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Thesis - Tumb1.biblio.tu-muenchen.de

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4. Diskussion 73<br />

so wenig wie möglich“ und <strong>de</strong>r Einsatz von Reinigungsmitteln für die routinemäßige Dekontamination<br />

<strong>de</strong>r Flächen einer möglichen Resistenzentwicklung gegenüber Antibiotika und Desinfektionsmitteln<br />

[25] vorbeugen.<br />

Schließlich muß an dieser Stelle darauf hingewiesen wer<strong>de</strong>n, daß bisher kein Unterschied zwischen<br />

<strong>de</strong>r routinemäßigen Reinigung und <strong>de</strong>r routinemäßigen Desinfektion <strong>de</strong>r Patienten-Umgebung<br />

bezüglich <strong>de</strong>r Inzi<strong>de</strong>nz nosokomialer Infektionen nachgewiesen wer<strong>de</strong>n konnte [23, 25, 70]. Der<br />

Vorwurf von Seiten <strong>de</strong>r Gegner <strong>de</strong>r routinemäßigen Reinigung, <strong>de</strong>r Verzicht auf die routinemäßige<br />

Desinfektion gefähr<strong>de</strong> die Patienten [28], entbehrt also jeglicher wissenschaftlicher Grundlage und ist<br />

somit nach bisherigen Erkenntnissen nicht haltbar.<br />

Schlußfolgerungen aus <strong>de</strong>n unterschiedlichen Standpunkten:<br />

Angesichts <strong>de</strong>r oben angeführten Argumente ist eine Abwägung <strong>de</strong>r Vor- und Nachteile bei<strong>de</strong>r<br />

Dekontaminationsverfahren als routinemäßig durchgeführte Dekontaminationsmaßnahme erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Auch wenn das von Patienten-nahen Flächen ausgehen<strong>de</strong> Infektionsrisiko gemeinhin als gering<br />

eingeschätzt wird [7, 26, 67, 70, 71, 80], sollten die Flächen <strong>de</strong>r Patienten-Umgebung sauber und<br />

keimarm sein. Im Regelfall überwiegen die Vorteile <strong>de</strong>r routinemäßigen Reinigung in Kombination mit<br />

<strong>de</strong>r gezielten Desinfektion zur Dekontamination <strong>de</strong>r Patienten-nahen Flächen. Während <strong>de</strong>r hier<br />

berichteten Teil-Untersuchung zur Flächen<strong>de</strong>kontamination auf <strong>de</strong>r anästhesiologischen<br />

Intensivstation erwies sich das Verfahren <strong>de</strong>r routinemäßigen Reinigung nach seiner Einführung und<br />

<strong>de</strong>n üblichen organisatorischen Startschwierigkeiten als sehr praktikabel und wur<strong>de</strong> von allen<br />

Beteiligten gut angenommen und auch nach <strong>de</strong>m Abschluß <strong>de</strong>r Untersuchung zunächst beibehalten.<br />

Als Ausnahmen für <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r routinemäßigen Reinigung <strong>de</strong>r Patienten-nahen Flächen können<br />

die Dekontamination von Hochrisikobereichen [51, 80], von Isolierzimmern bei multiresistenten<br />

Erregern [51, 70] aus <strong>de</strong>n oben bereits erwähnten Grün<strong>de</strong>n und Ausbruchssi<strong>tu</strong>ationen gewertet<br />

wer<strong>de</strong>n, da es sich hier um Erreger han<strong>de</strong>lt, die offenbar beson<strong>de</strong>re Fähigkeiten zur Ausbrei<strong>tu</strong>ng<br />

besitzen, und <strong>de</strong>shalb ein Übertragungsweg über die Flächen bei diesen Erregern wahrscheinlicher ist<br />

als bei <strong>de</strong>n normalerweise vorhan<strong>de</strong>nen Keimen [52].

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