Ausgabe 05-2013 - Wirtschaftszeitung
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SEITE 6 | MAI <strong>2013</strong> POLITIK WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />
OTH:DrehscheibefüreineTechnologieregion<br />
OstbayerischeTechnischeHochschulesetztinnächstenJahrenaufqualitativesWachstum/„DualePromotion“sollkommen<br />
VON GERD OTTO<br />
„Ostbayerische Technische Hochschule“: Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch (mitte) nach dem „Ritterschlag“<br />
mitdenHochschul-PräsidentenProf.Dr.ErichBauer(links) undProf.Dr.WolfgangBaier. Foto:TinoLex<br />
REGENSBURG/AMBERG/WEIDEN. Ein<br />
Meilenstein in der Entwicklung des<br />
Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes,<br />
der nicht nur einen großen<br />
Imagegewinn bedeutet, sondern sich<br />
durch wissenschaftliche Vernetzung<br />
derregionalenHochschulenvorallem<br />
langfristigpositivauswirkenwird:Auf<br />
diesen Nenner lassen sich die Bewertungen<br />
aus Wirtschaft und Gesellschaft<br />
Ostbayerns für die Entscheidung<br />
der Staatsregierung bringen, nebenNürnberg,IngolstadtundDeggendorf<br />
auch die Hochschulen RegensburgundAmberg-WeidenindenRang<br />
einer Technischen Hochschule zu erheben.<br />
Nach der Überreichung der Ernennungsurkunden<br />
durch Wissenschaftsminister<br />
Dr. Wolfgang Heubisch<br />
haben es die Oberpfälzer nun<br />
schriftlich:MitderTechnischenHochschulebeginnteineneueÄra!<br />
Was aber ändert sich tatsächlich,<br />
vorallemfürdieStudentenunddamit<br />
letztenEndesauchfürdieLeistungsfähigkeitdesInnovationsstandortesOstbayern?<br />
Schon in dem gemeinsamen<br />
Antrag der Präsidenten Prof. Dr. Wolfgang<br />
Baier (Regensburg) und Prof. Dr.<br />
ErichBauer(Amberg-Weiden)warvor<br />
dem Hintergrund der zu erwartenden<br />
demografischen Entwicklung das Ziel<br />
formuliert worden, speziell in dieser<br />
Region die Deckung des Bedarfs an<br />
akademisch ausgebildeten Fachkräften<br />
zu decken, die angewandte Forschung<br />
auszubauen und den Austausch<br />
zwischen Wirtschaft und Wissenschaft<br />
zu verstärken. Die Technische<br />
Hochschule soll neben der Internationalisierung<br />
und akademischen<br />
Weiterbildung die zentrale DrehscheibefürdasMINT-PotenzialinderTechnologie-Region<br />
Ostbayern werden, alsofürMathematik,Informatik,NaturwissenschaftundTechnik.<br />
Jetzt, nach der Entscheidung, hat<br />
Prof. Baier aus dem Blickwinkel der<br />
Hochschulen eine grundsätzliche Bilanzgezogen.Einesvorweg:„Fürunsere<br />
Studierenden ändert sich unmittelbar<br />
beziehungsweise kurzfristig vorerst<br />
wenig.“ Der Titel Technische<br />
Hochschule sei eine große Auszeichnung<br />
für die Hochschule und „bringt<br />
uns in der Scientific Community zusätzlichesRenommee“.Davon<br />
dürften<br />
sicherlich auch zukünftige Absolventinnen<br />
und Absolventen profitieren.<br />
GleichzeitigbetontderHochschul-Präsident,dassesimZusammenhangmit<br />
dem Titel Technische Hochschule<br />
nicht vorgesehen sei, weitere neue Bachelor-Studiengänge<br />
einzuführen. Beide<br />
Hochschulstandorte, also Regensburg<br />
und Amberg-Weiden, hätten in<br />
den vergangenen Jahren das Studienangebot<br />
ohnehin immens ausgebaut<br />
undausdifferenziert.<br />
EinquantitativesWachstumwerde<br />
es deshalb nicht geben, dafür aber ein<br />
qualitatives.SowerdedieDurchlässigkeit<br />
deutlich erhöht, indem fachlich<br />
einschlägige Studienleistungen in allen<br />
Studiengängenwechselseitig ohne<br />
weitere Prüfung anerkannt werden.<br />
Außerdem werde jedem qualifizierten<br />
Bachelorabsolventen die Möglichkeit<br />
gegeben,sichineinemMasterstudiengang<br />
weiter zu qualifizieren: „,Kein<br />
