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Riccardo Chailly Hilary Hahn Recomposed

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www.klassikakzente.de • C 43177 • 3 • 2005<br />

<strong>Riccardo</strong> <strong>Chailly</strong><br />

WELCOME TO LEIPZIG<br />

<strong>Hilary</strong> <strong>Hahn</strong><br />

MOZART-JAHR<br />

ERÖFFNET<br />

<strong>Recomposed</strong><br />

REMIXER IM ARCHIV<br />

DER DEUTSCHEN<br />

GRAMMOPHON<br />

Die<br />

verbotene Oper<br />

CECILIA BARTOLI


INHALT<br />

EDITORIAL<br />

INTRO<br />

3 Salzburger „La traviata“<br />

ECHO Klassik<br />

TITEL<br />

4 Cecilia Bartoli: Guerilla der schönen Künste<br />

INTERVIEW<br />

8 <strong>Hilary</strong> <strong>Hahn</strong>: Fliegender Start<br />

MAGAZIN<br />

10 Yundi Li: Von Mao zu Mozart<br />

12 <strong>Recomposed</strong>: Aus der (ganz) neuen Welt<br />

14 Renée Fleming: Fleming hoch drei<br />

16 Klassischer Spaß für Kinder<br />

18 Arvo Pärt: Umspielen, umschlingen<br />

20 Jessye Norman: Kernschmelze von Klang<br />

21 Die unmerkliche Metamorphose<br />

22 Fritz Wunderlich: Einmalig und unersetzlich<br />

23 Der klassische Fragebogen,<br />

beantwortet von Janine Jansen<br />

24 <strong>Riccardo</strong> <strong>Chailly</strong>: Questo Challenge<br />

26 Neue DVDs: Finnen im Land des Lächelns<br />

28 Relaunch: www.KlassikAkzente.de<br />

NEUE CDs<br />

30 Alle neuen Veröffentlichungen<br />

ausführlich vorgestellt<br />

34 Veröffentlichungsregister<br />

SERVICE<br />

38 Live-Termine • Der Tournee-Tipp<br />

39 KulturSPIEGEL-Klassik-CD-Bestsellerliste<br />

Vorschau<br />

KlassikAkzente wird herausgegeben von<br />

Titelfoto: Ferdinando Scianna / DECCA<br />

Liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund,<br />

Andreas Kluge<br />

die Salzburger Festspiele haben das Mozart-Jahr 2006 mit zwei<br />

kontrovers diskutierten Opernproduktionen eingeläutet: Dirigent<br />

Marc Minkowski und Regisseur Günter Krämer präsentierten das<br />

Frühwerk „Mitridate, re di Ponto“ im Residenzhof, während das<br />

Team <strong>Riccardo</strong> Muti und Graham Vick im Großen Festspielhaus ihre<br />

Lesart von Mozarts populärster Oper vorstellten: „Die Zauberflöte“.<br />

Beide Inszenierungen sind Teil des ambitionierten Mozart-Projektes<br />

der Salzburger Festspiele, im Jubiläumsjahr 2006 alle 22 Bühnenwerke<br />

des Salzburger Meisters an der Salzach aufzuführen.<br />

Eine Schallplattenfirma, in deren Archiv sich einige der maßstäblichen<br />

Mozart-Einspielungen finden – wie etwa Erich Kleibers<br />

„Le nozze di Figaro“, die Klavierkonzerte mit Rudolf Serkin und<br />

Claudio Abbado oder Alfred Brendels Sonaten-Zyklus, ganz zu<br />

schweigen von der singulären Mozart-Gesamtaufnahme im Katalog<br />

–, kann angesichts einer solchen Herausforderung wie dem<br />

250. Geburtstag des neben Bach beliebtesten Komponisten der<br />

Musikgeschichte natürlich nicht abseits stehen. Zur Galionsfigur<br />

des Mozart-Jahres bei Universal Classics, das unter dem Motto<br />

„mozart forever“ steht, wurde Anne-Sophie Mutter gewählt, die<br />

bereits 1978 mit Herbert von Karajan ihre legendäre Aufnahme<br />

der Violinkonzerte vorgelegt hatte und in dieser Saison nun Mozarts<br />

komplettes Œuvre für Violine auf Deutsche Grammophon<br />

präsentiert. Kaum ein Universal-Classics-Star, der sich anno<br />

2006 nicht mit Mozarts Musik beschäftigen würde: <strong>Hilary</strong> <strong>Hahn</strong><br />

veröffentlicht bereits im September eine Auswahl von Violinsonaten,<br />

die Pianisten Mikhail Pletnev und Maurizio Pollini ziehen im<br />

Frühjahr mit ausgewählten Sonaten beziehungsweise Konzerten<br />

nach. Claudio Abbado veröffentlicht eine neue „Zauberflöte“,<br />

Concerto Köln wartet mit einem Raritäten-Programm auf und<br />

Magdalena Kož ená sowie Anna Netrebko huldigen dem Wolferl<br />

mit Arien-Recitals. Nicht zu vergessen John Eliot Gardiners wegweisende<br />

Einspielungen des Mozartopern-Kanons von der „Entführung<br />

aus dem Serail“ bis „La clemenza di Tito“, die als „Essential<br />

Mozart Opera“-Box wieder aufgelegt werden.<br />

Es gibt also in den kommenden Monaten in Sachen Mozart auf<br />

Universal Classics einiges zu entdecken. Achten Sie deshalb besonders<br />

auf das Logo „mozart forever“, das Ihnen den richtigen<br />

Weg zu Mozart weisen wird ...<br />

Und wenn ich Ihnen noch einen Lesetipp in Sachen Mozart mit<br />

auf den Weg geben darf – Wolfgang Hildesheimers „Mozart“ ist<br />

immer wieder eine Lektüre wert.<br />

In diesem Sinne verbleibt mit herzlichen Spätsommer-Grüßen,<br />

Ihr Andreas Kluge<br />

2 KlassikAkzente


Intro<br />

Anne-Sophie Mutter<br />

Foto: Lillian Birnbaum / DG<br />

Salzburger „La traviata“<br />

Der Höhepunkt der diesjährigen Salzburger Festspiele war<br />

zweifelsohne die mit Spannung erwartete Premiere der<br />

Neuinszenierung von Giuseppe Verdis Oper „La traviata“.<br />

Anna Netrebko, die mit ihrer Schlüsselrolle bereits an der<br />

Wiener und der Bayerischen Staatsoper triumphierte, gelang<br />

ein musikalisch und darstellerisch überzeugendes<br />

Porträt der Pariser Edelkurtisane in der exzellenten Regie<br />

von Willy Decker. Publikum und Presse feierten die bereits<br />

seit Monaten restlos ausverkauften Aufführungen mit nicht<br />

enden wollenden Ovationen für eine Sängerriege, die heutzutage<br />

ihresgleichen sucht: Neben Anna Netrebko sangen<br />

der mexikanische Shootingstar Rolando Villazón und der<br />

amerikanische Starbariton Thomas Hampson die Partien<br />

von Vater und Sohn Germont. Und am Pult der Wiener Philharmoniker<br />

stand Carlo Rizzi. Die Deutsche Grammophon<br />

hat diese Produktion live mitgeschnitten und wird die CD-<br />

Version der Gesamtaufnahme sowie einen Highlights-<br />

Sampler bereits im Oktober auf den Markt bringen, während<br />

die Veröffentlichung der DVD-Version für 2006<br />

vorgesehen ist.<br />

Foto: Klaus Lefebrve<br />

Anna Netrebko und<br />

Rolando Villazón<br />

ECHO Klassik<br />

Am 16. Oktober ist es wieder so weit. In München findet die diesjährige<br />

ECHO Klassik-Gala statt, wie immer vom ZDF mitgeschnitten<br />

und am selben Abend ausgestrahlt. Mit 13 ECHO-<br />

Trophäen hat Universal Classics auch in diesem Jahr die Nase<br />

vorn. Anna Netrebko, neben Anne-Sophie Mutter, Andreas Scholl<br />

und Hélène Grimaud live auf der Bühne der Philharmonie zu erleben,<br />

gewinnt in den Kategorie „Sängerin des Jahres“ sowie mit<br />

ihrem bereits „vergoldeten“ Album „Sempre libera“ auch in der<br />

Kategorie „Bestseller des Jahres“. Auch Anne-Sophie Mutter<br />

wird zweifach dekoriert: als „Instrumentalistin des Jahres“ sowie<br />

mit Henri Dutilleuxs „Sur le même accord“ in der Kategorie „Welt-<br />

Ersteinspielung“. Die Pianisten Hélène Grimaud und Lang Lang<br />

erhalten ebenso einen ECHO Klassik wie die Dirigenten Claudio<br />

Abbado und Pierre Boulez. Der „Klassik-ohne-Grenzen“-ECHO<br />

geht in diesem Jahr an Andreas Scholl für sein Projekt „Der Kaiser<br />

und die Nachtigall“, und ein ECHO für die „Editorische Leistung<br />

des Jahres“ erhält die Sammlung „Musik … Sprache der<br />

Welt“ mit maßstäblichen Aufnahmen der 50er Jahre aus den Archiven<br />

der Deutschen Grammophon. Die Gewinner in allen Kategorien<br />

finden Sie unter www.echo-deutscher-musikpreis.de.<br />

KlassikAkzente 3


Titel<br />

GUERILLA DER<br />

SCHÖNEN KÜNSTE<br />

Ende des 17. Jahrhunderts ließ der Heilige Stuhl die letzten römischen<br />

Theater abreißen und verhängte einen Bann gegen die Oper. Wahre Künstler<br />

ließen sich nicht abschrecken. Cecilia Bartoli hat sich mit ihrer neuen<br />

Aufnahme dieses spannenden Themas angenommen.<br />

Singt die verbotene Oper:<br />

CECILIA BARTOLI<br />

Foto: Ferdinando Scianna/Decca<br />

4 KlassikAkzente


Rom, anno 1677. Ein unbeschreiblicher Theaterskandal<br />

erschüttert die ewige Stadt, die<br />

sich gerade im alljährlichen Karnevalstaumel<br />

wiegt. Mit den üblichen musikalischen Aufführungen<br />

in Theatern, Tavernen und auf<br />

der Straße. So unaussprechlich muss dieser<br />

Skandal gewesen sein, dass die Chronisten<br />

peinlich berührt den Mantel gnädigen<br />

Schweigens darüber ausbreiten. Einer<br />

jedoch in der Heiligen Stadt reagiert umgehend.<br />

Papst Innozenz XI., wegen seiner<br />

Tugend und Sittenstrenge berühmt wie berüchtigt<br />

und vom Volk wegen seines notorischen<br />

„Nein!“ nur Papa Minga genannt, erlässt<br />

augenblicklich einen päpstlichen Bann gegen<br />

Opernaufführungen in der Stadt. 1686 dann bekräftigt<br />

er noch einmal das päpstliche Auftrittsverbot<br />

für Frauen in der Musik, das Klemens IX. bereits 1667<br />

verhängt hatte. Innozenz XII. schließlich geht noch einen<br />

Schritt weiter und lässt gegen Ende des 17. Jahrhunderts<br />

die drei noch existierenden öffentlichen Theater Roms, das<br />

Teatro Tordinona, das Teatro Capranica und das Teatro della<br />

Pace zerstören, um Sittenverfall und Glaubensschwäche ein für<br />

allemal den Nährboden zu entziehen. Und in der päpstlichen Welt<br />

hat dieser Nährboden einen Namen: „la musica profana“. Erst 1717<br />

öffnet das Teatro delle Dame wieder seine Pforten für die allgemeine<br />

Unterhaltung. Kein allzu günstiges Betätigungsfeld für die Großen<br />

der kompositorischen Zunft jener Tage – Antonio Caldara, Georg<br />

Friedrich Händel und Alessandro Scarlatti.<br />

Bis heute ist die Musikgeschichte in den Zeiten des päpstlichen<br />

Opernverbotes, der opera proibita, ein beliebter Tummelplatz für<br />

Musikarchäologen und Liebhaber italienischer Barockmusik. Daher<br />

überrascht es auch nicht wirklich, dass sich die Barockspezialistin<br />

Cecilia Bartoli, die darüber hinaus auch noch überzeugte Römerin<br />

ist, eines Tages dieses spannenden Themas annehmen würde. Ihr<br />

neues Album widmet sich unter dem Titel „Opera proibita“ genau<br />

jenen Komponisten, die in der Hochzeit des päpstlichen Opernverdiktes<br />

unter zum Teil eigentümlichen Umständen einen Ausweg aus<br />

dem Dilemma fanden, pikanterweise sogar mit Hilfe des römischen<br />

Klerus. Oratorium heißt das Zauberwort, und wo Einfallsreichtum<br />

und Gespür für musikalische Zwischentöne und Subtexte gefordert<br />

war, haben viele Komponisten Erstaunliches zuwege gebracht.<br />

Doch zunächst muss hier mit einer viel und gern kolportierten<br />

Legende aufgeräumt werden. Das Opernverbot beförderte zwar die<br />

Entwicklung und Verbreitung des Oratoriums, allein es war nicht der<br />

Grund für seine Entstehung. Rom war schon früher für seine meisterhaften<br />

Oratorien bekannt, sie waren quasi eine römische Institution<br />

par excellence. Immerhin stammt eines der frühen Meisterwerke<br />

dieser Gattung aus Rom, Emilio de’ Cavalieris „Rappresentatione<br />

di Anima, et di Corpo“ aus dem Jahre 1600. Die Unterschiede zwischen<br />

Oper und Oratorium waren marginal: Während man im Oratorium<br />

von einem Ersten und einem Zweiten Teil sprach, gliederte<br />

sich die Oper in drei Akte. Und im Gegensatz zur Oper verzichtete<br />

das Oratorium gänzlich auf Bühnenaktion. Alles andere war austauschbar:<br />

Sujets, Kompositionsstil, Besetzung. Nach und nach<br />

entledigte sich das Oratorium auch der lateinischen Sprache und<br />

wandelte sich zum „oratorio volgare“ in italienischer Sprache. Auch<br />

übernahm man gewisse Kunstgriffe aus der Oper wie etwa das Bedecken<br />

der Kirchenwände mit roten Taffetas. Und letzten Endes<br />

verzichtete man auf den Erzähler, der die Handlung erläuterte und<br />

kommentierte, und verlieh den dramatischen Elementen größeres<br />

Gewicht: ein nahezu perfekter Ersatz für die verbotene Oper also,<br />

zur geistlichen Erziehung und Läuterung der Massen geschaffen.<br />

Der Schlüssel zur „verbotenen Oper“ im Rom des späten 17.<br />

und frühen 18. Jahrhunderts waren gewisse elitäre Zirkel, in denen<br />

der Hochadel und der Klerus eine äußerst fruchtbare Allianz zur<br />

Förderung und Bewahrung von Musik eingingen. Namentlich die<br />

einflussreiche „Confraternita die musica di Roma“ war hier federführend.<br />

Zu den Mitgliedern dieser quasi „arkadischen Akademie“ mit<br />

hohem humanistischen Anspruch gehörten die Komponisten Anto-<br />

KlassikAkzente 5


Titel<br />

Das neue ist ihr bisher<br />

persönlichstes Album:<br />

CECILIA BARTOLI<br />

Foto: Ferdinando Scianna/Decca<br />

6 KlassikAkzente


„Die musikalische Intensität dieser<br />

Oratorien und der Geschichte, die<br />

sie erzählen, ist außerordentlich.“<br />

nio Caldara, Carlo Cesarini, Francesco Gasparini, Arcangelo Corelli,<br />

Bernardo Pasquini und Alessandro Scarlatti ebenso wie die Kardinäle<br />

Benedetto Pamphili und Pietro Ottoboni sowie der Marchese<br />

Francesco Maria Ruspoli. Letztere drei wurden zu den wichtigsten<br />

Förderern und Protektoren des jungen Händel nach seiner Ankunft<br />

in der Heiligen Stadt am 14. Januar 1707.<br />

Anstelle der geschlossenen oder zerstörten Theater musizierte<br />

man nun in den Palästen des Adels, wie dem Palazzo Ruspoli, oder<br />

denen der Kirchenfürsten, wie im „Palazzo della Cancelleria“ Pietro<br />

Ottobonis. Dieser war ein den schönen Künsten, eigentlich überhaupt<br />

den schönen Dingen des Lebens gegenüber ausgesprochen<br />

offener Mann. Schwerreich, liebte er glanzvolle Empfänge, förderte<br />

den jungen musikalischen Nachwuchs und zeigte sich ausgesprochen<br />

großzügig, wenn es um die existentiellen Belange seiner Protegès<br />

ging. Allerdings galt er als einer der am wenigstens strengen<br />

Kleriker. Kardinal Pamphili wiederum war der Poesie zugetan und<br />

verfasste zahlreiche Libretti, darunter den Text zu Alessandro Scarlattis<br />

1685 komponiertem Oratorium „Il Trionfo della Grazia“. Was<br />

mit einigen Ergänzungen und Veränderungen exakt der Vorlage<br />

für Händels erstes römisches Oratorium entspricht – „La Bellezza<br />

ravveduta nel Trionfo del Tempo e del Disinganno“ aus dem Jahre<br />

1707. Und natürlich ließ es sich der ambitionierte Kirchenfürst<br />

nicht nehmen, „sein“ neues Opus in den eigenen Räumlichkeiten<br />

vor einem geladenen Publikum zu präsentieren. Dieses Werk bildet<br />

denn auch mit drei Ausschnitten den Schwerpunkt auf Cecilia Bartolis<br />

neuem Album, das neben den bekannten Arien aus Händels<br />

„Trionfo“ natürlich auch wieder mit zahlreichen Ausgrabungen und<br />

Weltersteinspielungen aufwartet. Für sie gehören die Werke auf ihrem<br />

neuen Album zum Besten, was Barockmusik auf diesem Gebiet<br />

hervorgebracht hat: „Als Opernvorstellungen in Rom verboten<br />

waren, durften einzig allegorische und Heiligenfiguren auf den Bühnen<br />

gezeigt werden. Aber anders als vielleicht vermutet, erhöhte<br />

das eher das theatralische und expressive Potenzial eines musikalischen<br />

Stils, der dem der Gattung Oper sehr nahe stand. Die<br />

musikalische Intensität dieser Oratorien und der Geschichte, die sie<br />

erzählen, ist außerordentlich. Das ist Barocktheater auf seinem Höhepunkt.“<br />

