Arbeitsplan 213

Ausbildungsplan Katholische Religion
Kompetenzen künftiger Lehrerinnen und Lehrer der Katholischen Religionslehre
1. Bereich: Theologische Fachkompetenzen und Standards
Religionslehrerinnen und Religionslehrer verfügen über das für den Religionsunterricht erforderliche Fachwissen in der (katholischen) Theologie
als der zentralen Bezugswissenschaft dieses Faches und wissen um die didaktischen Möglichkeiten seiner Vermittlung.
Kompetenz 1 [Basiswissen]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer verfügen über ein angemessenes theologisches Basiswissen; sie können theologische Themen in ihren
historischen Entfaltungsschritten reflektieren und den christlichen Glauben als sinngebende Überlieferungen deuten.
Kompetenz 2 [Theologisches Erkenntnisinteresse]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer entwickeln theologisches Erkenntnisinteresse sowie Argumentations- und Urteilsfähigkeit im Hinblick auf
die Glaubens- und Lehrüberlieferung der Kirche, ihre sittlichen Grundsätze und ihre gelebte Praxis.
Kompetenz 3 [Theologie im Lebensvollzug]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind fähig und bereit, theologisches Wissen mit unterschiedlichen Biographien und Lebenskonzepten ins
Gespräch zu bringen und im eigenen Lebensvollzug zu verankern.
Kompetenz 4 [Umgang mit Texten und Symbolen]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind fähig, metaphorische und symbolische Darstellungs- und Ausdrucksformen in Wort, Bild und Geste
aufzuspüren und ihre spezifische (intentionale und performative) Wirkweise auch als Innovationspotential für das theologische Reflektieren und
Sprechen zu verstehen.
Kompetenz 5 [Quellen und Referenzen]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer können fachlich wichtige Quellen und Sachauskunftsmittel auffinden, ihre Wertigkeit einschätzen und sie
sachlich korrekt verwenden.
Kompetenz 6 [Umgang mit Nachbardisziplinen]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer können sich selbstständig Kenntnisse und Verfahrensweisen aus anderen Disziplinen aneignen und sie mit
theologischen Fragestellungen vernetzen.
Kompetenz 7 [Weltanschauliche Pluralität]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer begreifen weltanschauliche Pluralität als Herausforderung und Aufgabe, verfügen über ausreichende
Kenntnisse von anderen Religionen und Weltanschauungen und sind fähig, von einem profilierten Standpunkt aus andere Weltdeutungssysteme zu
würdigen und in einen offenen Diskurs mit ihnen einzutreten.
2. Bereich: Pädagogisch-didaktische Kompetenzen und Standards
Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind in der Lage, ihr Fach auch pädagogisch zu begründen und in ihrer theologischen Vermittlungsarbeit
den schulischen und unterrichtlichen Erfordernissen Rechnung zu tragen.
Kompetenz 8 [Sensibilität und Interesse]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer entwickeln Interesse und Sensibilität für die Sinn- und Wertfragen ihrer Schüler und Schülerinnen.
Kompetenz 9 [Elementarisierung der Inhalte]:

