Pressemitteilung - Ministerium für Wissenschaft, Forschung und ...
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MINISTERIUM FÜR FINANZEN UND WIRTSCHAFT<br />
PRESSESTELLE<br />
PRESSEMITTEILUNG 25.09.2013<br />
Nr. 428/2013<br />
Sperrfrist: 15.45 Uhr<br />
Land <strong>und</strong> Spitzenvertreter aus Wirtschaft <strong>und</strong> <strong>Wissenschaft</strong> starten<br />
Allianz FORWARD >>IT zum Ausbau des IKT-Standortes<br />
Minister Schmid: "Die Digitalisierung der Industrie bedeutet eine<br />
neue industrielle Revolution."<br />
Ministerin Bauer: "Innovation beginnt mit <strong>Wissenschaft</strong>."<br />
Eine breite Allianz will Baden-Württemberg zum internationalen Top-Standort <strong>für</strong><br />
Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie machen. Wirtschaftsminister Nils<br />
Schmid <strong>und</strong> <strong>Wissenschaft</strong>sministerin Theresia Bauer unterzeichneten dazu heute<br />
(25. September) bei einem Spitzengespräch zusammen mit Vertretern von<br />
r<strong>und</strong> 30 Organisationen aus Wirtschaft <strong>und</strong> <strong>Wissenschaft</strong> die Vereinbarung<br />
FORWARD >>IT zur Gestaltung des digitalen Zeitalters in Baden-Württemberg<br />
(siehe Anhang). Darin enthalten sind unter anderem die Ankündigung von weiteren<br />
finanziellen Mitteln <strong>für</strong> die Branche durch das Land, das Bekenntnis zur Sicherheit<br />
von IKT-Systemen <strong>und</strong> Daten sowie die Bereitschaft zum Ausbau von<br />
<strong>Forschung</strong>skooperationen.<br />
"Unser Land ist ein international führender IKT-Standort", erklärten Schmid <strong>und</strong><br />
Bauer anlässlich der Unterzeichnung bei der Stuttgarter Messe IT & Business,<br />
"<strong>und</strong> mit dieser Vereinbarung legen wir den Gr<strong>und</strong>stein da<strong>für</strong>, dass wir unsere<br />
Position in der kommenden Dekade nicht nur halten, sondern dank einer breiten<br />
Allianz weiter ausbauen werden."<br />
"Mit seiner innovativen <strong>Forschung</strong>slandschaft, seiner leistungsfähigen IKT-<br />
Branche <strong>und</strong> den exportstarken Anwenderbranchen wie Fahrzeug- <strong>und</strong> Maschinenbau<br />
hat Baden-Württemberg alle Voraussetzungen, zu den großen Gewin-<br />
Schlossplatz 4 (Neues Schloss) • 70173 Stuttgart • Telefon 0711 123-4577 /-4578 • Fax 0711 123-4804<br />
pressestelle@mfw.bwl.de • www.mfw.baden-wuerttemberg.de • www.service-bw.de
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nern der Digitalisierung der Wirtschaft zu gehören", ergänzte Schmid. " Die konsequente<br />
<strong>und</strong> umfassende Digitalisierung der Industrie, auch Industrie 4.0 genannt,<br />
bedeutet gerade <strong>für</strong> unser Land mit seinem starken produzierenden Gewerbe<br />
eine neue industrielle Revolution. Deshalb wollen wir bei der anstehenden<br />
Aufstellung des nächsten Doppelhaushaltes auch mehr Finanzmittel <strong>für</strong> die Weiterentwicklung<br />
der IKT in Baden-Württemberg bereit stellen."<br />
"Innovation beginnt mit <strong>Wissenschaft</strong>", sagte Theresia Bauer. An den Hochschulen<br />
habe die Landesregierung hervorragende Bedingungen <strong>für</strong> die Spitzenforschung<br />
<strong>und</strong> die angewandte <strong>Forschung</strong> geschaffen. Über die IKT-Allianz werde<br />
nun der Transfer von aktuellem <strong>Forschung</strong>swissen in die Unternehmen verbessert.<br />
