Diss_Schamberger_Joachim.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
Diss_Schamberger_Joachim.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
Diss_Schamberger_Joachim.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
eliminieren. Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) empfiehlen<br />
in einer Ausbruch-Situation eher die Händewaschung mit Wasser und Seife als<br />
die Nutzung alkohol-basierter Händedesinfektionsmittel (10). Bei einer<br />
Kontamination der Hände mit C. difficile ist davon auszugehen, dass sowohl<br />
vegetative Zellen als auch Sporen die Haut vorübergehend kolonisieren. Das<br />
Überleben der vegetativen Zellen ist auf der Hand deutlich kürzer. Außerdem<br />
werden sie mit der alkoholischen Händedesinfektion wirksam reduziert (32, 33).<br />
Es geht also um die Sporen, die auf den Händen verbleiben. Wir konnten eine<br />
geringe, wenn auch signifikante Reduktion mit Peressigsäure-basierten<br />
Desinfektionsmitteln und Kaliseife nachweisen. Andere Studien konnten<br />
demgegenüber zeigen, dass durch eine Waschung von 10 s mit einfacher Seife<br />
eine Sporenreduktion um ca. 2 log 10 -Stufen erzielt werden kann (5, 57).<br />
Deshalb sollten bei Verdacht auf Übertragungsrisiko für Bakteriensporen stets<br />
Handschuhe getragen werden. Da eine Handschuhperforation nie mit<br />
Sicherheit auszuschließen bzw. zu erkennen ist, sollten nach dem Ablegen der<br />
Handschuhe bzw. bei Verdacht auf Kontamination der Hände die Hände zuerst<br />
mit einem Händedesinfektionsmittel auf Basis von Peressigsäure desinfiziert<br />
werden, da diese sich als gleichwertig zu Kaliseife erwies, während sich<br />
alkoholische Formulierungen sowohl in der vorliegenden Studie als auch in der<br />
Literatur als ohne jede Wirkung erwiesen. Peressigsäure als hygienische<br />
Händedesinfektion ist vorteilhafter als die Anwendung von Seife, weil zusätzlich<br />
die transiente bakterielle nosokomiale Hautflora reduziert wird, so dass eine<br />
Verbreitung bzw. Übertragung von Krankheitserregern in aller Regel<br />
unterbunden wird und ein Teil der Sporen mit erfasst wird. Dies bietet eine<br />
höhere Sicherheit (32). Zudem kommt es nicht zu den bei häufiger Benutzung<br />
einer Seife auftretenden Nebenwirkungen. Häufiges Waschen der Hände lässt<br />
die Hornschicht aufquellen, dadurch gehen Hautfette und Feuchthaltefaktoren<br />
verloren, die Haut trocknet aus und es besteht das Risiko zur Entstehung einer<br />
Irritationsdermatose. Ein weiterer Vorteil von Peressigsäure basierten<br />
Einreibepräparate besteht darin, dass die Haut nicht wie bei der Anwendung<br />
von Seifen mit erforderlicher Wasserzugabe und anschließendem Abspülen<br />
ausgespült wird. Obwohl die Hautlipide durch alkoholische Desinfektionsmittel<br />
49