2. Psychologische Beratung - IFFB Sport- und ...
2. Psychologische Beratung - IFFB Sport- und ... 2. Psychologische Beratung - IFFB Sport- und ...
2. Psychologische Beratung IFFB Sport- und Bewegungswissenschaft/USI 1 Bereich Sportpädagogik und Sportpsychologie Kompetenzen einer/eines Sportpsychologin/en • psychologisches Grundstudium • sportwissenschaftliches Grundstudium oder Zusatzqualifikationen • einschlägige sportpsychologische Fortbildung • Eigenerfahrung im Sport • therapeutische Zusatzqualifikationen, hinreichende Selbsterfahrung • Fähigkeit, sich in eine bestimmte Sportart „einzuleben“ • Supervision • Bereichsspezifische Fortbildung 2 Berufsbezeichnungen • Psychologin, Psychologe – Sportpsychologin, Sportpsychologe • PsychotherapeutIn • Psychiater • (SportwissenschafterIn) – Mental TrainerIn – BeraterIn, Coach – ... 3 1
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<strong>2.</strong> <strong>Psychologische</strong> <strong>Beratung</strong><br />
<strong>IFFB</strong> <strong>Sport</strong>- <strong>und</strong> Bewegungswissenschaft/USI<br />
1<br />
Bereich <strong>Sport</strong>pädagogik <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>psychologie<br />
Kompetenzen einer/eines <strong>Sport</strong>psychologin/en<br />
• psychologisches Gr<strong>und</strong>studium<br />
• sportwissenschaftliches Gr<strong>und</strong>studium oder<br />
Zusatzqualifikationen<br />
• einschlägige sportpsychologische Fortbildung<br />
• Eigenerfahrung im <strong>Sport</strong><br />
• therapeutische Zusatzqualifikationen,<br />
hinreichende Selbsterfahrung<br />
• Fähigkeit, sich in eine bestimmte <strong>Sport</strong>art<br />
„einzuleben“<br />
• Supervision<br />
• Bereichsspezifische Fortbildung<br />
2<br />
Berufsbezeichnungen<br />
• Psychologin, Psychologe<br />
– <strong>Sport</strong>psychologin, <strong>Sport</strong>psychologe<br />
• PsychotherapeutIn<br />
• Psychiater<br />
• (<strong>Sport</strong>wissenschafterIn)<br />
– Mental TrainerIn<br />
– BeraterIn, Coach<br />
– ...<br />
3<br />
1
Aktuell anerkannte Bezeichnungen im<br />
Rahmen des ÖBS<br />
• Psychologe/in mit Fortbildung in<br />
<strong>Sport</strong>psychologie<br />
– <strong>Sport</strong>psychologe/in<br />
• <strong>Sport</strong>wissenschafterIn mit Fortbildung in<br />
<strong>Sport</strong>psychologie<br />
– Mentalcoach<br />
• PsychotherapeutIn mit Fortbildung in<br />
<strong>Sport</strong>psychologie<br />
– <strong>Sport</strong>psychotherapeut<br />
• Psychiater mit Fortbildung in <strong>Sport</strong>psychologie<br />
– <strong>Sport</strong>psychiater<br />
4<br />
Einschätzung der Wichtigkeit <strong>und</strong><br />
Trainierbarkeit mentaler Fähigkeiten<br />
Amesberger & Reiger, 2003<br />
<strong>IFFB</strong> <strong>Sport</strong>- <strong>und</strong> Bewegungswissenschaft/USI<br />
5<br />
Bereich <strong>Sport</strong>pädagogik <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>psychologie<br />
Ausgangspunkte<br />
• <strong>Sport</strong>lerInnen glauben an die Wichtigkeit <strong>und</strong><br />
Bedeutung mentaler Stärke<br />
• sie glauben nur eingeschränkt an deren<br />
Trainierbarkeit<br />
• nur ein geringer Prozentsatz setzt<br />
psychologisches Training ein oder nimmt gar<br />
umfassende sportpsychologische<br />
Unterstützung in Anspruch<br />
• Tendenz laufend steigend<br />
6<br />
2
Wichtigkeit vs. Trainierbarkeit mentaler<br />
Fähigkeiten<br />
Importance<br />
Trainability<br />
5… very important<br />
100 % …can be trained completely<br />
1…not at all<br />
0 % ...can’t be trained at all<br />
n = 708<br />
n = 704<br />
P< .001; eta 2 =.12<br />
p < .001; eta 2 =.32 Amesberger<br />
r = .19<br />
r = .23<br />
& Reiger,<br />
2003<br />
Age: mean=17; min = 15, max = 21, STD = 1,5<br />
7<br />
Subjektiv wahrgenommene Veränderung<br />
durch sportpsychologische <strong>Beratung</strong><br />
Problemstellung<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
trifft nicht<br />
zu<br />
Mein Trainingsverhalten hat sich<br />
verbessert.<br />
trifft eher<br />
nicht zu<br />
teils teils trifft eher zu<br />
trifft zu<br />
N=127<br />
Amesberger, Finkenzeller & Bernatzky, 2010<br />
8<br />
Subjektiv wahrgenommene Veränderung<br />
durch sportpsychologische <strong>Beratung</strong><br />
Problemstellung<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
trifft nicht<br />
zu<br />
Mein Wettkampfverhalten hat sich<br />
verbessert<br />
trifft eher<br />
nicht zu<br />
teils teils<br />
trifft eher<br />
zu<br />
trifft zu<br />
N=126<br />
Amesberger, Finkenzeller & Bernatzky, 2010<br />
9<br />
3
Subjektiv wahrgenommene Veränderung<br />
durch sportpsychologische <strong>Beratung</strong><br />
Problemstellung<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Mein Alltagsverhalten hat sich verbessert.<br />
trifft nicht zu<br />
trifft eher<br />
nicht zu<br />
teils teils trifft eher zu trifft zu<br />
N=127<br />
Amesberger, Finkenzeller & Bernatzky, 2010<br />
10<br />
Befindlichkeit<br />
[F(1, 138) = 7.61, p < .01, η 2 = .05]<br />
Ergebnisse<br />
Haupteffekt Zeit: F = 4.28, p = .04, η 2 = .03<br />
Amesberger, Finkenzeller<br />
& Bernatzky, 2010<br />
11<br />
Handlungsorientierung<br />
[F(1,138)=2<strong>2.</strong>88, p < .001, η 2 = .14],<br />
Ergebnisse<br />
Haupteffekte Zeit: F = 18.17, p < .001, η2 = .11<br />
Haupteffekt Gruppe: F = 5.57, p = .02, η2 = .04<br />
Amesberger, Finkenzeller &<br />
Bernatzky, 2010<br />
12<br />
4
Ego-orientation<br />
[F(1,136)=8.15, p < .01, η 2 = .06]<br />
Ergebnisse<br />
Haupteffekt Zeit: F = 24.66, p < .001, η2 = .15<br />
Amesberger, Finkenzeller &<br />
Bernatzky, 2010<br />
13<br />
Formen der Akzeptanz des<br />
<strong>Psychologische</strong>n Trainings am<br />
Beispiel Skiläufer<br />
Amesberger, 1996<br />