Die ausgewählten Themen von „Opera proibita“ kreisen denn<br />

auch um mehr oder minder bekannte Heilige, allegorische Schlachten<br />

und biblische Themen. Einmal ist es der Triumph der Unschuld,<br />

ein anderes Mal jener der Keuschheit. Alessandro Scarlatti entführt<br />

uns in einen Rosengarten, und meint damit die Allerheiligste Jungfrau<br />

des Rosenkranzes. Und Antonio Caldara lässt uns am Martyrium<br />

der Heiligen Katharina ebenso teilhaben wie er Leben und<br />

Taten der Heiligen Francesca von Rom musikalisch illustriert. Auch<br />

vor musikalischen Überraschungen ist man nicht gefeit: Wer das<br />

berühmte „Lascia ch’io pianga“ aus Händels Oper „Rinaldo“ kennt,<br />

muss staunend erkennen, dass der Maestro dieses Lamento bereits<br />

in seinem ersten Oratorium verwendet hatte. Und damit nicht<br />

genug, stammt das eigentliche Original im Stil einer Sarabande aus<br />

den Tanzeinlagen von Händels allererster Oper, „Almira, Königin von<br />

Kastilien“, 1705 komponiert für das Hamburger Theater am Gänsemarkt.<br />

Befragt, was all diese scheinbar fernen und nicht gerade „modernen“<br />

Themen mit uns heute zu tun haben, hält Cecilia Bartoli<br />

ein Plädoyer nicht nur für die theatralischen Einfälle der Komponisten<br />

des 18. Jahrhunderts, sondern auch für ihre Heimatstadt:<br />

„Allegorien und Heiligengeschichten sprechen uns so direkt an und<br />

bewegen gerade deshalb so stark, weil sie jenseits unseres eigenen<br />

Erfahrungshorizontes liegen. Weil sie universell und an keinen<br />

bestimmten Glauben gebunden sind, berühren sie uns nach wie<br />

vor so tief. Was aber mich selbst betrifft, so finde ich alles, was ich<br />

über römisches Leben je erfahren habe, in dieser Musik: ob es der<br />

Ausblick von der Spitze des Gianicolo-Hügels über die Stadt oder<br />

der Gang durch das Zentrum ist. Das dramatische Spiel von Licht<br />

und Schatten, wie es nur ein südliches Klima hervorbringen kann,<br />

die Majestät der Ruinen des Forums, die Sinuskurven der Wasserfontänen<br />

in den römischen Brunnen, das Stimmengewirr in den<br />

alten Alleen, das Gefühl von Unendlichkeit an den Ufern des Tiber<br />

und besonders die Freude an der Entdeckung von etwas zuvor nie<br />

Bemerktem.“<br />

Insofern ist das neue Album Cecilia Bartoli wohl auch ihr bislang<br />

persönlichstes geworden.<br />

Andreas Kluge<br />

www.ceciliabartolionline.com<br />

KlassikLink: bartoli<br />

Georg Friedrich Händel<br />

Alessandro Scarlatti<br />

Antonio Caldara<br />

Bartoli: Opera Proibita<br />

Decca<br />

CD 475 692 4<br />

Cecilia Bartoli, Sopran<br />

Les Musiciens du Louvre<br />

Dirigent: Marc Minkowski<br />

Veröffentlichung: 12.09.05<br />

KlassikAkzente 7


Interview<br />

Eröffnet das Mozart-Jahr:<br />

HILARY HAHN<br />

Wolfgang<br />

Amadeus Mozart<br />

Violinsonaten KV 301,<br />

304, 376, 526<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 557 2<br />

<strong>Hilary</strong> <strong>Hahn</strong>, Violine<br />

Natalie Zhu, Klavier<br />

Veröffentlichung: 05.09.05<br />

Foto: KASSKARA / DG<br />

8 KlassikAkzente


Sicher, es wird auch wieder böse, skeptische<br />

Zungen geben, wenn im kommenden Jahr<br />

das große Mozart-Jubiläum eingeläutet wird:<br />

Dass der geniale Komponist seinen Namen<br />

mal wieder für diverse Marketingzwecke<br />

hergeben müsse, ein Ausverkauf von „Ave<br />

Verum“ bis „Zauberflöte“ stattfinde und die<br />

Supermärkte von Mozartkugeln geradezu<br />

überrollt würden wie sonst nur von den<br />

Schoko-Nikoläusen zur Vorweihnachtszeit.<br />

<strong>Hilary</strong> <strong>Hahn</strong> dagegen blickt mit einiger<br />

Vorfreude auf das große Jubiläumsjahr: „Ich<br />

freue mich, heute daran mitwirken zu können,<br />

diesen großen Komponisten und sein<br />

musikalisches Erbe zu ehren.“ Und, es könnte<br />

kaum besser passen: wenige Monate vor<br />

Mozarts 250. Geburtstag veröffentlicht <strong>Hilary</strong><br />

<strong>Hahn</strong> ihre aller erste Mozart-Aufnahme mit<br />

vier seiner Violinsonaten. Da dies für die<br />

25 Jahre junge Geigerin zudem die erste<br />

Einspielung von Duo-Sonaten darstellte,<br />

war für sie die Wahl des Klavierpartners von<br />

ganz besonderer Bedeutung. „Es ist von<br />

fast symbolischen Wert, dass ich bei diesem<br />

Projekt mit jemandem zusammenarbeite,<br />

mit dem ich mich so gut verstehe“, sagt<br />

<strong>Hahn</strong> über die Pianistin und Freundin Natalie<br />

Zhu, mit der sie bereits seit 1993 Jahren<br />

eine enge Freundschaft verbindet. Zhu<br />

stammt aus China, wo sie als Klaviertalent<br />

bereits mit neun Jahren ihren ersten Auftritt<br />

in Peking hatte, bevor sie zwei Jahre später<br />

mit ihrer Familie nach Los Angeles emigrierte.<br />

Auf <strong>Hilary</strong> <strong>Hahn</strong> traf sie während ihres<br />

Studiums am angesehenen Curtis Institute<br />

in Philadelphia, ihr Lehrer Gary Graffman<br />

hatte sie zusammengebracht und somit<br />

FLIEGENDER START<br />

Die Geigerin <strong>Hilary</strong> <strong>Hahn</strong> und die Pianistin Natalie Zhu eröffnen das<br />

Mozart-Jahr schon im September – und arbeiten dabei nicht nur zeitlich<br />

einen enormen Vorsprung vor dem Wettbewerb heraus.<br />

den Grundstein für eine bis heute andauernde<br />

musikalische Partnerschaft gelegt.<br />

Zusammen erarbeiteten <strong>Hahn</strong> und Zhu<br />

eine Fülle unterschiedlichen Repertoires,<br />

seit 2000 gehen sie regelmäßig zusammen<br />

auf Konzertreisen durch die USA,<br />

Europa und Asien.<br />

Die Auswahl der Sonaten für ihre Mozart-<br />

CD fiel den beiden erwartungsgemäß schwer:<br />

„Man kann natürlich nicht vier Sonaten stellvertretend<br />

für all seine Violinsonaten auswählen,“<br />

erklärt <strong>Hahn</strong>. Mozart hatte schon<br />

im Alter von sechs Jahren begonnnen,<br />

Violinsonaten zu komponieren, wobei diese<br />

frühen Werke der Geige noch wenig<br />

Platz und nur selten einen eigenständigen<br />

Part einräumten. <strong>Hahn</strong> und Zhu begannen<br />

bei ihrer Auswahl im Jahr 1778. Mozart<br />

war nun schon 21 Jahre alt und komponierte<br />

in jenem Jahr unter anderem die beiden<br />

zweisätzigen Violinsonaten KV 301 und<br />

304, die sich bereits durch ein hohes Maß<br />

thematischer Arbeit und ein harmonisches<br />

Gleichgewicht von Geigen- und Klavierpart<br />

auszeichnen. „Mozart selbst hat ja nicht nur<br />

Klavier, sondern auch Geige gespielt“ betont<br />

Natalie Zhu. „Er hat seine Sonaten auch als<br />

‚Sonaten für Geige und Klavier‘ bezeichnet.<br />

Der Klavierpart ist also keine Begleitung, die<br />

Instrumente befinden sich durchaus in einer<br />

gleichberechtigten Partnerschaft.“ Mozart<br />

entwickelte das musikalische Wechselspiel<br />

in seinen Sonaten stets weiter, vom einfachen<br />

Frage-Antwort-Schema hin zur vielgestaltigen,<br />

abwechslungsreichen Dialogform,<br />

wie sie auf der CD vor allem in den Sonaten<br />

F-Dur (KV 376) und A-Dur (KV 526) zu hören<br />

ist. Dabei zählt letztere, entstanden 1787,<br />

zu den reifsten unter Mozarts Sonaten und<br />

verlangt den Interpretinnen ein hohes Maß<br />

an Virtuosität ab.<br />

<strong>Hilary</strong> <strong>Hahn</strong> und Natalie Zhu agieren beide<br />

durchaus selbstbewusst, aber auch immer<br />

mit dem notwendigen Maß an Disziplin<br />

und der erforderlichen Aufmerksamkeit für<br />

den Duo-Partner. Sowohl an den begleitenden<br />

als auch an den eigenen virtuosen<br />

Passagen scheinen sie gleichermaßen<br />

Spaß zu haben, keine drängt sich unaufgefordert<br />

in den Vordergrund. Anders als bei<br />

ihren vorausgegangenen Alben ist <strong>Hilary</strong><br />

<strong>Hahn</strong> nun nicht mehr der alleinige Star, vielmehr<br />

steht die sehr gelungene Kooperation<br />

der beiden Musikerinnen im Mittelpunkt der<br />

Einspielung. Denn der in den letzten Jahren<br />

so viel gelobte jugendliche Eifer und Sinn für<br />

musikalische Eleganz, mit dem <strong>Hilary</strong> <strong>Hahn</strong><br />

die Konzertsäle und Klassikcharts eroberte,<br />

findet nun im kühnen Spiel Zhus eine<br />

großartige Fortführung. Transparent, reich<br />

an Nuancen und unbeschwert ist ihr Spiel,<br />

selbst die stellenweise düster-dramatische<br />

e-Moll-Sonate (KV 304) strahlt hier große<br />

Lebensfreude aus.<br />

Ein gelungener Start ins Mozart-Jahr<br />

also, und auch wenn der Meister selbst<br />

vom Vermarktungskult um seine Person<br />

nicht viel gehalten hätte: an einer so bewegten<br />

und ehrlichen Darbietung seiner<br />

Violinsonaten dürfte er in jedem Fall seine<br />

Freude gehabt haben.<br />

Jakob Buhre<br />

www.deutschegrammophon.com/hahn-mozart<br />

KlassikLink: hahn<br />

KlassikAkzente 9


Vorbild für 38 Millionen Chinesen:<br />

YUNDI LI<br />

Foto: Gunter Glücklich / DG<br />

10 KlassikAkzente


Wolfgang Amadeus Mozart • Robert Schumann<br />

Franz Liszt • Alessandro Scarlatti<br />

Vienna Recital<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 557 1<br />

Yundi Li, Klavier<br />

Veröffentlichung: 10.10.2005<br />

Von Mao zu Mozart<br />

Nach Yundi Li und Lang Lang, die als die begabtesten jungen Pianisten der Welt gelten,<br />

stürmen Legionen junger, ambitionierter Musiker aus China<br />

weltweit die besten Konservatorien und Nachwuchswettbewerbe.<br />

In zehn Jahren, so schätzt Yundi<br />

Li, müsse mit Spitzenmusikern<br />

aus China in allen Bereichen<br />

der Klassik gerechnet werden:<br />

„Sehr viele junge Menschen haben<br />

nach meinem Erfolg beim<br />

Chopin-Wettbewerb (2000 in<br />

Warschau) angefangen, Klavier<br />

spielen zu lernen.“<br />

„Sehr viele“ klingt nach der<br />

lakonischen Untertreibung des<br />

Jahres: Nach einer aktuellen<br />

Schätzung nehmen in China<br />

momentan etwa 38 Millionen<br />

Kinder Klavierunterricht. Weitere<br />

Millionen lernen andere Instrumente.<br />

Es gibt schon jetzt rund<br />

4 Millionen professionelle Musiker.<br />

Bei einer solchen Breite ist<br />

die Entdeckung von Ausnahmetalenten<br />

unausweichlich – wenn<br />

die Förderung stimmt.<br />

Systematische Talentsichtung<br />

beherrscht man in China<br />

nicht erst seit den Erfolgen von<br />

Li und Lang, die beiden stellen<br />

eher die ersten Weltklasse-Ergebnisse<br />

einer sehr strengen<br />

Auslese dar, die aus dem Vollen<br />

schöpfen kann. Ihre Erfolge<br />

heizen aber den Zulauf zu Chinas<br />

Förderungssystem immer<br />

weiter an, denn diese Erfolge<br />

verheißen Statusgewinn – oder<br />

die Möglichkeit, freier zu leben!<br />

In den urbanen Regionen<br />

Chinas gilt es heute als<br />

s c h i c k , K l a v i e r z u s p i e -<br />

len. Viele neureiche Familien<br />

ermutigen ihre Kinder, das<br />

Instrument zu lernen; manche<br />

zwingen sie auch. Der Wettbewerb<br />

in der chinesischen<br />

Gesellschaft ist knallhart, jeder<br />

will nach vorne, nach oben, will<br />

der Beste sein, auch was die<br />

Musik oder das Können seiner<br />

Kinder betrifft. Es gibt neun erstklassige<br />

Konservatorien in China,<br />

die sich gegenseitig in der olympischen<br />

Härte ihrer Aufnahmebedingungen<br />

übertrumpfen. Da will<br />

jeder hin, und wer von klein auf<br />

solche Bedingungen gewohnt<br />

ist, agiert vielleicht eines Tages<br />

auf der internationalen Bühne<br />

so legendär locker wie Yundi Li<br />

2000 in Warschau.<br />

Werden aber künftig viele<br />

chinesische Nachwuchskönner<br />

dieses Niveau erreichen? Einerseits<br />

haben sich die asiatischen<br />

Sekundärtugenden Disziplin,<br />

Ruhe, Fleiß und Präzision schon<br />

immer gut mit den technischen<br />

Anforderungen vertragen, die<br />

klassische Musik ans Individuum<br />

stellt. In den 70er und 80er<br />

Jahren etwa strömte eine ähnlich<br />

hohe japanische und koreanische<br />

Talentdichte auf den<br />

Markt. Von einigen grandiosen<br />

Ausnahmen abgesehen, brachten<br />

es zwar viele von ihnen zu<br />

stupender Technik, beseelter<br />

musikalischer Ausdruck aber<br />

blieb den meisten versagt.<br />

Das Niveau der chinesischen<br />

Eliteschulen ist mittlerweile<br />

so hoch, dass sie nicht<br />

mehr nur seelenlos perfekte<br />

Akrobaten produzieren, sondern<br />

echte Musikalität vermitteln<br />

können. Yundi Li und Lang Lang<br />

zeigen mit ihrer musikalischen<br />

und menschlichen Individualität,<br />

dass dies möglich ist. Neben<br />

vielem anderen ist ihnen aber<br />

gemein, dass sie nicht mehr in<br />

China leben. Sicher steckt dahinter<br />

das Bedürfnis, im Westen<br />

noch mehr zu lernen, ebenso<br />

wie der Wunsch, sich der Steuerung<br />

durch staatliche Stellen<br />

zu entziehen.<br />

Einige Soziologen sind heute<br />

der Meinung, dass die alles<br />

erstickenden Härten der Kulturrevolution<br />

1966–76 die Leidenschaft<br />

für die verbotene westliche<br />

Musik in der Intelligenzia<br />

Chinas erst richtig entfacht haben.<br />

Damals wurden Universitäten<br />

geschlossen, Orchester<br />

aufgelöst, hochgebildete Künstler<br />

zum Arbeiten aufs Land gepresst.<br />

Wer auch innerlich überleben<br />

wollte, musste Können<br />

und Wissen in sich verschließen<br />

und auf bessere Zeiten warten.<br />

Viele aus dieser Klassik-<br />

Guerilla zählen heute zu den<br />

wichtigsten Professoren an den<br />

besten Schulen. Als sich China<br />

ab 1979 zu liberalisieren begann,<br />

kamen sie wieder zum<br />

Vorschein. Stadt für Stadt entstanden<br />

Schulen und Orchester.<br />

Ab etwa 1985 wurde das Land<br />

von einer regelrechten „Piano-<br />

Hitzewelle“ erfasst, wie Lang<br />

Lang es nennt.<br />

Die Frage ist nun: Hat die<br />

maoistische Unterdrückung den<br />

Geist des Humanismus, von<br />

dem unsere Klassik schließlich<br />

durchdrungen ist, in den<br />

Lehrern und damit in der „Piano-Welle“<br />

genährt? Und falls ja,<br />

schafft es dieser Geist gegen<br />

Turbo-Kapitalismus und Statusdruck<br />

bis in die Köpfe und Herzen<br />

der Schüler? Ob wir künftig<br />

viele chinesische Musiker vom<br />

Schlage Yundi Lis und Lang<br />

Langs auf den internationalen<br />

Konzertpodien sehen werden,<br />

wird sich an diesen Fragen entscheiden.<br />

Yundi Li jedenfalls<br />

wendet sich nach seinem gefeierten<br />

DG-Debut mit Chopin und<br />

seinem nicht weniger enthusiastisch<br />

aufgenommenen Liszt-Recital<br />

nun Mozart, Schumann und<br />

Scarlatti zu. Und „Asiens Attacke<br />

auf 88 Tasten“ („Die Welt“)<br />

plant bereits eine europäische<br />

Tournee mit dem neuen Album-<br />

Programm.<br />

Harald Reiter<br />

KlassikLink: li<br />

KlassikAkzente 11


Magazin<br />

Serie: Grenzgänger<br />

AUS DER (GANZ)<br />

NEUEN WELT<br />

<strong>Recomposed</strong> interpretiert die Klassiker mit den Mitteln der Moderne neu.<br />

Den Anfang dieser bahnbrechenden Remix-Serie der Deutschen Grammophon<br />

macht Hip-Hop-Produzent und Dub-Experte Matthias Arfmann.<br />

„Man sollte niemals ein Stück<br />

komponieren“, meinte Gustav<br />

Holst, „es sei denn, es wird<br />

einem zum wirklichen Ärgernis,<br />

es nicht zu komponieren.“<br />

Passenderweise war es „Mars,<br />

der Kriegsbringer“, ein Satz<br />

aus den „Planeten“ des britischen<br />

Komponisten, der im<br />

deutschen Musiker und Produzenten<br />

Matthias Arfmann den<br />

dringlichen Wunsch weckte,<br />

Klassiker zu anspruchsvollen<br />

Popsongs zu machen. Es hätte<br />

Arfmann, ganz im Sinne des Urhebers<br />

seiner ersten „Recomposition“,<br />

regelrecht geärgert,<br />

dies nicht zu tun. Die Melodien<br />

waren einfach zu gut, bestimmte<br />

Kompositionsteile zu eingängig,<br />

um sie nicht in Arfmanns<br />

bevorzugte musikalische Welt,<br />

seinen höchst eigenen Dub,<br />

zu entführen. „Ich hatte immer<br />

großen Respekt vor den alten<br />

Meistern,“ schickt der 43-Jährige<br />

vorweg. „Aber obwohl ich<br />

aus einer sehr musikalischen<br />

Familie komme – ich hatte sogar<br />

eine Tante, die Opernsängerin<br />

war – habe ich mich in<br />

den letzten Jahren eher selten<br />

mit klassischer Musik beschäftigt.<br />

Vielleicht wollte ich auch<br />

deshalb jetzt aus den klassischen<br />

Vorlagen ganz eigene,<br />

neue ‚Songs‘ entwickeln.“ Wie<br />

es in allen erdenklichen Spielrichtungen<br />

des Pop seit mindestens<br />

zwanzig Jahren Gang<br />

und Gäbe ist und erst neulich<br />

im Jazz wieder mit Verve Remixed<br />

und MPS Jazz Reworks<br />

erfolgreich vorgemacht wurde,<br />

hat Arfmann nun auch Paradebeispiele<br />

klassischer Musik<br />

mit modernen Studiomethoden<br />

aktualisiert. Warmherzig,<br />

aber unverfroren bearbeitete<br />

der Produzent, der schon mit<br />

Jan Delay, Patrice und seinem<br />

eigenen Turtle Bay Country<br />

Club beachtliche Erfolge feiern<br />

konnte, elf seiner Lieblingsmelodien<br />

aus der Klassikwelt. Von<br />

Holst über Dvorák bis Schubert,<br />

von Smetana bis Wagner.<br />

Alles Originalaufnahmen,<br />

die die Berliner Philharmoniker<br />

unter Herbert von Karajan<br />

für die Deutsche Grammophon<br />

aufgenommen hatten. „Karajan<br />

war gigantisch,“ schwärmt<br />

Arfmann, „ein absoluter Perfektionist.<br />

Die Aufnahme war<br />

für ihn unglaublich wichtig. Wie<br />

großartig er war, merkt man<br />

besonders, wenn man seine<br />

Aufnahmen im direkten Vergleich<br />

zu anderen hört. Was<br />

Dynamik und Tempovariationen<br />

angeht, war er absolut<br />

einzigartig. Und dazu dieser<br />

schöne Analogsound aus den<br />

70ern.“ Seine Bewunderung für<br />

die originalen Aufnahmen hielt<br />

12 KlassikAkzente


Reinterpretieren Klassiker:<br />

MATTHIAS ARFMANN<br />

UND SÄNGERIN ONEJIRU<br />

Matthias Arfmann<br />

<strong>Recomposed</strong><br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 557 9<br />

