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1. Einlei<strong>tu</strong>ng<br />
möglich, die verschie<strong>de</strong>nen Erregerarten in Reinkul<strong>tu</strong>ren zu züchten und Einzelkolonien zu gewinnen.<br />
Diese Einzelkolonien ermöglichten die Unterscheidung <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Bakterienarten anhand<br />
ihres Aussehens. Mit Hilfe dieser neuen Standardmetho<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n zahlreiche Infektionserreger<br />
ent<strong>de</strong>ckt [39].<br />
Durch die Abgrenzung <strong>de</strong>r einzelnen Bakterienarten war man nun auch in <strong>de</strong>r Lage, die Herkunft und<br />
die Verbrei<strong>tu</strong>ngswege <strong>de</strong>r Erreger im Krankenhaus aufzu<strong>de</strong>cken [65]. Jetzt konnten<br />
Desinfektionsmittel gezielt zur Unterbrechung <strong>de</strong>r Infektionswege eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Ihre<br />
Wirksamkeit ließ sich im Laborexperiment systematisch überprüfen. Erstmals berichtete Robert<br />
Koch 1881 über die Ergebnisse einer solchen Tes<strong>tu</strong>ng von 72 verschie<strong>de</strong>nen Substanzen [39, 65].<br />
Trotz <strong>de</strong>s enormen Fortschritts in <strong>de</strong>r Hygiene von <strong>de</strong>n Anfängen in jener Zeit bis zur Krankenhaushygiene<br />
<strong>de</strong>r Gegenwart sterben Patienten immer noch an nosokomialen Infektionen – und<br />
das, obwohl es inzwischen diverse standardisierte Dekontaminationsverfahren gibt, und trotz <strong>de</strong>s<br />
Einsatzes hochwirksamer Antibiotika. Gegen letztere läßt sich eine zunehmen<strong>de</strong> Resistenzentwicklung<br />
<strong>de</strong>r Erreger beobachten, die die mo<strong>de</strong>rne Medizin vor neue Probleme stellt.<br />
Vor diesem Hintergrund ist es wohl gerechtfertigt, die bisher praktizierten krankenhaushygienischen<br />
Verfahren in Frage zu stellen und ihre Effizienz gezielt zu überprüfen, zumal für einige dieser<br />
Verfahren keine wissenschaftliche S<strong>tu</strong>die existiert, die ihre Wirksamkeit im Sinne eines tatsächlichen<br />
Nutzens für die Patienten belegen könnte. Dies gilt auch für die routinemäßige Desinfektion <strong>de</strong>r<br />
Patienten-nahen Flächen im Krankenhaus.<br />
In <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Arbeit wird das Dekontaminationsverfahren <strong>de</strong>r routinemäßigen Reinigung von<br />
Patienten-nahen Flächen mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r routinemäßigen Desinfektion sowohl unter Laborbedingungen<br />
als auch im praktischen Einsatz auf <strong>de</strong>r Station verglichen, wobei beson<strong>de</strong>rer Wert auf die<br />
Praxisnähe <strong>de</strong>r Untersuchungsmetho<strong>de</strong> gelegt wur<strong>de</strong>. Dadurch konnte insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Einfluß <strong>de</strong>r<br />
Reinigungsmechanik in <strong>de</strong>n Vergleich <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Dekontaminationsverfahren miteinbezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
In einem ausführlichen theoretischen Teil mit einer umfangreichen Litera<strong>tu</strong>rübersicht wer<strong>de</strong>n die Vorund<br />
Nachteile bei<strong>de</strong>r Verfahren erörtert. In einem weiteren Teil wird am Beispiel von fünf Stationen<br />
gezeigt, wie eine Hygiene-Bera<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>n Desinfektionsmitteleinsatz optimieren und <strong>de</strong>n Verbrauch an<br />
Desinfektionsmitteln gleichzeitig senken kann.