Hals - Nasen - Ohren - Klinik und Poliklinik - Tumb1.biblio.tu ...
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3.3 Patient 3<br />
Anamnese :<br />
Im Oktober 1993 stellte sich in der <strong>Hals</strong>-<strong>Nasen</strong>-<strong>Ohren</strong>klink <strong>und</strong> <strong>Poliklinik</strong> am <strong>Klinik</strong>um<br />
rechts der Isar in München, ein 69 jähriger männlicher Patient wegen einer seit 2-3 Monaten<br />
bestehende Heiserkeit vor. Er befand sich in gutem Allgemeinzustand bei einer Körpergröße<br />
von 163 cm <strong>und</strong> einem Körpergewicht von 97 kg. Außerdem ergab die Anamnese einen<br />
Nikotinabusus von 20 Zigaretten /die, sowie einen täglichen Alkoholkonsum von 1,5 – 2 Liter<br />
Bier. Klinisch zeigte sich ein geringgradiger inspiratorischer Stridor, sowie subjektive<br />
Atemnot bei geringer Anstrengung. Der <strong>Hals</strong>-<strong>Nasen</strong>-<strong>Ohren</strong> (HNO) Spiegelbef<strong>und</strong> zeigte<br />
einen kugeligen Tumor der breitbasig auf dem hinteren Drittel der linken Stimmlippe aufsaß.<br />
Diagnostik :<br />
Die Probeexzision (PE), die durch eine Panendoskopie gewonnen wurde, ergab die Diagnose<br />
eines plasmoblastischen, wenig differenzierten, Plasmozytoms des Kehlkopfes mit Expression<br />
der leichten Kette kappa.<br />
Die im Rahmen des Stagings durchgeführten Untersuchungen ergaben keinen Anhalt für eine<br />
generalisierte Erkrankung. Die Serumthymidinkinase als Proliferationsmarker für<br />
Lymphatische Aktivität war grenzwertig erhöht. Alle übrigen Laborparameter lagen im<br />
Normbereich. Die Serumelektrophorese ergab keinen pathologischen Bef<strong>und</strong>. Bence-Jones-<br />
Proteine im Urin ließen sich nicht nachweisen. In der Skelettszintigraphie zeigte sich eine<br />
mäßig fokale Mehranreicherung im Bereich des medialen linken Tibiakopfes. Bei der mäßig<br />
bis deutlich gesteigerten, flächigen Knochenstoffwechselsteigerung in diesem Bereich konnte<br />
eine Skelettbeteiligung im Rahmen der Gr<strong>und</strong>erkrankung nicht ausgeschlossen werden. Die<br />
konventionelle Röntgendiagnostik des gesamten Skelett zeigte jedoch keine<br />
plasmozytomverdächtigen Herde. Auf der radiologischen Aufnahme des Schädels zeigte sich<br />
eine Verschat<strong>tu</strong>ng der rechten <strong>Nasen</strong>nebenhöhle im Sinne einer Sinusitis maxillaris. Die<br />
Beckenkammzytologie sprach ganz allgemein für die Reaktion des Knochenmarks auf einen<br />
infektiös-toxischen bzw. einen Tumorprozeß, ohne Anhalt für eine primäre Bluterkrankung<br />
oder Knochenmarkinfiltration. Die Beckenkammhistologie zeigte eine hochgradige<br />
Retikulumzellsiderose mit unauffälliger Blutbildung, ohne Hinweis auf ein malignes Infiltrat.<br />
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