Ausgabe 05-2013 - Wirtschaftszeitung
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MARKT<br />
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WIRTSCHAFTSZEITUNG MAI <strong>2013</strong> | SEITE 25<br />
Regensburger<br />
aufPlatzEins<br />
BestesBürovonRE/MAX<br />
REGENSBURG. Das Regensburger Büro<br />
des internationalen Immobiliennetzwerks<br />
RE/MAX hatseinenSpitzenplatzbehauptet.DaszweiteJahr<br />
in Folge war es 2012 das erfolgreichste<br />
Büro des Unternehmens in<br />
Europa. Es setzte sich nach erzieltemProvisionsumsatzerneutandie<br />
Spitzevonüber1500Bürosin31europäischen<br />
Ländern. „Ausgehend<br />
vom hohen Niveau im Vorjahr sind<br />
wirbeiallenwichtigenKennzahlen<br />
um rund zehn Prozent gewachsen“,<br />
erläutert Büroinhaber Dr. Werner<br />
Gross. Das Team hat 2012 über 550<br />
Immobilientransaktionen abgewickelt,<br />
320 davon Kauftransaktionen<br />
miteinemdurchschnittlichenWert<br />
nahe300000Euro.(wz)<br />
Ohne elektronischeDatenverarbeitunggehtauchinderLogistikbranche nichtsmehr.EinGrunddafüristderE-Commerce.<br />
Foto:istockphoto/thinkstock<br />
MehrFluggäste<br />
inMünchen<br />
MÜNCHEN. Wie das Bayerische Landesamt<br />
für Statistik und Datenverarbeitung<br />
mitteilt, starteten beziehungsweise<br />
landeten im Jahr 2012<br />
fast 448000 Flugzeuge auf den drei<br />
bayerischen Großflughäfen München,<br />
Nürnberg und Memmingen.<br />
Jeweils rund 21,3 Millionen Passagiere<br />
flogen von einem dieser Flughäfen<br />
ab beziehungsweise landeten<br />
dort. Das Fracht- und Postaufkommen<br />
lag bei mehr als 315000 Tonnen.Münchenverbuchte2012über<br />
38,3 Millionen Fluggäste (plus 1,6<br />
Prozent gegenüber 2011) sowie<br />
388000 Starts und Landungen (minus2,9Prozent).DasFrachtaufkommenlagbeigut3<strong>05</strong>000Tonnen(minus<br />
4,7 Prozent). Rund drei Viertel<br />
der Passagiere kamen aus dem oder<br />
flogeninsAusland.(wz)<br />
Verhaltene<br />
Stimmung<br />
MÜNCHEN. Die Erwartungen der<br />
bayerischen Elektroindustrie für<br />
<strong>2013</strong> sind verhalten. Dies ist das Ergebnis<br />
einer aktuellen Umfrage der<br />
Landesstelle Bayern des Zentralverbands<br />
Elektrotechnik- und Elektronikindustrie<br />
e.V. ZVEI. Demnach<br />
wird die Geschäftslage von den Firmen<br />
derzeit schlechter beurteilt als<br />
im gleichen Vorjahreszeitraum.<br />
Auch die Erwartungen sind verhaltener<br />
als 2012. „Besonders positiv<br />
angesichts dieser zurückhaltenden<br />
Stimmung ist, dass unsere Firmen<br />
trotz des bereits sehr hohen Beschäftigungsstands<br />
nach wie vor<br />
einstellen wollen“, so die Vorsitzende<br />
der ZVEI-Landesstelle, Stephanie<br />
Spinner-König.(wz)<br />
LESEN SIE AUCH<br />
HANDELSREGISTER<br />
Neueinträge,Änderungen,Löschungen–dasaktuelleHandelsregisterfür<br />
Regensburg,Amberg,Schwandorf,<br />
Weiden,Neumarkt,Landshutund<br />
Straubing. Seiten 26 bis 31<br />
KOOPERATIONMITTSCHECHIEN<br />
Am22.MaifindetinChamein<br />
