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4. Diskussion 55<br />

Außer<strong>de</strong>m läßt sich ausschließlich für die Gram-negativen Erreger insgesamt eine Ten<strong>de</strong>nz <strong>de</strong>r<br />

Abnahme <strong>de</strong>s Anteils positiver Proben mit <strong>de</strong>m zeitlichen Abstand von <strong>de</strong>r<br />

Dekontaminationsmaßnahme erkennen, und zwar sowohl bei <strong>de</strong>r Reinigung als auch bei <strong>de</strong>r<br />

Desinfektion. Dies und <strong>de</strong>r geringe Anteil <strong>de</strong>r mit Gram-negativen Erregern bewachsenen Proben ist<br />

wohl auf die vermin<strong>de</strong>rte Überlebensfähigkeit dieser Keime in einer trockenen Umgebung<br />

zurückzuführen. Unabhängig vom jeweiligen Dekontaminationsverfahren fin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>r Zeitgruppe<br />

2, also 30 Minuten bis 2 S<strong>tu</strong>n<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r Maßnahme, die besten Ergebnisse für die Wirkung <strong>de</strong>r<br />

Dekontamination. Dies könnte durch <strong>de</strong>n keimabtöten<strong>de</strong>n Effekt <strong>de</strong>s Austrocknens bedingt sein. Da<br />

die Zeitgruppe 2 bei bei<strong>de</strong>n Dekontaminationsmaßnahmen besser abschnei<strong>de</strong>t als die Zeitgruppe 1,<br />

ist die Begründung dieses Phänomens durch eine nur bei <strong>de</strong>r Desinfektion benötigte, über die<br />

Antrocknungszeit hinausgehen<strong>de</strong> Einwirkzeit <strong>de</strong>s Desinfektionsmittels [31] wohl nicht haltbar.<br />

Insgesamt ist hier <strong>de</strong>r Unterschied zwischen bei<strong>de</strong>n Dekontaminationsmaßnahmen sehr gering. Bei<br />

<strong>de</strong>r Auswer<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>r Keimzahlen <strong>de</strong>r mit potentiell-pathogenen Erregern bewachsenen<br />

Abklatschproben ist, wie bereits erwähnt, die statistische Auswer<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>r Daten wegen <strong>de</strong>r zu<br />

geringen Anzahl dieser Proben nicht sinnvoll. Dennoch soll unter <strong>de</strong>m Vorbehalt <strong>de</strong>r vermin<strong>de</strong>rten<br />

Verallgemeinerbarkeit auf diese Ergebnisse eingegangen wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Betrach<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>r über <strong>de</strong>m<br />

Grenzwert von 20 KBE 33 / 100 cm 2 liegen<strong>de</strong>n Proben gibt es bei <strong>de</strong>n Gram-positiven Erregern eine<br />

Probe für die Desinfektion gegenüber drei Proben bei <strong>de</strong>r Reinigung. Bei <strong>de</strong>n Gram-negativen<br />

Erregern gibt es keine Probe bei <strong>de</strong>r Desinfektion, aber drei Proben bei <strong>de</strong>r Reinigung. Schaut man<br />

sich nun die Höhe <strong>de</strong>r Keimzahlen aller über <strong>de</strong>m Grenzwert liegen<strong>de</strong>n Proben an, dann fällt auf, daß<br />

die Keimzahlen bei bei<strong>de</strong>n Dekontaminationsverfahren in <strong>de</strong>rselben Größenordnung und weit unter<br />

<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Laboruntersuchung verwen<strong>de</strong>ten Kontamination von 10 3 KBE / 100 cm 2 liegen.<br />

Welche potentiell-pathogenen Erreger kommen nun in so hoher Keimzahl auf <strong>de</strong>n Patienten-nahen<br />

Flächen vor? Drei <strong>de</strong>r sieben Proben sind mit Enterokokken bewachsen, zwei mit P. aeruginosa,<br />

eine mit S. aureus und eine mit E. coli. Dies scheint in absolutem Wi<strong>de</strong>rspruch zu <strong>de</strong>n Ergebnissen<br />

<strong>de</strong>r Laboruntersuchung zu stehen, wo gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r E. faecalis-Teststamm und <strong>de</strong>r P. aeruginosa-<br />

Teststamm gut durch die Reinigung von <strong>de</strong>r Testfläche zu entfernen waren. Es gibt jedoch eine<br />

Erklärung für das Vorhan<strong>de</strong>nsein gera<strong>de</strong> dieser Keime in hoher Keimzahl auf <strong>de</strong>n Patienten-nahen<br />

33 KBE = Kolonie-bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Einheit(en)

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