Forschungsgruppe Gesundheitsrisiken und Präventionspolitik ... - WZB
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<strong>und</strong> Risikoabwägung für sie selbst <strong>und</strong> ihr Kind in letzter Instanz nicht<br />
abgenommen werden. Wer in der Vergangenheit verschiedentlich Risikosituationen<br />
durchlebt hat <strong>und</strong> dies subjektiv für die Zukunft ausschließen zu<br />
können glaubt, verlangt auch häufig nach dem Test. Übersehen wird meist<br />
die Unsicherheit der Antwort. Darüber hinaus berichten Aids-Berater übereinstimmend,<br />
daß jeder <strong>und</strong> jede mit einem negativen Testergebnis rechnet,<br />
auch wenn er/sie in der Beratung das Gegenteil sagt. Die Folgen eines positiven,<br />
Testergebnisses werden auch mit Beratung meist nicht konkret antizipiert.<br />
Auch hinsichtlich der jeweiligen Konsequenzen für die Beziehungskonstellation<br />
<strong>und</strong> der Sicherheit der Prognosse Aids-sicheren Verhaltens<br />
ergeben sich hier für die Beratung komplizierte, nur je individuell zu lösende<br />
Probleme.<br />
Eine letzte Gruppe mit oftmals überhaupt nicht erfüllbaren individuellen<br />
Sicherheitsbedürfnissen stellen die quantitativ zunehmenden Aids-Hysteriker<br />
dar, die - meist ohne jedes zugr<strong>und</strong>eliegende Risiko - die Aids-Hilfen,<br />
Beratungsstellen, Ges<strong>und</strong>heitsämter <strong>und</strong> Arztpraxen nach jeder aktuellen<br />
Horrormeldung verstärkt heimsuchen. Diesen Menschen ist oft nur mit einem<br />
negativen Testergebnis zu helfen. Aber nicht immer: Es sind Fälle bekannt,<br />
in denen solche Opfer der Aids-Berichterstattung sich bei verschiedenen<br />
Institutionen über zehnmal haben testen lassen.