Abschluss ohne Anschluss‘ ist nicht<br />
von ungefähr unser Motto.“ Masterstudiengänge<br />
sollen für die StudierendenbesseraufdieBachelorstudiengänge<br />
an beiden Standorten abgestimmt<br />
werden. Als besonders wichtig erscheint<br />
den Hochschulen die Weiterqualifikation<br />
nach dem Master. „Die<br />
Qualifikationsphase Doktorat wird<br />
forciert“, betont Präsident Baier und<br />
verweist auf die geplante Einrichtung<br />
eines gemeinsamen Promotionskollegs<br />
mit Fokus auf duale kooperative<br />
Promotionen. Dies bedeute konkret,<br />
dass Wirtschaft und Industrie der RegionindieThemenstellungmiteinbezogen<br />
werden: „Die Universität Regensburg<br />
wäre hierbei natürlich ein<br />
bevorzugter Partner.“UndwelcheRolle<br />
spielen künftig an der Hochschule<br />
LEITTHEMENDEROTH<br />
OstbayerischeTechnische<br />
HochschuleOTH<br />
•Energie und Mobilität<br />
•InformationundKommunikation<br />
•LebenswissenschaftenundEthik<br />
•Produktion und Systeme<br />
•Gebäude und Infrastruktur<br />
NebendenThemenschwerpunkten<br />
intensiviertdieOstbayerischeTechnische<br />
HochschuleweitereKooperationen,wie<br />
etwamitderUniversitätRegensburg.<br />
Regensburg die besonders prominent<br />
vertretenen Wirtschafts- und Sozialwissenschaften?<br />
Beide Fakultäten betrachtetPräsidentBaierfürdieTechnischeHochschulealsunverzichtbar,sie<br />
seien „integrativer Bestandteil unseres<br />
Entwicklungskonzepts“ mit den fünf<br />
Leitthemen Energie und Mobilität, Information<br />
und Kommunikation, Lebenswissenschaften<br />
und Ethik, Produktion<br />
und Systeme sowie Gebäude<br />
und Infrastruktur. Keines dieser Themen<br />
könneohne die Wirtschafts-und<br />
Sozialwissenschaften bearbeitet und<br />
vorangetriebenwerden.<br />
Die Wirtschaftswissenschaften<br />
spielen in der unternehmerischen<br />
Umsetzung von technischen ErkenntnissenundInnovationenallerLeitthemen<br />
eine ebenso entscheidende Rolle<br />
wiebeiderFragenachdenHumanResources.DasGleichegeltefürdieSozialwissenschaften,<br />
deren gesellschaftliche<br />
Auseinandersetzung mit den Auswirkungen<br />
der technologischen Entwicklung,<br />
Globalisierungund sich ändernden<br />
Wertvorstellungen unverzichtbar<br />
sei: „Ohne diese beiden Disziplinen<br />
wäre das interdisziplinär angelegte<br />
Konzept nicht tragfähig.“ Bereits<br />
jetzt, darauf verweist Prof. Baier mit<br />
Nachdruck, funktioniere die Kooperation<br />
mit Amberg-Weiden sehr gut. So<br />
gebeesschonseitmehrerenJahrengemeinsam<br />
den Masterstudiengang HumanResourceManagement.<br />
Außerdem verweist der Präsident<br />
der Technischen Hochschule darauf,<br />
dass vor zwei Jahren das sogenannte<br />
„Technologie- und Wissenschaftsnetzwerk<br />
Oberpfalz (TWO)“ gegründet<br />
wordensei.Hierwerdeaufdenbeiden<br />
FeldernEnergieundRessourcensowie<br />
Medizintechnik sehr erfolgreich zusammengearbeitet,<br />
in der Forschung,<br />
inderWeiterbildungundinderLehre.<br />
Anzeige<br />
§<br />
Firmenübergaben:<br />
Jetzthandeln!<br />
„Keine Regelung des Erbschaftsteuerrechtsist<br />
aktuellderartpolitisch<br />
umstritten wie die zur Begünstigung<br />
von Betriebsübertragungen“,<br />
sagt Diplom-Finanzwirt<br />
Matthias Winkler, Steuerberater<br />
bei der Regensburger Steuerkanzlei<br />
SH+C. Je nach Ausgang der<br />
nächsten Bundestagswahl können<br />
deutlicheVerschärfungenodergar<br />
eine vollständige Aufhebung der<br />
Begünstigungen für Firmennachfolger<br />
drohen, warnt Winkler. Daher<br />
sollten Firmeninhaber jetzt<br />
handeln. Als erbschaftsteuerlich<br />
begünstigtes Betriebsvermögen<br />
gelten Einzelunternehmen, Anteile<br />