<strong>IFFB</strong> <strong>Sport</strong>- <strong>und</strong> Bewegungswissenschaft/USI<br />
14<br />
Bereich <strong>Sport</strong>pädagogik <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>psychologie<br />
Eine qualitative Studie<br />
(alpines Skinationalteam, n=36)<br />
• 90 % denken, dass mentale Stärke wichtig ist<br />
• 1/3 setzt mentale Techniken ein<br />
• 30% würden gerne m.T. einsetzen<br />
• 30% lehnen m.T. ab<br />
• 10% erachten m.T. als wichtig für andere<br />
Amesberger 1996<br />
15<br />
5
Formen der Akzeptanz des<br />
<strong>Psychologische</strong>n Trainings am<br />
Beispiel TrainerInnen<br />
Amesberger / Schauer, 1999<br />
<strong>IFFB</strong> <strong>Sport</strong>- <strong>und</strong> Bewegungswissenschaft/USI<br />
16<br />
Bereich <strong>Sport</strong>pädagogik <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>psychologie<br />
TrainerInnen<br />
• sind von der Bedeutung mentaler Stärke<br />
überzeugt<br />
• personalisieren in der Regel Probleme<br />
• systemische Wirkungen werden kaum<br />
gesehen<br />
• auch in Mannschaftssportarten wird eher<br />
individuell interveniert<br />
17<br />
Ausgewählte Gr<strong>und</strong>lagen<br />
sportpsychologischer <strong>Beratung</strong><br />
<strong>IFFB</strong> <strong>Sport</strong>- <strong>und</strong> Bewegungswissenschaft/USI<br />
18<br />
Bereich <strong>Sport</strong>pädagogik <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>psychologie<br />
6
Konzepte<br />
sportpsychologischer Betreuung<br />
<strong>Sport</strong>psychologisches<br />
Training<br />
<strong>Beratung</strong>s- <strong>und</strong><br />
Coachingansätze<br />
Teamentwicklung,<br />
Kommunikation,<br />
Konfliktlösung<br />
<strong>Sport</strong>psychologische<br />
<strong>Beratung</strong> im<br />
Betreuungsteam<br />
<strong>Beratung</strong> in kritischen<br />
Lebenssituationen /<br />
Therapie<br />
Erziehungsorientierte<br />
Ansätze<br />
19<br />
Gr<strong>und</strong>legende Theorien<br />
sportpsychologischer Betreuung<br />
kognitive<br />
Perspektive<br />
Psychodynamische<br />
Perspektive<br />
Systemische<br />
Perspektive<br />
<strong>Psychologische</strong><br />
Interventionsstrategien<br />
Gruppendynamische<br />
Perspektive<br />
Körperorientierte<br />
Perspektive<br />
20<br />
Zentrale Unterscheidung<br />
• Informieren<br />
– Bedeutsames<br />
Wissen, know how<br />
zur Verfügung stellen<br />
– Z.B. Wie entsteht<br />
Stress?<br />
– Welche <strong>Sport</strong>art<br />
auswählen, wie<br />
trainieren, welche<br />
Belastungen, welche<br />
Umfänge, …<br />
• Beraten, coachen<br />
– Personen im<br />
Erkennen ihrer<br />
Handlungs-,<br />
Erlebens- <strong>und</strong><br />
Denkweisen<br />
unterstützen<br />
– Personen in der<br />
Entwicklung ihres<br />
eigenen Potentials<br />
unterstützen<br />
– Hilfe zur Selbsthilfe<br />
21<br />
7
Gr<strong>und</strong>haltungen für Beraten<br />
• Eigene Skriptsätze beachten<br />
– Z.B. „Wenn ich mich nur genügend anstrenge, schaffe ich es.“<br />
„Spaß ist das Allerwichtigste“. „Ich muss immer schauen, dass<br />
es den anderen gut geht.“ …<br />
– Skriptsätze sind (vor allem in Drucksituationen)<br />
handlungsleitend, sie beeinflussen auch die Bewertung von<br />
Handlungen anderer Personen<br />
• Eigene Ziele <strong>und</strong> Bedürfnisse beachten<br />
– Was will ich durch <strong>Beratung</strong> erreichen? Was ist mein<br />
persönlicher Gewinn daraus? …<br />
• Vorbild, Modellverhalten zur Verfügung stellen<br />
– Welche Botschaften sende ich aus? Wie wirke ich auf meine<br />
Zielgruppe? Wie stehe ich hinter dem, was ich sage, denke,<br />
fühle? …<br />
22<br />
Welche Fragen stelle ich als BeraterIn?<br />
• Geschlossene Fragen lassen nur ja, nein,<br />
Zahlen oder Fakten als Antwort zu<br />
• Offene Fragen geben der/dem Anderen die<br />
Möglichkeit, aus ihrer/seiner Sicht Stellung zu<br />
nehmen.<br />
• Direkte Fragen erk<strong>und</strong>en unmittelbar, was ich<br />
wissen will.<br />
• Indirekte Fragen verfolgen ein anderes Ziel<br />
oder eine bestimmte Strategie (Suggestiv-,<br />
Fang- <strong>und</strong> Doppelfragen) z.B: "Hältst Du dein<br />
Verhalten für effektiv?"<br />
23<br />
Fragen<br />
• Klären<br />
– „Verstehe ich das richtig?“ (Haltung Akzeptanz)<br />
• Konkretisieren (Generalisierungen,<br />
Verzerrungen usw. auflösen)<br />
– „Wie läuft das konkret bei Ihnen ab?“<br />
• Am Beispiel zirkuläres Fragen: Die Fähigkeit<br />
des Beraters, sich von den Rückmeldungen<br />
der beratenen Person leiten zu lassen.<br />
24<br />
8
Gr<strong>und</strong>haltungen<br />
• Systemischkonstruktivistisch<br />
– Beziehungsneutralität<br />
– Problemneutralität<br />
– Konstruktneutralität<br />
• Rogers:<br />
– Authentizität<br />
– Empathie;<br />
Nichtwertendes<br />
einfühlendes<br />
Verstehen<br />
– Wertschätzung<br />
– Non-direktiv<br />
– Reversible Sprache<br />
25<br />
Menschenbild<br />
• Der Mensch ist in sehr komplexer Weise<br />
angelegt.<br />
– Jede Beschreibung ist eine Reduktion!<br />
• Wir sehen ihn als zielgerichtetes Wesen, das<br />
intentional auf Entwicklung angelegt ist,<br />
• das gr<strong>und</strong>legend in soziale Bedingungen<br />
eingeflochten <strong>und</strong> damit nicht unabhängig von<br />
diesen zu denken ist.<br />
26<br />
… Menschenbild<br />
•bio-psych-sozialen Einheit<br />
• „Leib-sein“ gilt als existentiale Gr<strong>und</strong>dimension<br />
des Menschseins (Petzold 1992).<br />
• Leiblichkeit konstituiert auch das „zur Welt<br />
sein“ <strong>und</strong> das in Beziehung treten<br />
• Beziehungen <strong>und</strong> Beziehungsmuster<br />
konstituieren Leiblichkeit<br />
27<br />
9
… Menschenbild<br />
• Dem Handeln als intentionales, systemisch<br />
eingeb<strong>und</strong>enes Verhalten kommt in der<br />
