28.12.2013 Aufrufe

Geschäftsbericht 2012 (PDF, 12 MB) - Sana Kliniken AG

Geschäftsbericht 2012 (PDF, 12 MB) - Sana Kliniken AG

Geschäftsbericht 2012 (PDF, 12 MB) - Sana Kliniken AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

aufsichtsrat 11<br />

Wir wissen es alle, die Prognosen sind eindeutig:<br />

Die Sicherstellung unseres heutigen Niveaus<br />

in der Gesundheitsversorgung und das Finden<br />

nachhaltiger Lösungen für den Pflegebedarf einer<br />

alternden Bevölkerung gehören zu den zentralen<br />

gesellschaftlichen Aufgaben des nächsten<br />

Jahrzehnts.<br />

Dominiert wird die Diskussion von Finanzierungsfragen<br />

der Kranken- und Pflegeversicherung.<br />

Wenig Aufmerksamkeit findet die Perspektive der<br />

Leistungserbringer, sieht man von den zahlreichen<br />

Regelungen zur Verbesserung der Qualität oder<br />

zur Überwindung realer oder vermeintlicher Fehlentwicklungen<br />

ab. Die politische Beschäftigung mit<br />

Patientenrechten, mit Fehlanreizen im System, mit<br />

der Qualität in Krankenhäusern und Senioreneinrichtungen<br />

mündet regelmäßig in neuen Gesetzestexten.<br />

An den Grundmustern unserer Versorgung<br />

mit Gesundheits- und Pflegeleistungen, die<br />

durch die starre Trennung aller Versorgungssektoren<br />

bekanntlich nahezu einzigartig auf der Welt ist, wird<br />

wenig gerüttelt, von einer echten ordnungspolitischen<br />

Debatte dazu ganz zu schweigen.<br />

Die jüngste Diskussion im Krankenhaussektor<br />

ist ein gutes Beispiel dafür. Der Bund schiebt den<br />

Schwarzen Peter den Ländern zu, die nun einmal<br />

für die Investitionsfinanzierung zuständig sind. Die<br />

Krankenhäuser beklagen sich lautstark, dass alle<br />

anderen Versorgungssektoren besser behandelt<br />

werden. Politik und Krankenkassen kritisieren die<br />

Überkapazitäten in der Versorgungslandschaft. Die<br />

Ärzteverbände machen auf den drohenden Notstand<br />

in der hausärztlichen und allmählich auch in der fachärztlichen<br />

Versorgung in der Fläche aufmerksam.<br />

Man hat den Eindruck, dass wir uns von einer<br />

ganzheitlichen Betrachtung der Versorgungsaufgaben<br />

eher entfernen als uns ihr zu nähern. Umso<br />

bedeutsamer sind Ansätze in der Praxis, die Schritte<br />

in die richtige Richtung beschreiben und die zweifelsohne<br />

vorhandenen Barrieren überwinden.<br />

Mit der Übernahme der Verantwortung für die<br />

Krankenhausversorgung des Landkreises Cham<br />

und des Landkreises Biberach sind die <strong>Sana</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

gefordert, Ergebnisse zu liefern. Auf den<br />

ersten Blick betrifft dies ausschließlich die Krankenhausversorgung;<br />

bei näherer Betrachtung geht<br />

es aber um weitaus mehr.<br />

Anders als in den Ballungsgebieten vollzieht<br />

sich in den Flächenregionen der Strukturwandel.<br />

Dies geschieht – man ist geneigt zu sagen – trotz<br />

« Das Engagement der <strong>Sana</strong><br />

Kli niken in Cham und Biberach<br />

zeigt, wie es gehen muss. »<br />

der politischen Großwetterlage. Das lange funktionierende<br />

Nebeneinander von Krankenhäusern,<br />

Fach- und Hausärzten, Pflegeeinrichtungen und<br />

den vielen flankierenden Diensten ist Vergangenheit.<br />

Weder reichen die finanziellen Mittel noch<br />

gibt es genügend Personal.<br />

Das Engagement der <strong>Sana</strong> <strong>Kliniken</strong> in Cham und<br />

Biberach zeigt oder wird zeigen, wie es gehen muss.<br />

Den Mittelpunkt der Gesundheitsversorgung in den<br />

ländlichen Regionen wird ein Schwerpunktkrankenhaus<br />

bilden. Niedergelassene Fachärzte werden<br />

vernetzt mit diesem Schwerpunktkrankenhaus<br />

arbeiten. Angebote der Erst- und Notfallversorgung,<br />

verknüpft mit ambulanten Versorgungsformen,<br />

stellen das Bindeglied in die Region dar und verschaffen<br />

den kleineren Standorten eine realistische<br />

bedarfsadäquate und wirtschaftliche Perspektive.<br />

Ergänzt wird das Angebot um Partnerschaften<br />

mit Pflegeanbietern, um die Durchlässigkeit der<br />

Versorgungssektoren auch an dieser Stelle zu<br />

institutionalisieren.<br />

Nur auf einem solchen Weg lassen sich zukunftsfähige<br />

Strukturen entwickeln. Dazu gehört<br />

im Einzelfall auch, dass sich die Bevölkerung von<br />

gewohnten Leistungsangeboten verabschieden<br />

muss. Ohne einen konsequenten Kurs der bedarfsgerechten<br />

Ausrichtung der gesamten Versorgungslandschaft<br />

werden die Herausforderungen<br />

nicht zu meistern sein.<br />

Die <strong>Sana</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>AG</strong> hat auch schon in anderen<br />

Regionen, erinnert sei an die Entwicklung<br />

in Ostholstein, unter Beweis gestellt, dass man<br />

verantwortungsvoll mit der gestellten Aufgabe<br />

umzugehen vermag. Die Aufträge in Cham und<br />

Biberach sind nicht minder anspruchsvoll. Das<br />

Zielfoto in beiden Regionen weist aber den richtigen<br />

Weg zu einer « ganzheitlichen Gestaltung<br />

der Versorgung ».<br />

Herzlichst Ihr<br />

Dr. Josef Beutelmann

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!