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4. Diskussion 61<br />
sowie seine Oberflächenverträglichkeit bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>s Präparates berücksichtigt wer<strong>de</strong>n<br />
sollten.<br />
1967 veröffentlichen Ayliffe et al. weitere Untersuchungen zur Flächen<strong>de</strong>kontamination von<br />
Krankenhausfußbö<strong>de</strong>n und an<strong>de</strong>ren Flächen [6]. Hierbei weisen sie für <strong>de</strong>n Gleichgewichtszustand<br />
<strong>de</strong>r Keimbesiedlung <strong>de</strong>s Fußbo<strong>de</strong>ns dasselbe Keimzahlniveau nach <strong>de</strong>r täglichen Reinigung mit<br />
Seifenlösung wie nach täglicher Desinfektion nach und wi<strong>de</strong>rlegen damit ihre Annahme <strong>de</strong>r<br />
Erniedrigung <strong>de</strong>s Keimzahlniveaus durch die Desinfektion gegenüber <strong>de</strong>r Reinigung, die sie in <strong>de</strong>r<br />
Veröffentlichung 1966 gemacht hatten [5]. Ein weiteres Ergebnis dieser Untersuchungen ist die<br />
immer geringer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Reinigungswirkung und zunehmen<strong>de</strong> Kontamination <strong>de</strong>r Reinigungslösung,<br />
wenn <strong>de</strong>r Mop, <strong>de</strong>r zur Fußbo<strong>de</strong>nreinigung verwen<strong>de</strong>t wird, nicht gegen einen sauberen<br />
ausgewechselt, son<strong>de</strong>rn immer weiter verwen<strong>de</strong>t und dabei mehrfach in <strong>de</strong>rselben Reinigungslösung<br />
ausgespült wird. Diese nachlassen<strong>de</strong> Dekontaminationswirkung und zunehmen<strong>de</strong> Kontamination <strong>de</strong>r<br />
Gebrauchslösung wird bei <strong>de</strong>m zum Vergleich herangezogenen Desinfektionsmittel nicht<br />
nachgewiesen.<br />
Die Autoren kommen nach ihren Untersuchungen zu <strong>de</strong>m Fazit, daß die tägliche Desinfektion wenig<br />
o<strong>de</strong>r gar nichts zur Keimarmut von Fußbö<strong>de</strong>n im Krankenhaus, möglicherweise mit Ausnahme von<br />
Bereichen mit geringerer Kontamination, wie z. B. OP-Sälen, beiträgt und daß vielmehr die<br />
Hauptaufgabe <strong>de</strong>r Desinfektion in <strong>de</strong>r gezielten Entfernung von sporadischen Kontaminationen<br />
einzelner Flächen durch z. B. infektiöse Sekrete o<strong>de</strong>r Kontakt mit kontaminierten Hän<strong>de</strong>n besteht.<br />
Die Autoren betonen in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Wichtigkeit <strong>de</strong>r Hän<strong>de</strong><strong>de</strong>sinfektion<br />
bzw. <strong>de</strong>s Tragens von Handschuhen zum Schutz vor einer Kontamination <strong>de</strong>r Hän<strong>de</strong>, um eine<br />
Kontamination <strong>de</strong>r Flächen durch Hän<strong>de</strong>kontakt zu vermei<strong>de</strong>n. Sie weisen darauf hin, daß die<br />
Be<strong>de</strong>u<strong>tu</strong>ng von Keimen auf Fußbö<strong>de</strong>n und Wän<strong>de</strong>n als Infektionsquelle nicht geklärt ist, daß es aber<br />
auf Flächen wie z. B. Türen, die normalerweise eine viel geringere Keimbelas<strong>tu</strong>ng als Fußbö<strong>de</strong>n<br />
aufweisen, zu einer sporadischen hohen Kontamination kommen kann, wenn viele Personen mit ihnen<br />
in Berührung kommen. Dies könnte ihrer Meinung nach eine wichtige Ursache für Infektionen durch<br />
die unbelebte Umgebung sein.<br />
1972 vergleichen Palmer und Yeoman die Wirkung von Desinfektionsmittellösung mit <strong>de</strong>r von<br />
Wasser zur Fußbo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>kontamination [61]. Sie beobachten, daß die direkt nach <strong>de</strong>r