Entwicklung des Menschen die zentrale<br />
Bedeutung zu.<br />
• Somit erfährt auch die Entwicklung von<br />
Menschen, Teams <strong>und</strong> Organisationen in ihren<br />
Handlungsmöglichkeiten die zentrale<br />
Aufmerksamkeit.<br />
28<br />
… Menschenbild<br />
• Die systemisch-konstruktivistische Sichtweise<br />
macht es möglich, diesen Prozess in<br />
unterschiedlichen Systemen <strong>und</strong> Umwelten<br />
abzubilden <strong>und</strong> damit unterschiedliche<br />
Relevanzen der Entwicklung zu fokussieren.<br />
29<br />
… Menschenbild<br />
• Dennoch können neben den bewussten eine<br />
Reihe unbewusster Einflussfaktoren auf<br />
menschliches Handeln angenommen werden,<br />
die sich auf allen Ebenen der Person, des<br />
Teams, der Organisation (körperlich, e-<br />
motional <strong>und</strong> kognitiv) spiegeln.<br />
30<br />
10
7 Phasen (Ablauf-)Modell der<br />
Psychotherapie nach Kanfer übertragen auf<br />
<strong>Beratung</strong>sprozesse (1991, S. 147 ff)<br />
Rekursives Phasenmodell<br />
<strong>IFFB</strong> <strong>Sport</strong>- <strong>und</strong> Bewegungswissenschaft/USI<br />
31<br />
Bereich <strong>Sport</strong>pädagogik <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>psychologie<br />
1. Eingangsphase: Schaffung günstiger<br />
Ausgangsbedingungen<br />
• Rollenstrukturierung<br />
• Bildung einer kooperativen Arbeitsbeziehung<br />
• Beginn der ziel- <strong>und</strong> problembezogenen<br />
Informationssammlung<br />
• Gestaltung der „äußeren <strong>Beratung</strong>ssituation"<br />
32<br />
<strong>2.</strong> Aufbau von „Änderungsmotivation" <strong>und</strong><br />
vorläufige Auswahl von Änderungsbereichen<br />
• Nutzung von Motivationsbedingungen des<br />
Selbstmanagement-Konzepts<br />
• Reduktion von Demoralisierung <strong>und</strong><br />
Resignation<br />
• Einsatz spezieller Motivationsstrategien<br />
• Erste Ansätze einer „Ziel-Wert-Klärung„<br />
• (Vorläufige) sachliche <strong>und</strong><br />
motivationsabhängige Auswahl von<br />
Änderungsbereichen<br />
33<br />
11
3. Verhaltensanalyse <strong>und</strong> funktionales<br />
Bedingungsmodell<br />
• situative Verhaltensanalyse (von Makro- zu<br />
Mikroebene)<br />
• kontextuelle Verhaltensanalyse (von Mikro- zu<br />
Makroebene)<br />
• Erstellung eines (vorläufigen) funktionalen<br />
Bedingungsmodells<br />
34<br />
Verhaltensanalyse <strong>und</strong><br />
funktionales Bedingungsmodell<br />
• Warum kann die Person nicht entsprechend<br />
ihrer Vorstellungen handeln?<br />
• Wie handelt/“funktioniert“ sie jetzt?<br />
• Was sind Ursachen für Symptome?<br />
• Welche Konsequenzen hat das Problem?<br />
• Warum tritt es gerade jetzt auf?<br />
• ...<br />
Ziel: Erarbeitung eines Erklärungsmodells<br />
35<br />
35<br />
Annahmen<br />
• Störendes Verhalten kann durch gleiche<br />
Gesetzmäßigkeiten erklärt werden wie<br />
normales Verhalten (z.B. lerntheoretische oder biologische<br />
Mechanismen)<br />
• Verhalten ist Ergebnis der Wechselwirkung<br />
zwischen Person <strong>und</strong> Umwelt (Soziale<br />
Lerntheorie, Bandura, 1979)<br />
36<br />
36<br />
12
Ätiopathogenese<br />
(therapeutische Betrachtung)<br />
Auslösende<br />
Lebenssituation<br />
Eltern mit Erziehungsverhalten<br />
Individuelle Umgebungsfaktoren<br />
Kind mit<br />
angeborenen<br />
<strong>und</strong> erworbenen<br />
Dispositionen<br />
Bedürfnisse<br />
Emotionen<br />
Verstärker<br />
Dysfunktionale<br />
Überlebensregeln<br />
Entwicklung<br />
emotionalkognitiver<br />
Schemata<br />
Persönlichkeit/<br />
dysfunktionale<br />
Verhaltensstereotypien<br />
Symptomentstehung<br />
Aufrechterhaltung<br />
„Wenn ich<br />
gute Leistungen<br />
bringe, erhalte<br />
ich Zuwendung.<br />
Das ist<br />
angenehm.“<br />
Perfektionistische,<br />
„Nur wenn ich<br />
zwanghafte,<br />
gute Leistungen<br />
selbstunsichere<br />
bringe, bin ich<br />
Persönlichkeitsakzentuierung<br />
liebenswert.“<br />
Sollbruchstelle<br />
Angst,<br />
Depression,<br />
Hilflosigkeit,<br />
Selbstunsicherheit<br />
37<br />
37<br />
Verhaltensanalyse<br />
• Bedingungen für Entstehung <strong>und</strong><br />
Aufrechterhaltung des Problems<br />
– Mikroanalyse intraindividuelle Ebene<br />
– Makroanalyse interindividuelle Ebene<br />
38<br />
38<br />
S O R K C<br />
Situationale Organismus- Reaktion Konse-<br />
Bedingungen variable quenzen<br />
(Stimulus) (Person) Kontingenz<br />
Nach Kanfer & Saslow (1974)<br />
39<br />
39<br />
13
S O R K C - Situation<br />
• Problematische Lebenssituation des <strong>Sport</strong>lers<br />
• Aktuelle Auslöser<br />
• Lebens- <strong>und</strong> Beziehungsgestaltung des<br />
<strong>Sport</strong>lers in den letzten Jahren<br />
40<br />
40<br />
S O R K C - Organismusvariable<br />
(auch Personvariable)<br />
• Verhaltensdispositionen <strong>und</strong> Vulnerabilitäten aufgr<strong>und</strong><br />
der individuellen Entwicklung<br />
– Genetisch, biologisch, psychosozial, Lerngeschichte etc.<br />
• Persönliche Standards <strong>und</strong> Oberpläne,<br />
– „Nur wenn ich Leistung bringe, werde ich geliebt.“<br />
– „Ich darf keine Fehler machen.“<br />
(Beispiele siehe Folie aus Sulz, 1993/2000)<br />
41<br />
41<br />
S O R K C - Reaktion<br />
• Bewältigungsversuche der problematischen<br />
Lebenssituation (Handeln <strong>und</strong> Erleben)<br />
– Gedanken (Kognitionen, Bewertungen,<br />
Überzeugungen)<br />
– Gefühle (emotionale Ebene)<br />
– Verhalten (v.a. soziales Verhalten, auch motorisch)<br />
– Körperliche Reaktionen (physiologische<br />
Reaktionen)<br />
42<br />
42<br />
14
S O R (K) C - Konsequenzen<br />
• Auswirkungen der symptomatischen Reaktion<br />
R auf die Umwelt (unter Bedingung der<br />
Kontingenz K)<br />
