Thesis - Tumb1.biblio.tu-muenchen.de
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4. Diskussion<br />
Aufwirbelung von erregerhaltigen Partikeln von <strong>de</strong>r Fläche vermin<strong>de</strong>rn; die Be<strong>de</strong>u<strong>tu</strong>ng dieser Art <strong>de</strong>r<br />
Übertragung wird aber allgemein als sehr gering bzw. nicht existent angesehen [6, 8, 41].<br />
Von <strong>de</strong>r routinemäßigen Desinfektion <strong>de</strong>r Flächen ist die gezielte Desinfektion klar abzugrenzen.<br />
Diese soll sofort nach je<strong>de</strong>r Kontamination einer Fläche mit potentiell-infektiösem Material<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n (unabhängig davon, ob routinemäßig gereinigt o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>sinfiziert wird), um das<br />
Risiko <strong>de</strong>r weiteren Übertragung <strong>de</strong>r in diesem Fall meist in großen Mengen auf die Fläche gelangten<br />
Krankheitserreger direkt auszuschalten, und ist somit eine äußerst sinnvolle Maßnahme zur<br />
Infektionsprävention.<br />
Bei <strong>de</strong>r Auswer<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>r Abklatschuntersuchung auf <strong>de</strong>r anästhesiologischen Intensivstation konnten<br />
diejenigen Keime, die als potentiell-pathogene Erreger in einer Keimzahl über <strong>de</strong>m festgelegten<br />
Grenzwert auf <strong>de</strong>n Abklatschplatten <strong>de</strong>r Patienten-nahen Flächen nachgewiesen wur<strong>de</strong>n, auch aus<br />
<strong>de</strong>m klinischen Untersuchungsmaterial <strong>de</strong>s in <strong>de</strong>m betreffen<strong>de</strong>n Bett liegen<strong>de</strong>n Patienten isoliert<br />
wer<strong>de</strong>n. Dabei konnte <strong>de</strong>r jeweilige Keim mit Ausnahme von einem Fall immer zuerst beim Patienten<br />
und dann erst auf <strong>de</strong>r Fläche nachgewiesen wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>m einen Ausnahme-Fall war jedoch vor<br />
<strong>de</strong>r Abklatschuntersuchung <strong>de</strong>r Flächen noch kein Untersuchungsmaterial <strong>de</strong>s Patienten gewonnen<br />
wor<strong>de</strong>n. So läßt sich die Frage, ob diese Keime von <strong>de</strong>n Patienten-nahen Flächen auf <strong>de</strong>n Patienten<br />
o<strong>de</strong>r vom Patienten auf die Patienten-nahen Flächen übertragen wur<strong>de</strong>n, zwar nicht ein<strong>de</strong>utig klären;<br />
die Ergebnisse <strong>de</strong>r Untersuchung von Flächen und Patientenmaterial und die Reihenfolge <strong>de</strong>r<br />
Nachweise legen jedoch nahe, daß die Keime in min<strong>de</strong>stens sechs Fällen <strong>de</strong>r hier vorliegen<strong>de</strong>n<br />
sieben mit großer Wahrscheinlichkeit von <strong>de</strong>n Patienten auf die Flächen ihrer Umgebung gelangt sind.