Aktuelle Ausgabe Nachhaltigkeit März 2013 - REFLEX Verlag
Aktuelle Ausgabe Nachhaltigkeit März 2013 - REFLEX Verlag
Aktuelle Ausgabe Nachhaltigkeit März 2013 - REFLEX Verlag
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex <strong>Verlag</strong>es zum Thema<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
Produktion: Nachhaltige Lieferkette Seite 4<br />
3 Säulenprinzip in der Unternehmenspoltitik Seite 6<br />
Spezialisierung für den Arbeitsmarkt Seite 8<br />
<strong>März</strong> <strong>2013</strong>
<strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
Eine Publikation des Reflex <strong>Verlag</strong>es am 16. <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
im Tages-Anzeiger.<br />
Inhalt<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> fördert Entwicklung 3<br />
Nachhaltig vom Feld bis ins Regal 4<br />
Anhaltender Aufwärtstrend 5<br />
Zentrales Thema für Führungskräfte 6<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> lohnt sich 6<br />
Beste Chancen auf dem „grünen“ Arbeitsmarkt 7<br />
Studierende fahren bevorzugt zweigleisig 8<br />
Goodby Fahrangst 9<br />
Impressum<br />
Projektmanager<br />
Maik Möhring,<br />
maik.moehring@reflex-media.net<br />
Redaktion<br />
Mike Paßmann, Julia Borchert, Sven Jürisch, Tobias Lemser,<br />
Otmar Rheinhold, Svenja Runciman,Claudia Cavadini<br />
Produktion/Layout<br />
Diana Nyberg,<br />
layout@reflex-media.net<br />
Fotos<br />
Thinkstock / Getty Images<br />
Druck<br />
Tamedia AG Druckzentrum, Zürich<br />
Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und<br />
Produktpräsentationen, Interviews, Anzeigen sowie<br />
Gastbeiträgen geben die Meinung der beteiligten Unternehmen<br />
wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht<br />
verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen<br />
Unternehmen.<br />
V.i.S.d.P.<br />
Mike Paßmann,<br />
redaktion@reflex-media.net<br />
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an<br />
Oscar Nyberg, oscar.nyberg@reflex-media.net<br />
Reflex <strong>Verlag</strong> Schweiz AG<br />
Fraumünsterstrasse 25, 8001 Zürich<br />
T: 043 / 300 55 55<br />
Der Reflex <strong>Verlag</strong> hat sich auf themenbezogene Sonderveröffentlichungen<br />
in deutschen, niederländischen und<br />
schweizer Tageszeitungen spezialisiert.<br />
Diese liegen unter anderem dem Tages-Anzeiger, der Berner<br />
Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) und dem<br />
Handelsblatt bei.<br />
So kombiniert der Reflex <strong>Verlag</strong> den thematischen Fokus der<br />
Fachpublikationen mit der Reichweite der Tagespresse.<br />
Der <strong>Verlag</strong> zeichnet sich durch eine unabhängige Redaktion<br />
sowie die Trennung zwischen redaktionellen Artikeln und<br />
Kundenbeiträgen aus.<br />
Mehr Informationen finden Sie unter www.reflex-media.net<br />
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex <strong>Verlag</strong>es<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> ist eine kulturelle<br />
Aufgabe, die erst begonnen hat<br />
Der Trend ist unübersehbar: Über 50 % der Unternehmen<br />
erachten <strong>Nachhaltigkeit</strong> als wichtig bis sehr wichtig für<br />
den Erfolg ihrer Produkte und Dienstleistungen im Markt. So<br />
gesehen auch im „Swiss Corporate Sustainability Survey 2012“<br />
der ZHAW School of Management and Law, bei dem über<br />
