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110 Diskussion<br />

5.1.3 Inhaltsstoffe<br />

Da sich die drei offizinellen Echinacea-Arten (Echinacea purpurea, Echinacea<br />

angustifolia und Echinacea pallida) bezüglich der Konzentration ihrer Inhaltsstoffe<br />

z.T. erheblich unterscheiden und darüber hinaus auch Abweichungen in der<br />

Zusammensetzung verschiedener Pflanzenteile (Wurzel/ Kraut) vorliegen (BAUER<br />

und WAGNER, 1988; OSOWSKI et al., 2000), sollen im Folgenden aufgrund der<br />

Versuchsanstellung nur die Inhaltsstoffe der oberirdischen Teile von Echinacea<br />

purpurea (L.) MOENCH aufgeführt werden.<br />

Dazu zählen neben den ätherischen Ölen, verschiedenen Alkylamiden, Polyacetylen-<br />

Verbindungen, Kaffeesäure-Derivaten (Cichoriensäure) und Polysacchariden die in<br />

höheren Pflanzen ubiquitär vorkommenden Substanzen wie Zucker, Aminosäuren,<br />

Fettsäuren, Ascorbinsäure, Flavonoide oder Phytosterole (BLASCHEK et al, 1998). Bis<br />

heute hat sich jedoch die Zuordnung des aktiven immunmodulierenden Prinzips der<br />

Arzneipflanze zu einer dieser Verbindungen bzw. Verbindungsklassen als äußerst<br />

schwierig erwiesen. Jedoch geben PROKSCH und WAGNER (1987), BAUER et al.<br />

(1988b, 1989), BAUER (1990, 1996, 1997, 1999), BAUER und WAGNER (1991) sowie<br />

MELCHART et al. (1994), Hinweise auf die Beteiligung von Alkylamiden, Kaffeesäure-<br />

Derivaten (v.a. Cichoriensäure), Polysacchariden und Glykoproteinen an der<br />

unspezifischen Immunstimulation. Da das Wirkprinzip von Echinacea purpurea<br />

offensichtlich auf diese vermeintlich immunmodulierenden Fraktionen zurückzuführen<br />

ist, werden in der nachfolgenden Charakterisierung der Inhaltsstoffe nur diese<br />

Stoffklassen berücksichtigt.<br />

Die Gruppe der Alkylamide, eine im Pflanzenreich sehr seltene Naturstoffklasse,<br />

stellt den Hauptbestandteil der lipophilen Inhaltsstoffe von Echinacea purpurea dar.<br />

Dabei enthält das Kraut Alkamide des gleichen 2,4-Dien-Typs, die auch in den<br />

Wurzeln von Echinacea purpurea nachgewiesen wurden (WAGNER, 1999). Der<br />

Alkamidgehalt in Echinacea purpurea herba variiert sehr stark. Zu Vegetationsbeginn<br />

ist er sehr niedrig, hohe Alkamidkonzentrationen werden prinzipiell nur Mitte August<br />

kurz vor der Ernte erreicht (BAUER und VOM HAGEN-PLETTENBERG, 1997), da sich die<br />

Alkamide vornehmlich in den Blütenköpfen der Pflanze akkumulieren (BAUER et al.,<br />

1988; GIGER, 1990). Bei den Alkylamiden handelt es sich um verschiedene<br />

Fettsäure-Isobutylamide, deren Hauptvertreter in Echinacea purpurea herba das

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