Deutsch-TschechischesForumzum<br />
ThemaAutomationstatt. Seite 32<br />
TERMINE<br />
DiewichtigstenMessen,Seminare<br />
undKulturtipps–kompaktzusammengefasstaufeinerSeite.<br />
Seite 32<br />
BeherrschbardankhöheremIT-Einsatz<br />
DieLogistikbranchestehtvorgroßenVeränderungen–einezentraleRollekommtdabeiderITzu<br />
VON THOMAS TJIANG<br />
BAMBERG.AufdieLogistikbrancherollen<br />
umfassende Umwälzungen zu.<br />
Veränderte Marktanforderungen,<br />
wachsender Transport kleinteiliger<br />
Waren und anhaltender Kostendruck<br />
verlangen nach neuen Antworten. Eine<br />
zentrale Rolle nimmt die IT in der<br />
Logistik2.0ein.<br />
Ob in der Logistikwelt tatsächlich<br />
ein tiefgreifender Paradigmenwechsel<br />
ansteht, will Steffen Leck von der<br />
Gruppe Optimierung der Fraunhofer-<br />
Arbeitsgruppe für Supply Chain Services<br />
(SCS) nicht uneingeschränkt unterschreiben.<br />
Klar ist für ihn aber:<br />
„Wir brauchen mehr IT in der Logistik,<br />
um System und Prozesse beherrschbar<br />
zu machen.“ Der Studie<br />
„Zukunftsfähigkeit logistischer Netzwerke“zufolgeverändernsich<br />
Variantenreichtum<br />
und Mengen im Gefolge<br />
rasant wachsender Online-BestellungenderVerbraucher,dieSendungsgrößenwerdenkleinerunddieSendungsfrequenz<br />
nimmt zu. Der „Paketanteil<br />
steigt zulasten des Stückgutverkehrs“,<br />
die Anforderungen an Logistiker bezüglichFlexibilitätundEffizienzlegen<br />
zu. „Kosten senken geht irgendwann<br />
nicht mehr“, konstatiert der Bamber-<br />
REGENSBURG. Strategie bedeute Differenzierung.<br />
Und: Erfolgreiche Unternehmen<br />
brechen die Regeln ihres<br />
Marktes. Mit diesen beiden Erkenntnissen<br />
brachte Dr. Alexander Artmann,<br />
Mitglied der Geschäftsleitung<br />
des Beratungsunternehmens Weissman<br />
& Cie und seit 2007 auch als Firmengründer<br />
in der Branche Präzisionstechniktätig,dieNotwendigkeiten<br />
auf denPunkt, um sich auf den Märkten<br />
durchsetzen zu können. Artmann<br />
undderGründerderGeneartAG,Prof.<br />
Dr.RalfWagner,machtenaufdem„n2<br />
Treff-Networking für innovative Unternehmer“<br />
im Rahmen von „15 Jahre<br />
netzwerk nordbayern“ den potenziellenUnternehmernMut.<br />
RalfWagnerzumBeispielistinzwischen<br />
nicht nur Professor für Molekulare<br />
Mikrobiologie und Gentherapie<br />
an der Universität Regensburg, sondern<br />
gründete parallel zu seiner wissenschaftlichen<br />
Karriere zusammen<br />
ger BWL-Professor Dr. Alexander<br />
Pflaum.DaheristausseinerSichteher<br />
die Differenzierungsstrategie mit den<br />
am Markt vorhandenen Anwendungen<br />
der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
zielführend. Dazu<br />
zählt er etwa die Radiofrequenzidentifikation<br />
(RFID) oder Datenlogger, also<br />
einen prozessorgesteuerten Speicher,<br />
derineinerKisteKiwisausAustralien<br />
oder Fischspezialitäten aus Japan<br />
Transportbedingungen wie Temperatur<br />
erfasst und abrufbar macht. Mit<br />
Echtzeitlokalisierungssystemen lasse<br />
