Hals - Nasen - Ohren - Klinik und Poliklinik - Tumb1.biblio.tu ...
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6 Zusammenfassung<br />
Extramedulläre Plasmozytome im oberen Aerodigestivtrak (OAD), die mit einer Häufigkeit<br />
von 4% aller plasmazellulären Erkrankungen auftreten, zählen zu der Kategorie der Non-<br />
Hodgkin Lymphome. Bislang existieren zur Therapie dieser Erkrankung in der Litera<strong>tu</strong>r keine<br />
generellen Hinweise.<br />
Die detaillierte Litera<strong>tu</strong>rrecherche von über 400 Publikationen, zwischen den Jahren 1905 <strong>und</strong><br />
1997, ergab 896 Fälle eines Extramedullären Plasmozytoms. Hiervon verteilten sich auf den<br />
oberen Aerodigestivtrak (OAD) 714 (82,2%) <strong>und</strong> außerhalb des oberen Aerodigestivtrak<br />
(AOAD) 155 (17,8%).<br />
Folgende Therapien wurden bei der Behandlung eines Extramedulläres Plasmozytoms im<br />
oberen Aerodigestivtrak (OAD) angewandt:<br />
Alleinige Bestrahlung in 44,3% der Fälle, eine Kombinationstherapie (Chirurgie <strong>und</strong><br />
Bestrahlung) bei 26,9% <strong>und</strong> eine ausschließliche chirurgische Therapie bei 21,9%.<br />
Die mittlere Überlebenszeit oder rezidivfreie Zeit für Patienten, die eine<br />
Kombinationstherapie (Chirurgie <strong>und</strong> Bestrahlung) erhielten, war länger als 300 Monate.<br />
Dieses Ergebnis war hochsignifikant (p=0,0027, Logranktest) im Vergleich zu den Patienten<br />
welche eine alleinige chirurgische Behandlung (Überlebenszeit 156 Monate), oder eine<br />
alleinige Bestrahlungstherapie (Überlebenszeit 144 Monate) erhielten.<br />
Bei der Therapie der Extramedullären Plasmozytome im Bereich außerhalb des oberen<br />
Aerodigestivtraktes (AOAD) wurde in 55,6% der Fälle eine alleinige chirurgische<br />
Behandlung, in 19,8% eine Kombinationstherapie <strong>und</strong> in 11,1% eine alleinige Bestrahlung<br />
durchgeführt. In der Überlebenszeitanalyse ergaben sich keine signifikant statistische<br />
Unterschiede (p=0,62) zwischen den Therapieformen.<br />
Im Verlauf der Extramedullären Plasmozytome im oberen Aerodigestivtrakt nach Therapie,<br />
ohne Unterscheidung der Therapieform, zeigte sich das in 61,1% aller Fälle es zu keinerlei<br />
Rezidiv oder Multiples Myelom (MM) kam. Jedoch konnte bei 22,0% ein Rezidiv <strong>und</strong> bei<br />
16,1% ein MM während des Beobach<strong>tu</strong>ngszeitraums diagnostiziert werden.<br />
Außerhalb des oberen Aerodigestivtraktes (AOAD) ergab sich in 64,7% kein Anhalt für ein<br />
Rezidiv des EMP oder ein MM, in 21,2% ein Rezidiv <strong>und</strong> in 14,1% ein Multiples Myelom.<br />
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