8000 Unternehmen in der Schweiz angeschrieben wurden. Im<br />
Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften Öbu sind über 400<br />
Unternehmen aus allen Branchen aktiv, die zusammen genommen<br />
an die 500‘000 Arbeitsplätze repräsentieren. Sie alle arbeiten<br />
gemeinsam daran, ihre soziale und ökologische Leistung zu<br />
verbessern, in der Schweiz und international.<br />
Egal ob Kleinstunternehmen oder Grosskonzern, allen<br />
oben genannten Firmen ist gemein, dass sie nachhaltiges<br />
Wirtschaften im Leitbild oder in der Firmenleitung verankert<br />
und sich damit eine kulturelle Aufgabe gestellt haben. Im<br />
Firmenalltag fängt die Arbeit dann aber erst richtig an. Wie<br />
sind die Mitarbeitenden zu motivieren? Welche Prozesse sollen<br />
zuerst analysiert und angepasst werden? Was sind die Kriterien<br />
zur Bewertung? Wann ist eine Investition refinanziert? Wie<br />
können Umweltorganisationen in Prozesse einbezogen werden<br />
oder wie sollen Leistungen präsentiert und kommuniziert<br />
werden? Und so weiter. Jedes Unternehmen hat jedoch eine<br />
andere Ausgangslage: ein Energieversorger, der gerade mitten<br />
drin ist, sein Geschäftsmodell und seine Dienstleistungen auf<br />
mehr Solar- und Windstrom und intelligentere Netze umzustellen,<br />
ein Grossverteiler, der bereits seit 20 Jahren biologische<br />
Lebensmittel vertreibt und am Mainstreaming arbeitet oder<br />
ein Pharmafirma, die Investitionen in die Forschung tätigt, um<br />
ein nachhaltigeres Medikament zu lancieren und weiterhin ihre<br />
bisherigen Produkte produziert und vermarktet.<br />
Jede Firmenkultur ist anders, aber gute Beispiele und Tools<br />
sind Inspiration und Anlass, um den Prozess für umfassende<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> anzugehen. Welche finanziellen, ökologischen<br />
oder sozialen Effekte dabei herauskommen können, erfahren<br />
Sie auf proofit.ch, der Informationsplattform für nachhaltige<br />
Unternehmen:<br />
··<br />
Fallbeispiele von erfolgreich umgesetzten Massnahmen in<br />
Schweizer Unternehmen, zum Beispiel die Einführung einer<br />
umfassenden Personalstrategie.<br />
··<br />
Das Selbstevaluations-Tool Efficheck gibt anhand Ihrer<br />
Antworten spezifische Rückmeldungen zur <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
in Ihrem Unternehmen und liefert gleich die passenden<br />
Verbesserungsvorschläge.<br />
··<br />
An den rund 12 Informationsanlässen pro Jahr werden<br />
aktuelle <strong>Nachhaltigkeit</strong>sthemen und innovative Massnahmen<br />
für Firmen präsentiert. Zwei aktuelle Anlässe: Am 11. April:<br />
„<strong>Nachhaltigkeit</strong> in der Gemeinschaftsgastronomie“ und am<br />
18. April „<strong>Nachhaltigkeit</strong> – eine Bieridee? Ökobilanz eines lokal<br />
produzierten Bieres“.<br />
Apropos: Das diesjährige Forum ö – die Jahresveranstaltung der<br />
Öbu in der Umwelt Arena in Spreitenbach – fokussiert am<br />
30. und 31. Mai <strong>2013</strong> auf soziale Erfolgsfaktoren für die nachhaltige<br />
Unternehmensentwicklung.<br />
Marktverzerrungen hemmen nach wie vor die kulturelle<br />
Entwicklung und soziale Akzeptanz: Deshalb braucht es klare<br />
Zielsetzungen wie das zwei Grad-Ziel zur Begrenzung der<br />
Klimaerwärmung. Und eine ökologische Finanzreform, damit<br />
externe Kosten einbezogen werden, und „wahre Preise“, um<br />
