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Thesis - Tumb1.biblio.tu-muenchen.de

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4. Diskussion 63<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n kann. Als Nachteile <strong>de</strong>r ungezielten Desinfektion führen sie neben <strong>de</strong>n höheren<br />

Kosten die möglicherweise vorhan<strong>de</strong>ne Begünstigung <strong>de</strong>r Resistenzentwicklung von<br />

Krankenhauskeimen durch Desinfektionsmittel ähnlich <strong>de</strong>r durch Antibiotika, die allergischen<br />

Nebenwirkungen sowie die toxischen Effekte <strong>de</strong>r Flächen<strong>de</strong>sinfektionsmittel an.<br />

Maki et al. veröffentlichen 1982 die Ergebnisse einer prospektiven S<strong>tu</strong>die, in <strong>de</strong>r sie im Rahmen<br />

eines Umzuges <strong>de</strong>s gesamten Krankenhauses aus <strong>de</strong>m alten in ein neues Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>n<br />

Zusammenhang zwischen <strong>de</strong>r Keimzahl auf Oberflächen <strong>de</strong>r Patienten-Umgebung und <strong>de</strong>r Inzi<strong>de</strong>nz<br />

nosokomialer Infektionen untersucht haben [52]. Anhand ihrer Ergebnisse kommen sie zu <strong>de</strong>m<br />

Schluß, daß <strong>de</strong>r Beitrag <strong>de</strong>r Keime aus <strong>de</strong>r unbelebten Patienten-Umgebung zur Entstehung von<br />

en<strong>de</strong>mischen nosokomialen Infektionen an<strong>de</strong>rs als bei Epi<strong>de</strong>mien vernachlässigbar ist. Die Autoren<br />

nehmen aufgrund ihrer Ergebnisse an, daß die Keime in <strong>de</strong>r unbelebten Patienten-Umgebung aus <strong>de</strong>r<br />

belebten Umgebung, also von infizierten Patienten und möglicherweise <strong>de</strong>n kontaminierten Hän<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s Personals, stammen.<br />

1987 vergleichen Danforth et al. in einer S<strong>tu</strong>die die routinemäßige Reinigung und die routinemäßige<br />

Desinfektion <strong>de</strong>s Krankenhausfußbo<strong>de</strong>ns in bezug auf die Keimzahl auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n und in bezug auf<br />

die Inzi<strong>de</strong>nz nosokomialer Infektionen [23]. Auf acht Stationen wer<strong>de</strong>n sowohl das Reinigungs- als<br />

auch das Desinfektionsmittel während jeweils eines Zeitraumes von drei Monaten verwen<strong>de</strong>t. Die<br />

Ergebnisse zeigen keinen signifikanten Unterschied zwischen <strong>de</strong>r Inzi<strong>de</strong>nz nosokomialer Infektionen<br />

während <strong>de</strong>r Reinigungsperio<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r während <strong>de</strong>r Desinfektionsperio<strong>de</strong>. Auch in bezug auf die<br />

Keimzahl läßt sich kein signifikanter Unterschied <strong>de</strong>r Dekontaminationsverfahren nachweisen. Als<br />

vorrangigen Vorteil <strong>de</strong>r Reinigung gegenüber <strong>de</strong>r Desinfektion führen die Autoren die Einsparung von<br />

Kosten an, gefolgt von <strong>de</strong>r besseren Verträglichkeit für das Personal und <strong>de</strong>r besseren<br />

Oberflächenpflege. Danforth et al. messen <strong>de</strong>r Kontamination <strong>de</strong>r Patienten-Umgebung eine nur<br />

begrenzte Rolle bei <strong>de</strong>r Entstehung en<strong>de</strong>mischer nosokomialer Infektionen zu. Für Operationssäle<br />

und an<strong>de</strong>re Hochrisikobereiche kann die Fußbo<strong>de</strong>nkontamination laut <strong>de</strong>n Autoren jedoch eine<br />

Infektionsquelle sein, und daher können ihrer Meinung nach die aus ihren Ergebnissen gewonnenen<br />

Schlußfolgerungen für diese Bereiche nicht übernommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Dharan et al. veröffentlichen 1999 ihre S<strong>tu</strong>die zur routinemäßigen Desinfektion <strong>de</strong>r Oberflächen in<br />

<strong>de</strong>r Patienten-Umgebung [29]. Dabei wer<strong>de</strong>n die während <strong>de</strong>r routinemäßigen Durchführung

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