Diss_Schamberger_Joachim.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
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Deshalb sind der verantwortungsvolle Einsatz von Antibiotika (,,antibiotic<br />
stewardship“) in Kombination mit krankenhaushygienischen Maßnahmen<br />
essenziell, um Neuerkrankungen vorzubeugen.<br />
Weitere Risikofaktoren für das Auftreten einer C. difficile-assoziierten-Diarrhoe<br />
sind (1, 19, 54, 55):<br />
• Internistische Grundkrankheiten wie gastrointestinale Motilitätsstörungen,<br />
Diabetes mellitus, Leber- und Nierenerkrankungen, Leukämie, Lymphom),<br />
• Eingriffe (Einläufe, Magensonde, Op. im oberen Gastrointestinaltrakt),<br />
• Medikamente (Laxantien, Antihistaminika),<br />
• verlängerter Krankenhausaufenthalt,<br />
• Alter >60 Jahre,<br />
• elektronische Anwendung von Thermometern, die nach Kontamination nicht<br />
desinfiziert wurden,<br />
• Aufenthalt in bestimmten Abteilungen eines Krankenhauses und<br />
Rehabilitationseinrichtungen,<br />
• naso-gastrale Intubation.<br />
Bei Krankenhausaufnahme sind 3-7% der Patienten Träger von C. difficile ohne<br />
entsprechende Symptome (1, 11). Abhängig von Risikofaktoren wie Dauer des<br />
Krankenhausaufenthalts, Alter des Patienten, Schwere der Grunderkrankung<br />
und Antibiotikaeinnahme steigt diese Zahl auf 16-35 % (4, 14, 41, 42). C. difficile<br />
kann bei bis zu 20 % der hospitalisierten Patienten in Krankenhäusern der<br />
Maximalversorgung und bei 25-80 % gesunder Neugeborener und Säuglinge<br />
gefunden werden. In den Vereinigten Staaten sind 30 % aller hospitalisierten<br />
Patienten mit C. difficile besiedelt (23). Allerdings entwickelt nur ein geringer<br />
Anteil der kolonisierten Patienten eine nachweisbare Infektion (34, 54).<br />
CDAD-Ausbrüche sind durch intensivere Betreuung bzw. Pflege, verlängerte<br />
Krankenhausaufenthalte sowie teure Hygienemaßnahmen wie Isolierung der<br />
Patienten, Desinfektion von Krankenzimmern bis hin zur Schließung ganzer<br />
Stationen mit immensen Kosten verbunden, die das Gesundheitssystem<br />
zusätzlich auffangen muss. In Europa können diese Kosten bis zu 3 Milliarden<br />
Euro/Jahr betragen. In den USA sind es etwa 1,1 Miliarden Dollar/Jahr (39). Ein<br />
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