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Dokument 1.pdf - Hochschulschriftenserver der Universität Trier

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Die bisher gewonnenen Erkenntnisse über die zentrale Rolle Landgraf Friedrichs<br />

erlauben nunmehr zur Frage nach dem Namen und <strong>der</strong> sozialen Zuordnung des<br />

ermordeten Knaben Konrad zurückzukehren. Der Landgraf vermeidet es, ihn<br />

zuzuordnen, was ihn zusätzlich verdächtig macht, weil die Auswahl des Mordopfers<br />

offenbar mit Bedacht geschehen war.<br />

Den Juden blieb verwehrt, sich in die offensichtlich bisher von Landgraf Albert<br />

kontrollierte Burg zu flüchten, weil die ritterliche Burgbesatzung gemeinsam mit den<br />

Bürgern über die Juden herfiel - weil <strong>der</strong> Sohn eines <strong>der</strong> Burgmänner, des Bertold von<br />

Somerde o<strong>der</strong> des Conrad von Someringe o<strong>der</strong> auch eines Bürgers <strong>der</strong> Stadt, als<br />

angeblich von den Juden ermordet aufgefunden worden war! Das erwünschte Ergebnis<br />

eines Auftragsmordes stellte sich ganz im Sinne Landgraf Friedrichs ein: Burgbesatzung<br />

und Bürger solidarisierten sich, sie mit ihm und er mit ihnen! Damit schwenkten sie im<br />

Streit um die Stadtherrschaft auf die Seite des jungen Landgrafen über und gaben<br />

Landgraf Albert das Nachsehen. Ihre Komplizenschaft verband sie von nun an, auch um<br />

einem Strafgericht zu entgehen.<br />

Der Knabe Konrad wurde ermordet, um eine Judenverfolgung von Burgbesatzungen und<br />

Bürgern in Thüringen zu veranlassen mit dem Ziel, einen Umschwung im Machtkampf<br />

zwischen Vater und Sohn zugunsten des jungen Landgrafen Friedrich herbeizuführen,<br />

Bürgerschaft und im Falle Weißensees auch die Burgbesatzung als von Strafe bedrohte<br />

Täter dem jungen Landgrafen zuzuführen!<br />

Adresse des Autors:<br />

Dr. Volker Turnau<br />

35, Duerfstrooss<br />

L-6660 Born<br />

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