Matthias Arfmann<br />

Deutsche Grammophon <strong>Recomposed</strong><br />

The Original Recordings<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 576 4<br />

Berliner Philharmoniker,<br />

Dirigent: Herbert von Karajan<br />

Herbert von Karajan<br />

<strong>Recomposed</strong> – The Original Recordings<br />

Deutsche Grammophon<br />

2 CDs 477 576 3<br />

Berliner Philharmoniker,<br />

Dirigent: Herbert von Karajan<br />

Foto: Tom Trambow/DG<br />

den Produzenten und seine<br />

Mitstreiter nicht davon ab, sie<br />

für ihre neuen Versionen zu sezieren<br />

und neu zu ordnen – sie<br />

zu rekomponieren. „Ich habe<br />

diese Quellen immer wieder<br />

aufs härteste manipuliert“, erklärt<br />

Arfmann die Vorgehensweise.<br />

„Orchesterpassagen<br />

wurden beispielsweise übereinander<br />

gelegt, verschoben, in<br />

einen neuen Kontext gebracht.<br />

Am deutlichsten wird das vielleicht<br />

bei Schuberts ‚Unvollendeter‘.<br />

Bei ‚meinem‘ Wagner<br />

hingegen sind die wenigsten<br />

Orchestersamples drin. Das<br />

fängt mit einem Moog-Synthesizer<br />

an und ist dann eigentlich<br />

auf die Schlussakkorde<br />

des Originals reduziert. Und<br />

natürlich kommen überall<br />

diese Dubrhythmen dazu.<br />

Und die Basslines!“<br />

Man muss das am besten<br />

hören, um es zu verstehen.<br />

Denn was auf dem Papier banal<br />

bis blasphemisch wirkt, wird<br />

als Musik lebendig und lustvoll.<br />

„Mars“, eine der primären Inspirationen<br />

für die Filmmusik von<br />

„Star Wars“, behält seine subtile<br />

Dunkelheit, gewinnt durch den<br />

stetig an- und absetzenden<br />

Groove von Schlagzeug und<br />

Bass sogar noch an bewegender<br />

Beseligung. Die vielleicht<br />

perfekteste Neulandgewinnung<br />

gelingt Arfmann und der<br />

Sängerin Onejiru mit dem neuen<br />

Song, den sie auf Grundlage<br />

von Dvořáks „Symphonie<br />

No.9 – Aus der neuen Welt“<br />

geschrieben haben. Auf Kikuju<br />

und Englisch singt die gebürtige<br />

Kenianerin einen neuen Text<br />

und eine eigene Melodie, die<br />

den Bogen von Sklaverei zu<br />

Globalisierung schlägt. „Today<br />

we are all Americans“ zitiert sie<br />

den amerikanischen Präsidenten.<br />

Um dessen Idee dann provokant<br />

weiterzuführen: „Tomorrow<br />

we may be Africans.“ „Es<br />

gibt sicher ebenso Leute, die<br />

das, was wir da machen, für<br />

ein Ding der Unmöglichkeit halten,<br />

wie die, die darauf warten“,<br />

meint Arfmann. Dabei weiß er,<br />

dass nicht nur die Berliner Philharmoniker<br />

und andere Entscheider<br />

aus der Klassikwelt,<br />

sondern auch die Protagonisten<br />

einer avantgardistischen<br />

Popmusik geschlossen hinter<br />

<strong>Recomposed</strong> stehen. Der<br />

nächste Teil der <strong>Recomposed</strong>-<br />

Serie, diesmal mit den Klassik-<br />

Bearbeitungen des finnischen<br />

Elektro-Erneuerers Jimi Tenors,<br />

ist jedenfalls schon in Arbeit.<br />

Wenn Stillstand gleich Rückschritt<br />

ist, muss es einfach immer<br />

weitergehen.<br />

Götz Bühler<br />

KlassikLink: arfman<br />

KlassikAkzente 13


Magazin<br />

FLEMING HOCH DREI<br />

Mit zwei neuen CDs und einer Autobiografie lädt die Sopranistin<br />

Renée Fleming in ihre wohlklingende Welt ein.<br />

Zuweilen geschieht dergleichen:<br />

Die Realität der Kunst<br />

schlägt der Realität des Alltags<br />

ein Schnippchen; alle Konzentration<br />

gilt allein ihr. Wie Ende<br />

Mai dieses Jahres in der bundesdeutschen<br />

Hauptstadt, als<br />

die Berliner Philharmoniker unter<br />

der Leitung ihres ehemaligen<br />

Chefdirigenten Claudio Abbado<br />

wieder einmal den Beweis antraten,<br />

dass sie zu den besten<br />

Orchestern der Welt zählen.<br />

Die Werke, welche die Künstler<br />

für diesen Abend ausgewählt<br />

hatten, konnten exquisiter kaum<br />

sein: Auf dem Programm standen<br />

Bergs „Sieben frühe Lieder“<br />

und Mahlers vierte Symphonie.<br />

An der Seite von Abbado und<br />

dem Orchester stand mit Renée<br />

Fleming eine der exzellenten<br />

Sängerinnen unserer Zeit.<br />

Und so gerieten auch die Darbietungen<br />

entsprechend poetisch,<br />

klanglich ausbalanciert, ja<br />

Richard Strauss<br />

Daphne<br />

Decca<br />

2 CDs 475 692 6<br />

Renée Fleming, Sopran • J. Botha, Tenor<br />

M. Schade, Tenor • K. Youn, Bariton u.a.<br />

Orchester und Chor Westdeutscher Rundfunk<br />

Dirigent: Semyon Bychkov<br />

Georg Friedrich Händel • Wolfgang Amadeus<br />

Mozart • Johann Sebastian Bach • Leonard<br />

Bernstein • Francis Poulenc • Gabriel Fauré u.a.<br />

Sacred Songs<br />

Decca<br />

CD 475 692 5<br />

Renée Fleming, Sopran • Royal Philharmonic<br />

Orchestra • Dirigent: Andreas Delfs<br />

Joni Mitchell • Stevie Wonder • Gustav Mahler<br />

Alban Berg • John Lennon & Paul McCartney u.a.<br />

Haunted Heart<br />

Decca<br />

CD 988 060 2<br />

Renée Fleming, Sopran • Fred Hersch, Klavier<br />

Bill Frisell, Gitarre<br />

letztlich irisierend schön.<br />

Man darf ohne Übertreibung<br />

von einem Glücksfall sprechen,<br />

dass die Mikrofone an den drei<br />

Abenden angeschaltet waren.<br />

Die Konzerte wurden live mitgeschnitten<br />

und hernach auf Platte<br />

gebannt. Das Ergebnis kann<br />

sich hören lassen. Orchester<br />

und Solistin harmonieren auffällig<br />

gut, und inmitten jener Klanglandschaften,<br />

die von den Berliner<br />

Philharmonikern imaginiert<br />

werden, ertönt die warm timbrierte,<br />

lyrische, auch noch in der<br />

Höhe traumwandlerisch sichere<br />

Sopranstimme Renée Flemings.<br />

Kurz und gut: Wieder einmal hat<br />

die vom „Stern“ einst schwelgerisch<br />

als „Diva de luxe mit der<br />

schönsten Stimme der Welt“<br />

titulierte Sängerin ihre Ausnahmestellung<br />

dokumentiert. Mit<br />

anderen, aus der Liedsammlung<br />

„Des Knaben Wunderhorn“<br />

entliehenen und von Mahler für<br />

das Finale der vierten Symphonie<br />

verwendeten Verszeilen:<br />

„Wir genießen die himmlischen<br />

Freuden, / d’rum tun wir das Irdische<br />

meiden. / Kein weltlich<br />

Getümmel / hört man nicht im<br />

Himmel! / Lebt alles in sanftester<br />

Ruh!“<br />

Andere würden sich vielleicht<br />

mit diesem Lorbeer begnügen.<br />

Nicht so Renée Fleming.<br />

Denn schon hat sie das<br />

nächste Projekt realisiert; sie<br />

wird es Ende dieses Sommers in<br />

Erfurt in einem Konzert vorstellen:<br />

Gemeinsam mit dem von<br />

Andreas Delfs geleiteten Royal<br />

Philharmonic Orchestra hat<br />

die Sopranistin nach ihrer weltweit<br />

sehr positiv kommentierten<br />

Händel-Interpretation eine<br />

CD mit „Sacred Songs“ aufgenommen.<br />

Die Liste der Komponisten<br />

zumeist populärer geistlicher<br />

Lieder reicht von Großmeister<br />

Bach, über Mozart und<br />

Schubert, Berlioz und Fauré bis<br />

hin zu Reger und – als kleines<br />

Bonmot – Bernstein. Begleitet<br />

wird Renée Fleming bei einigen<br />

Songs von ihrer Landsfrau, der<br />

renommierten Mezzosopranistin<br />

Susan Graham, sowie dem<br />

Geiger Mark O’Connor.<br />

Damit jedoch nicht genug<br />

der künstlerischen Taten. Fast<br />

zeitgleich mit „Sacred Songs“<br />

erscheint die mit Spannung erwartete<br />

Gesamtaufnahme von<br />

Richard Strauss’ Oper „Daphne“<br />

mit Renée Fleming in der<br />

Titelpartie. Wer ihre bisherigen<br />

Straussiaden, insbesondere<br />

die unvergleichliche Interpretation<br />

der Marschallin aus dem<br />

„Rosenkavalier“, aber auch ihre<br />

Arabella oder die Deutung der<br />

„Vier letzten Lieder“ kennt, der<br />

darf sich auch auf diese Lesart<br />

von Straussens Musik gewiss<br />

14 KlassikAkzente


Bekenntnis zur Musik:<br />

RENÉE FLEMING<br />

Foto: Andrew Eccles / Decca<br />

freuen. Wer Renée Fleming indes<br />

lieber mit italienischen Arien<br />

hören möchte, kann dies Ende<br />

August 2005 tun. Dann wird<br />

die Sopranistin im Rahmen der<br />

„Zweiten Italienischen Nacht“<br />

an der Seite von Ramón Vargas<br />

in der Berliner Waldbühne auftreten.<br />

Wer nun glaubt, all dies sei<br />

das Produkt einer genialisch<br />

veranlagten Künstlerin, deren<br />

Kehle, ohne dass sie auch nur<br />

einen Augenblick hart daran arbeiten<br />

müsste, nichts als Gold<br />

entströmt, der wird ganz grundlegend<br />

eines Besseren belehrt<br />

– und zwar von Renée Fleming<br />

selbst. Gleichsam als ein Bekenntnis<br />

zur Kunst (aber auch<br />

als profunde Kritik am „Markt“<br />

Kunst) liest sich ihr Buch „The<br />

Inner Voice“, welches im August<br />

in der deutschen Übersetzung<br />

unter dem Titel „Die<br />

Biographie meiner Stimme“ im<br />

Henschel Verlag erscheint. Hat<br />

man diese in vielerlei Hinsicht<br />

ungewöhnliche Biografie einmal<br />

aufgeschlagen, so wird man sie<br />

so schnell nicht wieder aus der<br />

Hand legen. Denn sie ist nicht<br />

nur spannend geschrieben,<br />

sondern vermittelt doch einige<br />

hochinteressante Aufschlüsse<br />

über das „big business“ Konzertbetrieb<br />

Klassik, und wie<br />

eine sensible Persönlichkeit<br />

sich darin zurecht findet (oder<br />

manchmal eben auch nicht).<br />

Offener und ehrlicher wurde<br />

selten über Musik und Musiker<br />

geschrieben. Und wenn man<br />

nicht aufpasst, könnte es bei<br />

der Lektüre passieren, dass<br />

man die Realität für einen Augenblick<br />

vergisst.<br />

Stephen Climt<br />

www.reneefleming.com<br />

KlassikLink: fleming<br />

KlassikAkzente 15


Magazin<br />

Macht allen Anfang leicht:<br />

KLASSIK FÜR KINDER<br />

Den meisten Menschen geht<br />

es mit der Klassik wie mit der<br />

Relativitätstheorie: Sie wissen,<br />

dass es so etwas gibt, sie halten<br />

es auch für wichtig und bewundernswert.<br />

Aber sie verstehen<br />

nichts davon. Einstein<br />

oder Bach, Beethoven, Brahms<br />

oder Bartok – alles fremd, alles<br />

ein Rätsel. Man zieht achselzuckend<br />

weiter, es geht offenbar<br />

auch ohne.<br />

Es ginge freilich auch<br />

ohne andere Kulturfähigkeiten.<br />

Schreiben und Lesen zum Beispiel<br />

müsste nicht sein. Aber<br />

niemand, der erlebt hat, mit wie<br />

viel Spaß und Bereicherung sie<br />

verbunden sein können, möchte<br />

je wieder darauf verzichten.<br />

Dabei kann es so leicht<br />

sein, in die Welt der Klassik hineinzufinden.<br />

Für klassische<br />

Musik muss nur auch gelten,<br />

was spätestens seit der<br />

„Sesamstraße“ Allgemeingut<br />

ist: Kinder – und übrigens<br />

Klassischer Spaß für Kinder<br />

Das Kinderprogramm der Deutschen Grammophon vermittelt jungen Zuhörern<br />

die Welt der Klassik altersgerecht, anschaulich und ohne Kulturdünkel.<br />

auch Erwachsene – lernen am<br />

besten, wenn sie gar nicht erst<br />

das Gefühl bekommen, dass<br />

sie lernen.<br />

So werden die großen<br />

Komponisten in den Hörspiel-<br />

Produktionen des Kinderklassik-Programms<br />

zu Identifikationsfiguren<br />

für kleine Zuhörer.<br />

Die erfahren per Discman oder<br />

beim Zuhör-Kuscheln mit den<br />

Eltern auf dem Sofa, dass die<br />

großen Musikschöpfer von<br />

Bach bis Bruckner, genau<br />

wie sie selbst, auch Kinder<br />

waren. Sie erleben mit, wie die<br />

späteren Großmeister ihr Kindsein<br />

genießen durften oder darauf<br />

verzichten mussten zugunsten<br />

der Musik, die in ihnen so<br />

mächtig, so hörbar und sichtbar<br />

heran wuchs.<br />

Es bleibt der kindlichen Fantasie<br />

viel Raum. Denn niemand<br />

kaut den Klassikneulingen das<br />

Geschehen visuell vor in perfekt<br />

ausgestalteten, geheimnisfreien<br />

Bildern. Imagination ist gefragt;<br />

die Kinder können sich hörend<br />

alles selbst ausmalen. In den<br />

Dialogen und Szenen, den Geräuschen<br />

und der klanglichen<br />

Atmosphäre der Hörspiele entstehen<br />

Lebens- und Weltbilder<br />

einer vergangenen Zeit. In ihren<br />

Ereignissen und besonders in<br />

den Gefühlen ihrer Zeitgenossen<br />

findet sich vieles, was heutigen<br />

Hörern bekannt vorkommt, so<br />

nachfühlbar nah liegt es.<br />

Vor lauter Spaß an den<br />

Scherzen Mozarts, vor Mitgefühl<br />

mit der Einsamkeit Schuberts,<br />

vor Begeisterung am wechsel-<br />

und prachtvollen Leben<br />

Wagners oder aus Sorge um<br />

den im Dunkel seines Geistes<br />

verschwindenden Schumann<br />

merkt das kleine und größere<br />

Publikum kaum: Wie viel Wissenswertes<br />

es zugleich erfährt<br />

über Lebensdaten und Leistung<br />

großer Komponisten und über<br />

die Bedingungen, unter denen<br />

die Musik entstand, die seit fast<br />

vier Jahrhunderten die Menschheit<br />

bezaubert.<br />

Hehre Bildungsgüter, verwandelt<br />

in kluge Unterhaltung,<br />

dargeboten von ersten Kräften<br />

der globalen Klassikszene.<br />

Durch die Perspektive von Geschichte<br />

und Handwerk, durch<br />

ihr Eingebettetsein in biografische<br />

Handlung wird die Musik<br />

fasslich und nachvollziehbar, sie<br />

rückt näher. Ihre Größe wird begreiflich.<br />

In den Booklet-Texten findet<br />

das kleine Publikum zusätzlich<br />

Sachinformationen<br />

über die behandelten Werke,<br />

ihre Komponisten und Interpreten.<br />

Es besitzt somit auch<br />

schwarz auf weiß, was frei<br />

nach Schiller dazu gemacht<br />

ist, via Ohr mit dem Herzen nach<br />

Haus getragen zu werden.<br />

Stefan Siegert<br />

16 KlassikAkzente


Krimis in Dur und Moll:<br />

Mendelssohn Bartholdy<br />

Liebe Schwester, lieber Bruder<br />

Die tragische Geschichte von Fanny und Felix<br />

Mendelssohn Bartholdy<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 469 998 2<br />

Ein musikalisches Hörspiel<br />

von Lutz Günther • Jochen Henning<br />

Wir entdecken Komponisten:<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Wolfgang von Gott geliebt?<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 423 355 2<br />

Musikalisches Hörspiel von Marei Oblades<br />

Krimis in Dur und Moll:<br />

Niccolo Paganini<br />

Die Teufelsgeige von Genua<br />

Das gierige Leben des Niccolo Paganini<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 067 071 2<br />

Ein musikalisches Hörspiel<br />

von Lutz Günther • Jochen Henning<br />

Krimis in Dur und Moll<br />

Wir entdecken Komponisten:<br />

Peter Tschaikowsky<br />

Nussknacker und Märchenprinz<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 449 232 2<br />

