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4. Diskussion<br />

Babb schreibt 1993 in seinem Artikel über Reinigungs- und Desinfektionsverfahren, daß die<br />

Reinigung eine notwendige Voraussetzung <strong>de</strong>r Sterilisation und Desinfektion – sogar <strong>de</strong>r wirksamste<br />

Schritt je<strong>de</strong>s Dekontaminationsverfahrens – sei und an sich bereits zur Aufberei<strong>tu</strong>ng ausreichen<br />

könne, wenn die betreffen<strong>de</strong>n Gegenstän<strong>de</strong> nur mit normaler, intakter Haut in Kontakt kommen o<strong>de</strong>r<br />

patientenfern eingesetzt wer<strong>de</strong>n [9]. Die Reinigung sorge für die Entfernung einer erheblichen Menge<br />

an Mikroorganismen sowie eines Großteils <strong>de</strong>r anhaften<strong>de</strong>n organischen Substanzen, auf <strong>de</strong>nen diese<br />

sich vermehren. Die Reinigung führe außer<strong>de</strong>m zu einem besseren Kontakt zwischen <strong>de</strong>n<br />

verbleiben<strong>de</strong>n Mikroorganismen und <strong>de</strong>r Reinigungslösung.<br />

1996 berichten Chadwick und Oppenheim über eine Häufung von mit Glykopeptid-resistenten<br />

Enterokokken (GRE) neu kolonisierten Patienten auf einer Station [18]. Bei<br />

Umgebungsuntersuchungen ließen sich die GRE ebenfalls in erhöhter Zahl nachweisen. Als einzige<br />

Gegenmaßnahme wur<strong>de</strong> laut <strong>de</strong>n Autoren eine gründliche Reinigung <strong>de</strong>r Station durchgeführt,<br />

woraufhin sowohl die Anzahl <strong>de</strong>r neu mit GRE kolonisierten Patienten als auch die Kontamination<br />

<strong>de</strong>r Umgebung mit GRE abnahmen. Nach Ansicht von Chadwick und Oppenheim ist die Reinigung<br />

eine kosteneffektive Metho<strong>de</strong> zur Infektionskontrolle, da sie we<strong>de</strong>r hochqualifiziertes Personal noch<br />

hochentwickelte Ausrüs<strong>tu</strong>ng erfor<strong>de</strong>rt.<br />

Rutala s<strong>tu</strong>ft 1996 Nachttischchen, Möbel u. ä. als „noncritical items“ ein, da von ihnen nur ein<br />

geringes Übertragungsrisiko für die Patienten ausgehe [71]. Da sie aber zu einer Übertragung durch<br />

Kontamination <strong>de</strong>r Hän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Personals o<strong>de</strong>r von medizinischen Geräten beitragen könnten,<br />

empfiehlt Rutala die Dekontamination dieser Flächen mit „low level“-Flächen<strong>de</strong>sinfektionsmitteln.<br />

Vesley und Streifel halten 1996 in ihrem Kapitel über die Flächen <strong>de</strong>r Patienten-Umgebung die<br />

Notwendigkeit <strong>de</strong>r routinemäßigen Reinigung zur Erhal<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>r Sauberkeit und aus ästhetischen<br />

Grün<strong>de</strong>n für unbestreitbar [79]. Dem stellen sie die Schwierigkeit gegenüber, <strong>de</strong>n routinemäßigen<br />

Gebrauch von teuren Desinfektionsmitteln auf Möbeln und Fußbö<strong>de</strong>n zu rechtfertigen, und verweisen<br />

auf die 1964 veröffentlichten Ergebnisse <strong>de</strong>r von Vesley und Michaelsen durchgeführten<br />

Untersuchung [78].<br />

1998 weist Rhame auf <strong>de</strong>n scheinbaren Wi<strong>de</strong>rspruch hin, daß Flächen <strong>de</strong>r Patienten-Umgebung<br />

zwar häufig mit Infektionserregern kontaminiert sein können, daß diese Flächen aber kaum zu einer

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