Beispielsweise sei Baden-Württemberg europaweit unter den Vorreitern <strong>für</strong><br />
High Performance Computing, insbesondere <strong>für</strong> ingenieurwissenschaftliche Anwendungen<br />
<strong>und</strong> den Transfer in die Industrie. Das Höchstleistungsrechenzentrum<br />
an der Universität Stuttgart bilde hierbei einen besonderen Kernbaustein der<br />
HPC-Landesstrategie. "Diese Strategie werden wir in der kommenden Dekade<br />
ausbauen, auch <strong>für</strong> Kooperationen mit der Wirtschaft", betonte Bauer.<br />
Die Gründung der Allianz ist der Startschuss <strong>für</strong> Gemeinschaftsprojekte in den<br />
nächsten Jahren. Das Land wird im Frühjahr 2014 nach der Detailprüfung eingereichter<br />
Vorschläge konkrete Fördermaßnahmen beschließen.<br />
Die Vereinbarung FORWARD >>IT ist ein wichtiger Meilenstein des im Jahr 2012<br />
vom Wirtschafts- <strong>und</strong> <strong>Wissenschaft</strong>sministerium initiierten Branchendialoges. In<br />
dessen erster Phase identifizierten r<strong>und</strong> 100 unabhängige Experten bis Mai 2013<br />
zentrale Themenfelder <strong>und</strong> Handlungsbereiche. Hierauf aufbauend berieten bis<br />
Anfang September 2013 die Stakeholder der baden-württembergischen IKT in<br />
Gesprächsr<strong>und</strong>en mit dem Mittelstandsbeauftragen der Landesregierung, Peter<br />
Hofelich, Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Branche im Land. Die Gründung<br />
der IKT-Allianz Baden-Württemberg hebt die Zusammenarbeit auf eine<br />
neue Ebene. Mit der FORWARD >>IT - Vereinbarung wird ein gemeinsames<br />
Verständnis <strong>für</strong> die Herausforderungen <strong>und</strong> Chancen der rasanten Fortschritte<br />
der IKT zugr<strong>und</strong>e gelegt.<br />
Die Vereinbarung zentriert sich auf drei große Handlungsfelder:
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1. Sicherheitsfragen der IKT-Systeme <strong>und</strong> der Datennutzung. Baden-<br />
Württemberg soll zum Vorreiter einer modernen, ganzheitlichen <strong>und</strong> auch bezahlbaren<br />
IKT-Sicherheitstechnologie werden. Hierzu soll unter anderem die<br />
<strong>Forschung</strong> an Hochschulen <strong>und</strong> Instituten ausgebaut <strong>und</strong> der Transfer in die<br />
Märkte beschleunigt werden.<br />
2. Die Auswirkungen der Querschnittstechnologie IKT auf Anwenderbranchen<br />
wie Maschinen- <strong>und</strong> Fahrzeugbau. Die IKT-Allianz stellt die gestiegenen Anforderungen<br />
der K<strong>und</strong>en an maßgeschneiderte Software heraus, ebenso die wirtschaftlichen<br />
Chancen <strong>für</strong> Baden-Württemberg durch Cloud Computing <strong>und</strong> Big-<br />
Data-Nutzung. Die symbiotische Verbindung von IKT <strong>und</strong> Produktionstechnik<br />
wird die "Smart Factory" der Zukunft etablieren. Um die Chancen der Industrie<br />
4.0 zu nutzen, setzt die Vereinbarung auf weitere <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> schnellen Ergebnistransfer<br />
in Bereiche wie die Mensch-Maschinen-Interaktion, Augmented<br />
Reality <strong>und</strong> Virtualisierung, aber auch auf Automatisierung <strong>und</strong> Qualitätssicherung<br />
in der IKT-Entwicklung.<br />
Auch in anderen Anwendungsbereichen wird sich die IKT immer mehr als Innovationstreiber<br />
<strong>für</strong> die gesellschaftlichen Herausforderungen entwickeln. IKT ist<br />