Musikalisches Hörspiel von Marei Oblades<br />

Wir entdecken Komponisten<br />

Dass man Musik detektivisch untersuchen kann, haben Generationen<br />

von Musikwissenschaftlern bewiesen. Dass sich – in einer Art<br />

Zeitreise – ein ganzes Detektivbüro in Gestalt der Kriminalisten Gärtner<br />

und Schmitz mit der Aufklärung komplizierter Fälle der Musikgeschichte<br />

beschäftigt, erlebt man erst in den Hörspielen dieser Klassik-Serie.<br />

Ob es um den Totenschädel Haydns geht, den Ehering<br />

Schumanns oder das unglückliche Geschick Tschaikowskys – sie<br />

gehen der Sache nach, klären alles auf. Überführt wird so am Ende<br />

nicht der Mörder. Sondern die großen Werke der Musik. Überführt<br />

der Schönheit und der Wahrheit großer Kunst.<br />

Der kleine Bach schrieb sich die Noten, die der große Bruder<br />

ihm verbot, heimlich bei Mondschein ab. Der menschheitliebende<br />

Beethoven konnte jähzornig und grob sein. Der alte<br />

Haydn ging beim Verkauf seiner Partituren bemerkenswert<br />

schlitzohrig vor. Und Brahms zweifelte und bastelte an seinen<br />

Meisterwerken herum, so lange er lebte. Die Marotten<br />

und der Alltag großer Komponisten bringen ihre Schöpfungen<br />

so nah wie die Erzählung ihres Arbeitslebens. So werden<br />

spannend-gefühlvolle Hörerlebnisse unter der Hand zu Wissen<br />

und Bildung.<br />

Der Holzwurm der Oper erzählt:<br />

Gioacchino Rossini<br />

Der Barbier von Sevilla<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 453 389 2<br />

Ein Opernführer von Stefan Siegert<br />

Sprecher: Ilja Richter • Silke Dornow<br />

Johannes Brahms • Peter Tschaikowsky<br />

Bedrich Smetana<br />

Abenteuer Musik Folge 3<br />

Morgenstimmung auf dem persischen Markt<br />

Philips<br />

CD 422 989 2<br />

Rolf Zuckowski, Erzähler<br />

Der Holzwurm der Oper erzählt:<br />

Richard Wagner<br />

Der fliegende Holländer<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 453 388 2<br />

Ein Opernführer von Stefan Siegert<br />

Sprecher: Ilja Richter • Silke Dornow<br />

Franz Liszt • Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Abenteuer Musik Folge 12<br />

Ein armes Tier ist das Klavier<br />

Philips<br />

CD 434 414 2<br />

Rolf Zuckowski, Erzähler<br />

Der Holzwurm der Oper<br />

Er lebt mitten in der Oper – und auch von ihr, wie er gern betont.<br />

Denn er hat das Holz des Logengeländers so gern wie<br />

die Musik Mozarts, Wagners oder Verdis. Seit mehr als 260<br />

Jahren lebt der Holzwurm der Oper in den ersten Häusern<br />

des Kontinents. Und wenn er seiner Freundin begegnet, der<br />

Opernmotte Signora Mottadella, erfährt man in ihren vom<br />

Zank alter Freundschaft beflügelten Dialogen viel über die<br />

großen Werke der Opernliteratur. Aus erster Hand. Denn der<br />

Holzwurm – siehe die vielen kleinen Löcher im Mobiliar und<br />

in den Bühnendekorationen – war immer dabei.<br />

Abenteuer Musik<br />

Der vom Bildschirm und vielen Musikproduktionen bekannte und<br />

populäre Komponist Rolf Zuckowski, erfolgreiche Autor und liebenswerte<br />

Interpret hat mit seinen Liedern kleinen und großen Menschen<br />

neue Freude am Singen geschenkt. Als Erzähler dieser Serie<br />

führt er seine Freunde nun auch in die Welt der klassischen Musik.<br />

Jede Folge widmet sich einem bestimmten Thema, das je nach<br />

Epoche, Komponist oder landestypischer Tradition unterschiedlich<br />

verarbeitet wird. Die Texte, das Konzept und die Zusammenstellung<br />

stammen von Uwe Kraemer.<br />

KlassikAkzente 17


Magazin<br />

Serie: Das andere Jubiläum<br />

Die Schönheit des einzelnen Tons:<br />

ARVO PÄRT<br />

Arvo Pärt<br />

Lamentate<br />

Lamentate. Da Pacem Domine<br />

ECM New Series<br />

CD 476 304 8<br />

Alexei Lubimov, Klavier • Hilliard Ensemble<br />

Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR<br />

Dirigent: Andrey Boreyko<br />

Veröffentlichung: 05.09.2005<br />

Foto: Eric Marinitsch / ECM<br />

18 KlassikAkzente


UMSPIELEN, UMSCHLINGEN<br />

Der Rückblick liegt nahe, wenn der estnische Komponist Arvo Pärt am 11. September seinen 70. Geburtstag begeht.<br />

Vor 21 Jahren begann mit „Tabula<br />

rasa“ nicht nur die viel gerühmte<br />

Reihe ECM New Series,<br />

sondern auch eine wunderbare<br />

Zusammenarbeit zwischen Label-Chef<br />

Manfred Eicher und<br />

Arvo Pärt. Wahrhaft neu, was<br />

damals zu hören war und seither<br />

auf nahezu einem Dutzend<br />

weiterer New-Series-Produktionen<br />

sein Faszinosum bewahrt<br />

hat: In Pärts Musik pulsiert die<br />

Schönheit des einzelnen Tons,<br />

das hohe Glitzern seines vom<br />

Lateinischen tintinnabulum<br />

(= Glöckchen) abgeleiteten<br />

„tintinnabuli“-Stils, in dem die<br />

Töne sich zu reinen Dreiklängen<br />

weiten oder im Sekundabstand<br />

verharren. Dass biblisch-christliche<br />

Lebenswelten den Urgrund<br />

von Pärts Komponieren bilden,<br />

belegen viele seiner Textvorlagen<br />

und Werktitel wie „Passio“,<br />

„Miserere“, „Litany“ … Die<br />

jüngste Einspielung zweier neuer<br />

Werke setzt diese Linie fort: Dem<br />

großen „Lamentate“ (2002) ist<br />

ein „Da pacem Domine“ (2004)<br />

voran gestellt.<br />

Die erste Titelformulierung<br />

„LamenTate“, die auf den Ort<br />

der Uraufführung (2003) anspielt,<br />

lässt das noch nicht erkennen.<br />

In Londons Galerie Tate Modern<br />

steht eine mächtige Skulptur des<br />

britischen Künstlers Anish Kapoor:<br />

„Marsyas“. Unter dem bestürzenden<br />

Eindruck des Kunstwerks,<br />

nicht des antiken Mythos,<br />

entstand die Komposition. Das<br />

Schicksal des Marsyas, der auf<br />

der Flöte mit Apollos Saitenspiel<br />

konkurrieren wollte und zur Strafe<br />

vom Gott lebendigen Leibes<br />

gehäutet wurde, inspirierte Kapoor,<br />

und dessen trichterförmig<br />

ausgespannte Kunststoff-„Haut“<br />

wiederum den Komponisten. Er<br />

habe „ein Klagelied geschrieben“,<br />

sagt Pärt, „ein Lamento,<br />

nicht für Tote, sondern für uns,<br />

die Lebenden, die diese Frage<br />

für sich lösen müssen – für uns,<br />

die es nicht leicht haben, mit<br />

dem Leid und der Verzweiflung<br />

der Welt umzugehen“.<br />

Diese Klage fasst Pärt in<br />

ein musikalisches Idiom, das<br />

mit seinen vertrauten Elementen<br />

zugleich über alles Vertraute<br />

hinaus weist. Sie zwingt die<br />

Hörenden mit der Aufforderung<br />

zu klagen – Lamentate = Klaget!<br />

– in ihren Bann. Was sie nicht<br />

vernehmen: Mit dieser Klage<br />

steht ein verzweifelter, sich dem<br />

Tode nahe fühlender Mensch vor<br />

seinem Erlöser. Es ist eine Bitte<br />

um Erbarmen, mit den Worten<br />

eines Troparions – eines liturgischen<br />

Gebets der Ostkirche<br />

– in altslawischer Sprache.<br />

Pärt unterlegt das weiten Teilen<br />

der Orchesterpartitur als Subtext<br />

(eine englische Übersetzung<br />

ist beigefügt).<br />

Zehn unterschiedlich lange,<br />

ihrem Stimmungsgehalt nach<br />

jeweils genau charakterisierte<br />

Abschnitte gliedern „Lamentate“.<br />

Das SWR-Sinfonieorchester<br />

unter Andrey Boreyko und Alexei<br />

Lubimov, Klavier, werden der<br />

Stille wie der Wucht des Werkes<br />

in hohem Maße gerecht. Noch<br />

nie hat Pärt die klangliche und<br />

dynamische Palette des Klaviers,<br />

das sich immer wieder solistisch<br />

durchsetzt, so ausgereizt, zu immer<br />

neuen Wirkungen getrieben<br />

wie hier.<br />

Nicht die Harmonie der Welt<br />

ist in dieser Musik gespiegelt.<br />

Sie stellt die Frage nach der verletzten<br />

Harmonie der Welt. Sie<br />

gibt der gebrochenen Sehnsucht<br />

eine Sprache. „Da pacem<br />

Domine“, Eingangsstück der<br />

CD, verleiht dem beredt Ausdruck.<br />

Das alte Friedensgebet<br />

hat Pärt im lateinischen Original<br />

vierstimmig gesetzt, wahlweise<br />

auch mit Instrumenten.<br />

Doch a cappella wird der altmeisterliche<br />

Charakter, der Anklang<br />

an die Polyphonie der Niederländischen<br />

Schule erst ganz<br />

bewusst. In extrem gedehntem<br />

Zeitmaß fließen die kunstvoll ineinander<br />

verschränkten Töne<br />

dahin, vom Hilliard Ensemble<br />

in unglaublicher Spannung gehalten.<br />

Diese Interpretation ist<br />

zugleich die Botschaft. So bedachtsam,<br />

so skrupulös setzen<br />

vielleicht wirklich nur die<br />

Hilliards jeden Ton wie noch nie<br />

berührt an. Nur scheinbar handelt<br />

es sich um die alte Polyphonie.<br />

Als Stilzitat in der Schwebe<br />

gehalten, fügt sie sich ganz<br />

Pärts Haltung zu Gegenwart<br />

und Vergangenheit ein. In ganzen<br />

Noten singt der Alt die gregorianische<br />

Linie, mit dem Bass<br />

meist in Dezimen geführt. Dazwischen<br />

schieben sich abwechselnd<br />

Sopran und Tenor,<br />

fast ausnahmslos auf die<br />

Töne d und a beschränkt. Sie<br />

kontrapunktieren die gregorianische<br />

Friedensbitte mit<br />

schneidender Insistenz. Septimklänge<br />

und Sekundreibungen<br />

brechen die Harmonie<br />

auf. Die Ohren sind geöffnet<br />

für „Lamentate“.<br />

Herbert Glossner<br />

KlassikLink: paert<br />

KlassikAkzente 19


Magazin<br />

Alle Veröffentlichungen von Jessye Norman finden Sie ab Seite 34.<br />

Robert Schumann • Franz Schubert • Johannes<br />

Brahms • Richard Strauss u.a.<br />

Live at Hohenems & Salzburg<br />

Philips<br />

2 CDs 475 638 9<br />

Foto: DECCA<br />

Jessye Norman, Sopran • Geoffrey Parsons<br />

James Levine, Klavier<br />

Veröffentlichung: 13.09.2005<br />

Kernschmelze von Klang<br />

Am 15. September wird die amerikanische Sopranistin Jessye Norman 60 Jahre alt. Zeit, zurückzublicken<br />

auf ein stimmgewaltiges Leben, das dennoch von den leisen Zwischentönen geprägt wurde.<br />

Als Jocaste in Oedipus Rex:<br />

JESSYE NORMAN<br />

„Jessye Norman ist 23 Jahre<br />

alt, kommt aus den Vereinigten<br />

Staaten und sang im Münchner<br />

Musikwettbewerb der Deutschen<br />

Rundfunkanstalten die gesamte<br />

Konkurrenz in Grund und<br />

Boden. Die prominente Fachjury<br />

staunte, das Publikum des Konzerts<br />

der Preisträger überschüttete<br />

das junge Phänomen mit<br />

Ovationen. Von der Höhe bis in<br />

herrliche Altregionen reicht ihre<br />

Stimmskala, wunderbar timbriert<br />

und von exquisiter Schulung.“ –<br />

So kündete es anno 1968 die<br />

„Augsburger Allgemeine Zeitung“:<br />

Jessye Normans Einzug<br />

in Europa. Mit diesem<br />

Auftritt war sie angekommen<br />

im VIP-Raum ihrer<br />

Zunft. Sie wurde<br />

zur Diva und blieb<br />

ein Stimmwunder,<br />

dem selbst hartgesottenste<br />

Beckm<br />

e s s e r i h re<br />

Anerkennung<br />

zollten.<br />

Zu ihrem Markenzeichen wurde,<br />

natürlich, in erster Linie ihre<br />

Stimme, aber auch ihre augen-ohrenfällige<br />

Symbiose aus<br />

Erscheinung und Klang. „Die<br />

Autorität der Jessye Norman,<br />

ihre raum- und zeitsprengende<br />

Präsenz verbindet die alten<br />

Klänge mit ihrem eigenen<br />

Schicksal“, so lag ihr die „Welt“<br />

zu Füßen. Wenn Norman in ihren<br />

wallenden Gewändern eine<br />

Bühne betritt, tritt das Ereignis<br />

quasi leibhaftig vor einen<br />

hin. Bunt, auffallend, zwar nie<br />

schrill, aber stets genau inszeniert.<br />

Wie in der Oper, von der<br />

sie sich mitten in ihrer Karriere<br />

auf einmal für ein paar Jahre<br />

zurückzog. Damals, mitten in<br />

den 70ern, spielte sie nur eine<br />

Rolle: die der Liedsängerin, und<br />

es gelang ihr, etliche zu mobilisieren,<br />

die der Gattung trotz<br />

eines Fischer-Dieskau bis dahin<br />

nichts abgewinnen konnten.<br />

Gerade im Lied erweist sie sich<br />

als Erbin Pierre Bernacs, dessen<br />

Kursen an der University<br />

of Michigan sie mit heißem<br />

Lernhunger gefolgt war. Für die<br />

ersten musikalischen Einflüsse<br />

sind indes Normans Mutter,<br />

eine gute Pianistin, und das<br />

Medium Radio verantwortlich.<br />

Denn auch nach Augusta (Georgia),<br />

wo Jessye Norman am 15.<br />

September 1945 geboren wurde,<br />

wurden die Aufführungen<br />

aus der Met live übertragen,<br />

und dort lernte sie von Bizet bis<br />

Wagner das Alphabet der großen<br />

Komponisten kennen.<br />

Auch wenn sie bisweilen als<br />

solche hochgejubelt wurde –<br />

eine hochdramatische Sopranistin<br />

war Norman nie, allenfalls<br />

hoch dramatisch, überzeugend,<br />

weil intensiv. Doch sie war keine<br />

Birgit Nilsson, keine Frida<br />

Leider – sie war eben Jessye<br />

Norman. Natürlich verfügt sie<br />

über eine Stimmkraft, die ganze<br />

Arenen zu füllen vermag.<br />

Deswegen ist manchem noch<br />

heute schleierhaft, warum man<br />

ihr anno 1989, als sie für Millionen<br />

von Franzosen die „Marseillaise“<br />

zum 200. Jahrestag<br />

der Revolution sang, Mikrofone<br />

vor die Stimmbänder hielt.<br />

Doch neben ihrem Volumen<br />

ist es die Kunst der Nuancierung,<br />

der feinen Zwischentöne,<br />

die ihre Stimme aus unzähligen<br />

anderen heraushebt. Bei<br />

Norman werden, so scheint es,<br />

die Silben einer Kernschmelze<br />

von Klang unterzogen. Die<br />

Decca dokumentiert dies aus<br />

Anlass ihres 60. Geburtstages<br />

mit Aufnahmen von den frühen<br />

70ern bis in die 90er Jahre. Wir<br />

erleben Norman als Schubertund<br />

Mahler-Sängerin ebenso<br />

wie als Jocaste in Strawinskys<br />

„Oedipus Rex“, wir folgen<br />

ihr nach Salzburg, treffen sie<br />

bei Wagner und feiern mit ihr<br />

Weihnachten – und Geburtstag.<br />

Happy birthday, Jessye!<br />

Christoph Vratz<br />

KlassikLink: norman<br />

20 KlassikAkzente


Franz Schubert<br />

Streichquartett G-Dur, op. posth. 161 D 887<br />

ECM New Series<br />

CD 476 193 9<br />

Kremerata Baltica<br />

Dirigent: Gidon Kremer<br />

Veröffentlichung: 29.08.2005<br />

Inszeniert entschlossen:<br />

GIDON KREMER<br />

Foto: Sasha Gusov / ECM<br />

Tigran Mansurian<br />

Streichquartette<br />

ECM New Series<br />

CD 476 305 2<br />

Rosamunde Quartett<br />

Veröffentlichung: 13.09.2005<br />

Sungji Hong<br />

Stella Maris<br />

Missa Lumen de Lumine • Stella Maris<br />

Mittelalterliche Musik aus England und Frankreich<br />

ECM New Series<br />

CD 476 302 1<br />

Trio Mediaeval<br />

Veröffentlichung: 27.09.2005<br />

Die unmerkliche<br />

Metamorphose<br />

Neue ECM-Veröffentlichungen präsentieren<br />

Kompositionen aus dem 12. Jahrhundert bis heute.<br />

Es ist, als kenne Tigran Mansurians<br />

Musik kein Unglück. Frei<br />

von Eintrübungen, ganz natürlich<br />

fließt sie dahin. Mansurian,<br />

1939 als Sohn armenischer Eltern<br />

in Beirut geboren, ist heute<br />

die zentrale Gestalt des armenischen<br />

Musiklebens. Seit<br />

einigen Jahren findet die noble<br />

wie zurückhaltende Tonsprache<br />

des Komponisten auch im Westen<br />

zunehmende Beachtung.<br />

Mansurian ist kein Provokateur,<br />

seine Musik kommt ohne große<br />

demonstrative Gesten aus. Die<br />

ersten beiden Streichquartette,<br />

die Mitte der 80er Jahre entstanden,<br />

offenbaren eine starke<br />

Affinität zur europäischen Kammermusik<br />

des frühen 19. Jahrhunderts.<br />

Mansurians Ton bleibt<br />

dabei ebenso unaufgeregt wie<br />

lyrisch. Ernst, aber nie dramatisch.<br />

Spannungslos also? Eben<br />

nicht. Die Kraft der verblüffend<br />

harmonischen Klänge offenbart<br />

sich quasi subkutan: Mansurian<br />

ist ein Grenzgänger, einer, der<br />

seine Verwurzelung in der armenischen<br />

Volksmusik mit westeuropäischen<br />

Traditionen in Einklang<br />

zu bringen versucht. Das<br />

Rosamunde Quartett hat sich<br />

dieser Musik, darunter auch<br />

des 2004 fertig gestellten „Testaments“,<br />

angenommen. Raum<br />

und Zeit werden hier zu flüchtigen<br />

Linien am Horizont, präsent,<br />

aber diskret. Das Einfache<br />

ist das Selbstverständliche, das<br />

Selbstverständliche die Kunst.<br />

Wie aus einem langen Schweigen<br />

erheben sich die mittelalterlichen<br />

Gesänge des Trio Mediaeval.<br />

Die drei skandinavischen<br />

Sängerinnen stellen englische<br />

und französische A-cappella-<br />

Musik des 12. und 13. Jahrhunderts<br />

der Missa „Lumen de lumine“<br />

der 1973 in Südkorea geborenen<br />

Sungji Hong gegenüber.<br />

Vergangenheit trifft Gegenwart,<br />

aber nicht in schroffem Kontrast,<br />

sondern als fast selbstverständliche<br />

Begegnung sich ergänzender<br />

Klangwelten. Wenn Hong<br />

ihr „Kyrie“ ganz aus dem mittelalterlichen<br />

Geist entstehen lässt<br />

und erst auf dem Weg zum ersten<br />

großen Crescendo moderne<br />

Harmonien einfließen lässt, ist<br />

dies keine Provokation, sondern<br />

quasi zwangsläufige Metamorphose.<br />

Der Hörer wird behutsam<br />

geführt: Unmerklich gleitet<br />

er vom Mittelalter in die Gegenwart<br />

– und wieder zurück.<br />

Schuberts großes G-Dur-<br />

Quartett hat im Repertoire des<br />

heutigen Musikbetriebs längst<br />

seinen festen Platz. Doch nun<br />

kommt es in neuem Gewand<br />

daher, textnah und mit ungewohntem,<br />

weil vergrößertem<br />

Klang – als Bearbeitung für<br />

Kammerorchester. Schon Gustav<br />

Mahler hatte Schuberts<br />

Quartettmusik orchestral aufbereitet.<br />

Victor Kissine jedoch<br />

erweitert die Ausdrucksskala<br />

durch eine Vielzahl an Nuancen<br />

zwischen orchestraler Fülle und<br />

solistischer Innigkeit. So entsteht<br />

ein subtiles, Schubert bis<br />

ins Detail folgendes Wechselspiel.<br />

Die Kremerata Baltica und<br />

ihr Leiter Gidon Kremer inszenieren<br />

es auf ebenso homogene<br />

wie entschlossene Weise.<br />

Christoph Vratz<br />

KlassikAkzente 21


Magazin<br />

Alle Veröffentlichungen von Fritz Wunderlich finden Sie ab Seite 34.<br />

Gioacchino Rossini<br />

Der Barbier von Sevilla (dt.)<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 411 6<br />