Religionslehrerinnen und Religionslehrer elementarisieren die Inhalte ihres Faches so, dass sie für Schülerinnen und Schüler bedeutsam werden und
von ihnen verstehend angeeignet werden können.
Kompetenz 10 [Unterrichtliche Kommunikation]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer gestalten Unterricht so, dass Dialogräume entstehen und kommunikative Verständigung ermöglicht wird.
Kompetenz 11 [Entfaltung der Persönlichkeit]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer fördern die Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler und der Schülerinnen.
Kompetenz 12 [Schulkultur]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer beteiligen sich aktiv an der Entwicklung und Gestaltung der Schulkultur.
3. Bereich: Methodische Kompetenzen / Medienkompetenz und Standards
Religionslehrerinnen und Religionslehrer beherrschen die einschlägigen Unterrichtsmethoden für ihr Fach und sind vertraut im Umgang mit Medien.
Kompetenz 13 [Arbeitsformen und Erkenntniswege]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind vertraut mit dem spezifischen Repertoire der Arbeitsformen und Erkenntniswege des Bezugsfaches.
Kompetenz 14 [Interdependenz von Inhalt und Medium]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer wissen um die Interdependenz von Zielen, Inhalten und Medien und können sie mit Blick auf die Erfahrungs-
und Verstehenshorizonte der Schülerinnen und Schüler entwicklungsgemäß und entwicklungsfördernd methodisch umsetzen.
Kompetenz 15 [Lernformen]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind fähig und bereit, handlungsorientierte und meditative Lernformen in den Unterricht einzubeziehen.
Kompetenz 16 [Umgang mit Informationen]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer können Methoden der Informationsgewinnung, der Informationsverarbeitung und der medialen Präsentation
an-wenden und vermitteln.
Kompetenz 17 [Fachübergreifender und fächerverbindender Unterricht]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind fähig und bereit, von Fachdidaktiken anderer Fächer (z.B. Deutsch, Musik, Bildende Kunst, Geschichte)
zu lernen und fächerverbindend zu arbeiten.
Kompetenz 18 [Schulkultur]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind fähig und bereit, Schulkultur zu gestalten und dabei besonders die religiöse Dimension einzubringen.
(siehe auch Kompetenz 12)
Kompetenz 19 [Unterrichtliche Kommunikation]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind fähig und bereit, zu einem kommunikativen Klima in Unterricht und Schule beizutragen.
4. Bereich: Personal-religiöse Kompetenzen und Standards
Religionslehrerinnen und Religionslehrer nehmen ernst, dass sie nicht nur bei der Erteilung ihres Faches, sondern auch darüber hinaus persönlich
und professionell gefordert sind und darum kontinuierlich an ihrer Persönlichkeitsbildung arbeiten müssen.
Kompetenz 20 [Persönlichkeit]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer begegnen ihren Schülerinnen und Schülern als authentische und engagierte Partner in Lern- und Erziehungsprozessen.
Kompetenz 21 [Religion]:

Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind sich ihres Standpunkts in der eigenen Religion bewusst und sind willens, diesen zu reflektieren und
kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Kompetenz 22 [Profession]:
Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind bereit, ihre Professionalität im Kontext von Berufsgruppe (Lehrerinnen und Lehrern) wie Berufsfeld
(Schule) stetig weiterzuentwickeln.
Die einzelnen Kompetenzen werden von den LA im Rahmen des Entwicklungsberichts in die 3. Spalte eingetragen.
Seminar Kompetenzbereiche Kompetenzen Inhalte / Themen Module Beiträge:
1/2 Reflexion der eigenen Religiosität und
M1 Nach Absprache
der Berufsrolle
M2
Kompetenz zum eigenen Handeln in
eine reflexive Distanz zu treten
Interkonfessionelle und interreligiöse
Dialog- und Kooperationskompetenz
Religiöse Diskurskompetenz
Struktur des Fachseminars: Einführung
RU und Religionslehrer -
Selbstverständnis und Aufgabe
Biographische Selbstreflexion
Rollenerwartung
Persönliche und sachliche Präferenzen
Herausforderungen und Aufgaben des Religionslehrers/der
Religionslehrerin
Religionslehrer sein zwischen Glaubensund
Lebenshilfe
Religionsunterricht zwischen Staat und
Kirche
Module, Standards, Ausbildungskriterien
Die Bedeutung des Faches Religion im Fächerkanon
der Schule, Rechtliche Grundlagen des RUs;
Fallbsp., Kirchl. verbindliche Schriften
Unterrichtsplanung
3/4 Theologisch und religionsdidaktisch
sachgemäße Erschließung zentraler
Themen des Religionsunterrichts und
der Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen
Interpretation und didaktische Ent-
Vorstellung von Planungsrastern, verbindliche
Elemente
Merkmale guten Religionsunterrichts Hinweise
zur gezielten Unterrichtsbeobachtung, didaktische
und religionspädagogische Konsequenzen
Planung von Unterricht
Lehrpläne (Spiralcurriculum), Arbeitspläne,
M1
M2
M3
M4
M5
Nach Absprache