unabdingbar <strong>für</strong> moderne Energie- <strong>und</strong> Mobilitätskonzepte.<br />
3. Standortentwicklung Baden-Württemberg. Die Unterzeichner setzen sich unter<br />
anderem da<strong>für</strong> ein, Neugründungen von Unternehmen mit regional verteilten,<br />
IKT-spezifischen Gründerzentren zu unterstützen. Für hochinnovative Gründungen<br />
will das Land gemeinsam mit der Wirtschaft einen neuen Wagniskapitalfonds<br />
einrichten, zu dessen Förderadressaten insbesondere die IKT-Branche zählen<br />
soll.<br />
Zur Gewinnung von Fachkräften werden an den Hochschulen IKT-nahe Studiengänge<br />
<strong>und</strong> Angebote <strong>für</strong> die Weiterbildung ausgebaut. Darüber hinaus will sich<br />
die IKT-Allianz da<strong>für</strong> einsetzen, das gesamte Fachkräftepotenzial zu erschließen.<br />
Hierzu sei eine Willkommenskultur im Aufenthaltsrecht, im Berufsanerkennungsrecht,<br />
in den Ausländerbehörden, den Hochschulen, den Kommunen, den Regionen<br />
<strong>und</strong> den Unternehmen notwendig.
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Im kommenden Jahr soll der Austausch auf Spitzenebene zwischen der Politik,<br />
der Wirtschaft <strong>und</strong> der <strong>Wissenschaft</strong> bei einem Folgetreffen im Rahmen der<br />
Messe IT & Business fortgesetzt werden.<br />
Am (morgigen) 26. September sprechen Minister Schmid <strong>und</strong> Ministerin Bauer<br />
außerdem auf der IKT-Landeskonferenz FORWARD >>IT. Weitere prominente<br />
Rednerin ist unter anderen die IBM-Deutschlandchefin Martina Koederitz. Das<br />
Programm der Konferenz finden Sie unter www.ikt-bw.de.<br />
Anlage:<br />
FORWARD >>IT - Vereinbarung der IKT-Allianz Baden-Württemberg<br />
zur Gestaltung des digitalen Zeitalters im Land<br />
Die Initiative der beiden Minister zur Bildung der IKT-Allianz Baden-Württemberg<br />
wurde von Spitzenvertretern aus Wirtschaft <strong>und</strong> <strong>Wissenschaft</strong> begrüßt:<br />
Dr. Peter Kulitz, Präsident Baden-Württembergischer Industrie- <strong>und</strong> Handelskammertag:<br />
„Digitale Inhalte, IT-Anwendungen <strong>und</strong> Netzdienstleistungen werden<br />
<strong>für</strong> die Südwestwirtschaft immer bedeutsamer. Die baden-württembergischen<br />
IHKs unterstützen den IKT-Sektor in den Bereichen Gründung, Technologietransfer<br />
sowie Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung. Spezielle IT-Ausbildungsberater ergänzen das<br />
Leistungsspektrum. Beim Thema Fachkräftegewinnung <strong>und</strong> -sicherung sind die<br />
IHKs wichtige Partner, um neue, innovative Konzepte zur Qualifizierung zu entwickeln<br />
sowie den Austausch zwischen akademischer <strong>und</strong> beruflicher Bildung zu<br />
beschleunigen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Durchlässigkeit sowie<br />
der Einrichtung von berufsbegleitenden Studiengängen <strong>und</strong> IT-Angeboten <strong>für</strong><br />
neue Zielgruppen, wie z.B. Studienabbrecher, Migranten <strong>und</strong> Berufswechsler.“
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Alf Henryk Wulf, Vorsitzender von Baden-Württemberg: Connected e.V.:<br />
"Mit der Forward IT Initiative hat die baden-württembergische Landesregierung<br />
einen wichtigen Schritt unternommen, um die Digitalisierung der Lebens- <strong>und</strong> Arbeitswelten<br />
im Interesse der Bürger <strong>und</strong> der Wirtschaft des Landes zu gestalten.<br />