Hermann Prey, Hans Hotter, Bass-Bariton<br />

Fritz Wunderlich, Tenor • Erika Köth, Sopran<br />

Chor und Orchester der Bayerischen Staatsoper u.a.<br />

Dirigent: Joseph Keilberth<br />

Veröffentlichung: 12.09.2005<br />

Mitreißend:<br />

FRITZ WUNDERLICH<br />

Foto: Sessner/DG<br />

KlassikAkzente: Was war das<br />

Einmalige an Fritz Wunderlich?<br />

Anneliese Rothenberger: Seine<br />

Atemtechnik! Er hat ja nicht<br />

nur Gesang, sondern auch<br />

Waldhorn studiert, und mit dieser<br />

Kombination hat er einen langen<br />

Atem entwickelt, das war gigantisch!<br />

Ich habe ihn nach der ersten<br />

Begegnung auf der Bühne<br />

gefragt: „Wie machen Sie das,<br />

drei Phrasen auf einem Atem?“<br />

Da konnte man nur staunend<br />

zuhören und versuchen, etwas<br />

von ihm zu lernen. Aber ihm das<br />

nachzutun, das hat wohl kaum<br />

einer geschafft.<br />

KlassikAkzente: Auf seinem<br />

Schminkkoffer stand das Motto:<br />

„Lernen und lernen lassen.“ ´<br />

Rothenberger: Er hat wie ein<br />

Besessener gearbeitet und gelernt.<br />

Wir hatten ja denselben<br />

Einmalig und unersetzlich<br />

Anneliese Rothenberger sang mit Fritz Wunderlich in Salzburg, München, Wien und Buenos Aires.<br />

Zum 75. Geburtstag des legendären Tenors erscheinen drei Neuveröffentlichungen – darunter Rossinis<br />

„Barbier von Sevilla“ erstmals auf DVD.<br />

Begleiter, Hubert Giesen, einen<br />

fabelhafter Kenner des Metiers,<br />

und mit ihm hat er so intensiv<br />

gearbeitet, dass er in kurzer Zeit<br />

auch ein großartiger Liedsänger<br />

war. Er hatte doch kurz vor seinem<br />

Tod in Edinburgh noch eine<br />

Lied-Matinee gesungen; danach<br />

hat uns Giesen angerufen<br />

und gesagt:„Der Mann ist grandios,<br />

ich kann ihm nichts mehr<br />

beibringen. Er hat heute den<br />

Liederabend seines Lebens gesungen!“<br />

KlassikAkzente: Und er hat<br />

auch „lernen lassen“?<br />

Rothenberger: Er war sehr<br />

hilfsbereit. Zum Beispiel hat er<br />

mir mal enorm geholfen bei einer<br />

Phrase in der „Entführung“, die<br />

für mich immer eine Angststelle<br />

war. Das hat er sofort gehört und<br />

zu mir gesagt: „Versuche doch<br />

den Ton mit derselben Gelassenheit<br />

singen, als wäre er auf der<br />

unteren Oktave.“ Und das funktionierte!<br />

Von da an war die Stelle<br />

ein Klacks! So war der Fritz!<br />

Ein anderer Kollege hätte womöglich<br />

gedacht: „Na, da soll die<br />

mal von selbst drauf kommen!“<br />

KlassikAkzente: Hatten Sie<br />

den Eindruck, dass er seinen<br />

frühen Tod vorausahnte?<br />

Rothenberger: Ich habe eine<br />

merkwürdige Geschichte mit<br />

ihm erlebt, nach unserer letzten<br />

„Entführung“ in Salzburg. Das<br />

war Ende August 1966, weniger<br />

als drei Wochen vor seinem<br />

Tod. Wie gewohnt haben wir<br />

nach der Vorstellung Autogramme<br />

gegeben, und er schrieb auf<br />

seine Karten: „In memoriam Fritz<br />

Wunderlich.“ Das war in dem<br />

Moment natürlich nur Jux, aber<br />

es hat mir schon zu denken gegeben,<br />

nachdem ich den ersten<br />

Schock über die Nachricht seines<br />

Todes verdaut hatte.<br />

KlassikAkzente: Sie waren<br />

mit Tenören sehr verwöhnt: Anders,<br />

Schock, Gedda, Schreier,<br />

Bergonzi, Corelli…<br />

Rothenberger: Das stimmt.<br />

Aber für mich bleibt der Fritz<br />

einmalig und unersetzlich. So einen<br />

Sänger gibt es nur einmal in<br />

hundert Jahren. Da müssen Sie<br />

schon drei engagieren, die vielleicht<br />

zusammen bringen, was er<br />

allein gekonnt hat. Nehmen Sie<br />

nur seine Aufnahme von „Granada“:<br />

Da können Sie mir bringen,<br />

wen Sie wollen – da wird<br />

mich keiner so mitreißen können<br />

wie der Fritz!<br />

Interview: Thomas Voigt<br />

KlassikLink: wunderlich<br />

Bach • Mozart • Bellini • Verdi • Puccini • Strauss<br />

Tschaikowsky • Schubert • u.a.<br />

The Art of Fritz Wunderlich<br />

Deutsche Grammophon<br />

7 CDs 477 530 5<br />

Fritz Wunderlich, Tenor<br />

Svjatoslav Richter, Klavier u. a.<br />

Dirigenten: Jochum • Böhm • Kubelik u.a.<br />

Händel • Mozart • Rossini • Verdi • Strauss u.a.<br />

The Magic of Wunderlich<br />

Deutsche Grammophon<br />

2 CDs + Bonus DVD 477 557 5<br />

Fritz Wunderlich, Tenor • Annelies Kupper,<br />

Erika Köth, Sopran • Brigitte Fassbaender,<br />

Mezzosopran • Kurt Böhme, Bass u.a.<br />

Dirigenten: Böhm • Karajan • Stolz u.a.<br />

Veröffentlichung: 12.09.2005<br />

22 KlassikAkzente


Antonio Vivaldi<br />

Vier Jahreszeiten<br />

Decca<br />

CD 475 690 7<br />

Janine Jansen, Violine • Candida Thompson,<br />

Violine • Julian Rachlin, Viola • Maarten Jansen,<br />

Cello • Stacey Watton, Kontrabass • Elizabeth<br />

Kenny, Theorbe • Jan Jansen, Orgel & Cembalo<br />

Der klassische Fragebogen<br />

beantwortet von Janine Jansen<br />

„Musik ist eine heilige<br />

Kunst“, oder…?<br />

Musik ist von solch unbeschreiblicher<br />

Schönheit, dass<br />

man es nicht in Worte fassen<br />

kann.<br />

Könnten Sie wählen, in<br />

welcher Zeit hätten Sie<br />

gern gelebt?<br />

Ich bin sehr zufrieden mit<br />

den beiden Jahrhunderten,<br />

in denen ich bislang gelebt<br />

habe. Aber ich hätte nichts<br />

dagegen, in der Zeit etwas<br />

zurückzugehen, um Bach zu<br />

treffen, oder besser noch: um<br />

Bach in die Gegenwart zu<br />

holen und zu sehen, wie er<br />

auf die verschiedenen Arten,<br />

seine Musik zu spielen, reagiert.<br />

Er könnte endlich die<br />

Diskussion beenden, wie man<br />

sie zu spielen hat und wie nicht.<br />

Welchen Komponisten der<br />

Vergangenheit würden Sie<br />

bitten, ein Stück für Sie zu<br />

komponieren?<br />

Rachmaninoffs Cello-Sonate<br />

ist eines meiner Lieblingsstücke<br />

und ich wäre froh, wenn<br />

er so etwas auch für Violine<br />

und Klavier geschrieben hätte<br />

Welchem Maler aus Vergangenheit<br />

oder Gegenwart<br />

hätten Sie gern einmal<br />

Modell gesessen?<br />

Peter Paul Rubens – all diese<br />

wunderbaren weiblichen<br />

Formen…<br />

Welches war Ihre<br />

musikalisch aufregendste<br />

Begegnung?<br />

In jüngster Zeit war es die mit<br />

dem Pianisten Mikhail Pletnev.<br />

Er hat einen genialen Blick für<br />

das Wesen eines Stücks und<br />

kann selbst die komplizierteste<br />

Partitur transparent und<br />

klar klingen lassen.<br />

Welche Begegnung würden<br />

Sie in der Phantasie<br />

gern herbeiführen?<br />

Die mit Dietrich Fischer-Dieskau<br />

– ein unglaublicher Musiker<br />

und wahrer Poet.<br />

Auf welches nicht-musikalische<br />

Abenteuer würden<br />

Sie sich gern einmal einlassen?<br />

Auf eine Radtour in Nepal zu<br />

gehen, im Himalaja: Frische<br />

Luft, Reinheit, Ruhe, unglaubliche<br />

Panoramen.<br />

Wie sähe Ihr ideales Publikum<br />

aus?<br />

Menschen, die Musik lieben<br />

und aus diesem Grunde ins<br />

Konzert gehen.<br />

Welcher Komponist bzw.<br />

welches Werk wird Ihrer<br />

Meinung nach heutzutage<br />

überschätzt bzw. unterschätzt?<br />

Es gibt eine wunderbare Violinsonate<br />

des wallonischen<br />

Komponisten Guillaume<br />

Lekeu (1870-1894). Sie wird<br />

kaum je gespielt, aber es gibt<br />

eine wunderbare Aufnahme<br />

meines alten Lehrers Philipp<br />

Hirshhorn mit Jean-Claude<br />

van den Eynden.<br />

Welches Musikstück treibt<br />

Ihnen den Schweiß auf die<br />

Stirn?<br />

Der „Sommer“ aus Vivaldis<br />

„Vier Jahreszeiten“.<br />

Welche Aussage über<br />

Musik möchten Sie nie<br />

wieder hören?<br />

Ich habe lange über diese<br />

Frage nachgedacht, aber mir<br />

fällt wirklich keine ein.<br />

Wie lautet Ihr musikalisches<br />

Credo?<br />

Sei spontan und folge deinem<br />

Gefühl und deiner Intuition.<br />

Welches Buch liegt zur Zeit<br />

neben der Stimmgabel und<br />

welches auf Ihrem Nachttisch?<br />

Ich habe gerade „Brennende<br />

Liebe“ des niederländischen<br />

Autors Jan Wolkers beendet,<br />

das hat Zeit gebraucht<br />

… andererseits „Bilder der<br />

Musik“, ein wunderbarer<br />

Fotoband über Legenden der<br />

Musik von Erich Auerbach.<br />

Mit welcher Märchengestalt<br />

würden Sie sich identifizieren?<br />

Wenn ich es mir richtig überlege,<br />

eigentlich mit keiner.<br />

Welches der vier Temperamente<br />

- sanguinisch,<br />

melancholisch, cholerisch,<br />

phlegmatisch - entspricht<br />

Ihrem Wesen am ehesten?<br />

Gute Frage … nächste Frage.<br />

Welches Gericht käme nie<br />

auf Ihren Tisch?<br />

Hund.<br />

Könnte man Ihnen in einem<br />

Sportstadion begegnen?<br />

Ich sehe gern Schwimmen,<br />

Tennis oder Fußball im Fernsehen,<br />

aber war noch nie live<br />

dabei. Ich war nur einmal in<br />

einem Stadion, im Madison<br />

Square Garden in New York<br />

… allerdings zu einem Konzert:<br />

Elton John und Billy Joel.<br />

„Die einzige Möglichkeit,<br />

einer Versuchung zu widerstehen,<br />

ist, ihr nachzugeben“,<br />

sagte Oscar Wilde.<br />

Was sagen Sie?<br />

Das scheint mir dann doch<br />

etwas zu einfach zu sein.<br />

JANINE JANSEN<br />

www.janinejansen.com<br />

KlassikLink: jansen<br />

Foto: Mitch Jenkins / Decca<br />

KlassikAkzente 23


Magazin<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

<strong>Chailly</strong> in Leipzig<br />

Decca<br />

CD 475 693 9<br />

A. Schwanewilms, Sopran • P.-M. Schnitzer,<br />

Sopran • P. Seiffert, Tenor • Leipziger<br />

Gewandhaus Orchester • Gewandhaus Chor •<br />

Chor Leipziger Oper • Dirigent: <strong>Riccardo</strong> <strong>Chailly</strong><br />

Veröffentlichung: 12.09.2005<br />

„Piano“ polyglott:<br />

RICCARDO CHAILLY<br />

Foto: Marco Borggreve / Decca<br />

24 KlassikAkzente


QUESTO CHALLENGE<br />

Der neue Leipziger Gewandhauskapellmeister <strong>Riccardo</strong> <strong>Chailly</strong> liebt die Herausforderung: egal,<br />

