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4. Diskussion<br />

verschie<strong>de</strong>ner Dekontaminationsverfahren auf diesen Flächen mittels Abklatschuntersuchung<br />

gewonnenen Keimzahlen miteinan<strong>de</strong>r verglichen. Abgeklatscht wird hierfür je<strong>de</strong> Fläche jeweils<br />

unmittelbar vor <strong>de</strong>r Dekontaminationsmaßnahme und nach <strong>de</strong>m Abtrocknen 10-15 Minuten nach<br />

<strong>de</strong>r Dekontaminationsmaßnahme. Das Ziel <strong>de</strong>r Untersuchung ist für die Autoren die Bewer<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>r<br />

routinemäßigen täglichen Desinfektion von Flächen, die we<strong>de</strong>r mit biologischen Flüssigkeiten<br />

kontaminiert noch sich in einem Isolierraum befin<strong>de</strong>n, um dann gegebenenfalls <strong>de</strong>n Einsatz von<br />

Desinfektionsmitteln zur Dekontamination von Flächen <strong>de</strong>r Patienten-Umgebung reduzieren zu<br />

können. Dies geschieht laut <strong>de</strong>n Autoren vor <strong>de</strong>m Hintergrund von Kosteneinsparungen,<br />

Umweltschutz und <strong>de</strong>m auf Bakterien ausgeübten Selektionsdruck durch <strong>de</strong>n Einsatz von<br />

Desinfektionsmitteln, <strong>de</strong>r möglicherweise zu einer Zunahme <strong>de</strong>r Antibiotika-Resistenzen führt.<br />

Dharan et al. kommen zu <strong>de</strong>m Ergebnis, daß sowohl die Reinigungslösung als auch die aus einem <strong>de</strong>r<br />

getesteten Desinfektionsmittel hergestellte Lösung, obwohl in <strong>de</strong>r vom Hersteller empfohlenen<br />

Konzentration angesetzt, oft kontaminiert waren und zu einer Verteilung von zumeist Gram-negativen<br />

Keimen auf <strong>de</strong>n Flächen führten.<br />

In vielen weiteren Veröffentlichungen wird die Frage nach <strong>de</strong>m geeigneten<br />

Dekontaminationsverfahren für Patienten-nahe Flächen behan<strong>de</strong>lt:<br />

Lowbury et al. behan<strong>de</strong>ln 1981 in ihrem Buch [51] ausführlich das Thema <strong>de</strong>r<br />

Flächen<strong>de</strong>kontamination im Krankenhaus. Demnach erfor<strong>de</strong>rn Patienten-nahe Oberflächen<br />

einschließlich <strong>de</strong>s Fußbo<strong>de</strong>ns, die gründlich gereinigt und getrocknet wur<strong>de</strong>n, keine Desinfektion,<br />

sofern sie nicht mit Erreger-haltigem Material kontaminiert sind. Die Autoren betonen, daß eine<br />

saubere Patienten-Umgebung notwendig als Grundlage für die gefor<strong>de</strong>rte Standardhygiene und für<br />

das Vertrauen <strong>de</strong>r Patienten ist. Eine routinemäßige Reinigung <strong>de</strong>r Flächen ist ausreichend, eine<br />

routinemäßige Desinfektion nicht erfor<strong>de</strong>rlich. Mögliche Ausnahmen sind Hoch-Risiko-Bereiche<br />

o<strong>de</strong>r Bereiche, in <strong>de</strong>nen es – z. B. wegen <strong>de</strong>s geistigen Zustands <strong>de</strong>r Patienten – regelmäßig zu einer<br />

Kontamination mit Sekreten o<strong>de</strong>r Exkreten kommt. Außer<strong>de</strong>m sollte die routinemäßige Desinfektion<br />

in Isolierzimmern durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Die Autoren weisen darauf hin, daß das Desinfektionsmittel,<br />

wenn es eingesetzt wird, in <strong>de</strong>r richtigen Konzentration verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n muß. Als<br />

Reinigungsmaterialien für die Dekontamination <strong>de</strong>r Flächen empfehlen Lowbury et al. Einmal-<br />

Wischtücher o<strong>de</strong>r als Alternative die tägliche thermische Aufberei<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>r benutzten Wischtücher in

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