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Dokument 1.pdf - Hochschulschriftenserver der Universität Trier

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Nach seiner Würzburger "Konversion" und noch während <strong>der</strong> Fortsetzung seiner<br />

"Berufung" als Judenvernichter mußte sich Johann von Rinberg/Rindfleisch wegen<br />

seines Wortbruchs jetzt auch vor dem Zugriff König Albrechts in acht nehmen.<br />

Mit seiner tollkühnen Befreiungsaktion, als er den noch in Gefangenschaft befindlichen<br />

Sohn Adolfs von Nassau, Ruprecht, dem Mainzer Erzbischof entriß, erwarb sich Johann<br />

von Rinberg Freundschaft und Dankbarkeit <strong>der</strong> Grafenfamilie. Er nahm an den sich<br />

anschließenden Kämpfen gegen den Erzbischof teil, bis daß König Albrecht um den<br />

16./17.Juni 1299 mit Heeresmacht intervenierte. 98 Dann hören wir erst wie<strong>der</strong> am<br />

2.Dezember 1300 als "officiatus" Graf Roberts von Nassau von ihm, anschließend am<br />

11.12.1300,als sich <strong>der</strong> neue <strong>Trier</strong>er Erzbischof Dieter von Nassau, Bru<strong>der</strong> des bei<br />

Göllheim getöteten Königs Adolf von Nassau, mit seiner Bürgerschaft von Koblenz<br />

aussöhnt und zwar unter Vermittlung namentlich benannter "Freunde", unter ihnen sein<br />

Neffe Graf Robert und "Johan von Rynberg". Dies war <strong>der</strong> Beginn auch seiner<br />

Dienstbindung an Erzbischof Dieter von <strong>Trier</strong> und seines Wirkungsbereiches im<br />

Koblenzer und <strong>Trier</strong>er Raum. 99 Hier trifft er sich wie<strong>der</strong> mit seinen ehemaligen<br />

Untergebenen bzw. Ministerialen des Speyergaues, Nikolaus von Hagen (de Indagine),<br />

dem er 1303 im <strong>Trier</strong>er Schultheißenamt nachfolgte, und mit Tilmann von<br />

Schwarzenburg. 100<br />

Nach dem Regierungsantritt Erzbischof Dieters betrat Johann von Rinberg das<br />

Erzbistum <strong>Trier</strong> über Koblenz, denn hier hatte er sich nie<strong>der</strong>gelassen und zwar in <strong>der</strong><br />

St.Georgengasse, in <strong>der</strong> auch das Minoritenkloster gelegen war. Am 8.März 1303 (1302<br />

III 23 mor.trev.) stiftet und dotiert Hermann, genannt von <strong>Trier</strong>, Bürger zu Koblenz, den<br />

Altar St.Andrea in <strong>der</strong> Stiftskirche zu St.Florin, wofür er u.a.12 Solidi und 6 Denare<br />

Einkünfte bzw. jährlichen Zinses von seinem in <strong>der</strong> o.g. St.Georgsgasse gelegenen Hause<br />

bestimmt, das auf <strong>der</strong> einen Seite von dem Haus des Johannes, genannt Rindfleisch,<br />

begrenzt wird, auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite vom Haus <strong>der</strong> Godelonis, Witwe des Anselmus. 101<br />

_________________________________________________________________<br />

98 S.o. S.15.<br />

99 S.o. S.16.<br />

100 1297 VIII 11: König Adolf nimmt die edlen Männer "Nicolaus de Indagine" (v. Hagen) und Tilmann von<br />

"Swarzenburg" zu Reichsburgmannen in seinen Burgen Louter (Kaiserslautern) und Kevelnburg (Kibelisburg)<br />

auf...(LHAKo, Best. 54H1177). - Nikolaus von Hagen, spätestens seit Februar 1302 Schultheiß von <strong>Trier</strong>. 1302 III<br />

14 schließt er als Schultheiß einen Edelbürgervertrag mit <strong>der</strong> Stadt <strong>Trier</strong> ab. (Hierzu siehe TURNAU: S.885f.).<br />

1303 VI 12: Johann, Herr von Rinberg, Schultheiß von <strong>Trier</strong> (LHAKo, Best.1A, Nr.3837; STATR, Urk.Tr 7,<br />

1304.). 1304 IX 2 <strong>der</strong>s. als Zeuge unter den "nobiles viri" neben "Nicholaus dominus de Indagine" und<br />

Hermannus dominus de Helfensteyn"... anläßlich des Bündnisses zwischen Erzbischof Dieter und <strong>der</strong> Stadt <strong>Trier</strong>.<br />

(LHAKo, Best.1A, Nr.3837).<br />

Beide "nobiles viri" erhielten ein Burglehen von 400 Pfund Heller mit 40 Pfund jährlicher Rente, "auszuzahlen<br />

durch den Vogt Johannes von Rheinberg im Speyergau". (HANS WAHRHEIT: Die Burglehen zu Kaiserslautern,<br />

Diss.phil. Heidelberg, Kaiserslautern 1918, S.24f.; 92.).<br />

Nikolaus von Hagen war <strong>der</strong> Oheim des Tilmann von Schwarzenberg. (LHAKo, Best.1A, Nr.3278, 1308 II 29).<br />

101 "It(em) do et lego ad dote(m) ipsius altaris duodecim solidorum et sex denariorum redditus sive annui census,<br />

quod Henricus d(ic)tus de Musheym cerdo solvet singulis annis in festo b(ea)ti Martini hyemalis de domo sua<br />

sitam in platea S(anc)ti Georgii, ex cuius uno latere possidens d(icitu)r Jo(hann)es d(ic)tus Rintfleys, ex altere<br />

Godelonis relicta quondam Anselmi.” (LHAKo, Best.112, Nr.1138; Best.112, Nr.1354 . (=Abschrift)).<br />

Daß Johann von Rinberg Nachkommen hatte, wird 1304 III 26 bezeugt: Die Brü<strong>der</strong> Hermann und Heinrich,<br />

Ritter von Helfenstein, bürgen dafür, daß Johann von Rinbergs noch unmündige Kin<strong>der</strong> den von ihm mit<br />

Erzbischof Gerhard von Mainz abgeschlossenen Vertrag wegen Burg Kammerberg einhalten werden .(ERNST<br />

VOGT (Bearb.): Regesten <strong>der</strong> Erzbischöfe von Mainz von 1289-1396, erste Abt., Bd.1, Leipzig 1913, Nr.827). Eine<br />

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