sich auch in großen Umschlaghallen<br />
und Depots jederzeit der aktuelle<br />
StandorteinesTransportgutesidentifizieren.<br />
Das Mobile Computing ist für<br />
Pflaum eine Komplementärinnovation,<br />
die die Verfügbarkeit von Anwendungen<br />
und Informationen per App<br />
auf das jeweilige Smartphone des Prozessbeteiligtenbringt.<br />
Als ein Beispiel für neue Verknüpfungen<br />
von Transport und IT nennt<br />
Pflaum die Security Box von DB<br />
Schenker. Der geschlossene Aufbau<br />
aufeinerStandardpalettelassesich digital<br />
versiegeln und lückenlos verfolgen.<br />
Bei Manipulationsversuchen<br />
schlage das System sofort Alarm. Solche<br />
maßgeschneiderten IT-Tools<br />
mit zwei Kollegen das Unternehmen<br />
Geneart, das sich auf die Entwicklung<br />
und Herstellung synthetischer Gene<br />
spezialisiert hat und 2010 mehrheitlichvomUS-KonzernLifeTechnologie<br />
übernommenwurde.<br />
Prof. RalfWagner bei Lophius<br />
Anfang<strong>2013</strong>tratProf.Dr.RalfWagner<br />
in die Geschäftsführung des ebenfalls<br />
in Regensburg ansässigen LifeScience-<br />
Unternehmens Lophius Biosciences<br />
GmbH ein. Lophius entwickelt und<br />
vermarktet innovative T-Zell-basierte<br />
Testsysteme für die Diagnostik und<br />
mögliche Therapiesteuerung in den<br />
Bereichen Transplantation, Infektion<br />
und Autoimmunerkrankungen. T-Zellen<br />
gehören zur Zellgruppe der Lymphozyten<br />
und spielen eine wichtige<br />
Rolle im menschlichen Immunsystem.<br />
Mit Blick auf die Bilanz des netzwerkes<br />
nordbayern im 15. Jahr seines<br />
Bestehens würdigte IHK-Hauptge-<br />
könnten zu einer klaren Mehrwertstrategie<br />
durch Premiumleistungen<br />
verhelfen, die nicht auf Preiskampf<br />
undPreisschraubesetzt.<br />
Ein Vorbild für technologieorientiertes<br />
Service Engineering ist laut<br />
Pflaum das neu designte Ersatzteilmanagementbei<br />
derLufthansa für Motorenteile<br />
mit fünfstelligem Stückpreis.<br />
Hierfür wurde RFID-Technologie auf<br />
Begleitpapieren und Ersatzteilen sowie<br />
fest installierten und mobilen Lesegeräten<br />
an sensiblen Umschlagspunkten<br />
weltweit eingesetzt. Durch<br />
höhere Transparenz bei Wartung, ReparaturoderNeubeschaffungdurcheine<br />
automatische Identifikation und<br />
NachverfolgungimSAP-SystemkonnteeineschnellereZulieferungzumBedarfsort<br />
und eine Bestandsreduzierungerzieltwerden.„Derreturnoninvest<br />
liegt bei drei bis vier Jahren.“ ZuvorverschwandendieErsatzteileetwa<br />
nach einer Reparatur zunächst im Lager,bissiealswieder<br />
verfügbarerfasst<br />
wurden.<br />
Allerdings verlange so ein Modell<br />
denAufbaueineskomplexenundneuen<br />
Informationssystems hinter dem<br />
existierenden physischen Logistiknetzwerk,<br />
um den „hybriden Nutzen<br />
auspassenderLogistikundIT-System“<br />
zu realisieren. Es steigt die Abhängigkeit<br />
vonderITund damitinsbesonderevonderpermanentenVerfügbarkeit<br />
derIT. Dies wiederum werfe neueFragen<br />