• Reaktionen der Umwelt, die das Symptom<br />
verstärken oder aufrecht erhalten<br />
– kurzfristig<br />
– langfristig<br />
43<br />
43<br />
4. Vereinbaren beratungsbezogener Ziele<br />
• Klärung von <strong>Beratung</strong>szielen<br />
• Gemeinsame Zielanalyse<br />
• Konsens über Zielperspektiven<br />
44<br />
5. Planung, Auswahl <strong>und</strong> Durchführung<br />
spezieller Methoden<br />
• Planung spezieller Maßnahmen (auf Basis der<br />
Informationen aus den Phasen 1-4)<br />
• Entscheidung über spezielle Intervention<br />
• Durchführung der Maßnahmen<br />
45<br />
15
6. Evaluation von Fortschritten im<br />
<strong>Beratung</strong>sverlauf<br />
• Kontinuierliche Diagnostik<br />
• Prä-/ Post-Evaluation<br />
• „Zielabhängige" Evaluation des Einzelfalls<br />
46<br />
7. Endphase: Erfolgsoptimierung <strong>und</strong> Abschluss<br />
der <strong>Beratung</strong><br />
• Stabilisierung <strong>und</strong> Transfer der erzielten<br />
Fortschritte<br />
• Arbeit an restlichen Ansatzpunkten bzw.<br />
Bearbeiten neuer <strong>Beratung</strong>sziele<br />
• Erlernen von Selbstmanagement als Prozess<br />
• Beendigung/ Ausblenden der Kontakte<br />
• Abschluss-Feedback<br />
• Vorbereitung von „Follow-up“<br />
47<br />
Von der Therapie zum Beraten <strong>und</strong><br />
Coaching<br />
<strong>IFFB</strong> <strong>Sport</strong>- <strong>und</strong> Bewegungswissenschaft/USI<br />
48<br />
Bereich <strong>Sport</strong>pädagogik <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>psychologie<br />
16
Abgrenzung der psychologischen<br />
<strong>Beratung</strong><br />
• Selbsterfahrung:<br />
– wachstumsorientierte Auseinandersetzung mit der<br />
eigenen Persönlichkeitsentwicklung<br />
• Therapie:<br />
– vorerst "defizitorientiert"<br />
– Behandlung von belastend erlebten Verhaltens-,<br />
Denk- <strong>und</strong> Erlebnisweisen<br />
– Gesetzeslage: diagnostizierbares Krankheitsbild<br />
(ICD 10)<br />
49<br />
Was ist psychologische <strong>Beratung</strong>?<br />
• <strong>Beratung</strong> ist „ein vom Berater nach<br />
methodischen Gesichtspunkten gestalteter<br />
Problemlösungsprozess, durch den die<br />
Eigenbemühungen des Ratsuchenden<br />
unterstützt/optimiert bzw. seine Kompetenzen<br />
zur Bewältigung der anstehenden Aufgabe<br />
verbessert werden.“ Häcker & Stapf, 2004, S.<br />
122).<br />
50<br />
Ziele<br />
• Coaching als Hilfe zur Selbsthilfe „ges<strong>und</strong>er<br />
Personen auf unterschiedlichen Ebenen<br />
– Umgang mit beruflichen Anforderungen<br />
– Persönliche Entwicklung<br />
– Professionalität<br />
• Ziele:<br />
– Entlastung, wiederherstellen der Arbeits- <strong>und</strong><br />
Leistungsfähigkeit<br />
– Reflektieren<br />
– Individualisierte Analyse<br />
– Bessere Leistung,<br />
– Bessere Gratifizieung (Aufwands- Erfolgsbilanz)<br />
51<br />
17
<strong>Beratung</strong> <strong>und</strong> Coaching<br />
• Coach: Kutscher<br />
• <strong>Sport</strong> Management <strong>Sport</strong><br />
• Vielfältiger, beliebiger Begriff geworden<br />
• Hat einen je spezifischen Erklärungsbedarf<br />
• <strong>Beratung</strong> ist eine durch Kontrakt der<br />
Beteiligten entstehende kommunikative<br />
Beziehung zur Bearbeitung eines Auftrags<br />
– Bearbeitung von Fragestellungen<br />
– Verbesserung der Steuerungsfähigkeit<br />
52<br />
Coaching<br />
• …ist eine intensive <strong>und</strong> systematische<br />
Förderung ergebnisorientierter Problem- <strong>und</strong><br />
Selbstreflexionen sowie <strong>Beratung</strong> von<br />
Personen <strong>und</strong> Gruppen zur Verbesserung der<br />
Erreichung selbstkongruenter Ziele oder zur<br />
bewussten Selbstveränderung <strong>und</strong><br />
Selbstentwicklung. Ausgenommen ist die<br />
<strong>Beratung</strong> <strong>und</strong> Psychotherapie psychischer<br />
Störungen. (Greif, 2008, S. 59)<br />
53<br />
... psychologisches Training<br />
• mit LeistungssportlerInnen zielt auf die<br />
Verbesserung psychischer<br />
Handlungsvoraussetzungen zum Zweck der<br />
Optimierung des sportartspezifischen<br />
Handelns (Sonnenschein 1993, 157).<br />
54<br />
18
Wieso der Coachingboom?<br />
• Coaching eine Modeerscheinung?<br />
• Ersetzt Coaching die Leitlinien, die früher<br />
Kirche, Parteien, Familiensysteme etc. gaben?<br />
• C. als Pädagogisierung <strong>und</strong><br />
Psychologisierung des Alltages?<br />
• C. als Individualisierung <strong>und</strong> persönliche<br />
Optimierung im wirtschaftlichen Wettbewerb?<br />
55<br />
Kriterien des Coachings<br />
• Welche Veränderungsprozesse sollen<br />
angestrebt werden?<br />
• Wie tiefgreifend sind diese Veränderungen?<br />
• Auf welche Bereiche beziehen sie sich?<br />
56<br />
In welche Rollen kann man als Coach<br />
geraten? (in Anlehnung an Looss, 2002)<br />
• Der Hofnarr für die Mächtigen<br />
• Der Schuhanzieher für eine neue Rolle<br />
• Der Organisations-Scout für den Neuling<br />
• Der Gefühlsgefährte<br />
• Der Weichspüler<br />
• Der Orientierungsberater in Karrieren<br />
57<br />
19
Beispielhafte Qualitätskriterien<br />
• Anlassadäquater Einsatz<br />
• Zustandekommen der <strong>Beratung</strong>sbeziehung<br />
• Klares <strong>Beratung</strong>sziel <strong>und</strong> –verständnis<br />
• <strong>Beratung</strong>sverlauf<br />
– Methoden<br />
– Erreichbarkeit, Pünktlichkeit<br />
– Kompetenz<br />
– Einfühlung, Flexibilität<br />
• Sicherung des <strong>Beratung</strong>sergebnisses,<br />
Nachhaltigkeit, Transfer<br />
58<br />
Allgemeine <strong>Beratung</strong>stechniken<br />
• Erzählen lassen, Zuhören (narrative Technik)<br />
• Verbalisieren: (Unausgesprochenes) in Worte<br />
fassen<br />
• Fragetechniken als Reflexionshilfen<br />
• Kommentare,<br />
• Rückmeldungen,<br />
• Zusammenfassen, Fokussieren<br />