die Umweltbelastung zu verteuern. Deshalb fordert die Öbu<br />
unter anderem auch, die Energiestrategie 2050 des Bundes<br />
entsprechend zu optimieren, damit die bereits stattfindende<br />
Energiewende nicht gefährdet wird.<br />
Unser aller Ziel muss sein, nachhaltiges Wirtschaften in der<br />
Breite zu verankern. Nur so wird gewährleistet, dass unsere<br />
Nachkommen die gleichen Chancen auf Entwicklung erhalten<br />
wie wir heute. Dafür braucht es die grossen Firmen wie die<br />
kleinen, die langsameren wie die schnellen und die Motivation<br />
möglichst vieler Interessensgruppen und Kunden.<br />
Grosse Veränderungen passieren nicht von heute auf morgen.<br />
Bitte nehmen Sie die Anregungen in dieser Beilage als<br />
Inspiration und arbeiten Sie weiter daran, nachhaltige Kultur und<br />
Lifestyle zum Mainstream zu machen. Viel Erfolg!<br />
Nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre und<br />
verbleibe mit besten Grüssen<br />
Pierre Strub, Stv. Geschäftsleiter<br />
Öbu – Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften<br />
www.oebu.ch<br />
www.proofit.ch<br />
http://www.facebook.com/Reflex<strong>Verlag</strong>SchweizAg<br />
Anzeige
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex <strong>Verlag</strong>es Thema 3<br />
Leitartikel<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> fördert Entwicklung<br />
Nur mit <strong>Nachhaltigkeit</strong> erhalten wir unsere Lebensgrundlagen. Zugleich bietet das Konzept neue Chancen für Wirtschaft und Gesellschaft.<br />
Von Otmar Rheinhold<br />
Wenn es ein Begriff geschafft<br />
hat, unser Reden über Ökologie<br />
und Ökonomie zu verändern,<br />
dann ist das <strong>Nachhaltigkeit</strong>. Ursprünglich<br />
bezeichnete das Wort<br />
eine bestimmte Art, Wälder zu bewirtschaften<br />
– nämlich so, dass immer<br />
noch genug Bäume nachwachsen<br />
konnten, um auch in einigen<br />
Jahrzehnten Holz ernten zu können.<br />
Und eben zum Glück setzt sich<br />
immer weiter die Einsicht durch,<br />
dass solche <strong>Nachhaltigkeit</strong> natürlich<br />
für unseren Umgang mit den<br />
Ressourcen des ganzen Planeten<br />
gelten muss, wollen wir uns nicht<br />
die Lebensgrundlage entziehen. Der<br />
bekannte Spruch sagt es so treffend:<br />
Wir haben keine zweite Erde<br />
im Keller.<br />
Ohne <strong>Nachhaltigkeit</strong> geht es nicht<br />
Ohne <strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategien für<br />
alle Bereiche des wirtschaftlichen<br />
und gesellschaftlichen Lebens werden<br />
wir die kommenden Herausforderungen<br />
nicht bewältigen. Doch<br />
wo stehen wir denn eigentlich in<br />
puncto <strong>Nachhaltigkeit</strong>, wo geht es<br />
hin – in Wirtschaft, Umweltschutz<br />
und Gesellschaft? Ein passender<br />
Aufhänger der Betrachtung ist das<br />
geänderte CO2-Gesetz, das seit dem<br />
Januar <strong>2013</strong> gilt. Schon zuvor hatte<br />
sich die Schweiz im Rahmen des<br />
weltweiten Kyoto-Protokolls auf eine<br />
Reduzierung der CO2-Emissionen<br />
bis 2012 um zehn Prozent gegenüber<br />
1990 geeinigt. Nun haben wir<br />
uns zusammen mit den anderen<br />
europäischen Ländern verpflichtet,<br />
unsere Emissionen bis 2020 um<br />
mindestens 20 Prozent im Vergleich<br />
zu 1990 zu senken. Ein zentrales<br />
Instrument ist die CO2-Abgabe auf<br />
fossile Brennstoffe. Solche Abgaben<br />
