbei durch ein + symbolisiert, negative<br />

entsprechend durch ein _ bzw.<br />

In der oberen Abbildung wirkt sich folglich die Anzahl der Produkte positiv auf den<br />

Nutzen <strong>von</strong> <strong>Produktvielfalt</strong> aus, d. h. je höher die Anzahl der Produkte, desto höher<br />

der Nutzen. Als Konsequenz folgt nach der Logik der Erwartungsnutzentheorie, dass<br />

aufgrund des höheren Nutzens die Kaufintention sowie die Zufriedenheit mit dem<br />

gekauften Produkt und dem Kaufprozess steigen. Dies ist damit zu begründen, dass<br />

sich durch die höhere Vielfalt der antizipierte Produktnutzen und dadurch auch die<br />

Wahrscheinlichkeit ein passendes Produkt zu finden, erhöhen. Die Nutzenerwartungswerttheorie<br />

hat damit aufgezeigt, dass der Antizipierte Produktnutzen und<br />

die Erfolgsaussichten zwei wesentliche Facetten des Nutzens hoher <strong>Produktvielfalt</strong><br />

sind.<br />

2.3.1.2 Hedonic Shopping Value<br />

Die klassische Konsumentenverhaltensforschung, in deren Tradition auch die oben<br />

dargestellte Theorie der rationalen Entscheidungstheorie steht, betrachtet den<br />

Konsumenten stets als Problemlöser, der als logisch und rational handelndes Wesen<br />

auf der Basis verfügbarer Informationen ein Entscheidungsproblem löst, indem er ein<br />

entsprechendes Produkt kauft (vgl. Holbrook/Hirschman 1982, S. 132). Die<br />

Motivation zum Einkauf ist demnach allein auf den Kauf eines Produkts zur<br />

Befriedigung eines Bedürfnisses zurückzuführen (vgl. Kroeber-Riel/Weinberg 1996,<br />

S. 147).<br />

Das Verhalten <strong>von</strong> Konsumenten kann aber durch diesen reinen Akquisitionsfokus<br />

nicht vollkommen erklärt werden. So haben Untersuchungen gezeigt, dass<br />

Konsumenten beispielsweise ein Einkaufserlebnis nicht nur nach den „instrumental<br />

benefits of shopping (e.g., acquiring some specific item)“ (Babin/Darden 1995, S. 49),<br />

sondern auch nach dessen hedonistischen <strong>Wert</strong> beurteilen: Diesen umschreiben<br />

Babin und Darden (1995) wie folgt: „(...) hedonic or intrinsic, value reflects more<br />

experiential benefits provided directly by a shopping experience itself (e.g., fun,<br />

novelty, etc.)“ (S. 49).<br />

Ein Individuum misst demnach nicht nur dem Erwerb eines Produkts, sondern auch<br />

dem Kauferlebnis einen <strong>Wert</strong> bei. Dieser ist weitgehend unabhängig vom Ausgang des<br />

Kaufprozesses (vgl. Babin/Darden/Griffin 1994, S. 646). Damit lässt sich<br />

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