• Problemlösen<br />
59<br />
… <strong>Beratung</strong>stechniken<br />
• Metakommunikation: Gefühle <strong>und</strong><br />
Beziehungen ansprechen<br />
• Reframing: Bewertungsschemata verschieben<br />
• Paradoxe Verschreibungen<br />
• Metaphern <strong>und</strong> Geschichten einsetzen<br />
• Aufstellungen<br />
• Biografiearbeit<br />
• Provokation, Humor<br />
60<br />
20
Erzählen lassen, Zuhören (narrative Technik)<br />
• Gesprächsblockaden durch: Bewerten,<br />
Herunterspielen, erklären, sofort eine Lösung<br />
parat haben<br />
• Aktives Zuhören<br />
• Offenes Angebot: Möchten Sie noch mehr<br />
erzählen<br />
• Wertschätzung für das Erzählte<br />
61<br />
Verbalisieren: (Unausgesprochenes) in Worte fassen<br />
• Was wird (vorerst) nicht gesagt?<br />
• Benennen unterschiedlicher Botschaften (z.<br />
Beispiel Pessimismus – Optimismus )<br />
• Beachten der Körpersprache<br />
• Emotionale Anteile des Gesagten<br />
62<br />
Fragetechniken als Reflexionshilfen<br />
• Welche Fragen stelle ich als BeraterIn?<br />
• Geschlossene Fragen lassen nur ja, nein,<br />
Zahlen oder Fakten als Antwort zu<br />
• Offene Fragen geben der/dem Anderen die<br />
Möglichkeit, aus ihrer/seiner Sicht Stellung zu<br />
nehmen.<br />
• Direkte Fragen erk<strong>und</strong>en unmittelbar, was ich<br />
wissen will.<br />
• Indirekte Fragen verfolgen ein anderes Ziel<br />
oder eine bestimmte Strategie (Suggestiv-,<br />
Fang- <strong>und</strong> Doppelfragen) z.B: "Hältst Du dein<br />
Verhalten für effektiv?"<br />
63<br />
21
Fragen<br />
• Klären<br />
– „Verstehe ich das richtig?“ (Haltung Akzeptanz)<br />
• Konkretisieren<br />
– Wie läuft das konkret bei Ihnen ab?<br />
– Woran merkst Du, dass Du unmotiviert bist?<br />
• Implizite Annahmen prüfen: „Mein Trainer traut<br />
mir nichts zu“<br />
– Was genau traut er Dir nicht zu? Was doch?<br />
– Wann wäre er überrascht?<br />
• zirkuläres Fragen: Die Fähigkeit des Beraters,<br />
sich von den Rückmeldungen der beratenen<br />
Person leiten zu lassen.<br />
64<br />
Zirkuläres Fragen<br />
• Erfragen von spezifischem Verhalten in spezifischen Umständen<br />
– Wie erlebst Du ein wichtiges Rennen, wie ein unwichtiges?<br />
– Wie ist es nach einem Erfolg, wie nach einer Niederlage?<br />
• Erfragen von Verhaltensunterschieden<br />
– Wie ist es, wenn Du die Verhaltensroutine durchziehst, wie wenn<br />
nicht?<br />
• Mehrperspektivität durch andere Personen<br />
– Was glaubst Du, denkt dein Trainer von Dir?<br />
• Bewertung<br />
– Wir würdest Du Dich alles in allem einschätzen<br />
65<br />
Lösungsorientierte Fragetechniken<br />
• Woran würdest Du erkennen, dass Du schon einen Schritt<br />
weiter in Richtung Lösung bist?<br />
• Was hast Du getan, um diesen Schritt weiter in Richtung<br />
Lösung gegangen zu sein?<br />
• Woran würden andere erkennen, dass Du schon einen<br />
Schritt weiter bist?<br />
• Welche neuen Gedanken tauchen auf, wenn Du schon<br />
einen Schritt weiter bist?<br />
• Welche anderen Gefühle spürst Du, wenn Du schon einen<br />
Schritt weiter bist?<br />
• Wenn Du schon einen Schritt weiter in Richtung Lösung<br />
bist, was könntest Du dann tun, was Du vorher glaubtest<br />
nicht tun zu können?<br />
• aus Kurzzeittherapie: Steve de Shazer <strong>und</strong> Insoo Kim Berg 1982<br />
66<br />
22
Lösungsfokussierung geht davon aus,<br />
dass …<br />
• positive Veränderungen in komplexen Situationen auf<br />
Basis kleiner Schritte geschehen;<br />
• für diese Schritte nur wenige Informationen über das,<br />
was bisher schon etwas besser funktionierte, genügen;<br />
• bei Analysen nicht die Frage "wie ist es - wie kam es<br />
dazu?", sondern die Frage "was macht den Unterschied<br />
zwischen besser/schlechter aus?" ins Zentrum rückt;<br />
• anstelle des "theoretisch umfassend Verstehenwollens"<br />
das konkrete Handeln in kleinen Schritten tritt;<br />
• von allen Beteiligten angenommen wird, dass sie<br />
interessiert an positiven Veränderungen sind.<br />
67<br />
Kommentare<br />
• Einbringen der eigenen Perspektive/ Meinung<br />
• Ergänzungen<br />
• Wann sind Kommentare angebracht?<br />
– Orientierungshilfe<br />
– Positionierung<br />
– Ein „Gegenüber“ anbieten<br />
• Kommentare anbieten<br />
• Wirkungen erfragen<br />
68<br />
Rückmeldungen<br />
• Regeln beim Feedback geben:<br />
• Geeigneter Zeitpunkt, Wunsch, Raum …<br />
• Bewußt subjektiv formulieren „ich“<br />
• Beschreibend, konkret<br />
• Realistisch <strong>und</strong> unmittelbar<br />
• Positiv formuliert (möglichst sagen, worum es<br />
einem geht)<br />
69<br />
23
• Regeln beim Feedback annehmen<br />
• Interesse an der Rückmeldung<br />
• Aussprechen lassen<br />
• Nachfragen um das FB klar zu verstehen<br />
• Bedeutung des FB für sich formulieren<br />
70<br />
Zusammenfassen, Fokussieren<br />
• Gespräche sind oft lange.<br />
• GesprächspartnerIn zusammenfassen lassen<br />
• Eigene Zusammenfassung dazustellen,<br />
ergänzen<br />
• Bedeutsamkeiten herausarbeiten<br />
71<br />
Problemlösen<br />
• Problemklärung <strong>und</strong> –eingrenzung<br />
• Zielperspektive<br />
– Problem lösen,<br />
– P. erträglich/akzeptabel machen<br />
• Was ist erreicht, wenn das Ziel erreicht ist?<br />
• Wo liegt die Kontrolle?<br />
• Schritte zum Ziel?<br />
• Barrieren?<br />
• Stabilisierung<br />
72<br />
24
Metakommunikation:<br />
Gefühle <strong>und</strong> Beziehungen ansprechen<br />
.<br />
• Das Sprechen über die Kommunikation; also<br />
die Auseinandersetzung über die Art, wie die<br />
gesendete Nachricht gemeint <strong>und</strong> die<br />
empfangene Nachricht entschlüsselt <strong>und</strong><br />
darauf reagiert wurde<br />
• Einnahme eine „Helikopterperspektive“!<br />
• Wenn wir unser Gespräch nun von<br />
