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Thesis - Tumb1.biblio.tu-muenchen.de

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4. Diskussion<br />

Dekontamination gemessenen sehr viel niedrigeren Keimzahlen für die Desinfektion im Vergleich zur<br />

Reinigung schon nach 30 Minuten bei bei<strong>de</strong>n Dekontaminationsverfahren wie<strong>de</strong>r das gleiche Niveau<br />

erreichen wie vor <strong>de</strong>r Dekontamination. Die Keimbelas<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns ist hingegen sehr stark<br />

abhängig von <strong>de</strong>m Grad <strong>de</strong>r Benutzung. Die Autoren kommen zu <strong>de</strong>m Ergebnis, daß die<br />

Desinfektion keinen Vorteil bei Bö<strong>de</strong>n bringt, die durch ständige Benutzung einer kontinuierlichen<br />

Rekontamination ausgesetzt sind. Eine dauerhafte Reduktion <strong>de</strong>r Keimzahlen ist ihrer Meinung nach<br />

nur dadurch zu erreichen, daß die kontaminieren<strong>de</strong> Nutzung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns vermie<strong>de</strong>n wird, was in <strong>de</strong>r<br />

Praxis nicht umzusetzen ist.<br />

Um ein Keimreservoir in <strong>de</strong>n Mops und die Kontamination <strong>de</strong>s Waschwassers zu vermei<strong>de</strong>n,<br />

schlagen die Autoren anstelle <strong>de</strong>r teuren Desinfektionsmittel das Waschen und Trocknen <strong>de</strong>r Mops<br />

vor <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rverwendung sowie das häufige Wechseln <strong>de</strong>s verwen<strong>de</strong>ten Wassers vor. Sie sind<br />

außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Meinung, daß es besser ist, einen hohen Reinigungsstandard aufrechtzuerhalten als zu<br />

viel Vertrauen in <strong>de</strong>n Einsatz von Desinfektionsmitteln zu haben in Si<strong>tu</strong>ationen, in <strong>de</strong>nen ihr Nutzen<br />

unbewiesen ist. Der Einsatz von Desinfektionsmitteln zur Fußbo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>kontamination soll ihrer Ansicht<br />

nach bestimmten Bereichen, und zwar solchen mit beson<strong>de</strong>rs niedriger Rekontamination o<strong>de</strong>r<br />

beson<strong>de</strong>rs hoher Kontaminationsgefahr, vorbehalten bleiben.<br />

1980 veröffentlichen Daschner et al. die Ergebnisse ihrer Untersuchungen zur<br />

Flächen<strong>de</strong>kontamination [25]. Das wichtigste dieser Ergebnisse ist, daß sich beim Vergleich <strong>de</strong>r<br />

Krankenhausinfektionsraten auf Intensivpflegestationen (Chirurgie, Innere Medizin, Neurochirurgie)<br />

in <strong>de</strong>n halbjährigen Untersuchungszeiträumen mit und ohne routinemäßige Fußbo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>sinfektion kein<br />

signifikanter Unterschied nachweisen läßt. Beim Vergleich verschie<strong>de</strong>ner Reinigungs- und<br />

Desinfektionsverfahren erreichen sie Keimzahlreduktionen um 50% (trockenes Moppen) bis 84%<br />

(Desinfektion nach <strong>de</strong>r Zwei-Eimer-Metho<strong>de</strong>). Diese Keimzahlreduktion ist jedoch nur<br />

vorübergehend, zwei S<strong>tu</strong>n<strong>de</strong>n später ist die Ausgangskeimzahl nahezu wie<strong>de</strong>r erreicht. Aufgrund<br />

ihrer Ergebnisse kommen die Autoren zu <strong>de</strong>m Schluß, daß eine routinemäßige ungezielte<br />

Fußbo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>sinfektion im Krankenhaus mit Ausnahme <strong>de</strong>r Operationssäle überflüssig ist, daß aber<br />

auf die gezielte Desinfektion <strong>de</strong>s Fußbo<strong>de</strong>ns nach Kontamination mit infektiösen Sekreten und<br />

Exkreten keinesfalls verzichtet wer<strong>de</strong>n darf. In <strong>de</strong>n Operationssälen muß <strong>de</strong>r Fußbo<strong>de</strong>n ihrer Ansicht<br />

nach weiterhin zwischen je<strong>de</strong>r Operation <strong>de</strong>sinfizierend gereinigt wer<strong>de</strong>n. Daschner et al. weisen auf<br />

das große Einsparpotential hin, das mit <strong>de</strong>m Verzicht auf die routinemäßige Fußbo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>sinfektion

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