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Dokument 1.pdf - Hochschulschriftenserver der Universität Trier

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<strong>der</strong> Herr von Usenberg ,dem Stadt und Burg Kenzingen gehörten,dem König gegen<br />

Bezahlung die Tore öffnete. 17<br />

Die Annales Colmarienses und das Chron.Colmar.berichten weiter, <strong>der</strong> Herzog hätte nun<br />

um einen Waffenstillstand von drei Tagen gebeten, den ihm <strong>der</strong> König bewilligte, den <strong>der</strong><br />

Herzog aber nutzte, um zunächst unbemerkt in <strong>der</strong> Nacht und früh morgens abzuziehen<br />

und bei Rheinau über den Rhein zu setzen - die Schiffe Straßburgs müssen diesesmal hier<br />

bereitgestanden haben. 18<br />

"Strategisch war damit <strong>der</strong> Feldzug entschieden; Albrecht hatte sein nächstes Ziel,die<br />

Verbindung mit Strassburg erreicht." Am 7.Mai urkundet <strong>der</strong> Herzog im Lager von<br />

Straßburg. 19<br />

Voraussichtlich blieb König Adolf bis gegen Ende Mai in Kenzingen, um u.a.den Zuzug<br />

des Herzogs von Nie<strong>der</strong>bayern abzuwarten, erst am 29.Mai begann er die Belagerung des<br />

zwischen Colmar und Mühlhausen gelegenen Rufach.Hierzu überquerte er bei Breisach<br />

den Rhein. 20 Die Kontrahenten hatten zunächst den unmittelbaren Kontakt zueinan<strong>der</strong><br />

verloren.<br />

"Daß Adolf von Nassau jetzt, Ende Mai bis Mitte Juni, sich in einen abseitigen<br />

Territorialkampf mit dem ihm verhaßten Kirchenfürsten einließ, statt so rasch wie<br />

möglich in das Rhein-Mainische Kerngebiet des Reiches von Mainz und Frankfurt und<br />

damit in den Umkreis seiner eigenen Hausmacht und <strong>der</strong>jenigen seines pfälzischen<br />

Schwiegersohns zu ziehen - dieses merkwürdige Verhalten ist dem König mit Recht als<br />

schwerer militärischer Fehler angekreidet worden." 21<br />

Nach einigen Wochen andauernden "zermürbenden und bei<strong>der</strong>seits verlustreichen<br />

Belagerungen und Gefechten" bei Rufach und Egisheim 22 setzte Adolf, um das ihm<br />

feindliche Straßburg zu umgehen, erneut bei Breisach über die Rheinbrücke auf das<br />

an<strong>der</strong>e Ufer und dann wie<strong>der</strong> bei Speyer o<strong>der</strong> schon vorher bei Lauterburg wie<strong>der</strong> auf<br />

das linke Rheinufer. Im Feldlager zu Speyer urkundet <strong>der</strong> König am 22. Juni (Dat.in<br />

_________________________________________<br />

17 Sed cum rex Adolphus ad exercitum ducis propter aquam venire non potuisset, emit castellum Kenzingen a<br />

domino de Uosenberg . Ad tempus precio comparavit, ut ad exercitum ducis, quando vellet, faciliter<br />

parveniret.(Ann. Colmarienses). Cum rex Adolphus...emit a domino Uosinberg castellum Kencingin..., ut<br />

posse habere liberum aditum ad ducis exercitum veniendi. (Chron. Colmariense), zit.n.: BUSSON: S.71,<br />

Anm.1.<br />

18 BUSSON: S.71ff.; Les collectanées de Daniel Specklin, chronique strasbourgeoise du seizième siècle,<br />

fragments recueillis par Rodolphe Reuss, (Fragments des anciennes chroniques d´Alsace II), Strasbourg<br />

1890, S.157f. ("...Dann liess er alles volk in <strong>der</strong> nacht heimlich auf Rheinau ziehen, und zündete das lager<br />

an, und rückte nach. Da waren schiffe, darin fuhr <strong>der</strong> herzog nach Strassburg..."). Diesen Dienst ließen sich<br />

die Straßburger entgelten. Am 15. Mai gelobt <strong>der</strong> Herzog zu Ruslach bei Straßburg, seinen "lieben und<br />

sun<strong>der</strong>lichen fründen, dem burgermeister, dem rate, und den burgern gemeinliche von Strazburg" schuldig<br />

zu sein,"den schaden, <strong>der</strong> gemeinliche o<strong>der</strong> sun<strong>der</strong>liche von uns und von unsern helfern in aller wis<br />

geschehen ist" zu entgelten. (JO.DAN. SCHOEPFLINUS: Alsatia diplomatica operis pars altera,<br />

Mannhemii 1775, No.807.).<br />

19 BUSSON: S.73.<br />

20 SCHMID: S.76f.<br />

21 TRAUTZ: S.28f.<br />

22 GERLICH: S.67f.<br />

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