außen/oben betrachten, wie haben wir<br />
miteinander gesprochen? Was war da wichtig?<br />
Wie ist es den beiden wohl ergangen? …<br />
73<br />
Paradoxe Verschreibungen<br />
• … wenn sich soziale Systeme unmittelbaren<br />
Wegen zur Veränderung „widersetzen“ oder<br />
wo solche wirkungslos sind.<br />
• … wenn Systeme durch dysfunktionale Muster<br />
zusammengehalten werden, wird jede<br />
Veränderung als Bedrohung der<br />
Stabilisierungsregeln empf<strong>und</strong>en.<br />
• Symptomverschreibung<br />
• Rückfallvorhersage<br />
• Reframing<br />
74<br />
Reframing:<br />
Rahmen <strong>und</strong> Bewertungsschemata verändern<br />
• Jedes Verhalten ist in einem bestimmten Kontext<br />
sinnvoll.<br />
• Eine Person hat keine von einem Kontext losgelösten<br />
Eigenschaften.<br />
• Jedes Verhalten hat einen Sinn für das Überleben des<br />
Gesamtsystems.<br />
• Es gibt nur Fähigkeiten. Probleme ergeben sich<br />
manchmal daraus, dass der Kontext <strong>und</strong> die<br />
Fähigkeiten nicht optimal zueinander passen.<br />
• Jeder Nachteil oder jede schwache Eigenschaft auf<br />
der einen Seite des Systems zeigt sich als Vorteil oder<br />
Stärke auf einer anderen Seite.<br />
75<br />
25
Metaphern <strong>und</strong> Geschichten einsetzen<br />
• Metaphern als bildhafte Spiegelungen von Lebenslagen<br />
• hohe metaphorische Beziehung zum Ziel<br />
• Häufig eine „erfolgreiche“ – vom Alltag unterschiedliche –<br />
Erfahrung<br />
• Isomorphie der Metapher zur Lebenssituation<br />
• Passung aus Probandensicht<br />
• Anpassung an situative Veränderungen – Feinkorrekturen<br />
zur Verstärkung der Isomorphie <br />
76<br />
Aufstellungen<br />
• Fordern hohe Kompetenz <strong>und</strong> Erfahrung der<br />
BeraterIn (über die Aufstellungstechnik hinaus)<br />
• Komplexe soziale Beziehungen werden<br />
symbolisiert durch Personen dargestellt.<br />
• Wahrnehmung der Personen in den Positionen<br />
77<br />
Biografiearbeit<br />
• Zum Beispiel eine Lebenslinie zeichnen.<br />
– Wie verläuft sie?<br />
– Wichtige Ereignisse?<br />
– Wie führt sie weiter?<br />
– Was soll in Zukunft sein?<br />
78<br />
26
Veränderungscoaching<br />
Klären, unterstützen <strong>und</strong> begleiten von<br />
Veränderungsprozessen<br />
<strong>IFFB</strong> <strong>Sport</strong>- <strong>und</strong> Bewegungswissenschaft/USI<br />
79<br />
Bereich <strong>Sport</strong>pädagogik <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>psychologie<br />
Risikoverh.-Interventionsziel-Strategie<br />
Leicht zu<br />
verändern<br />
Problembewusstsein<br />
Information, Aufklärung<br />
Wissen Information, Aufklärung<br />
Schwer zu<br />
verändern<br />
Motivation <strong>Beratung</strong>, Zielklarheit,<br />
Anreizsysteme, ...<br />
Fähigkeiten Soziale Verstärkung,<br />
Verhaltenskontrakte- <strong>und</strong><br />
–training, ...<br />
Ausführung Selbstmanagement, Umgebungsveränderung,<br />
Controlling, ...<br />
Aufrechterhaltung Selbstmanagement, Umgebungsveränderung<br />
Controlling, ...<br />
80<br />
Phasenmodell der Veränderung<br />
• Überraschung/Schock<br />
• Verneinung<br />
• Rationale Einsicht<br />
• Emotionale Akzeptanz<br />
• Ausprobieren<br />
• Erkenntnis/Integration<br />
81<br />
27
82<br />
Problemanalyse<br />
• Leiden<br />
– Woran merke ich das Problem?<br />
– Auf welchen Ebenen kommt es zum Tragen?<br />
• Entwicklungsgeschichte<br />
– Wann trat es wo auf, wie hat es sich verändert?<br />
• Auswirkungen<br />
– Welche Effekte hat das Problem?<br />
• Verluste<br />
– Wenn das Problem nicht mehr wäre, was würde verloren gehen?<br />
– Was ist der Gewinn im Problem?<br />
• Was wurde bereits alles unternommen, um das Problem zu<br />
lösen?<br />
83<br />
Veränderungsziel<br />
• Was genau ist das Ziel?<br />
• Was ist der Effekt der Veränderung?<br />
• Ist das Ziel wirklich das Ziel?<br />
– Was ist sicher gestellt, wenn das Ziel erreicht ist?<br />
• Wie tiefgreifend ist die Veränderung?<br />
84<br />
28
Veränderungsökologie<br />
• Auf welches System richtet sich die<br />
Veränderung?<br />
– Wer hat einen Vorteil von der Veränderung?<br />
– Wer hat einen Nachteil von der Veränderung?<br />
– Wer muss am meisten verändern?<br />
– Wer am wenigsten?<br />
• Wie passt die Veränderung in die bestehende<br />
Struktur? Muss diese verändert werden?<br />
• Was ist die beste Vorgangsweise zur<br />
Veränderung<br />
• Welche Übergangsidentität könnte<br />
entstehen?<br />
85<br />
Veränderungsenergie<br />
• Welche Richtung hat der Focus?<br />
– Hin zu – oder - weg vom Problem?<br />
• Wer wird am meisten Widerstand zeigen?<br />
Wie kann dieser genutzt werden?<br />
• Wo sind Ressourcen?<br />
– Wer kann die Veränderung unterstützen?<br />
– Welche Ressourcen sind schon da <strong>und</strong> müssen<br />
nur noch richtig genutzt werden?<br />
– Wo existieren schon Lösungen?<br />
• Zeitrahmen der Veränderung<br />
– Wann beginnt sie, wann abgeschlossen?<br />
– Woran wird die Veränderung erkannt?<br />
86<br />
Gesprächsleitfaden<br />
für ein Erstgespräch<br />
<strong>IFFB</strong> <strong>Sport</strong>- <strong>und</strong> Bewegungswissenschaft/USI<br />
87<br />
Bereich <strong>Sport</strong>pädagogik <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>psychologie<br />
29
(1) Vorklärung:<br />
• Persönliche Erwartungen <strong>und</strong><br />
Interessenslagen auf Seite der Beraterin bzw.<br />
des Beraters<br />
88<br />
(2) Entstehungszusammenhang des<br />
<strong>Beratung</strong>sbedarfs<br />
• Was ist für den Wunsch, sich unterstützen zu lassen,<br />
ausschlaggebend?<br />
• Wo (in der <strong>Sport</strong>ler/Trainer/Funktionärssituation) ist<br />
der Wunsch zuerst aufgetaucht <strong>und</strong> wie hat wer darauf<br />
reagiert?<br />
• Wer ist gegen das Engagement einer/eines<br />