in welcher Sprache, wie Peter Korfmacher herausgefunden hat.<br />

Es wird der ganz große Bahnhof<br />

am 2. September im Leipziger<br />

Gewandhaus: <strong>Riccardo</strong> <strong>Chailly</strong><br />

eröffnet als 19. Gewandhauskapellmeister<br />

die 225. Saison.<br />

Und schon das Eröffnungskonzert<br />

mit Mendelssohn als Verbeugung<br />

vor dem Genius Loci<br />

und einer Rihm-Uraufführung<br />

unterstreicht <strong>Chailly</strong>s Anspruch,<br />

auch der Moderne wieder in der<br />

Stadt zu ihrem Recht zu verhelfen,<br />

in der im 19. Jahrhundert<br />

Musikgeschichte geschrieben<br />

wurde wie an wenigen anderen<br />

Orten der Welt.<br />

Und die Ansetzungen zwischen<br />

Tradition und Moderne<br />

nehmen den Zweiflern den<br />

Wind aus den Segeln, die es<br />

voller Hochmut, Dünkel und<br />

Unkenntnis vor rund drei Jahren<br />

kaum fassen konnten, dass es<br />

<strong>Chailly</strong> vom Concertgebouw an<br />

die Pleiße ziehen würde. Aber<br />

die Ahnenreihe mit großen Namen<br />

wie Mendelssohn, Nikisch,<br />

Walter, Furtwängler, Konwitschny,<br />

Masur, zuletzt Blomstedt<br />

und ein Orchester, dessen Eigenklang<br />

die Chefs und Weltläufte<br />

überstanden hat, übte einen<br />

unwiderstehlichen Sog auf<br />

den gefragten Italiener aus.<br />

Und mehr noch als das:<br />

Am 12. November wächst wieder<br />

zusammen, was zusammengehört.<br />

Dann hat Leipzig<br />

wieder einen Lordsiegelbewahrer<br />

für Gewandhaus und Oper.<br />

Dann spielt dieses potenzielle<br />

Weltklasseorchester wohl<br />

auch regelmäßig im Graben auf<br />

dem Niveau, wie man es von<br />

der Konzertbühne gewohnt ist.<br />

Was in den letzten Jahren keine<br />

Selbstverständlichkeit war.<br />

Doch diese Alltagsprobleme<br />

scheinen weitgehend behoben.<br />

Weil Opernintendant Henri<br />

Maier seine organisatorischen<br />

Hausaufgaben gemacht hat und<br />

<strong>Chailly</strong>s Amtsvorgänger Herbert<br />

Blomstedt einen Sound kreierte,<br />

wie ihn die deutsche Orchesterlandschaft<br />

derzeit kein zweites<br />

Mal zu bieten hat. Darum war er<br />

genau der Richtige in den letzten<br />

Jahren, keine Übergangslösung,<br />

sondern ein Glücksfall.<br />

Und die Amtsübergabe erfolgt<br />

im Zeichen gegenseitiger Wertschätzung<br />

und freundschaftlich.<br />

Keine Spur von Diven-Krieg,<br />

nirgends.<br />

Auf dieser Basis kann nun<br />

<strong>Chailly</strong> aufbauen. Mehrfach hat<br />

er mittlerweile in Leipzig gastiert.<br />

Und die Paarung des glutvollen<br />

Stars und des größten Profi-Orchesters<br />

der Welt hat zu den<br />

schönsten Hoffnungen ermutigt.<br />

Auch <strong>Chailly</strong> hat sich beglückt<br />

gezeigt von den Früchten dieser<br />

Zusammenarbeit und kann<br />

nicht recht nachvollziehen, woher<br />

die Häme rührt, die da einst<br />

durchs deutsche Großfeuilleton<br />

rauschte. Er sieht sich in der<br />

Hauptstadt der Romantik, in<br />

den musikalischen Bürger-Traditionen<br />

der Stadt Bachs, Mendelssohns,<br />

Nikischs, Mahlers,<br />

Griegs, Wagners, Walters, Furtwänglers,<br />

der Uraufführungsstadt<br />

Bruckners und Brahms‘<br />

bestens aufgehoben. Und freut<br />

sich vor allem auf die Doppelaufgabe<br />

Oper – Konzert.<br />

All die schönen Zukunftsaussichten<br />

täuschen indes nicht<br />

darüber hinweg, dass an der<br />

Oper viele Probleme weiter ungelöst<br />

sind. <strong>Chailly</strong> wird hier mit<br />

Verdis „Maskenball“ beginnen<br />

und mittelfristig zwei Produktionen<br />

jährlich leiten. Insgesamt<br />

sechs, maximal acht bis zehn<br />

Vorstellungen. Aber was wird<br />

mit dem Rest des Spielplanes?<br />

Und wird <strong>Chailly</strong> hinreichend<br />

präsent sein, um auch dann für<br />

Qualität zu garantieren, wenn er<br />

nicht selbst am Pult steht?<br />

Vor diesem Hintergrund sind<br />

die Leipziger ein wenig nervös<br />

geworden, als im Frühjahr <strong>Riccardo</strong><br />

Muti an der Scala das<br />

Handtuch geworfen hat. Denn<br />

die Scala, das ist das adäquate<br />

Haus für den Mailänder Superstar.<br />

Hier ist er aufgewachsen,<br />

hier wurde seine Handschrift<br />

geprägt. Hier gehört er hin. Hier<br />

dirigiert er in der kommenden<br />

Spielzeit folgerichtig Verdi. Fürs<br />

Gewandhaus ist das kein Problem.<br />

Im Gegenteil. Der Mythos<br />

aus Leipzig und der aus Mailand<br />

unter einem Stab vereint, das<br />

entwickelt einen unwiderstehlichen<br />

Charme. Aber die Oper?<br />

Kann sie bestehen gegen den<br />

potenziellen Glanz des berühmtesten<br />

Hauses der Welt? Für die<br />

Zukunft zeichnet sich immerhin<br />

eine veritable Kooperation<br />

zwischen der Perle der Lombardei<br />

und dem zweiten Haus<br />

Sachsens ab.<br />

<strong>Chailly</strong> ist sich der Leipziger<br />

Schwierigkeiten bewusst und<br />

sucht die Herausforderung. „Ich<br />

brauche questo challenge“ umreißt<br />

er in unwiderstehlichem<br />

Itadenglisch seine Bedürfnislage<br />

und signalisiert, dass er es<br />

in Leipzig „fast auf eine Exklusivbindung“<br />

anlegt. Will meinen:<br />

<strong>Chailly</strong> ist Chef in Leipzig. Nicht<br />

einmal sein Mailänder Verdi-<br />

Orchester hat er behalten.<br />

Diese Exklusivität gilt auch fürs<br />

Plattengeschäft. Und während<br />

die Produktionen der Ära<br />

Blomstedt nie recht in die Gänge<br />

gekommen sind, ist ein rundes<br />

<strong>Chailly</strong>-Dutzend bereits<br />

fest vereinbart, bevor diese Gewandhaus-Epoche<br />

überhaupt<br />

angefangen hat.<br />

Wahrscheinlich sieht das<br />

Gewandhaus rosigen Zeiten<br />

entgegen. Denn all die Fragen,<br />

die der Oper die Zukunft verdüstern,<br />

sind fürs Konzerthaus<br />

gegenüber mindestens zufrieden<br />

stellend beantwortet. Auch<br />

im Konzertwesen fehlen Mittel.<br />

Aber vergleichsweise steht das<br />

Haus gut da. Die Auslastung<br />

der Großen Concerte liegt nahe<br />

100 Prozent, hochkarätige Gastdirigenten<br />

und Solisten lauern in<br />

der Pipeline, das Fremdvermietungsgeschäft<br />

brummt – und<br />

unter dem Strich erwirtschaftet<br />

das Gewandhaus mehr als die<br />

Hälfte seines Etats selbst.<br />

Hier kann es gar nicht anders<br />

kommen, als dass die<br />

Personalie <strong>Riccardo</strong> <strong>Chailly</strong><br />

ein Erfolg wird. Und das<br />

verdankt sich nicht zuletzt<br />

den sieben Amtsjahren des<br />

Gewandhauskapellmeisters<br />

Herbert Blomstedt.<br />

Peter Korfmacher ist Feuilleton-Chef<br />

der „Leipziger Volkszeitung“.<br />

KlassikAkzente 25


Magazin<br />

Finnen im Land des Lächelns<br />

Schon zweimal haben wir in<br />

letzter Zeit in den KlassikAkzenten<br />

über die Kooperation<br />

zwischen der Deutschen Grammophon<br />

und der Filmproduktion<br />

Unitel berichtet, darum hier<br />

nur noch einmal die Eckpunkte<br />

in Kürze:<br />

Über 100 Titel aus dem Programm<br />

der legendären Produktion<br />

von Leo Kirch und Herbert<br />

von Karajan erscheinen über vier<br />

Jahre verteilt neu. Einige Pakete<br />

sind bis zu acht DVDs stark, und<br />

alle sind mit modernster Technik<br />

neu abgemischt, um die beste<br />

Kaija Saariahos Oper „L’Amour de loin“, von der „New York Times“ zum besten<br />

neuen Werk des Jahres 2000 gekürt, erscheint jetzt<br />

zusammen mit einem guten Dutzend weiterer Titel auf DVD.<br />

Bild- und Tonqualität zu erreichen<br />

– brillanter DTS 5.1 Surround<br />

Sound ist hier Standard.<br />

Der hohe Qualitätsanspruch<br />

der beiden Chefs schlägt sich<br />

aber nicht nur in der Machart<br />

der Aufnahmen nieder, sondern<br />

auch in der Auswahl der Künstler:<br />

Nahezu alle musikalischen<br />

Größen der zweiten Hälfte des<br />

20. Jahrhunderts haben für Unitel<br />

vor der Kamera gestanden,<br />

und so lesen sich die Besetzungslisten<br />

wie ein „Who’s who“<br />

der Musikszene. Da stehen sie<br />

den weiteren DVD-Veröffentlichungen<br />

der Deutschen Grammophon<br />

in nichts nach. Neben<br />

Fritz Wunderlichs 1959er-Interpretation<br />

des „Barbier von Sevilla“<br />

(gleichzeitig ein Meilenstein<br />

deutscher Fernsehgeschichte,<br />

die Aufführung wurde damals<br />

live vom Bayerischen Rundfunk<br />

übertragen) ist hier vor allem<br />

„L’Amour de loin“ zu nennen,<br />

Kaija Saariahos Oper, die<br />

2000 in Salzburg uraufgeführt<br />

und 2004 von der Deutschen<br />

Grammophon in Finnland aufgezeichnet<br />

wurde. Es ist die<br />

dritte finnische Oper überhaupt,<br />

die auf DVD erhältlich ist. Hinter<br />

dem Pult stand bei dieser jetzt<br />

schon legendären Sellars-Inszenierung<br />

einer tragischen Liebesgeschichte<br />

aus dem 12. Jahrhundert<br />

Esa-Pekka Salonen.<br />

Und wem Finnland in den<br />

dunklen Herbsttagen zu frostig<br />

erscheint, dem bieten sich<br />

viele andere Ziele, von Franz<br />

Lehárs „Land des Lächelns“ bis<br />

zum Griechenland von Richard<br />

Strauss’ „Elektra“.<br />

Arthur Lavair<br />

Neue DVDs Eine Auswahl – Alle Veröffentlichungen finden Sie auf Seite 36.<br />

Umberto Giordano<br />

Andrea Chénier<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 407 0<br />

Gabriela Benackova • Plácido Domingo • Piero Cappuccilli<br />

u.a. Dirigent: Nello Santi<br />

Richard Strauss<br />

Der Rosenkavalier<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 407 2<br />

Gwyneth Jones • Brigitte Fassbaender<br />

Lucia Popp • Francisco Araiza u.a.<br />

Bayerisches Staatsorchester<br />

Dirigent: Carlos Kleiber<br />

Inszenierung: Otto Schenk<br />

Kaija Saariaho<br />

L’Amour de loin<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 402 6<br />

Dawn Upshaw • Monica Groop • Gerald Finley u.a.<br />

Finish National Opera Orchestra<br />

Dirigent: Esa-Pekka Salonen<br />

Sergej Prokofieff<br />

Die Verlobung im Kloster<br />

Philips<br />

DVD 074 307 6<br />

Anna Netrebko • Larissa Diadkova • Nikolai Gassiev •<br />

Aleksander Gergalov, u.a.<br />

Ballett des Kirov-Theaters St. Petersburg • Kirov-Orchester<br />

Dirigent: Valery Gergiev<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Mozart Requiem KV 625<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 408 1<br />

Gundula Janowitz • Christa Ludwig •<br />

Peter Schreier • Walter Berry<br />

Chor der Wiener Staatsoper • Wiener Symphoniker<br />

Dirigent: Karl Böhm<br />

Franz Lehár<br />

Das Land des Lächelns<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 405 6<br />

Birgit Pitsch-Sarata • Dagmar Koller • Heinz Zednik<br />

René Kollo u.a.<br />

Radio-Symphonieorchester Stuttgart<br />

Dirigent: Wolfgang Ebert<br />

26 KlassikAkzente


Peter Sellars’ Inszenierung in Salzburg:<br />

L’AMOUR DE LOIN<br />

Giacomo Puccini • Ruggero Leoncavallo<br />

Il Tabarro • Pagliacci<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 402 4<br />

Teresa Stratas • Luciano Pavarotti • Juan Pons • Plácido<br />

Domingo • Metropolitan Opera Orchestra & Chorus<br />

Dirigent: James Levine<br />

Giacomo Puccini<br />

La bohème<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 402 5<br />

Renata Scotto • Luciano Pavarotti • Ingvar Wixel<br />

Metropolitan Opera Orchestra & Chorus<br />

Dirigent: James Levine<br />

Veröffentlichung: 13.09.2005<br />

Giuseppe Verdi<br />

La Forza del Destino<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 407 6<br />

Leontyne Price • Giuseppe Giacomini • Leo Nucci<br />

Metropolitan Opera Orchestra & Chorus<br />

Dirigent: James Levine<br />

Veröffentlichung: 27.09.2005<br />

Gioacchino Rossini<br />

La Cenerentola<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 409 6<br />

Frederica von Stade • Francisco Araiza • Laura Zannini<br />

Paolo Montarselo • Claudio Desderi • Orchestra e Coro<br />

del Teatro alla Scala • Dirigent: Claudio Abbado<br />

Regie & Inszenierung: Jean-Pierre Ponnelle<br />

Veröffentlichung: 27.09.2005<br />

Richard Strauss<br />

Elektra<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 409 5<br />

Leonie Rysanek • Astrid Varnay • Catarina Ligendza<br />

Dietrich Fischer-Dieskau • Kurt Böhme<br />

Wiener Philharmoniker<br />

Dirigent: Karl Böhm<br />

Veröffentlichung: 13.09.2005<br />

Giuseppe Verdi<br />

Falstaff<br />

Deutsche Grammophon<br />

DVD 073 408 0<br />

Gabriel Bacquier • Karan Armstrong • Richard Stilwell<br />

Max-René Cosotti • John Lanigan<br />

Wiener Philharmoniker • Dirigent: Sir Georg Solti<br />

Regie & Inszenierung: Götz Friedrich<br />

Veröffentlichung: 27.09.2005<br />

Foto: Sakari Viika / DG<br />

KlassikAkzente 27


Magazin<br />

Inzwischen gibt es viele Websites zum<br />

Thema klassische Musik. Das ist eine gute<br />

Sache, aber die meisten kommen leider<br />

auch ziemlich amateurhaft daher. Anders<br />

die Site www.klassikakzente.de – von<br />

Universal Classics, die für mich seit<br />

Jahren ein zuverlässiges<br />

Informationsmedium ist.<br />

Allerdings gab’s bislang auch hier den<br />

einen oder anderen Kritikpunkt, was insbesondere<br />

den Serviceteil und die<br />

Benutzerfreundlichkeit betraf. Bei dem<br />

Relaunch der Website wurde speziell auf<br />

diese Kritikpunkte der Nutzer reagiert<br />

und als Erstes die Navigation<br />

grundlegend verbessert.<br />

Durch die überarbeitete Suchfunktion<br />

auf der Seite finde ich das, was ich bisher<br />

ohne große Probleme gefunden habe, nun<br />

völlig problemlos. Wenn also mein Freund<br />

und Kollege Emmanuel Pahud in Schwetzingen<br />

ein Konzert gibt, war das früher<br />

bei KlassikAkzente nicht zu finden, da er<br />

als Künstler nicht bei Universal Classics<br />

unter Vertrag ist. Jetzt zeigt die Terminsuche<br />

bei KlassikAkzente alle Veranstaltungen<br />

bundesweit relevanter Spielstätten an,<br />

also von A wie Theater<br />

Augsburg bis Z wie<br />

Stadthalle Zeulenroda.<br />

»Mein persönliches<br />

Klassikvergnügen<br />

rund um die Uhr!«<br />

(Albrecht Mayer)<br />

Albrecht Mayer ist Solo-Oboist bei den Berliner<br />

Philharmonikern. Er gehört zu den meistbeschäftigten<br />

und vielfältigsten Musikern seines Fachs.<br />

Seine Bach-Transkriptionen für Oboe und Orchester<br />

oder Oboenkonzerte von Wolfgang Amadeus<br />

Mozart und Ludwig August Lebrun sind<br />

preisgekrönt. Albrecht Mayer wurde<br />

im Jahr 2004 mit dem KLASSIK<br />

ECHO als Instrumentalist des<br />

Jahres ausgezeichnet.<br />

Und als ich letztens das Bayreuth-Debüt<br />

von Birgit Nilsson suchte, habe ich auch<br />

das auf den insgesamt über 60 neuen<br />

Künstlerseiten gefunden. So bleibt Klassik-<br />

Akzente eine immer wichtigere und vielseitige<br />

Informationsquelle, auf der ich mich<br />

zu alten und neuen Themen innerhalb der<br />

Welt der klassischen<br />

Musik informieren kann. Detailliert<br />

als KlassikAkzente-Printausgabe, aktuell<br />

mit den wöchentlichen E-Mail-Newslettern<br />

und demnächst auch innerhalb des<br />

Vodafone Liveportals auf meinem Handy<br />

– alles zum Nulltarif !<br />

Gewinnspiel<br />

Zum Relaunch verlosen wir unter allen neuen<br />

Interessenten unseres wöchentlichen Newsletters<br />

drei CD-Pakete mit jeweils 10 aktuellen CDs aus dem<br />

Hause Universal Classics.<br />

Gehen Sie zu www.klassikakzente.de/relaunch und<br />

tragen Sie sich für unseren Newsletter ein – und<br />

schon nehmen Sie an der Verlosung teil.<br />

(Aktionsschluss: 30.09.2005. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)<br />

28 KlassikAkzente


Termine Neuer umfangreicher Service<br />

Die Terminsuche für die KlassikAkzente-Künstler sowie Radio- und<br />

TV-Sendungen kennen Sie ja bereits. Jetzt können Sie als zusätzlicher<br />

Service in allen Klassikterminen von ausgewählten Ticketanbietern<br />

suchen und natürlich auch gleich Karten bestellen. Auch<br />

die anderen Suchfunktionen der Website wurden optimiert, so<br />

dass Sie von Fachbegriffen, über Händler bis zu Ihrer nächsten<br />

Klassikveranstaltung jetzt alles aus einer Hand finden.<br />

Archiv Behalten Sie den Überblick<br />

Im Archiv finden Sie chronologisch geordnet alle News und<br />

Rezensionen von KlassikAkzente. Auch die E-Mail-Newsletter und<br />

die Printausgaben mit allen Klassiklinks (Hörproben der vergangenen<br />

Jahre) sowie die Printkataloge der Deutschen Grammophon,<br />

von Decca, Philips und ECM stehen Ihnen im neuen Layout zur<br />

Verfügung. Auch die Rubrik „Links“ wurde erweitert. Dort finden<br />

Sie jetzt noch mehr Verweise zu Veranstaltungsorten und speziellen<br />

Klassiksites im Internet.<br />

Featured Artist Alle Details zu Ihren Lieblingskünstlern<br />

In der Rubrik „Featured Artist“ finden Sie Hintergrundinformationen<br />

zu über 60 Klassikstars von KlassikAkzente, mit Biografien, Diskografien,<br />

Rezensionen und News zum jeweiligen Künstler. Weitere<br />

Serviceangebote sind eine Bildgalerie, ein spezieller Künstlernewsletter<br />

sowie der CD-Shop. Damit haben Sie immer einen<br />

aktuellen Informationspool zu Ihren Lieblingskünstler(n).<br />

© 2005 Universal Classics | a Universal Music Company<br />

KlassikAkzente 29


neue CDs<br />

Niemand liebt Chopin wie er:<br />

MAURIZIO POLLINI<br />

Traumverlorener Chopin<br />

Foto: Philippe Gontie / DG<br />

Freies Herz<br />

„Folklore ist die gesungene Weisheit eines Volkes“, erklärte Mercedes<br />

Sosa vor zwei Jahren in einem Interview mit der „Berliner<br />

Zeitung“. Jetzt hat die lauteste Stimme der „Nueva Cancionero“-<br />

Bewegung, die sich einst aufmachte, ihrer argentinischen Heimat<br />

eine moderne Folklore zu geben, ein ganz stilles Album solcher<br />

gesungener Weisheiten aufgenommen. „Corazón Libre“, „Freies<br />

Herz“, besticht dabei, anders als ihre sehr stark arrangierten letzten<br />

Alben, gerade durch die musikalische Reduktion. Nur mit ein<br />

oder zwei Gitarren, manchmal auch ein wenig Perkussion oder<br />

sogar mit einer Männerstimme im Duett, konzentriert sich die 70-<br />

jährige Volksheldin auf das Wesentliche: Auf die Melodien, die<br />

Texte, die Lieder. Mit ihrer unverwechselbaren Altstimme, deren<br />

emotionale Bandbreite von mädchenhafter Hoffnung bis zu großmütterlicher<br />

Enttäuschung reicht, singt sie von der „leidenden<br />

Erde“, der „vergangenen Liebe“ und „vergessenen Straßenkindern“.<br />

Dabei muss man die Texte nicht verstehen, um ihren<br />

Inhalt zu spüren. So eindringlich singt Mercedes Sosa die Weisheiten<br />

ihres Volkes, dass sie einem durch bloße akustische<br />

Wirkung das Herz befreit. • GB<br />

www.deutschegrammophon.com/sosa-corazon<br />

Maurizio Pollini, der Architektensohn aus Mailand, hat sich<br />

ein Leben lang mit Chopin auseinander gesetzt. Seit er<br />

1960 den internationalen Chopin-Wettbewerb in Warschau<br />

gewann und anschließend unter Sergiu Celibidache mit<br />

den beiden Chopin-Klavierkonzerten an der Mailänder<br />

Scala debütierte, zählt er zu den bedeutendsten Interpreten<br />

des polnischen Klaviergottes. Nicht meditative Versenkung<br />

oder schwärmerische Romantik sind dabei seine interpretatorischen<br />

Mittel, sondern Klarheit, höchste<br />

pianistische Raffinesse, aber auch kristalline Härte und<br />

aristokratische Distanz. Niemand vor ihm ist so an Chopin<br />

herangetreten und auch kaum jemand seither. Sein Ansatz<br />

ermöglicht Pollini einmalige Offenlegungen der erlesenen<br />

strukturellen Logik in den vielgeliebten Werken Chopins.<br />

Jetzt sagt er selbst, dass heute eine neugewonnene Freiheit<br />

seiner Strenge zur Seite tritt, und seine jüngsten Aufnahmen<br />

lassen erahnen, dass für ihn nun der perfekte<br />

Zeitpunkt gekommen ist, die Traumverlorenheit der „Nocturnes“<br />

einzufangen und uns einen neuen Chopin-Meilenstein<br />

zu schenken. • HR<br />

www.deutschegrammophon.com / pollini-nocturnes<br />

Frédéric Chopin<br />

Nocturnes<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 571 8<br />

Maurizio Pollini, Klavier<br />

Veröffentlichung: 10.10.2005<br />

Corazón Libre<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 474 198 2<br />