bwcon repräsentiert mit seinen r<strong>und</strong> 600 Mitgliedern die IT- <strong>und</strong> Software-<br />
Industrie des Landes <strong>und</strong> wichtige Anwenderunternehmen aus zahlreichen Branchen.<br />
Daher ist es <strong>für</strong> uns von besonderer Bedeutung, die Initiative Forward IT<br />
mitzugestalten <strong>und</strong> zugleich viele unserer Mitglieder in die gemeinsame Arbeit<br />
einzubinden. Nur durch die Vielzahl der Teilnehmer <strong>und</strong> deren Know-how war es<br />
möglich, die Bedeutung der IT aus allen relevanten Perspektiven ganzheitlich zu<br />
betrachten. Dies sind neben der IT als eigenständigem Wirtschaftsbereich <strong>und</strong><br />
den ordnungspolitischen Rahmenbedingungen 4 wesentliche Anwendungsfelder:<br />
Mobilität, Ges<strong>und</strong>heit, Produktion <strong>und</strong> Energie."<br />
Martin Hubschneider, Vorstand CyberForum e.V. <strong>und</strong> Vorstandsvorsitzender der<br />
CAS Software AG, Karlsruhe:<br />
"Informationstechnologie ist der Motor der Innovationen im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert. Sie<br />
hilft, die Umwelt zu schonen <strong>und</strong> wertvolle Arbeitsplätze zu schaffen. Deshalb<br />
begrüßen wir die Initiative des Landes Baden-Württemberg zur Gründung der<br />
IKT-Allianz."<br />
Prof. Dr. Karl Joachim Ebeling, Vorsitzender Landesrektorenkonferenz:<br />
"Mit dem Betrieb zahlreicher im Landesforschungsnetz verb<strong>und</strong>ener Höchstleistungsrechner<br />
besetzen die baden-württembergischen Universitäten eine Spitzenposition<br />
bei der Erforschung <strong>und</strong> Entwicklung neuer Informationstechnologien<br />
<strong>und</strong> deren Anwendungen. Durch den weiteren Ausbau von Verb<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Kooperationsprojekten<br />
mit der Industrie in dieser <strong>für</strong> nahezu alle Branchen zentralen<br />
Schlüsseltechnologie wollen die Universitäten ihre Stärken nachhaltig einbringen,<br />
damit Baden-Württemberg auch in Zukunft Innovationsregion Nr. 1 in Europa<br />
ist <strong>und</strong> bleibt."
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Prof. Dr.-Ing. Winfried Lieber, Vorstand Rektorenkonferenz der Hochschulen <strong>für</strong><br />
Angewandte <strong>Wissenschaft</strong>en:<br />
"Die Hochschulen <strong>für</strong> Angewandte <strong>Wissenschaft</strong>en (HAW) vernetzen <strong>Wissenschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Wirtschaft in Lehre, <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> Weiterbildung mit besonderer<br />
Aufmerksamkeit auf die Erfordernisse des IKT-Standorts Baden-Württemberg.<br />
Deshalb begrüßen die HAW die Initiative der Landesregierung in diesem Bereich<br />
ganz besonders. Auf Gr<strong>und</strong>lage der Empfehlungen der Digitalen Agenda 2020+<br />
hat die Arbeitsgruppe unter Beteiligung der wichtigsten Stakeholder im IKT-<br />
Bereich konkrete Umsetzungsvorschläge zur Steigerung der Innovationskraft des<br />
Landes bei der Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie erarbeitet. Nun ist<br />
es an der Politik, diese Vorschläge zu bewerten <strong>und</strong> im Sinn des Technologiestandorts<br />
Baden-Württemberg umzusetzen. Dabei kann sich die Landesregierung<br />
auf die HAW als Partner <strong>für</strong> Innovation <strong>und</strong> angewandte <strong>Forschung</strong> in enger<br />
Kooperation mit den IKT-Unternehmen verlassen."