Diss_Schamberger_Joachim.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
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1 Einleitung und Problemstellung<br />
1.1 Problemstellung<br />
Zu den wichtigsten humanpathogenen sporenbildenen Bakterienarten gehören<br />
Bacillus (B.) anthracis und unter den Clostridien ist Clostridium (C.) difficile an<br />
der Spitze der Erkrankungshäufigkeit, während C. tetani, C. botulinum und C.<br />
perfringens selten Ursache von Infektionen sind. Durch die Sporenbildung sind<br />
diese Erreger sehr umweltresistent (31, 43).<br />
Unter den etwa 100 bekannten Clostridien-Arten hat C. difficile die größte<br />
humanpathogene und nosokomiale Bedeutung. Die Folgen einer Infektion<br />
können von einer milden Diarrhoe bis hin zu schwerer pseudomembranöser<br />
Kolitis mit Komplikationen wie toxischem Megakolon, Sepsis oder<br />
Darmperforation reichen. Diese bezeichnet man als Clostridium difficileassozierte<br />
Erkrankungen (CDAD). Teilweise kann es zu letalem Ausgang<br />
kommen.<br />
Das natürliche Reservoir für den Erreger ist vor allem die Umwelt, wo das<br />
Bakterium z.B. aus Erdboden, Sand, Heu und von verschiedenen Tieren isoliert<br />
werden konnte. Am häufigsten wurde C. difficile in Flüssen und<br />
Schwimmbecken nachgewiesen (11).<br />
Die Infektion mit sporenbildenen Stäbchenbakterien, dabei im Besonderen die<br />
durch C. difficile hervorgerufene C. difficile-assoziierte Diarrhoe, erfährt im<br />
klinischen Alltag an deutschen Krankenhäusern eine zunehmende Bedeutung<br />
(1, 2, 31, 49, 53). Das liegt zum einen daran, dass ein neuer hochvirulenter C.<br />
difficile Stamm in Nordamerika und Europa beschrieben wurde, der die<br />
Übertragbarkeit, Morbidität und Letalität dieser Infektion gesteigert hat. Dabei<br />
kommt es zu partiellen Deletionen eines Regulators-Proteins (TcdC), das die<br />
Expression des Enteroxins (Toxin A) und des Zytotoxins (Toxin B) steuert. Das<br />
besitzt ein weiteres sogenanntes binäres Toxin (Bezeichnung des neuen<br />
Stammes: Ribotyp 027, Toxintyp III und PFGE NAP1) (4, 14, 41, 53). Die<br />
gesteigerte Toxinproduktion ist vermutlich Folge der in vitro nachgewiesenen 18<br />
bp Deletion in TcdC (53). Es kommt zu einer bis zu 23-fach stärkeren Bildung<br />
der Toxine A und B (56).<br />
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