Diss_Schamberger_Joachim.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
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Das Ergebnis bezüglich der fehlenden Wirksamkeit von Poly Alcohol Hände<br />
Antisepticum spiegelt die Untersuchungsergebnisse anderer Autoren wieder.<br />
Weber et al. (57), Muto et al. (44) sowie Owens et al. (47) belegen eindeutig die<br />
Unwirksamkeit von alkoholbasierten Desinfektionsmitteln.<br />
Die statistische Überprüfung mit dem Wilcoxon-Test ergab, dass neben Poly<br />
Alcohol Hände Antisepticum auch Wasserstoffperoxid die Kontamination<br />
signifikant schlechter reduziert als Kaliseife.<br />
Wasserstoffperoxid wurde bisher nicht für die Händedesinfektion untersucht,<br />
sodass keine Vergleichsstudie herangezogen werden kann. Es existieren nur<br />
Studienergebnisse für die Dekontamination von Umweltoberflächen. Die<br />
vorliegenden Ergebnisse zeigen eine starke Streuung der Reduktionsfaktoren,<br />
die im Mittel bei 0.14 liegen.<br />
Kaliseife zeigte in dieser Studie keine deutliche Sporenreduktion. In anderen<br />
Studien konnte eine Wirksamkeit von Kaliseife gezeigt werden. Bettin et al. (5)<br />
konnten in einer Vergleichsstudie mit Chlorhexidin die Wirksamkeit von flüssiger<br />
Seife nachweisen. Allerdings wurde dort eine andere Methode der<br />
Sporenrückgewinnung angewendet, nämlich Rodac-Platten, mit denen mittels<br />
Abdrucktechnik eine Bestimmung von drei Stellen an der Hand vorgenommen<br />
wurde (Fingerspitzen/Daumenspitze, Handinnenfläche und palmare Fläche der<br />
Finger).<br />
In der vorliegenden Studie wurden erstmalig sterile Probenbeutel benutzt, die<br />
eine größere Sporenzahlgewinnung implizieren, weil dort die Kontamination der<br />
gesamten Hand erfasst wird. Der Vergleich der Ergebnisse dieser Studie mit<br />
denen von Bettin et al. legt die Vermutung nahe, dass die Seife nur die<br />
oberflächlich gelegenen Sporen rein mechanisch entfernt, da nur diese mittels<br />
Abdrucktechnik erfasst werden, während die tiefer liegenden Sporen<br />
unbeeinflusst bleiben, was erst durch Ausknetung im Probenbeutel erkennbar<br />
wird. Ob zusätzlich an den von Bettin et al. untersuchten Stellen eine bessere<br />
mechanische Wirkung als im Durchschnitt der gesamten Hand, insbesondere<br />
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