<strong>Sport</strong>psychologin/en?<br />
• Wer hat die Initiative für eine Kontaktaufnahme<br />
ergriffen? (Hierarchie?)<br />
• Warum gerade jetzt?<br />
89<br />
(3) Entstehungszusammenhang des<br />
<strong>Beratung</strong>sbedarfs<br />
• Wer ist Auftraggeber, Entscheidungsträger <strong>und</strong> wer<br />
finanziert?<br />
• Wie unterstützen Auftraggeber/Entscheidungsträger <strong>und</strong><br />
weitere Personen (Eltern, <strong>Sport</strong>lerkollegInnen, ...) diese<br />
<strong>Beratung</strong>?<br />
• Wer möchte <strong>und</strong> wer sollte daran teilnehmen?<br />
• Welche Erfahrungen in der Kooperation mit<br />
<strong>Sport</strong>psychologInnen wurden bislang schon gemacht?<br />
• Sind noch andere <strong>Sport</strong>psychologInnen gleichzeitig tätig?<br />
• Wenn ja, welchen Auftrag haben diese? (Wozu wurden die<br />
<strong>Sport</strong>psychologInnen bisher genutzt?)<br />
• Welche Lösungsversuche gab es bisher für das Ziel,<br />
Problem?<br />
90<br />
30
(4) Klärung des Überweisungskontextes<br />
• Warum hat der Trainer/ <strong>Sport</strong>ler/Funktionär<br />
gerade mit mir Kontakt aufgenommen?<br />
• Gab es Empfehlungen?<br />
• Knüpfen sich spezielle Erwartungen an mich?<br />
91<br />
(5) Ziel des <strong>Beratung</strong>sprozesses<br />
• …aus der Sicht der/der <strong>Sport</strong>lerIn, TrainerIn, FunktionärIn <strong>und</strong><br />
Kriterien, an denen der Erfolg der <strong>Beratung</strong> ablesbar ist<br />
– Woran wird <strong>Sport</strong>lerIn, TrainerIn, FunktionärIn Erfolg merken?<br />
Was heißt Erfolg für die anderen Beteiligten am Prozess<br />
(Umwelt?) Auswirkungen auf die Umwelt?<br />
– Wann wird <strong>Sport</strong>lerIn, TrainerIn, FunktionärIn von einem<br />
Misserfolg sprechen?<br />
– Was können wir als B. zum Scheitern des Projektes beitragen?<br />
Wodurch können Sie dazu beitragen, dass nichts dabei<br />
herauskommt?<br />
– Welche Scheiterungserfahrungen in vergangenen<br />
<strong>Beratung</strong>sprojekten gibt es?<br />
– Was soll gleich bleiben?<br />
– Welche Erwartungen an die Zeit gibt es, bis erste<br />
Veränderungen bei wem sichtbar werden sollten?<br />
92<br />
(6) Erarbeitung einer vorläufigen Ziel- /<br />
Problemdefinition<br />
• …als Gr<strong>und</strong>lage für den <strong>Beratung</strong>sauftrag<br />
– Wie beschreibt der <strong>Sport</strong>lerIn, TrainerIn,<br />
FunktionärIn sein/ihr Ziel/Problem?<br />
– Welches Beziehungsangebot ist in dieser<br />
Beschreibung enthalten?<br />
– Wie lässt sich das <strong>Sport</strong>lerIn-, TrainerIn-,<br />
FunktionärIn-System durch die Problemdefinition<br />
abgrenzen?<br />
– Wer kommt als Auftraggeber noch in Frage?<br />
93<br />
31
(7) Klärung weiterer<br />
Rahmenbedingungen<br />
• Zeitbudget, Kosten, Zwischenauswertungen,<br />
nächster Kontakt, Dauer;<br />
94<br />
Arbeitsauftrag<br />
• Dreier-Gruppen<br />
– BeraterIn, <strong>Sport</strong>lerIn, BeobachterIn<br />
• Klärung Rollenspiel 3 min<br />
• Rollenspiel 5 min<br />
• Zwei dreier Gruppen zusammen (6P): Ergebnisse des<br />
Rollenspiels 10 min<br />
– Wie war das Frageverhalten?<br />
– Welche Wirkung hat es beim Befragenten hervorgerufen?<br />
– Welche neuen Informationen sind aufgr<strong>und</strong> der Fragen<br />
entstanden?<br />
• Gr<strong>und</strong>legende Diskussion der Bedeutung des<br />
Fragenbereichs 5 min<br />
• Ergebnissicherung auf Papier 5 min<br />
• anschließende Präsentation<br />
95<br />
Was verstehen wir unter<br />
psychologischer Intervention?<br />
• Unter sportpsychologischer Intervention<br />
verstehen wir allgemein die professionelle<br />
Hilfestellung für das Vorbeugen, Erkennen <strong>und</strong><br />
Lösen psychosozialer Probleme im <strong>Sport</strong><br />
sowie für die optimale Nutzung von<br />
Ressourcen.<br />
– zielgerichtete Maßnahmen<br />
– auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />
• Diagnostischer Aussagen/Vermutungen<br />
• Zielgerichteter Interessen der beratenen Person<br />
96<br />
32
Interventionsziel<br />
• Kompetenzerweiterung <strong>und</strong><br />
Handlungsoptimierung<br />
• Psychohygiene/Prävention<br />
• Persönlichkeitsentwicklung /Erziehung<br />
• Krisenintervention/ Problembeseitigung<br />
• Teamentwicklung<br />
– Zusammenhalt<br />
– Kooperation, ..<br />
• Systementwicklung<br />
• …<br />
97<br />
Interventionsform<br />
• Information<br />
• <strong>Beratung</strong><br />
• Betreuung<br />
• Wettkampfcoaching<br />
98<br />
Interventionsstrategie:<br />
Aufgabenzentriert<br />
Umweltzentriert<br />
Personzentriert<br />
99<br />
33
Ansatzpunkte der Intervention<br />
• Person<br />
– Verhaltensebene: z.B. Erarbeitung alternativer<br />
Handlungsmöglichkeiten<br />
– Erlebensebene: kognitiv, emotional, körperlich<br />
• Interaktion<br />
– Beziehungsebene<br />
– Sach- <strong>und</strong> Funktionsebene<br />
100<br />
Intervention <strong>und</strong> Zeitverlauf<br />
• Unmittelbar<br />
– z.B. handlungsorientierte Anweisungen in einem<br />
Pausencoaching<br />
• Zeitversetzt<br />
– z.B. Wettkampfanalyse oder Feedback nach dem<br />
Abklingen der stärksten Emotionen.<br />
• Feed forward Interventionen<br />
• Paradoxe feed forward Intervention<br />
(Symptomverschreibung)<br />
• Interventionsverarbeitung<br />
101<br />
Evaluation<br />
• in regelmäßigen Abständen<br />
• Analyse der Fortschritte (Prozessdiagnostik)<br />
• Beurteilung der Inhalte, Methoden (Relevanz,<br />
compliance)<br />
• Kontrolle der Einstellung (Konsequenz,<br />
Motivation)<br />
• Zielüberprüfung<br />
102<br />
34
Evaluationsebenen<br />
• Ebene der Strukturen<br />
• Ebene des Verhaltens<br />
• Ebene des Erlebens<br />
• Ebene der sportlichen Resultate<br />
103<br />
<strong>Sport</strong>psychologische Betreuungssettings<br />
