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Paratexte in der englischen Erzählprosa des 18. Jahrhunderts

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Kapitel 3<br />

Konventionen <strong>des</strong> Paratexts im<br />

klassischen“ Roman: Henry<br />

”<br />

Field<strong>in</strong>gs Tom Jones (1749)<br />

Henry Field<strong>in</strong>gs Roman Tom Jones ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tradition <strong>der</strong> Zeit mit den wichtigsten<br />

<strong>der</strong> bereits e<strong>in</strong>geführten Paratextformen ausgestattet, die e<strong>in</strong>e Reihe von zentralen<br />

Struktur–, Ordnungs– und Präsentationsfunktionen für den Text wahrnehmen.<br />

Sie folgen dabei, so soll gezeigt werden, weitgehend den traditionellen Form– und<br />

Funktionsbestimmungen <strong>der</strong> Paratext–Def<strong>in</strong>ition Genettes, so daß <strong>der</strong> Roman als<br />

Beispielfall für die explizite Verwendung von <strong>Paratexte</strong>n als textkonstitutive und<br />

damit auch auxiliare Mittel für den Text gelten kann. 1<br />

3.1 Der Name <strong>des</strong> Autors<br />

Der Autorenname ist heute, wie auch <strong>der</strong> Titel, zu e<strong>in</strong>em unverzichtbaren Ordnungsmittel<br />

im Umgang mit Büchern geworden, das nicht mehr wegzudenken ist.<br />

Selbst ursprünglich anonym o<strong>der</strong> pseudonym erschienene Werke stehen heute, sortiert<br />

nach dem Namen <strong>des</strong> Autors (oft auf e<strong>in</strong>em neuen Titelblatt als verlegerischer<br />

Peritext 2 ), <strong>in</strong> den Bibliotheken und Buchhandlungen. Beim Autorennamen handelt<br />

es sich heutzutage, an<strong>der</strong>s als <strong>in</strong> früheren Jahrhun<strong>der</strong>ten, also um e<strong>in</strong>en obligatorischen<br />

Paratext. Er spielt e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle bei <strong>der</strong> Konstitution literarischen<br />

Eigentums (Copyright).<br />

Der Status dieses Paratexts läßt sich allgeme<strong>in</strong> so def<strong>in</strong>ieren: die paratextuelle<br />

Stellung (wo?) <strong>des</strong> Autorennamens o<strong>der</strong> <strong>des</strong>sen, was als e<strong>in</strong> solcher fungiert, ist<br />

im Peritext, an<strong>der</strong>s als im diffusen Epitext, fest umrissen. Se<strong>in</strong> kanonischer und<br />

1 Aus diesem Grund wird jedem <strong>der</strong> Elemente auch an dieser Stelle e<strong>in</strong>e kurze (gebündelte)<br />

allgeme<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung nach Genette vorausgestellt, bevor die spezielle Verwendung im Text selbst<br />

analysiert werden soll. Auf diese allgeme<strong>in</strong>en Status– und Funktionsdef<strong>in</strong>itionen wird auch <strong>in</strong><br />

den beiden folgenden Kapiteln immer wie<strong>der</strong> Bezug genommen, notwendige Modifizierungen und<br />

Differenzierungen für die späteren Beispiele werden an geeigneter Stelle h<strong>in</strong>zugefügt.<br />

2 Vgl. die hier verwendeten Textausgaben von A Tale of a Tub und Tristram Shandy jeweils auf<br />

S. iii.<br />

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