PDF herunterladen - Unfallkasse Hessen
PDF herunterladen - Unfallkasse Hessen
PDF herunterladen - Unfallkasse Hessen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />
Achtung: Kohlenstoffmonoxid!<br />
Kleine Hilfestellung für Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen | Teil 1<br />
Kohlenstoffmonoxid (CO) ist ein gefährliches geruch-, farb- und geschmackloses Gas,<br />
das nicht wahrnehmbar ist. CO wirkt erstickend, ohne dass es zuvor zu einer Atemnot<br />
oder anderen Warnzeichen kommt. Daher ist es wichtig, Menschen, die anderen helfen<br />
wollen, selbst ausreichend zu schützen.<br />
Wie entsteht CO?<br />
CO entsteht bei der Verbrennung kohlenstoffhaltiger<br />
Materialien wie Kohle, Erdöl,<br />
Gas oder Holz. Bei einer schlechten Verbrennung<br />
wird mehr CO freigesetzt.<br />
Mögliche Ursachen für erhöhte CO-Werte<br />
in der Luft bzw. in Räumen sind:<br />
• defekte oder verschmutzte Heizungsanlagen<br />
• unzureichende Abgasführung von<br />
Thermen, Schornsteinen oder Kaminen,<br />
z. B. durch verstopfte oder verlegte<br />
Schornsteine oder mangelnden Zug<br />
in oder an einem Kamin<br />
• Verwendung von Grillkohle in<br />
geschlossenen Räumen<br />
• Unterdruckerzeugung in Wohnungen<br />
durch technische Geräte, wie Dunstabzugshauben<br />
oder Klimageräte<br />
• Arbeiten an Verbrennungsanlagen<br />
oder -motoren<br />
Wie wirkt CO im Körper des<br />
Menschen?<br />
CO wirkt hochtoxisch auf Blut, Nerven<br />
und Zellen. Es hat eine ca. 250fach höhere<br />
Affinität an das sauerstofftransportierende<br />
Protein Hämoglobin als Sauerstoff.<br />
Dadurch kann kein Sauerstoff<br />
mehr zu den Zellen transportiert werden.<br />
Die Zellen werden dadurch akut mit Sauerstoff<br />
unterversorgt und irreparabel<br />
geschädigt bzw. zerstört. Bereits geringe<br />
Mengen CO können zu einer akuten<br />
Vergiftung führen.<br />
Die Anzeichen beginnen meist mit<br />
Schwindel, gehen über in Übelkeit, Erbrechen,<br />
Kopfschmerzen, neurologische<br />
Beschwerden, Bewusstlosigkeit, Konzentrationsschwächen,<br />
Herzrhythmusstörungen,<br />
die im Verlauf bis zum Tode<br />
führen können.<br />
Eine CO-Intoxikation kann letztendlich<br />
nur durch eine Blutuntersuchung (Blutgasanalyse<br />
– prozentuale Bestimmung<br />
der Sättigung des Hämoglobins mit<br />
Kohlenstoffmonoxid) festgestellt werden.<br />
Leider ist durch die Ähnlichkeit der<br />
Symptome oft eine Verwechslung mit<br />
anderen Erkrankungen, wie grippaler<br />
Infekt, Magen-Darm-Infekt oder Alkoholund<br />
Drogenmissbrauch, möglich.<br />
Ein wichtiger Hinweis für Schwangere:<br />
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) Senatskommission zur Prüfung<br />
gesundheitlicher Arbeitsstoffe hat in der<br />
Technischen Regel für Gefahrstoffe (TRGS<br />
900) seit Juli 2012 für Kohlenstoffmonoxid<br />
ein „Z“ bei Bemerkungen vergeben.<br />
„Z“ bedeutet, dass ein Risiko der Fruchtschädigung<br />
auch bei Einhaltung des<br />
Arbeitsplatzgrenzwertes (AGW) und des<br />
biologischen Grenzwertes (BGW) nicht<br />
ausgeschlossen werden kann.<br />
Gefahren durch CO<br />
Die Dichte von CO liegt bei 0,9668. Es<br />
ist leichter als die Umgebungsluft, steigt<br />
nach oben und ist sehr stark der Thermodynamik,<br />
also auch der räumlichen Luftverwirbelung<br />
unterworfen. Durch sein<br />
großes Diffusionsvermögen kann es durch<br />
Decken und Wände diffundieren; eine<br />
Ausbreitung in benachbarte Räume ist<br />
dadurch möglich, ohne dass dies wahrgenommen<br />
wird.<br />
Schweregrade und typische Symptomatik der CO-Intoxikation<br />
Schweregrad Symptome CO-Hb-Fraktion<br />
leicht Kurzatmigkeit bei Belastung und Kopfschmerz > 10 %<br />
Schwindel, Ohrensausen, Übelkeit, Erbrechen > 20 %<br />
mittelschwer Müdigkeit, Sehstörungen > 30 %<br />
Tachykardie, Bewusstseinsverlust,<br />
Herzrhythmusstörungen (VES)<br />
> 40 %<br />
schwer Koma, Tachypnoe > 50 %<br />
Krampfanfälle, Cheyne-Stokes-Atmung > 60 %<br />
Atem- und Kreislaufversagen 60 bis 80 %<br />
12