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Hals - Nasen - Ohren - Klinik und Poliklinik - Tumb1.biblio.tu ...

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1 Einlei<strong>tu</strong>ng<br />

Extramedulläre Plasmozytome sind seltene Erkrankungen die zur Kategorie der Non-Hodgkin<br />

Lymphome gerechnet werden. Sie treten in einer Häufigkeit von 4% aller plasmazellulären<br />

Erkrankungen (19) hauptsächlich (80-90%) im oberen Aerodigestivtrakt (OAD) auf. Hierbei<br />

liegt ihr Anteil bezogen auf alle malignen Erkrankungen im <strong>Hals</strong>-<strong>Nasen</strong>-<strong>Ohren</strong> Bereich in der<br />

Litera<strong>tu</strong>r zwischen 1% bis 3% (129,189) .<br />

Extramedulläre Plasmozytome gehören zu den immunproliferativen monoklonalen<br />

Erkrankungen der B-Zellreihe. Ausgangspunkt ist wie bei allen Plasmozytomen ein Klon<br />

maligne transformierter Plasmazellen oder ihrer Vorläufer. Plasmazellerkrankungen haben<br />

ihren Ursprung in pathologischen Plasmablasten, welche sich während des Reifungsprozesses<br />

vom primären <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>ären B-Blasten zu Plasmablasten in maligne transformierte,<br />

knochenmarkständige Plasmablasten entdifferenzieren. Diese extravadieren <strong>und</strong> kehren in<br />

das Knochenmark zurück, können sich jedoch in seltenen Fällen auch mit Hilfe von<br />

Adhäsionsmolekülen in Weichteilgeweben, bzw. in einer extrazellulären kollagenreichen<br />

Umgebung ansiedeln (201). Nur diese abnormen zirkulierenden B-Zellen (Prämyelomzellen)<br />

besitzen die notwendigen zytologischen Eigenschaften für Motilität, Migration <strong>und</strong><br />

Kolonalisierung. Wie bei der Entstehung von Metastasen läuft auch beim extramedullären<br />

Plasmozytom eine Kaskade von Interaktionen ab, so wie das Durchbrechen der<br />

Endothelbariere, Adhäsion an das Stroma <strong>und</strong> Reifung zu Plasmazellen. Nach Plazierung in<br />

kollagenreichen Gewebe aktivieren die malignen B-Zellen mittels der Bildung von Zytokinen<br />

die Monozyten, T-Lymphozyten <strong>und</strong> Stromazellen, die das Tumorwachs<strong>tu</strong>m <strong>und</strong> die<br />

Manifestationsform des Plasmozytoms mitbestimmen.<br />

Dies ist der Ausgangspunkt für außerhalb des Knochenmarks gelegene monoklonale<br />

Plasmazellherde, die Extramedulläre Plasmozytome.<br />

Extramedulläre Plasmozytome treten als primäre (echte) Schleimhautplasmozytome auf, mit<br />

einer zumeist unifokalen aber auch multifokalen Lokalisation. Die regionären Lymphknoten<br />

können auch befallen sein. Ferner treten sie auch im Rahmen eines multiplen Myeloms (MM)<br />

in extramedullären Regionen auf, die als eigenständige Gruppe in der Klassifizierung der<br />

Extramedulläre Plasmozytome geführt werden. Erstmals wurde im Jahr 1905 über das<br />

Auftreten eines Extramedullären Plamozytoms in der Litera<strong>tu</strong>r berichtet (230). Seither wird<br />

immer wieder im Rahmen von Kasuistiken über das EMP berichtet.<br />

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