Diss_Schamberger_Joachim.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
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Nagelbett und der Nagelfalz erreichbar ist, kann mit dem Testmodell nicht beantwortet werden. Weber et al. (57) konnten durch Seifenwaschung eine Sporenreduktion von ungefähr 2 log-Stufen feststellen. Sie benutzten eine ähnliche Methode wie in unserer Studie, indem sie kontaminierte Hände in große Handschuhe steckten und danach Verdünnungen davon ausplattierten. Einwirkzeit betrug 10, 30 und 60 s, indem die Hände in dieser Zeit mit Seife gewaschen wurden. Danach wurden die Hände in die Handschuhe gesteckt. Zusätzlich ist anzumerken, dass es in unserer Durchführung bei der Anwendung von Kaliseife Unterschiede zu den obengenannten Studien gab. Probanden innerhalb der Studie von Bettin et al. wuschen sich vor Inokulation der Sporen mit flüssiger Seife die Hände. Die Sporen wurden 10 s eingerieben und danach die Hände mit Seife mit etwas Wasser für 10 s gewaschen und anschließend unter fließendem Wasser für 5 s gewaschen, bevor die Hände für 5 s mit Papierhandtüchern getrocknet wurden (5). In unserer Studie wurden die Hände vorher mit Wasser 15 s gewaschen, um grobe Verunreinigung zu beseitigen. Im Anschluss wurden die Sporen 30 s eingerieben, danach erfolgte die Händewaschung für 30 s, indem die Kaliseife 30 s in die Hände eingerieben wurde, abschließend wurde die Seife mit Wasser abgewaschen. Auch Weber et al. wuschen in ihrer Studie die Hände mit Seife unter fließendem Wasser (56). Für weiterführende Untersuchungen wäre es sinnvoll, Sporen weiterer sporenbildender Bakterienspecies zu untersuchen, weil B. atropheus nosokomial nicht relevant ist, aber Sporen anderer Sporenbildner wie Bacillus cereus via Hand übertragen werden können. So waren bei einem Ausbruch - verursacht durch Bacillus cereus - auf einer neonatalen Intensivstation 11 von 30 (37%) Fingerspitzen mit dem Erreger kontaminiert (58). In einer weiteren Studie, die Bacillus cereus betraf, wurde dieser Erreger zu 49 % von den Neugeborenen über den Nabel übertragen. 15 % des Pflegepersonals wurde später positiv auf den Erreger getestet (8). 46
Noch wichtiger erscheint die Einbeziehung einer apathogen anaeroben Clostridienspecies, z. B. von C. acetobutyricum, um ggf. Rückschlüsse auf C. difficile zu erhalten. Lensing et al. (1985) gibt zu bedenken, dass in der Resistenz von Bacillus- und Clostridiensporen gegenüber Desinfektionsmitteln Unterschiede existieren könnten (39). Genauso beschreibt es Bettin et al. (1994) in seiner Abhandlung für getragene Handschuhe (5). Demzufolge wären weitere Studien mit Sporen unterschiedlicher Species eine notwendige Ergänzung, um für Ausbruchsituationen wirksame Händedesinfektionsmittel zu finden. Um noch weiter das sporozide Wirkungsspektrum von Peressigsäure zu untersuchen, sollte sie noch gegen einen weiteren Sporenbildner, z.B. einem nicht toxinbildenen Clostridium difficile-Keim, geprüft werden. Außerdem erscheint es sinnvoll, noch weitere Peressigsäure-basierte Desinfektionsmittel in ähnlich konzipierten Studien zu untersuchen. Schließlich könnten in einer weiteren Studie die Einwirkungszeiten verlängert werden. In der vorliegenden Studie wurden 30 s als realistische Variante erachtet, was offensichtlich zu kurz war. In der von Weber et al. durchgeführten Studie wurden die untersuchten Produkte in Einwirkungszeiten von 10, 30 und 60 s untersucht (57). Allerdings konnte in dieser Studie gezeigt werden, dass eine längere Waschung von 30 s oder 60 s die Reduktion nicht verbessert (57). Da der Effekt der Seifenwaschung bzw. der Waschung mit Chlorhexidinbasierter Flüssigseife allein mechanisch bedingt ist, ist dieses Ergebnis nicht überraschend. Des Weiteren sollte erwogen werden, die Wirksamkeit von Peressigsäure beim Tragen von Handschuhen näher zu untersuchen. In einer Studie von Bettin et al. wurde bereits der Unterschied der Benutzung eines Desinfektionsmittels mit und ohne Handschuhe getestet (5). Die Begründung für die Untersuchung war, dass aufgrund von Zeitmangel des Pflegepersonals und von Versorgungsengpässen bei der Lieferung von Pflegeutensilien die Vermutung 47
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Noch wichtiger erscheint die Einbeziehung einer apathogen anaeroben<br />
Clostridienspecies, z. B. von C. acetobutyricum, um ggf. Rückschlüsse auf C.<br />
difficile zu erhalten.<br />
Lensing et al. (1985) gibt zu bedenken, dass in der Resistenz von Bacillus- und<br />
Clostridiensporen gegenüber Desinfektionsmitteln Unterschiede existieren<br />
könnten (39). Genauso beschreibt es Bettin et al. (1994) in seiner Abhandlung<br />
für getragene Handschuhe (5). Demzufolge wären weitere Studien mit Sporen<br />
unterschiedlicher Species eine notwendige Ergänzung, um für<br />
Ausbruchsituationen wirksame Händedesinfektionsmittel zu finden.<br />
Um noch weiter das sporozide Wirkungsspektrum von Peressigsäure zu<br />
untersuchen, sollte sie noch gegen einen weiteren Sporenbildner, z.B. einem<br />
nicht toxinbildenen Clostridium difficile-Keim, geprüft werden.<br />
Außerdem erscheint es sinnvoll, noch weitere Peressigsäure-basierte<br />
Desinfektionsmittel in ähnlich konzipierten Studien zu untersuchen.<br />
Schließlich könnten in einer weiteren Studie die Einwirkungszeiten verlängert<br />
werden. In der vorliegenden Studie wurden 30 s als realistische Variante<br />
erachtet, was offensichtlich zu kurz war. In der von Weber et al. durchgeführten<br />
Studie wurden die untersuchten Produkte in Einwirkungszeiten von 10, 30 und<br />
60 s untersucht (57). Allerdings konnte in dieser Studie gezeigt werden, dass<br />
eine längere Waschung von 30 s oder 60 s die Reduktion nicht verbessert (57).<br />
Da der Effekt der Seifenwaschung bzw. der Waschung mit Chlorhexidinbasierter<br />
Flüssigseife allein mechanisch bedingt ist, ist dieses Ergebnis nicht<br />
überraschend.<br />
Des Weiteren sollte erwogen werden, die Wirksamkeit von Peressigsäure beim<br />
Tragen von Handschuhen näher zu untersuchen. In einer Studie von Bettin et<br />
al. wurde bereits der Unterschied der Benutzung eines Desinfektionsmittels mit<br />
und ohne Handschuhe getestet (5). Die Begründung für die Untersuchung war,<br />
dass aufgrund von Zeitmangel des Pflegepersonals und von<br />
Versorgungsengpässen bei der Lieferung von Pflegeutensilien die Vermutung<br />
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