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142 Diskussion<br />

Dabei begründen sich der hohe Gehalt an kolostralem Protein und die spezifischen<br />

Anteile der verschiedenen Milcheiweiße, in besonderem Maße der hohe<br />

Immunglobulin-Gehalt, in der Hauptfunktion des Kolostrums, die in der passiven<br />

Immunisierung der Jungtiere liegt (DARRAGH und MOUGHAN, 1998).<br />

Da bei Schweinen aufgrund der Plazenta epitheliochorialis, die die loseste<br />

Verbindung zwischen mütterlichem und fetalem Epithel darstellt, ante partum keine<br />

Übertragung von Immunglobulinen stattfindet, ist die Übertragung von mütterlichen<br />

Antikörpern über das Kolostrum notwendig (LOEFFLER, 1991). Das heißt, bei dieser<br />

Spezies ist die Aufnahme von Kolostrum durch das Jungtier, am besten innerhalb der<br />

ersten Stunden post partum, essentiell, um die Tiere, die frühestens nach 14<br />

Lebenstagen fähig sind ausreichend Antikörper zu produzieren, vor Infektionen<br />

insbesondere mit stallüblichen Erregern zu schützen (WESTROM et al., 1984;<br />

LOEFFLER, 1991).<br />

Wie die Ausführungen von KLOBOSA et al. (1987) zeigen, machen Molkenproteine im<br />

Kolostrum 90% des Gesamtproteins aus, innerhalb der Molkenproteine können in<br />

den ersten Stunden post partum über 90% der Proteine den Immunglobulinen, hier<br />

v.a. der Immunglobulin-G-Fraktion zugeordnet werden. Der Gesamtproteingehalt im<br />

Kolostrum wird demnach innerhalb der ersten 24 Stunden post partum maßgeblich<br />

durch die Immunglobulin-Konzentration beeinflusst. Die Immunglobuline werden im<br />

Gegensatz zu den meisten anderen Milchbestandteilen direkt aus dem Blut in die<br />

Milchdrüse aufgenommen (LOEFFLER, 1991). Daher ist ihre Konzentration im<br />

Kolostrum proportional zur Plasmakonzentration, die ihrerseits durch die Ausprägung<br />

der mütterlichen Immunität beeinflusst wird. Aus diesem Grund werden in praxi<br />

häufig Muttertierschutzimpfungen durchgeführt, um einen auf diesem Wege passiv<br />

vermittelten Immunschutz insbesondere gegen stallspezifische Keimspektren bei den<br />

Neugeborenen zu erwirken.<br />

Da BODINET und FREUDENSTEIN (1999) sowie REHMAN et al. (1999) bei Echinaceabehandelten<br />

Tieren einen Anstieg der jeweils berücksichtigten spezifischen AK-Titer<br />

im Plasma nachweisen konnten, war es naheliegend in der vorliegenden Arbeit<br />

aufgrund der direkten Immunglobulinbereitstellung aus dem Blutplasma sowohl den<br />

Rohproteingehalt (stellvertretend für alle Immunoproteine) als auch den Gehalt an<br />

Immunglobulin G, bzw. den Gehalt der Immunglobulin G Unterklasse IgG1 im<br />

Kolostrum der Sauen zu bestimmen. Mit diesen Messgrößen konnten somit

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