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Dokument 1.pdf - Hochschulschriftenserver der Universität Trier

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Dieters von <strong>Trier</strong> zurückzuführen ist, <strong>der</strong> Johann von Rinberg bekanntlich zu seinen<br />

"Freunden" zählte (s.o.). Hier wird Ritter Johann von Rinberg wie<strong>der</strong> als "Dienstmann"<br />

des Mainzer Erzbischofs tituliert, <strong>der</strong> nun als "Amtmann EB.Gerhards auf<br />

Kammerberg" für eine Zeit von acht Jahren eingesetzt wird. U.a.verpflichtet sich<br />

Johann, "die Burg Rheinberg in den 8 Jahren nicht wie<strong>der</strong>aufzubauen außer mit<br />

Gerhards o<strong>der</strong> seines Kapitels Willen. Gerhard soll ihm sein Burglehen" - dasjenige <strong>der</strong><br />

Burg Rheinberg - "zurückgeben wie früher..." 38 Eine Belagerung <strong>der</strong> Burg Rheinberg<br />

während des sogenannten rheinischen "Zollkrieges" durch die Erzbischöfe von Köln und<br />

<strong>Trier</strong> (1301 X-XI), 39 von <strong>der</strong> auch in <strong>der</strong> Literatur hin und wie<strong>der</strong> zu lesen ist, 40 beruht<br />

auf einer quellenmäßig gestützten Fehlinformation 41 . Nicht Burg Rheinberg, son<strong>der</strong>n<br />

Burg Rheineck wurde von den Erzbischöfen 1301 belagert. 42<br />

Weitere Verwechslungen hinsichtlich <strong>der</strong> Burg und des in ihr ansässigen Adels<br />

resultieren aus eben jenem politischen Konflikt <strong>der</strong> Jahre 1275-1281, denn Erzbischof<br />

Werner von Mainz gab am 14.7.1275 "jenen Theil <strong>der</strong> Burg Rheinberg, <strong>der</strong> durch den<br />

Tod des Rheingrafen Werner und seines Sohnes offen geworden sei," dem Friedrich von<br />

Heppenheft "und seinen Erben mit demselben Rechte zu Lehen..., wie bereits früher ein<br />

an<strong>der</strong>er Theil <strong>der</strong> Burg ihm zugestanden worden sei." 43 Die von Heppenheft nannten sich<br />

fortan ebenfalls "von Rheinberg", 44 obwohl nicht mit den Truchsessen von Rinberg<br />

verwandt und auch nicht die Kontrolle über die Burg ausübend, die eben 1281 von<br />

Erzbischof Werner erobert und zerstört worden ist. 45 Noch am 14.7.1280 erklärt <strong>der</strong><br />

_____________________________________<br />

38 VOGT: Regesten, Bd.1, Nr.827; MENZEL / SAUER: Bd.1,3, Nr.1348. - Für eine Einflußnahme Erzbischof Dieters<br />

von <strong>Trier</strong> auf Erzbischof Gerhard von Mainz spricht die Mitwirkung <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong> Hermann und Heinrich, Ritter<br />

von Helfenstein, die dafür bürgen, daß Johanns noch unmündige Kin<strong>der</strong> den Vertrag einhalten werden.<br />

39 VOGT: Regesten, Bd.1, Nr.710.<br />

40 So bei WITTE: A.a.O., S.44 ("Die Truchsessen von Rheinberg, die offenbar die Burg wie<strong>der</strong>aufbauten,<br />

wi<strong>der</strong>standen einer nochmaligen Belagerung durch den Erzbischof im rheinischen Zollkrieg von 1301...Auch die als<br />

Ersatz für Rheinberg kurz vor 1304 zuerst genannte, durch das Erzstift anscheinend im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

letzten Belagerung Rheinbergs 1301 gebaute...Burg Kammerberg...").<br />

41 Annales Colmarienses (MGHSS 17, 226): Dominus archiepiscopus Mog....domino Alberto regi Romanorum castrum<br />

Rinsperch post regis recessum obse<strong>der</strong>unt. Quod ut rex intellexit, revertitur, et episcopi recesserunt... - Diese Burg<br />

wurde also we<strong>der</strong> erobert noch zerstört, d.h.es kann sich nicht um die 1304 als zerstört vermeldete Burg Rheinberg<br />

gehandelt haben.<br />

42 Hierzu TURNAU: S.905; RICHARD KNIPPING (Bearb.): Die Regesten <strong>der</strong> Erzbischöfe von Köln im Mittelalter,<br />

Bd.3: 1205-1304, zweite Hälfte: 1261-1304, (Publikationen <strong>der</strong> Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, Bd.21),<br />

Bonn 1913, Nr.3850.<br />

43 A.J. WEIDENBACH: Caub und die umliegenden ehemals pfälzischen Burgen, in: Rheingauische Blätter. Beilage<br />

zu dem Amtsblatte..., Jg.1856, No.11, S.83. - Nicht das Datum des 14.7.1265, wie <strong>der</strong> Autor angibt, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

14.7.1275 ist korrekt (siehe BODMANN: S.155; v.d.ROPP: Erzbischof Werner von Mainz, S.182, Nr.261; J.FR.<br />

BÖHMER: Regesta Archiepiscoporum Maguntinensium. Regesten zur Geschichte <strong>der</strong> Mainzer Erzbischöfe von<br />

Bonifatius bis Heinrich II. 742?-1288, hg.v. CORNELIUS WILL: Bd.2: Von Konrad I. bis Heinrich II. 1161-1288,<br />

Aalen 1966 (= Neudr.d.Ausg. Innsbruck 1886), Nr.373, mit dem Vermerk "A.et d.ap.Rinberg", was nicht heißt, daß<br />

Erzbischof Werner und <strong>der</strong> Ritter Friedrich von Heppenheft sich innerhalb <strong>der</strong> Burg befanden.<br />

44 HELLMUTH GENSICKE: Geschichte <strong>der</strong> Stadt Braubach, 1976 , S.127.<br />

45 WITTE: S.43 (Zerstörung <strong>der</strong> Burg im Jahre 1281).<br />

Die Ann.brev.Worm. verlegen die Eroberung und Zerstörung <strong>der</strong> Burg irrtümlich auf das Jahr <strong>der</strong> Schlacht bei<br />

Genzingen, 1276 (Item eodem anno castrum Rinberg obsidione vallatum cepit et destruxit, zit.n: GOSWIN von <strong>der</strong><br />

ROPP, Erzbischof Werner von Mainz, Göttingen 1872, S.126f., Anm.5.).<br />

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