schlüsselung religiöser Aspekte der
Gegenwartskultur
Kompetenzen und Standards für den katholischen
Religionsunterricht in der Sekundarstufe I
Planungsgrundlagen
Stufung des Unterrichts
Zielformulierungen
(Kompetenzen, Lernziele)
Differenzierung
Individualisierung
Reflexion von Unterricht
Didaktische Modelle (kurzer Abriss, später konkret
an Unterrichtsgegenstand)
Elementarisierung
Korrelation
Performativer Unterricht
Korrelationsdidaktik:
Synodenbeschluss und Zielsetzung
kennen, Veröffentlichungen der Bischofskonferenz
kennen, didaktische
Umsetzung der enthaltenen Anforderungen
- Historische Entwicklung des RU
- Synodenbeschluß zum RU von 1974
- Entwicklungen bis heute
- Begründung der Korrelationsdidaktik
- Korrelation und Lehrpläne/Teilrahmenpläne
- Erhebung von Schülererfahrung
- Schülererfahrung und biblische Erfahrung
- Schulbücher im RU

5/6 Bibelarbeit: Exemplarischer Umgang
mit biblischen Texten:
- Exegetische Methoden anwenden
- Texte didaktisch reduzieren und
schülerorientiert aufarbeiten
7/8 Verschiedene religionspädagogisch
relevante Kommunikationsformen,
Gespräch und Erzähltechniken beherrschen
und funktional verwenden,
Medien unterschiedlicher Art fachspezifisch
kategorisieren und an Beispielen
ihre unterrichtliche Bedeutung erläutern
Der Umgang mit der Bibel
fachdidaktische und methodische Überlegungen
zu einem schülerorientierten biblischen Unterricht
Zentrale Bibeltexte im RU,
kreative Bibelarbeit; (LAA bereiten Stunden
theoret. zu einem gemeinsamen Thema vor)
Elementarisierung, Symboldidaktik
Performativer Unterricht (in konkreter Anwendung:
LA bereiten verschiedene Methoden beispielhaft
vor)
Methoden im RU
Erzählen; Kreative Textarbeit/ Texterschließung
VB als Referate durch LAA
Ausgewählte Medien im RU
Das Bild im RU
AV – Medien im RU
Einsatz des Internet
Erstellen von Medien
M1-4 Nach Absprache
M3,4 Nach Absprache
9/10 Religionspädagogische Förderkompetenz
Religionspädagogische Wahrnehmungs-
und Diagnosekompetenz
Religionspädagogische Beratungs- und
Beurteilungskompetenz
11/12 Freiarbeit/offene Arbeitsformen im
RU: Planungskompetenz, Reflexions-
Diagnose, Beratung, Beurteilung
Leistungsmessung
- Methoden der Leistungsmessung
- Beobachtungsmöglichkeiten
- Rechtliche Bestimmungen der Leistungsmessung
Differenzierung
Individualisierung
Fachspezifische Diagnostik
- Öffnung des Unterrichts
- Formen der Freiarbeit
M2-5 Nach Absprache
M1-4 Nach Absprache:

kompetenz
Lieder und Verklanglichung im RU:
Umgang mit und Erschließung musischer
und emotionaler Inhalte, Planung
und Einrichtung von Ritualen
13/14 Stilleübungen/meditative Arbeitsformen:
Rahmenbedingungen für
Stilleübungen kennen und gestalten,
Betroffenheit ermöglichen
Symboldidaktische Arbeitsformen:
Symbole im Kontext erschließen, methodische
Annäherungsmöglichkeiten
- Planung von offenen Arbeitsformen
- Bedingungen für den Einsatz offener Arbeitsformen
- Freies Arbeiten und Lernziele
- Leistungsbeurteilung bei offenen Arbeitsformen
- Kirchenreumpädagogik
- Funktionen des Liedes im RU, religiöse Lieder
- Liturgische Musik
- Verknüpfung von Text und Musik
- Thematisierung affektiver Inhalte durch den
Einsatz von Musik
- Verklanglichung von religiöser Erfahrung und
Schülererfahrung
- Musikalische Ausdrucksformen im RU (Tanz,
Lied, Gesang...)
- Vorstellung von Liedern und Einsatz von Midi
– Dateien so wie Erstellen von Klangbeispielen
- Praktische Erprobung musikalischer Ausdrucksformen
- Bedeutung von Ritualen im RU
- Bedeutung meditativer Arbeitsformen
- Einübung meditativer Arbeitsformen
- Formen der Meditation
- Bildhafte Sprache
- Bildhafte Sprache in der Bibel
- Erschließung von Sprachbildern
- Erstellen von Unterrichtsbeispielen
- Sakrale Räume
- Religiöse Symbole, Beispiele
- Symbole als Möglichkeit der Annäherung an
Gottes- und Glaubenserfahrung
M1-4 Nach Absprache

