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Der Wert von Produktvielfalt: - Universität St.Gallen

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Modelle sind für die weitere Argumentation nicht relevant und werden deshalb an<br />

dieser <strong>St</strong>elle nicht vertieft 27 .<br />

Entscheidend ist vielmehr der Zusammenhang <strong>von</strong> Nutzenbewertung und<br />

Produktwahlverhalten, der sich aus dem Prinzip der Maximierung des Nutzenerwartungswerts<br />

ergibt und wie folgt darstellen lässt (vgl. Herrmann 1998, S. 106):<br />

P ik = P ik (U ik ≥ U jk ) (5)<br />

P ik<br />

U ik , U jk<br />

Wahrscheinlichkeit, dass der Konsument k das Produkt i wählt<br />

Nutzen <strong>von</strong> Option i bzw. Option j<br />

Demnach ist die Wahrscheinlichkeit, mit der sich ein Konsument für eine verfügbare<br />

Option entscheidet gleich der Wahrscheinlichkeit, dass der Nutzen dieser Option<br />

mindestens so groß ist wie der Nutzen einer anderen Option (vgl. Herrmann 1998,<br />

S. 106). Die Wahrscheinlichkeit der Wahl einer Alternative ist folglich proportional zu<br />

deren Nutzen.<br />

Ein wichtiger Aspekt der rationalen Entscheidungstheorie soll an dieser <strong>St</strong>elle<br />

nochmals betont werden: Ein Element der Kaufentscheidung wie z. B. ein zur Wahl<br />

stehendes Produkt, stiftet dem Entscheider ausschließlich Nutzen „by being a means<br />

to and end“ (Chandon/Wansink/Laurent 2000, S. 66). Die means-end Theorie greift<br />

diesen Grundgedanken der Zielorientierung des Konsumentenverhaltens auf und<br />

erklärt dies mit Hilfe <strong>von</strong> Mittel-Ziel (means-end) Ketten (vgl. Herrmann 1998,<br />

S. 31). Demnach kommt „die Motivation zum Kauf eines Produkts (...) dadurch<br />

zustande, dass ein Konsument das Produkt als geeignetes Mittel wahrnimmt<br />

(=kognitiver Vorgang), um angenehme Gefühle zu verwirklichen und seine Triebe<br />

zu befriedigen (...)“ (Kroeber-Riel/Weinberg 1996, S. 147). Ein Konsument erwirbt<br />

nach den Ideen der means-end Theorie ein Produkt mit bestimmten Eigenschaften<br />

(z. B. Laufschuh mit Fersenstütze), um durch dessen funktionalen Nutzen (z. B.<br />

schneller laufen) erstrebenswerte Zielzustände zu erreichen. Letztere werden durch<br />

relativ stabile instrumentale (z. B. körperliche Fitness) und terminale<br />

<strong>Wert</strong>haltungen (z. B. Selbstachtung) des Individuums generiert (vgl. Herrmann<br />

1998, S. 31ff.). Da der Zielzustand nur durch den Kauf des Produkts erreicht werden<br />

kann, dient dieses letztlich als „Mittel zum Zweck“.<br />

27 Eine ausführliche Darstellung verschiedener Modelle findet sich beispielsweise bei McFadden<br />

1985, S. 275ff. und 1981, S. 198ff. oder bei Herrmann 1992, S. 85ff.<br />

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