<strong>IFFB</strong> <strong>Sport</strong>- <strong>und</strong> Bewegungswissenschaft/USI<br />
104<br />
Bereich <strong>Sport</strong>pädagogik <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>psychologie<br />
Etc.<br />
<strong>Sport</strong><br />
<strong>Beratung</strong>ssystem<br />
Auftrag<br />
<strong>Sport</strong>lerInnen<br />
TrainerInnen<br />
S<br />
S<br />
T<br />
zirkulär<br />
S<br />
S<br />
T<br />
Intervention als<br />
„Störung“<br />
<strong>Sport</strong>psychologe<br />
Öffentlichkeit<br />
Relevante<br />
Umwelten<br />
Medien<br />
Familie<br />
Leistung /<br />
Erfolg<br />
105<br />
35
Der <strong>Sport</strong>psychologe berät den Trainer<br />
• Vorteile:<br />
– ist systemisch einfach,<br />
– klarer <strong>und</strong> überschaubarer Auftrag<br />
– Trainer bleibt (einzige) Bezugsperson für die<br />
<strong>Sport</strong>ler klare Kommunikationsstrukturen<br />
– ökonomisch<br />
– Unterstützung von Trainerkompetenzen <strong>und</strong> -<br />
interessen.<br />
106<br />
Der <strong>Sport</strong>psychologe berät den Trainer<br />
• Nachteile:<br />
– Wenn Trainer bei bestimmten <strong>Sport</strong>lerproblemen<br />
überfordert ist professionelle psychologische<br />
Unterstützung<br />
– Wenn <strong>Sport</strong>ler individuell Unterstützung benötigen.<br />
– Wenn es für Gespräche <strong>Sport</strong>ler–Trainer einer<br />
Vermittlungsperson bedarf.<br />
107<br />
Das psychologische Rollenbild <strong>und</strong><br />
Funktionsverständnis des Trainers<br />
• …ist abhängig von<br />
– seiner Funktionsbeschreibung<br />
– seinen Kompetenzen<br />
– der Art der Zusammenarbeit mit <strong>Sport</strong>psychologen<br />
– den ihm zugeschriebenen Rollenbilder seitens der<br />
<strong>Sport</strong>ler, Eltern <strong>und</strong> Verbandsvorgesetzten<br />
108<br />
36
Der Psychologe berät den <strong>Sport</strong>ler bzw. die<br />
Mannschaft<br />
• Vorteile :<br />
– individuelle, spezifische Probleme bearbeitbar<br />
– <strong>Sport</strong>ler kann mit dem Psychologen über Themen<br />
sprechen, die dem Trainer gegenüber Tabu sind<br />
– <strong>Sport</strong>psychologische Professionalität<br />
109<br />
Der Psychologe berät den <strong>Sport</strong>ler bzw. die<br />
Mannschaft<br />
• Nachteile:<br />
– Trainertätigkeit bleibt dem Psychologen verborgen <strong>und</strong><br />
umgekehrt<br />
– <strong>Sport</strong>ler kann den Psychologen „zum besseren Trainer“<br />
machen, damit diesen konkurrenzieren oder abwerten <br />
erfordert Sensibilität <strong>und</strong> Professionalität des Psychologen,<br />
um sich nicht in das System hineinziehen zu lassen<br />
– Bei der Betreuung mehrerer <strong>Sport</strong>ler eines Verbandes betreut<br />
der Psychologe auch die Konkurrenten.<br />
– kostenintensiv <strong>und</strong> ressourcenintensiv.<br />
– Wettkampfbetreuung ist in dieser Form (ohne Einbeziehung<br />
der Trainer) nicht möglich.<br />
110<br />
Der Psychologe berät den <strong>Sport</strong>ler bzw. die<br />
Mannschaft<br />
• <strong>Psychologische</strong>s Rollenverständnis des<br />
Trainers<br />
– Trainer in den Kernkompetenzen (technischer,<br />
taktischer <strong>und</strong> motorischer Bereich)<br />
– Wettkampfcoaching<br />
– Neutralität im privaten <strong>und</strong> persönlichen Bereich<br />
111<br />
37
Komplexe Betreuung: <strong>Sport</strong>ler, Trainer,<br />
Verband<br />
• Vorteile:<br />
– umfassender integrativer sportpsychologische<br />
Ansatz als ein Element<br />
– Langfristige Entwürfe <strong>und</strong> strukturelle<br />
Veränderungen werden begünstigt <br />
Wissensmanagement, spezifische<br />
Kompetenzentwicklung<br />
• Psychol. sportartspez. Anforderungsprofile für Training<br />
<strong>und</strong> Wettkampf, Entwicklungsverläufe, …<br />
– Die Arbeit in Teams wird möglich <br />
Funktionsklarheit<br />
112<br />
Komplexe Betreuung: <strong>Sport</strong>ler, Trainer,<br />
Verband<br />
• Nachteile:<br />
– hoher zeitlicher Aufwand: Bei zu geringer Präsenz,<br />
sind die gesamtsystembezogenen<br />
Veränderungsmöglichkeiten eher gering<br />
– Konfliktträchtig bei starken<br />
Erwartungsdiskrepanzen (z.B. <strong>Sport</strong>ler, Trainer,<br />
Funktionäre)<br />
– Sehr schwierig bei unklaren Funktionsverteilungen<br />
– Psychologe muss die Systemgrenzen genau<br />
abstecken <strong>und</strong> professionell agieren – Neutralität.<br />
113<br />
Komplexe Betreuung: <strong>Sport</strong>ler, Trainer,<br />
Verband<br />
• <strong>Psychologische</strong>s Rollenverständnis des<br />
Trainers<br />
– Klar funktionsorientiertes Arbeiten mit Blick auf das<br />
gesamte Team<br />
– Umfassende Kompetenzentwicklung im bio-psychosozialen<br />
Feld des Leistungssports<br />
– Netzwerkdenken<br />
114<br />
38
<strong>Sport</strong>psychologisches Training<br />
• ... zielt auf die Verbesserung psychischer<br />
Handlungsvoraussetzungen zum Zweck der<br />
Optimierung des Handelns.<br />
• Durch Beachtung <strong>und</strong> Umsetzung der ethischen<br />
Standards der <strong>Sport</strong>psychologie wird die<br />
Entwicklung von persönlichem <strong>und</strong> Teampotential<br />
unterstützt.<br />
115<br />
<strong>Sport</strong>psychologisches<br />
Training<br />
Selbstkontrolltraining<br />
Fertigkeitstraining<br />
Psychoregulatives<br />
Training<br />
Motivationstraining<br />
Kognitives<br />
Training<br />
Psychomotorisches<br />
Training<br />
116<br />
Ziele des psychologischen Trainings<br />
• Kompetenzerweiterung <strong>und</strong><br />
Handlungsoptimierung<br />
• Persönlichkeitsentwicklung<br />
– Zielfindungs- u.- Orientierungshilfe<br />
– Selbstwert u. Selbstkonzept<br />
• Psychohygiene/Prävention<br />
• Krisenintervention/ Problembeseitigung<br />
117<br />
39