kennen - Abgrenzung der Symbole von Zeichen
- Annäherung an Symbole
- Symboldidaktik nach Halbfas
- Symbole erschließen
- Hintergründe zur Deutung von Symbolen
(Kulturkreis, Lebensbedingungen)
- Mehrdeutigkeit von Symbolen
15/16 Wunder und Wundergeschichten: Exegetische
Erschließungsmöglichkeiten
anwenden, didaktische Aufbereitung
von Wundererzählungen, Schülererfahrungen
berücksichtigen
- Christologiegeschichten/Epiphaniegeschichten
- Erschließung von Aussageabsichten bei Wundern
- Das Wunder der Auferstehung (Ostern)
- Beispiele für die Analyse von Sachstrukturen
- Beispiele für didaktische Reduktion
- Auswahl geeigneter Medien
- Erhebung der Schülererfahrung im Hinblick
auf das Thema
M2-4 Nach Absprache
Gleichnisse: altersgemäße Auswahl
treffen, Texte erschließen, Aussageabsichten
und Interpretationsmöglichkeiten
vermitteln
- Gleichnisse (verschiedene Formen und Aussageabsichten)
- Gleichnisse vom Reich Gottes
- Veranschaulichung von Gleichnissen
- Umgang mit gleichnishafter Sprache im Alltag
/ Umgang mit bildhafter Sprache auf dem
Hintergrund der Schülererfahrung
- Textauswahl an Schülergruppen orientiert

17/18 Zentrale Themen des AT: z.B. Exodus,
Schöpfung
Exegetische Erschließung kennen, Korrelative
Zusammenhänge herstellen
- Schöpfungsgeschichten / -hymnen
- Verschiedene Quellen / Formen der Überlieferung
- Umgang mit der Bibel
- Schöpfungsgeschichten als Auftrag in unserer
Zeit
- Behandlung des Themas in verschiedenen
Altersstufen
- Schöpfung und Verantwortung
M2-4 Nach Absprache
Bundeschluss, Propheten, Psalmen:
Überblick über die Geschichte Israels,
Autoren und Quellen zuordnen, Texterschließung,
didaktische und methodische
Aufbereitung
19/20 Rechtliche Stellung des RU:
Rechtliche Stellung kennen,
Chancen der besonderen Lerngruppen
und der Besonderheiten des Fachs nutzen
- Der Bundesschluss
- Ausgewählte Propheten
- Arbeit mit Texten der Bibel am Beispiel
Psalmen
- AT – Stellen im Lehrplan/Teilrahmenplan
(Auswahl und Planung von Unterrichtseinheiten
Erstellung von Unterrichtsbeispielen)
- Begründung des RU (GG, Landesverfassung,
Schulgesetz…)
- Rechtliche Grundlagen
- Stellung des Religionslehrers
- Unterschiede zu anderen Fächern (Chancen
und Probleme)
M1-4 Nach Absprache
Kirchengeschichte/Wirkungsgeschichte
Epochen kennen, exemplarische Persönlichkeiten
kennen, Überlieferungen
didaktisch und methodisch aufarbeiten
- Begriff der Wirkungsgeschichte und der Kirchengeschichte
- Strukturen des Wirkens christlicher Tradition,
die für den Schüler erfahrbar sind
- Kirche und Gesellschaft
- Kirche als Einheit
- Ausgewählte Personen in der
Wirkungsgechichte
Repetitorium M1-4 Nach Absprache