an Personengesellschaften und<br />
Anteile an Kapitalgesellschaften<br />
vonmehrals25Prozent.<br />
ZweiModelle der Begünstigung<br />
Für eine Begünstigung sieht das<br />
ErbschaftsteuerrechtzweiModelle<br />
vor. Mit der Regelverschonung als<br />
Standardvariante ist die sofortige<br />
EXPERTENTIPP<br />
MATTHIASWINKLER<br />
SH+C-Geschäftsführer<br />
Versteuerung von 15 Prozent des<br />
übertragenen Betriebsvermögens<br />
möglich.<br />
Mit der Optionsverschonung als<br />
Alternative kann eine vollständige<br />
Steuerfreistellung des übertragenen<br />
Betriebsvermögens erreicht<br />
werden. „Zwischen beiden Varianten<br />
müssen sich Betroffene mit<br />
Einreichung der Erbschaft- oder<br />
Schenkungsteuererklärung entscheiden,<br />
und zwar unwiderruflich“,<br />
sagt Winkler. Um die steuerlichen<br />
Begünstigungen nutzen zu<br />
können, müssen schließlich umfangreiche<br />
Voraussetzungen, erfüllt<br />
werden. SH+C bietet Firmen<br />
hierzu Beratung und Unterstützungan.<br />
WasbrauchenFamilienbetriebe?<br />
BayerischerFamilienunternehmer-KongresswirdsichmitStandortkriterienbefassen<br />
Wird auchinRegensburgsprechen:BundesministerDanielBahr<br />
REGENSBURG. Ob Bayern, ob Deutschland<br />
ein guter Standort bleibt – nicht<br />
zuletzt mit diesen Fragen wird sich<br />
am17.und18.MaiderBayerischeFamilienunternehmer-Kongress<br />
in Regensburg<br />
beschäftigen. Ehe Bundesgesundheitsminister<br />
Daniel Bahr auf<br />
den demografischen Wandel als Herausforderung<br />
und Chance eingeht<br />
und eine Politiker-Runde sich die<br />
Köpfe wohl auch darüber heiß reden<br />
dürfte, kommen Familienunternehmer<br />
selbst zu Wort. Die WZ sprach<br />
schon vorab mit den Teilnehmern<br />
dieserDiskussionsrunde.<br />
WieElisabethHintermann,diegeschäftsführende<br />
Gesellschafterin der<br />
Mühldorfer GmbH & Co KG, gegenüber<br />
der <strong>Wirtschaftszeitung</strong> betont,<br />
müssedieProduktivitätebensoerhalten<br />
werden wie die Exportorientierung<br />
und die Qualität der Infrastruktur<br />
und des Bildungssystems. Der<br />
Top-AusstatterfürDaunenbettenund<br />
Kissen höchster Qualität mit Sitz in<br />
Haidmühle plädiert dafür, auch die<br />
Abgabe- und Bürokratiebelastung<br />
nichtnochansteigenzulassen.<br />
Angelique Renkhoff-Mücke, Vorstandsvorsitzende<br />
der Warema Renkhoff<br />
SE, des europäischen Marktführers<br />
im Bereich hochwertiger technischer<br />
Sonnenschutz, sieht die Zukunft<br />
Bayerns ebenso positiv, insbesondere<br />
mit Blick auf den hervorragenden<br />
Mixunterschiedlicher Unternehmensgrößen,<br />
von kleinen bis hin<br />
zu weltweit erfolgreich agierenden<br />
Konzernen.Geradeweilderinternationale<br />
Wettbewerb weiter zunimmt,<br />
wird esnach Auffassung von Helmut<br />
Schreiner darauf ankommen, dass<br />
Deutschland auch künftig ein guter<br />
Standort für tüchtige Familienunternehmen<br />
ist. Schließlich verhelfe der<br />
Wettbewerb den Unternehmen dazu,<br />
noch beweglicher, agiler und innovativerzuwerden.<br />
Die Schreiner Group ist ein weltweit<br />
agierendes Familienunternehmender<br />
Druck- undFolie verarbei-<br />
Foto:dpa<br />
tendenIndustrie.GroßenWertaufei-<br />
neeffektiveregionaleStrukturpolitik<br />
legtMirkoSchmidt,GründerundGeschäftsführer<br />
von pro aurum, einem<br />
Handelshaus für Edelmetalle. Gerade<br />
sein Unternehmen sei auf eine gute<br />
Infrastruktur angewiesen, „denn täglich<br />
verschicken wir hunderte EdelmetallsendungenzuunserenKunden<br />
inganzDeutschland“.<br />
Zudem garantiere aber auch das<br />
bayerische Bildungssystem hervorragendenNachwuchsinallenAbteilungen.WeitereInfosaufwww.familienunternehmer.eu(go)