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Methoden zur Erhöhung des visuellen Realismus für die Simulation ...

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18 Deformationssimulation<br />

rückschnellen. Um eine Dämpfung zu berücksichtigen, wird das Hook’sche Gesetz um<br />

eine Viskositätskomponente erweitert:<br />

r r r<br />

Fs = cs ⋅es −ds ⋅vs<br />

(2.2)<br />

Dabei gibt d <strong>die</strong> Dämpfungs- oder Viskositätskonstante und v r s<br />

<strong>die</strong> relative Geschwindigkeit<br />

der verknüpften Masseknoten zueinander an. Aus Geschwindigkeitsgründen sind<br />

<strong>die</strong> Gleichungen linear, was nur bei kleinen Deformationen physikalisch korrekt ist. Alle<br />

Gleichungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Masseknoten und Federn zusammengenommen ergeben ein Differenzialgleichungssystem,<br />

das mittels numerischer Lösungsverfahren per Computer berechnet<br />

werden kann [19].<br />

Ein anderer, mehr intuitiver Ansatz wird durch iterative Algorithmen verwirklicht.<br />

Wird <strong>die</strong> Position eines Masseknotens verändert und somit das Modell verformt, werden<br />

<strong>die</strong> verbundenen Federn komprimiert bzw. gedehnt. Dabei wirken <strong>die</strong>se Elemente mit einer<br />

gewissen Kraft auf <strong>die</strong> umliegenden Masseknoten, <strong>die</strong> entsprechend ihrer Masse beschleunigt<br />

werden und somit andere Federn bzw. Masseknoten beeinflussen. Iterative<br />

Algorithmen berechnen genau <strong>die</strong>se Abfolge, bis sich ein Kräftegleichgewicht eingestellt<br />

hat. Zuerst werden <strong>die</strong> aktuellen Beschleunigungen der Masseknoten unter Berücksichtigung<br />

der internen Kräfte, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Federn auftreten, berechnet. Aus der Integration<br />

der Beschleunigung über <strong>die</strong> Zeit wird <strong>die</strong> Geschwindigkeit berechnet. Leider kann <strong>die</strong>s<br />

mit numerischen Verfahren nicht kontinuierlich geschehen. Durch das Einführen einer<br />

Zeitschrittweite kann jedoch eine diskrete Approximation der Integration ermittelt werden.<br />

Abbildung 2.1 zeigt ein einfaches Beispiel einer wie zuvor beschriebenen <strong>Simulation</strong>.<br />

Dargestellt sind zwei durch eine Feder verknüpfte Masseknoten, auf <strong>die</strong> externe Kräfte<br />

einwirken (gelbe Pfeile). Die Masseknoten werden dadurch in Richtung der hellblauen<br />

Pfeile beschleunigt. Durch <strong>die</strong> Trägheit der Masseknoten wird das System in eine Rotation<br />

versetzt, während <strong>die</strong> Feder abwechselnd gestreckt und gestaucht wird.<br />

Abbildung 2.1: Rotation zweier Masseknoten, <strong>die</strong> durch eine Feder verknüpft sind (aus [153]).<br />

Iterative Algorithmen sind sehr schnell in der Ausführung, weshalb sich der Einsatz in<br />

virtuellen Umgebungen anbietet. Allerdings gibt es ein grundsätzliches Problem durch<br />

<strong>die</strong> simple Approximation der Integrationen. Ist <strong>die</strong> Zeitschrittweite zu klein gewählt, so<br />

ist <strong>die</strong> <strong>Simulation</strong> zu langsam. Im entgegengesetzten Fall kann der Berechnungsfehler<br />

durch <strong>die</strong> Approximation zu groß werden; der Fehler akkumuliert sich, bis das System<br />

einen instabilen Zustand erreicht. Dies macht sich in der numerischen <strong>Simulation</strong> durch<br />

ein „Zerreißen“ <strong>des</strong> Modells bemerkbar: Die Masseknoten driften innerhalb weniger

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