Argentiniens lauteste Stimme:<br />

MERCEDES SOSA<br />

Mercedes Sosa,<br />

Gesang • J. Giuliano,<br />

Gitarre • L. Salinas,<br />

Gitarre • E. Falú, Gitarre<br />

A. Rojo, Gitarre<br />

C. F. Gómez, Gitarre,<br />

Percussion<br />

J. Casalla, Violine<br />

Veröffentlichung: 12.09.2005<br />

Foto: Eduardo Grossman and Lucia Grossman / DECCA<br />

30 KlassikAkzente


Bach • Bizet • Debussy<br />

Grieg u.a.<br />

Power-Yoga<br />

Das Wohlfühl-Workout<br />

mit Beate Korioth<br />

Decca<br />

CD 476 8316<br />

Foto: XXXXXXXXXX<br />

Verschiedene Orchester<br />

und Solisten<br />

Buddhas Gym<br />

Dass Mozarts Musik Kleinkinder<br />

besser gedeihen lässt, ist inzwischen<br />

durch zahlreiche Untersuchungen<br />

belegt. Die wohltuende<br />

Wirkung von klassischer Musik<br />

eignet sich hervorragend zur<br />

Entspannung und fördert den<br />

körperlich-seelischen Ausgleich.<br />

Eine Auswahl beliebter<br />

klassischer Stücke ist auch<br />

die Basis einer Trainings-CD<br />

für die neue Trendsportart<br />

Power-Yoga. Das ist eine aus<br />

den USA stammende Variante<br />

des klassischen Yoga, die den<br />

westlich geprägten Sport-Vorstellungen<br />

entgegenkommt. Sein<br />

„Erfinder“ Bryan Kest hat damit<br />

einen wahren Boom ausgelöst,<br />

Stars wie Madonna, Drew Barrymore<br />

und Sting trainieren nach<br />

seiner Methode. Kests einzige<br />

Schülerin in Deutschland ist<br />

die in Köln lebende Yoga-Expertin<br />

Beate Korioth. Sie hat<br />

zwei etwa 30-minütige Programme<br />

zusammengestellt,<br />

durch die sie auf der CD führt.<br />

„Sun Celebration“ eignet sich<br />

für einen vitalen Tagesbeginn,<br />

„Easy Evening Flow“ für Beruhigung<br />

und Entspannung. Im Zusammenklang<br />

mit der Musik<br />

eröffnet sich ein ganzheitlic<br />

h e r A n s a t z , u m n e u e<br />

Energie zu tanken und den<br />

Alltag für einige Augenblicke<br />

hinter sich zu<br />

lassen. • MK<br />

Strecken wie Sting:<br />

POWER-YOGA<br />

Foto: jump/Kristiane Vey<br />

KlassikAkzente 31


neue CDs<br />

Andrey Dergatchev<br />

The Return<br />

ECM 987 1318<br />

Foto: Yuji Ohsugi / WIREIMAGE<br />

Russische<br />

(Seelen-)Landschaften<br />

Mit seinem Debütfilm „Die Rückkehr“ gelang dem russischen Regisseur<br />

Andrej Swjaginzew 2003 nicht nur gleich ein Meisterwerk,<br />

das von der Biennale-Jury in Venedig mit dem „Goldenen Löwen“<br />

als bester Film ausgezeichnet wurde. Mit seinem Vater-Söhne-<br />

Drama trat Zvyagintsev das Erbe seines großen Landmannes<br />

und Vorbildes Andrej Tarkowsky an. Für die aber auch nötige<br />

akustische Brennweite diesen Film-Epos, das atmosphärisch bedrängend<br />

und tief in die russischen Seelen- und Seenlandschaften<br />

eintaucht, sorgt der Komponist Andrey Dergatchev mit seinem<br />

Soundtrack. In seiner Klangcollage verschmelzen<br />

armenische und georgische Volkslieder mit dem flötenähnlichen<br />

Duduk sowie Tonsplittern aus dem Hier und Jetzt miteinander,<br />

wehen Radio-Stimmen und Straßengeräusche hinein. Es sind<br />

Spurenelemente aus der Ferne und der Nähe, aus dem alten und<br />

alltäglichen Russland – und die über das Ohr suggestive Bilder<br />

im Kopf entstehen lassen. Ausschließlich ganz große Filme besitzen<br />

eben auch jenen geheimnisvollen Atem, den man nur durch<br />

das Hören neu erleben kann. • GF<br />

Mit dem „Goldenen Löwen“<br />

ausgezeichnet:<br />

DIE RÜCKKEHR<br />

Jetzt<br />

KlassikAkzente-<br />

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Mein Lieblingskünstler und -komponist<br />

UNIVERSAL<br />

Classics & Jazz<br />

Redaktion<br />

KlassikAkzente<br />

Stralauer Allee 1<br />

10245 Berlin<br />

Nicht jeder hat einen Klassikhändler gleich um die Ecke. Nicht jeder kann sich viermal<br />

im Jahr einfach so losreißen, um die neuen KlassikAkzente beim Händler abzuholen.<br />

Und nicht selten sind sie dann schon vergriffen. Darum gibt es die KlassikAkzente<br />

auch im Abonnement. So verpassen Sie nie wieder ein Heft und sind immer umfassend<br />

als Erster über alles Neue aus der Klassik informiert. Das Abo ist gratis. Dieses<br />

Angebot gilt nur in Deutschland.<br />

Coupon ausfüllen und per Post an UNIVERSAL Classics & Jazz, Redaktion KlassikAkzente,<br />

Stralauer Allee 1, 10245 Berlin schicken, oder per Fax 030/520 07 22 44. Noch einfacher<br />

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Foto: Kasskara / DG<br />

Tanejew in den Tasten:<br />

MIKHAIL PLETNEV<br />

All-Star-Polyphonie<br />

Sergej Taneyev ist eine Schlüsselfigur in der russischen<br />

Musikgeschichte. Selbst ein Schüler Tschaikowskys, wurde<br />

er seinerseits zum Lehrer Rachmaninoffs, Scriabins<br />

und Prokofieffs. Sein Schaffen prägte eine lebenslange<br />

Vorliebe für die Musik Bachs und der Renaissance, die er<br />

als Lehrer und Buchautor an seine Schüler weitergab. In<br />

der Auseinandersetzung mit alter Musik entwickelte er eine<br />

Fähigkeit, streng architektonisch zu komponieren, die<br />

in seiner Generation in Russland niemand in diesem Maß<br />

besaß. Mikhail Pletnev nennt ihn gar den „größten Polyphonisten<br />

seit Bach“. Für seine neue CD hat Pletnev ein<br />

echtes All-Star-Quintett gegründet, möchte er doch die<br />

Musik dieses fast vergessenen Genies wieder ins Bewusstsein<br />

der Öffentlichkeit rücken. Zusammen mit Vadim<br />

Repin, Ilya Gringolts, Nobuko Imai und Lynn Harrell hat er<br />

Taneyevs in äußeren wie inneren Ausmaßen gigantisches<br />

Klavierquintett g-Moll op. 30 eingespielt, das komplexe<br />

kontrapunktische Architektur mit spätromantischer Klangsprache<br />

verbindet und als Höhepunkt im kammermusikalischen<br />

Schaffen Taneyevs gelten kann. • HR<br />

Ihre<br />

Ein Ort, an dem Kulturdenkmale verfallen,<br />

ist wie ein Mensch, der sein Gedächtnis<br />

verliert.<br />

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat<br />

schon viele historische Bauwerke vor dem<br />

endgültigen Verfall bewahrt.<br />

Dafür bin ich dankbar.<br />

Anne-Sophie Mutter<br />

Sergej Taneyev<br />

Kammermusik<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 541 9<br />

Mikhail Pletnev, Klavier<br />

Vadim Repin, Violine<br />

Ilya Gringolts, Violine<br />

Nobuko Imai, Violine<br />

Lynn Harrell, Cello<br />

20 Jahre im Dienst unserer Denkmalkultur<br />

20 Jahre Deutsche Stiftung Denkmalschutz<br />

Helfen Sie mit!<br />

KlassikAkzente 33<br />

Spendenkonto 55 555 00 · Dresdner Bank · BLZ 370 800 40<br />

www.denkmalschutz.de · Telefon 0228/957 38-614


Alle Veröffentlichungen auf einen Blick<br />

Einzelveröffentlichungen<br />

Georg Friedrich Händel • Alessandro Scarlatti<br />

Antonio Caldara<br />

Bartoli: Opera Proibita<br />

Decca CD 475 692 4<br />

Cecilia Bartoli, Sopran • Les Musiciens du Louvre<br />

Dirigent: Marc Minkowski Veröffentlichung: 12.09.2005<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Violinsonaten KV 301, 304, 376, 526<br />

Deutsche Grammophon CD 477 557 2<br />

<strong>Hilary</strong> <strong>Hahn</strong>, Violine • Natalie Zhu, Klavier<br />

Veröffentlichung: 05.09.2005<br />

Antonio Vivaldi Vier Jahreszeiten Decca CD 475 618 8<br />

Janine Jansen, Violine • Candida Thompson, Violine<br />

Julian Rachlin, Viola • Maarten Jansen, Cello<br />

Stacey Watton, Kontrabass • Elizabeth Kenny, Theorbe<br />

Jan Jansen, Orgel & Cembalo<br />

Richard Strauss Daphne Decca 2 CDs 475 692 6<br />

Renée Fleming, Sopran • Johan Botha, Tenor<br />

Michael Schade, Tenor • Kwangchul Youn, Bariton u.a.<br />

Orchester und Chor Westdeutscher Rundfunk<br />

Dirigent: Semyon Bychkov<br />

Georg Friedrich Händel • Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Johann Sebastian Bach • Leonard Bernstein • Francis<br />

Poulenc • Gabriel Fauré u.a. Sacred Songs<br />

Decca CD 475 692 5<br />

Renée Fleming, Sopran • Royal Philharmonic Orchestra<br />

Dirigent: Andreas Delfs<br />

Joni Mitchell • Stevie Wonder • Gustav Mahler • Alban Berg<br />

John Lennon & Paul McCartney u.a.<br />

Haunted Heart Decca CD 988 060 2<br />

Renée Fleming, Sopran • Fred Hersch, Klavier<br />

Bill Frisell, Gitarre<br />

Wolfgang Amadeus Mozart • Robert Schumann<br />

Franz Liszt • Alessandro Scarlatti<br />

Vienna Recital<br />

Deutsche Grammophon CD 477 557 1<br />

Yundi Li, Klavier Veröffentlichung: 10.10.2005<br />

Klassik unter Sternen<br />

Fritz Wunderlich - Ein Lied geht um die Welt<br />

Polydor CD 476 3066<br />

Fritz Wunderlich, Tenor • Chor R. Lamy<br />

Symphonie-Orchester Graunke • Dirigent: Hans Carste<br />

Bach • Mozart • Bellini • Verdi • Puccini • Strauss •<br />

Tschaikowsky • Schubert • u.a.<br />

The Art of Fritz Wunderlich<br />

Deutsche Grammophon 7 CDs 477 530 5<br />

Fritz Wunderlich, Tenor • Svjatoslav Richter, Klavier u. a.<br />

Dirigenten: Jochum • Böhm • Kubelik u.a.<br />

Händel • Mozart • Rossini • Verdi • Strauss u.a.<br />

The Magic of Wunderlich<br />

Deutsche Grammophon 2 CDs + Bonus-DVD 477 557 5<br />

Fritz Wunderlich, Tenor • A. Kupper, E. Köth, Sopran<br />

B. Fassbaender, Mezzosopran • K. Böhme, Bass u.a.<br />

Dirigenten: Böhm • Karajan • Stolz u.a. Veröffentlichung: 12.09.2005<br />

Robert Schumann • Franz Schubert • Johannes Brahms •<br />

Richard Strauss u.a.<br />

Live at Hohenems & Salzburg<br />

Philips 2 CDs 475 638 9<br />

Jessye Norman, Sopran • Geoffrey Parsons<br />

James Levine, Klavier Veröffentlichung: 13.09.2005<br />

Franz Schubert • Gustav Mahler<br />

Jessye Norman sings Schubert & Mahler<br />

Philips 2 CDs 475 639 2<br />

Veröffentlichung: 27.09.2005<br />

Klassik unter Sternen<br />

Fritz Wunderlich in Wien<br />

Polydor CD 476 3065<br />

Fritz Wunderlich, Tenor • Wiener Staatsopernchor<br />

Die Spilar-Schrammeln • Orchester der Wiener Volksoper<br />

Dirigent: Robert Stolz Veröffentlichung: 27.09.2005<br />

Jessye Norman, Sopran • Philip Moll, Klavier<br />

Irwin Gage, Klavier Veröffentlichung: 13.09.2005<br />

Igor Strawinsky • Arnold Schönberg<br />

Jessye Norman sings Stravinsky & Schoenberg<br />

Philips 2 CDs 475 639 5<br />

Jessye Norman, Sopran • Peter Schreier, Tenor • Bryn Terfel,<br />

Bass-Bariton u.a. • Metropolitan Opera Orchestra u.a.<br />

Dirigenten: James Levine • Seiji Ozawa Veröffentlichung: 13.09.2005<br />

Verschiedene Komponisten In the Spirit & Christmastide<br />

Philips 2 CDs 475 639 8<br />

Jessye Norman, Sopran • New York Choral Society<br />

American Boychoir • Empire Chamber Ensemble • Orchestra<br />

of St. Luke’s u. a. • Dirigenten: Robert de Cormier<br />

David Robertson Veröffentlichung: 13.09.2005<br />

34 KlassikAkzente


von August 2005 bis Oktober 2005<br />

Sergej Tanejew<br />

Kammermusik<br />

Deutsche Grammophon CD 477 541 9<br />

Mikhail Pletnev, Klavier • Vadim Repin, Violine • Ilya<br />

Gringolts, Violine • Nobuko Imai, Violine • Lynn Harrell, Cello<br />

Frédéric Chopin<br />

Nocturnes<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 571 8<br />

Maurizio Pollini, Klavier Veröffentlichung: 10.10.2005<br />

Corazón Libre Deutsche Grammophon CD 474 198 2<br />

Mercedes Sosa, Gesang • Jorge Giuliano, Gitarre • Luis<br />

Salinas, Gitarre • Eduardo Falú, Gitarre • Alberto Rojo,<br />

Gitarre • Chango Farías Gómez, Gitarre, Percussion<br />

Javier Casalla, Violine Veröffentlichung: 12.09.2005<br />

Jean Sibelius<br />

Die Symphonien<br />

Deutsche Grammophon 4 SACDs 477 568 8<br />

Göteborg Symphonie Orchester<br />

Dirigent: Neeme Järvi<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Klaviersonaten Nr. 16–26<br />

Decca<br />

3 CDs 475 690 9<br />

Kun-Woo Paik, Klavier<br />

Carmen Fantasie<br />

Deutsche Grammophon<br />

SACD 477 572 1<br />

Anne-Sophie Mutter, Violine • Wiener Philharmoniker<br />

Dirigent: James Levine Veröffentlichung: 29.08.2005<br />

Bach • Bizet • Debussy • Grieg u.a.<br />

Power Yoga<br />

Das Wohlfühl-Workout mit Beate Korioth<br />

Decca CD 476 8316<br />

Verschiedene Orchester und Solisten<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy <strong>Chailly</strong> in Leipzig<br />

Decca CD 475 693 9<br />

A.Schwanewilms, Sopran • P.-M. Schnitzer, Sopran<br />

P.Seiffert, Tenor • Leipziger Gewandhaus Orchester<br />

Gewandhaus Chor • Chor Leipziger Oper<br />

Dirigent: <strong>Riccardo</strong> <strong>Chailly</strong> Veröffentlichung: 12.09.2005<br />

Richard Ludwig van Wagner Beethoven Jessye Norman sings Wagner<br />

Philips Streichquartette 2 CDs 475 op. 715 127 4 & 132<br />

Jessye Deutsche Norman, Grammophon Sopran u.a.<br />

London CD 477 570 Symphony 5 Orchestra • Metropolitan Opera Orchestra<br />

Wiener Philharmoniker • Dirigenten: Sir Colin Davis • James<br />

Levine Hagen Quartett<br />

• Sir Georg Solti Veröffentlichung: 13.09.2005<br />

Grenzgänger<br />

Matthias Arfmann<br />

<strong>Recomposed</strong><br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 557 9<br />

Herbert von Karajan<br />

<strong>Recomposed</strong> – The Original Recordings<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 576 4<br />

Berliner Philharmoniker, Dirigent: Herbert von Karajan<br />

Herbert von Karajan<br />

<strong>Recomposed</strong> – The Original Recordings<br />

Deutsche Grammophon<br />

2 CDs 477 576 3<br />

Berliner Philharmoniker, Dirigent: Herbert von Karajan<br />

KlassikAkzente 35


Alle Veröffentlichungen auf einen Blick<br />

DVD<br />

Umberto Giordano<br />

Andrea Chénier<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 407 0<br />

Gabriela Benackova • Plácido Domingo • Piero<br />

Cappuccilli u.a. • Dirigent: Nello Santi<br />

Richard Strauss<br />

Der Rosenkavalier<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 407 2<br />

Gwyneth Jones • Brigitte Fassbaender • Lucia Popp<br />

Francisco Araiza u.a. • Bayerisches Staatsorchester<br />

Dirigent: Carlos Kleiber<br />

Wolfgang Amadeus Mozart Mozart Requiem KV 625<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 408 1<br />

Gundula Janowitz • Christa Ludwig • Peter Schreier •<br />

Walter Berry • Chor der Wiener Staatsoper •<br />

Wiener Symphoniker • Dirigent: Karl Böhm<br />

Kaija Saariaho<br />

L’Amour de loin<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 402 6<br />

Dawn Upshaw • Monica Groop • Gerald Finley u.a. • Finish<br />

National Opera Orchestra • Dirigent: Esa-Pekka Salonen<br />

Sergej Prokofieff Die Verlobung im Kloster<br />

Philips DVD 074 307 6<br />

Anna Netrebko • Larissa Diadkova • Nikolai Gassiev •<br />

Aleksander Gergalov, u.a. • Ballett des Kirov-Theaters St.<br />

Petersburg • Kirov-Orchester • Dirigent: Valery Gergiev<br />

Franz Lehár Das Land des Lächelns<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 405 6<br />