hinsichtlich Kooperation und<br />
Outsourcing im Bereich der IT-Systemeauf.<br />
Pflaum hebt hervor, dass diese<br />
komplexen Innovationsprozesse nur<br />
mit Hilfe unternehmerischer Ökosysteme<br />
umgesetzt werden können. Damit<br />
meint er das Gesamtsystem, das<br />
nicht nur aus Dienstleistungsanbieter<br />
und Anwender besteht, sondern alle<br />
direkt oderindirektBeteiligten beiBeschaffung<br />
und Herstellung bis hin<br />
zumGebrauchsowieEinflüssevonPolitikundVerbändenbetrifft.<br />
An dieser Theorie der unternehmerischen<br />
Ökosysteme „kommt man<br />
nicht mehr vorbei“, zeigt Pflaum die<br />
Perspektiveauf.AuchwenninderPraxis<br />
diese Ökosysteme längst vorhanden<br />
sind, wie etwa beim IBM Partner<br />
Network, dem SAP Ecosystem oder<br />
dem Apple Ecosystem rund um die<br />
Produkte iPhone und iPad. „Die Forschung<br />
ist hier noch nicht weit.“ Sicher<br />
sei aber: „Die Theorie unternehmerischer<br />
Ökosysteme kann bei der<br />
Aufgabe der Gestaltung hybrider Logistik-IT-Netze“helfen.<br />
Erfolgreichist,werRegelndesMarktesbricht<br />
In15JahrenBusinessplan-WettbewerbNordbayernsind600Unternehmenmit4700Arbeitsplätzeentstanden<br />
schäftsführerDr.JürgenHelmesinsbe-<br />
sondere die Businessplan-Wettbewerbe,<br />
die von der Geschäftsführerin Dr.<br />
Benedikte Hatzund ihren Vorgängern<br />
durchgeführt worden sind. Von den<br />
über 2000 Teams, die seit der Gründung<br />
dieses Wettbewerbs teilgenommen<br />
haben, sind heute immerhin 600<br />
als Unternehmen eigenständig am<br />
Markt tätig. Zusammen wurden von<br />
ihnen nicht weniger als 4700 Arbeitsplätze<br />
geschaffen. Dies bedeutet allein<br />
für die Oberpfalz, dass sich hier aus<br />
380 Teams Unternehmen mit einem<br />
Umsatz von 150 Millionen Euro und<br />
1200 Mitarbeitern entwickeln konnten.<br />
„Der Businessplan-Wettbewerb<br />
Nordbayern ist jedenfalls eine echte<br />
Erfolgsgeschichte“, so Dr. Helmes. Zu<br />
den erfolgreichen Teams des laufenden<br />
Wettbewerbs <strong>2013</strong> gehören unter<br />
anderem die Regensburger online-<br />
Plattform crowdshop für gemeinsame<br />
EinkäufevonUnternehmensowieAdvanced<br />
Optosensorics aus Mintraching.Am8.MaiwerdendieSiegerder<br />
Phase 2 im Businessplan-Wettbewerb<br />
Nordbayern (BPWN) <strong>2013</strong> sowie des<br />
Hochschul-Gründer-Preises <strong>2013</strong> ausgezeichnet.<br />
„Viele kleine,evolutionäre Schritte“<br />
Und was macht einen zum Gewinner<br />
und später zum erfolgreichen UnternehmeraufdemMarkt?Dr.Alexander<br />
Artmann: „Geschäftsmodelle setzen<br />
sich dann durch, wenn die Unternehmen<br />
die bestehenden Regeln des<br />
Marktes in mindestens einem Punkt<br />
gebrochenhaben.“<br />
Solche Logikbrüche müssten freilich<br />
keinen revolutionären Charakter<br />
haben,„esgenügt,denMarktmitkleinen<br />
evolutionären Schritten zu verändern“.Vermeidensolltemanaufjeden<br />
Fall austauschbare Leistungen, „sie<br />
führen zwingend zu einer negativen<br />
Rendite“.(go)