Birgit Pitsch-Sarata • Dagmar Koller • Heinz Zednik<br />

René Kollo u.a. • Radio-Symphonieorchester Stuttgart<br />

Dirigent: Wolfgang Ebert<br />

Giacomo Puccini • Ruggero Leoncavallo<br />

Il Tabarro • Pagliacci<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 402 4<br />

Teresa Stratas • Luciano Pavarotti • Juan Pons • Plácido<br />

Domingo • Metropolitan Opera Orchestra & Chorus<br />

Dirigent: James Levine<br />

Cover lag bei<br />

Drucklegung<br />

noch nicht vor.<br />

Giacomo Puccini La bohème<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 402 5<br />

Renata Scotto • Luciano Pavarotti • Ingvar Wixel<br />

Metropolitan Opera Orchestra & Chorus<br />

Dirigent: James Levine Veröffentlichung: 13.09.2005<br />

Richard Strauss Elektra<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 409 5<br />

Leonie Rysanek • Astrid Varnay • Catarina Ligendza<br />

Dietrich Fischer-Dieskau • Kurt Böhme • Wiener<br />

Philharmoniker • Dirigent: Karl Böhm Veröffentlichung: 13.09.2005<br />

Giuseppe Verdi La Forza del Destino<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 407 6<br />

Leontyne Price • Giuseppe Giacomini • Leo Nucci<br />

Metropolitan Opera Orchestra & Chorus<br />

Dirigent: James Levine Veröffentlichung: 27.09.2005<br />

Gioacchino Rossini La Cenerentola<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 409 6<br />

Frederica von Stade • Francisco Araiza • Laura Zannini<br />

Paolo Montarselo • Claudio Desderi • Orchestra e Coro<br />

del Teatro alla Scala • Dirigent: Claudio Abbado • Regie &<br />

Inszenierung: Jean-Pierre Ponnelle Veröffentlichung: 27.09.2005<br />

Giuseppe Verdi Falstaff<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 408 0<br />

Gabriel Bacquier • Karan Armstrong • Richard Stilwell •<br />

Max-René Cosotti • John Lanigan<br />

Wiener Philharmoniker • Dirigent: Sir Georg Solti<br />

Regie & Inszenierung: Götz Friedrich Veröffentlichung: 27.09.2005<br />

Giuseppe Verdi Don Carlo<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 408 5<br />

Mirella Freni • Grace Bumbry • Plácido Domingo • Nicolai<br />

Ghiaurov • Metropolitan Opera Chorus & Orchestra<br />

Dirigent: James Levine Veröffentlichung: 27.09.2005<br />

Ludwig van Beethoven • Wolfgang Amadeus Mozart •<br />

Johannes Brahms Maurizio Pollini Klavierkonzerte<br />

Deutsche Grammophon 2 DVDs 073 409 7<br />

Maurizio Pollini, Klavier • Wiener Philharmoniker • Dirigenten:<br />

Karl Böhm • Claudio Abbado Veröffentlichung: 27.09.2005<br />

Gioacchino Rossini Der Barbier von Sevilla (dt.)<br />

Deutsche Grammophon DVD 073 411 6<br />

Hermann Prey, Hans Hotter, Bass-Bariton • Fritz<br />

Wunderlich, Tenor • Erika Köth, Sopran • Chor und<br />

Orchester der Bayerischen Staatsoper u.a.<br />

Dirigent: Joseph Keilberth Veröffentlichung: 12.09.2005<br />

36 KlassikAkzente


von August 2005 bis Oktober 2005<br />

Klassik für Kinder<br />

Wir entdecken Komponisten:<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Wolfgang von Gott geliebt?<br />

Deutsche Grammophon CD 423 355 2<br />

Musikalisches Hörspiel von Marei Oblades<br />

Wir entdecken Komponisten:<br />

Peter Tschaikowsky<br />

Nussknacker und Märchenprinz<br />

Deutsche Grammophon CD 449 232 2<br />

Musikalisches Hörspiel von Marei Oblades<br />

Der Holzwurm der Oper erzählt:<br />

Gioacchino Rossini Der Barbier von Sevilla<br />

Deutsche Grammophon CD 453 389 2<br />

Ein Opernführer von Stefan Siegert<br />

Sprecher: Ilja Richter • Silke Dornow<br />

Der Holzwurm der Oper erzählt:<br />

Richard Wagner Der fliegende Holländer<br />

Deutsche Grammophon CD 453 388 2<br />

Ein Opernführer von Stefan Siegert<br />

Sprecher: Ilja Richter • Silke Dornow<br />

Krimis in Dur und Moll: Mendelssohn Bartholdy<br />

Liebe Schwester, lieber Bruder • Die tragische<br />

Geschichte von Fanny und Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

Deutsche Grammophon CD 469 998 2<br />

Ein musikalisches Hörspiel<br />

von Lutz Günther • Jochen Henning<br />

Krimis in Dur und Moll: Niccolò Paganini<br />

Die Teufelsgeige von Genua<br />

Das gierige Leben des Niccolo Paganini<br />

Deutsche Grammophon CD 067 071 2<br />

Ein musikalisches Hörspiel<br />

von Lutz Günther • Jochen Henning<br />

Andrey Dergatchev<br />

The Return<br />

ECM 987 1318<br />

ECM<br />

Arvo Pärt Lamentate<br />

Lamentate. Da Pacem Domine<br />

ECM New Series CD 476 304 8<br />

Alexei Lubimov, Klavier • Hilliard Ensemble<br />

Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SRW<br />

Dirigent: Andrey Boreyko Veröffentlichung: 05.09.2005<br />

Franz Schubert<br />

Streichquartett G-Dur, op. posth. 161 D 887<br />

ECM New Series CD 476 193 9<br />

Kremerata Baltica<br />

Dirigent: Gidon Kremer Veröffentlichung: 29.08.2005<br />

Tigran Mansurian<br />

Streichquartette<br />

ECM New Series<br />

CD 476 305 2<br />

Rosamunde Quartett Veröffentlichung: 13.09.2005<br />

Sungji Hong Stella Maris<br />

Missa Lumen de Lumine • Stella Maris • Mittelalterliche<br />

Musik aus England und Frankreich<br />

ECM New Series CD 476 302 1<br />

Trio Mediaeval Veröffentlichung: 27.09.2005<br />

Johannes Brahms • Peter Tschaikowsky • Bedrich Smetana<br />

Abenteuer Musik Folge 3<br />

Morgenstimmung auf dem persischen Markt<br />

Philips CD 422 989 2<br />

Rolf Zuckowski, Erzähler<br />

Franz Liszt • Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Abenteuer Musik Folge 12<br />

Ein armes Tier ist das Klavier<br />

Philips CD 434 414 2<br />

Rolf Zuckowski, Erzähler<br />

KlassikAkzente 37


Service<br />

LIVE-TERMINE<br />

(Auswahl, Änderungen vorbehalten)<br />

Boulez, Pierre<br />

06./07./09.09.<br />

Luzern (CH), Kultur- und<br />

Kongresszentrum Luzern<br />

22.09. Linz (A), Brucknerhaus<br />

23.–25.09. Wien (A), Musikverein<br />

29.09. Baden-Baden,<br />

Festspielhaus<br />

Calleja, Joseph<br />

10./17./24./30.09.<br />

Frankfurt, Oper<br />

01./03./08.10.<br />

Frankfurt, Oper<br />

18.10. Hannover, TUI Arena<br />

23.10. Stuttgart, Liederhalle<br />

<strong>Chailly</strong>, <strong>Riccardo</strong><br />

02./03./08./09.09.<br />

Leipzig, Gewandhaus<br />

04.09. Leipzig, Open-Air-Konzert<br />

13./14.09. Luzern (CH), Festival<br />

08./09.10. Leipzig, Opernhaus<br />

Concerto Köln<br />

04.09. Verden<br />

Domingo, Plácido<br />

27./29.10. Berlin, Philharmonie<br />

05.11. Wien (A), Wiener<br />

Staatsoper<br />

Garbarek, Jan & Hilliard<br />

Ensemble<br />

08.10. Eberbach, Kloster<br />

09.10. Berlin, Dom zu Berlin<br />

13.10. Bremen, Dom<br />

14.10. Braunschweig, Dom<br />

15.10. Lübeck, Marienkirche<br />

16.10. Minden, Christuskirche<br />

20.10. Regensburg,<br />

Dominikanerkirche<br />

21.10. Freudenstadt, Stadtkirche<br />

22.10. Mannheim<br />

23.10. Halle/S., Marktkirche St.<br />

Marien<br />

24.10. Rendsburg, Christkirche<br />

25.10. Hamburg, St. Michaelis<br />

28.10. Würzburg, St.<br />

Johanniskirche<br />

29.10. Salzburg (A)<br />

Goebel, Reinhard – Musica<br />

Antiqua Köln<br />

04.09. Magdeburg, Schinkel-<br />

Saal<br />

11.09. Kempen<br />

14.09. Scheeßel, St.-Lucas-<br />

Kirche<br />

17.09. Wandersleben, St.-Petri-<br />

Kirche<br />

18.09. Leverkusen, Schloss<br />

Morsbroich<br />

19.09. Köln, Museum für<br />

Angewandte Kunst<br />

22.09. Mönchengladbach<br />

25.09. Wilhelmshaven,<br />

St. Georgskirche<br />

Sengwarden<br />

13.10. München,<br />

Prinzregententheater<br />

15.10. Ravensburg, Konzerthaus<br />

16.10. St. Pölten (A), Stiftskirche<br />

Herzogenburg<br />

22.10. Krefeld, Kulturpunkt<br />

Friedenskirche<br />

24.10. Köln, Museum für<br />

Angewandte Kunst<br />

Goerne, Matthias<br />

03.09. Ludwigsburg, Theater im<br />

Forum<br />

04.09. Köln, Philharmonie<br />

19.09. Bonn, Beethovenfest<br />

30.09. Hannover, NMT<br />

08.10. Berlin, Philharmonie<br />

Grimaud, Hélène<br />

08./09.09. Frankfurt<br />

14.09. Locarno (CH)<br />

19./20.09. Graz (A)<br />

22./23.09. Stuttgart, Liederhalle<br />

24.09. Bremen, Die Glocke<br />

02.10. Bonn, Beethovenhalle<br />

<strong>Hahn</strong>, <strong>Hilary</strong><br />

30.09. Hof, Freiheitshalle<br />

01.10. Hof, Freiheitshalle<br />

Lang, Lang<br />

09.09. Berlin, Philharmonie<br />

10.09. Berlin, Konzerthaus<br />

12.09. Braunschweig, Stadthalle<br />

Li, Yundi<br />

16.–18.10. Dresden, Semperoper<br />

20.10. Hamburg, Laeiszhalle<br />

21.10. Köln, Philharmonie<br />

23.10. München<br />

24.10. Nürnberg<br />

25.10. Regensburg<br />

27.10. Stuttgart<br />

28.10. Essen<br />

Maisky, Mischa<br />

03.09. Hamburg, Laeiszhalle<br />

13.09. Linz (A), Brucknerhaus<br />

16.09. Frankfurt/M., Alte Oper<br />

Frankfurt<br />

17./18.09. Kronberg, Stadthalle<br />

07.10. Helmstedt<br />

10.10. Ludwigshafen<br />

McCreesh, Paul<br />

09.09. Bonn, Beethovenhalle<br />

11.10. Basel (CH)<br />

Minkowski, Marc<br />

03.09. Bremen, Die Glocke<br />

04.09. Bremen, BLG Forum<br />

Überseestadt<br />

05.09. Wilhelmshaven, Stadthalle<br />

06./08.09. Bremen, BLG Forum<br />

Überseestadt<br />

13./14.10. Frankfurt, Alte Oper<br />

Frankfurt<br />

Mutter, Anne-Sophie<br />

15.09. Dortmund, Konzerthaus<br />

Dortmund<br />

Netrebko, Anna<br />

28.09. Mannheim, SAP Arena<br />

03./07.10. Wien (A), Wiener<br />

Staatsoper<br />

18.10. Hannover, TUI Arena<br />

23.10. Stuttgart, Liederhalle<br />

30.10. München, Nationaltheater<br />

(Bayerische Staatsoper)<br />

von Otter, Anne Sofie<br />

03.09. Bremen, Die Glocke<br />

Pletnev, Mikhail<br />

31.08. Wiesbaden, Kurhaus<br />

28./29.09. Basel (CH), Stadt-Casino<br />

10.10. Ludwigshafen<br />

Quasthoff, Thomas<br />

31.08. Luzern (CH), Kultur- und<br />

Kongresszentrum Luzern<br />

02.09. Ludwigsburg, Forum am<br />

Schlosspark<br />

03.09. Schwarzenberg, Angelika-<br />

Kauffmann-Saal<br />

09.09. Weimar, Schloss Weimar<br />

16.–18.09. Berlin, Philharmonie<br />

04.10. Bremen, Die Glocke<br />

05.10. Dortmund, Konzerthaus<br />

Dortmund<br />

07.10. Baden-Baden,<br />

Festspielhaus<br />

09.10. Wien (A), Musikverein<br />

21.10. Düsseldorf, Tonhalle<br />

25.10. Berlin, Hochschule für<br />

Musik Hanns Eisler Berlin<br />

29.10. Hannover,<br />

Niedersächsisches<br />

Staatstheater<br />

Salonen, Esa-Pekka<br />

22.09. Hamburg, Rolf-<br />

Liebermann-Studio<br />

23.09. Hamburg, Laeiszhalle<br />

24.09. Peenemünde,<br />

Turbinenhalle im Kraftwerk<br />

Thielemann, Christian<br />

21./22./23./27./28./30./31.10.<br />

München, Philharmonie<br />

Gasteig<br />

38 KlassikAkzente


VORSCHAU<br />

DIE<br />

-KLASSIK-CD-BESTSELLERLISTE<br />

im Juli<br />

Sempre Libera<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 474 800 2 SACD 474 881 2<br />

Anna Netrebko, Sopran • Mingardo • Pirgu • Concetti u.a.<br />

Coro Sinfonico di Milano Giuseppe Verdi • Mahler Chamber<br />

Orchestra • Dirigent: Claudio Abbado<br />

Live aus Salzburg:<br />

ANNA NETREBKO<br />

Opera Arias<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 474 240 2<br />

Anna Netrebko, Sopran • Wiener Philharmoniker<br />

Dirigent: Gianandrea Noseda<br />

Sergej Rachmaninoff<br />

Piano Concerto No. 2 • Paganini Rhapsody<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 523 1 SACD 477 549 9<br />

Lang Lang, Klavier • Orchestra of the Mariinsky Theatre<br />

Dirigent: Valery Gergiev<br />

Schumann • Haydn • Schubert • Tan Dun • Chopin • Liszt<br />

Lang Lang – Live At Carnegie Hall<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 474 820 2<br />

SACD 474 875 2<br />

Foto: Clive Arrowsmith / DG<br />

Lang Lang, Klavier<br />

Ludovico Einaudi<br />

Una mattina<br />

Decca<br />

CD 475 629 2<br />

Ludovico Einaudi, Klavier • Marco Decimo, Cello<br />

Antonio Vivaldi Die vier Jahreszeiten<br />

Decca CD 475 690 7 SACD 475 662 6<br />

Janine Jansen, Candida Thompson, Henk Rubingh,<br />

Violine • Julian Rachlin, Viola • Maarten Jansen, Cello<br />

Stacey Watton, Kontrabass • Elizabeth Kenny, Theorbe<br />

Jan Jansen, Orgel u. Cembalo<br />

Johann Sebastian Bach<br />

The 1955 Golberg Variations – Birth Of A Legend<br />

Sony Classics<br />

CD 82876698352<br />

Glenn Gould, Klavier<br />

Carl Orff<br />

Carmina Burana - Silvesterkonzert<br />

Emi Classics CD 5578882<br />

Matthews • Brownlee • Gerhaber, Rundfunkchor Berlin,<br />

Knaben des Staats- und Domchors Berlin,<br />

Berliner Philharmoniker • Dirigent: Sir Simon Rattle<br />

Alexander Scriabin • Sofia Gubaidulina<br />

Anna Gourari – Desir<br />

Decca<br />

CD 476 277 2<br />

Anna Gourari, Klavier<br />

Sergej Rachmaninoff • Frédéric Chopin<br />

Sonatas No. 2 • Barcarole • Berceuse<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 532 5<br />

Hélène Grimaud, Klavier<br />

TITEL<br />

Anna Netrebko: Salzburger Triumph als Violetta Valèry live<br />

von der Deutschen Grammophon für CD und DVD mitgeschnitten<br />

MAGAZIN<br />

Andreas Scholl: Klingende Hommage an einen der größten<br />

Kastraten der Musikgeschichte: Senesino<br />

Anne-Sophie Mutter: Nach 27 Jahren mit ihrem ersten<br />

Mozart-Remake: die Konzerte<br />

Joseph Calleja: Der Mann mit der goldenen Stimme erweist<br />

einer guten Tradition seine Reverenz<br />

Der musikalische Fragebogen: Ausgefüllt von Anna Gourari<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 16. Oktober 2005.<br />

IMPRESSUM<br />

KlassikAkzente wird herausgegeben von<br />

UNIVERSAL Classics & Jazz • Stralauer Allee 1 • 10245 Berlin<br />

Telefon 030/520 07 01 • E-Mail: info@klassikakzente.de • http://www.klassikakzente.de<br />

Österreich: Universal Music GmbH • Schwarzenbergplatz 2 • A-1010 Wien<br />

Telefon +43/1/811 212 07<br />

Leitung: Christian Kellersmann • Chefredaktion: Andreas Kluge (Universal Classics) • Konzept, Gestaltung:<br />

TEQUILA\ GmbH, Hamburg, E-Mail: klassikakzente@tequila.de • Ständige Mitarbeiter: Carsten Diekmann<br />

(Online-Redaktion), E-Mail: webteam@klassikakzente.de • Martin Kienzl (Österreich), E-Mail: martin.kienzl<br />

@umusic.com • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Jakob Buhre, Götz Bühler (GB), Stephen Climt, Guido Fischer<br />

(GF), Herbert Glossner, Martin Klenk (MK), Peter Korfmacher, Arthur Lavair, Harald Reiter (HR), Stefan<br />

Siegert, Thomas Voigt, Christoph Vratz • Litho: fws, Hamburg • Druck: Neef & Stumme, Wittingen<br />

Anzeigen: Runze & Casper Verlagsservice OHG • Linienstr. 214 • 10119 Berlin • Telefon 030/280 18-0 •<br />

Fax 030/280 18-4 00 • verlagsservice@runze-casper.de • www.runze-casper.de<br />

Ihre Adresse hat sich geändert? Dann schicken Sie bitte eine Postkarte mit alter und neuer Adresse und<br />

unter der Angabe Ihrer Kundennummer (die Sie im Anschreiben über Ihrem Namen finden) an: Klassik-<br />

Akzente • A-Nr. 5284 • Postfach 9 00 06 41 • 06058 Halle.<br />

KlassikAkzente 39


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