mögen der Wirtschaft zunächst<br />
nicht schmecken. Auf der anderen<br />
Seite sind sie Motor für Innovationen.<br />
Hersteller von emissionsarmen<br />
Heizungen profitieren ebenso wie<br />
Importeure abgasarmer Autos. Und<br />
die Gesellschaft? Profitiert auch. Die<br />
Einnahmen aus der Abgabe kommen<br />
– zumindest in der Schweiz – der<br />
Allgemeinheit zugute. Sie werden<br />
über die Sozialkassen an die Bevölkerung<br />
zurückgeführt.<br />
Erhaltung unserer<br />
Lebensgrundlagen<br />
Wirtschaft, Umweltschutz und Gesellschaft:<br />
Fachleute sprechen vom<br />
Drei-Säulen-Modell, in dem eine<br />
Säule für die Ökologie, eine für die<br />
Ökonomie und eine für die soziale<br />
Komponente steht. Über Letztere<br />
wird am wenigsten geredet. Dabei<br />
ist es naheliegend, über die Folgen<br />
unseres Handelns für nachfolgende<br />
Generationen nachzudenken. Nichts<br />
anderes bedeutet ja <strong>Nachhaltigkeit</strong>.<br />
Wie wir arbeiten, wie wir bauen,<br />
welche Gesetze über das Zusammenleben<br />
wir beschliessen und welche<br />
Wege wir in der Berufsausbildung<br />
gehen, prägt das Leben unserer Kinder<br />
und Enkel.<br />
Für viele ist der Umweltschutz der<br />
eigentliche Kernbereich von <strong>Nachhaltigkeit</strong>.<br />
Die Notwendigkeit der<br />
dauerhaften Erhaltung unserer<br />
Lebensgrundlagen bedarf keiner<br />
Begründung. Eine simple Einsicht<br />
aber, die gerade deshalb im täglichen<br />
Klein-Klein um Umweltauflagen,<br />
Recyclingquoten und der von manchen<br />
postulierten „Klimahysterie“<br />
unterzugehen droht.<br />
Neue Chancen für die Wirtschaft<br />
In der Wirtschaft schliesslich entfaltet<br />
das Konzept die grösste Wirkkraft.<br />
Die Anwendung des Begriffes<br />
hat hier mittlerweile eine deutliche<br />
Erweiterung erfahren. Ging es vor<br />
zwanzig Jahren darum, vor allem<br />
der produzierenden Wirtschaft gewisse<br />
Umweltziele aufzuerlegen, so<br />
ist <strong>Nachhaltigkeit</strong> mittlerweile zum<br />
Geschäftsziel an sich geworden. Wenige<br />
Branchen zeigen das so schön<br />
wie die Immobilienbranche. Die hier<br />
üblichen hohen Investitionen verlangen<br />
langfristig tragende und damit<br />
nachhaltige Renditestrategien. Und<br />
am Bau zeigt sich, wie Ressourcen<br />
nachhaltig eingesetzt werden, in<br />
finanzieller ebenso wie in sozialer<br />
oder ökologischer Sicht. Längst bestimmen<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong>sanforderungen<br />
in allen drei Dimensionen<br />
den Wert von Immobilienprojekten,<br />
wie Studien immer wieder zeigen.<br />
Wenn sich die Rahmenbedingungen<br />
ändern, dann hat das schon<br />
immer diejenigen begünstigt, die<br />
in der Herausforderung vor allem<br />
eine Chance sehen. Insofern fördert<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> auch Entwicklung.<br />
Massgaben zur Ressourcenschonung<br />
und zur effizienten Energienutzung<br />
eröffnen einer Hightech-Wirtschaft<br />
wie der Schweiz neue Optionen, auf<br />
dem Weltmarkt vorne mitzuspielen.<br />
Im Land selbst verschaffen sich Regionen<br />
und Unternehmen Vorteile<br />
durch die Entwicklung intelligenter<br />
Wertschöpfungskreisläufe. Als<br />
Beispiel sei die gut funktionierende<br />
Recyclingwirtschaft genannt. Ganz<br />
neue Berufe und Qualifikationen<br />
entstehen. So gesehen, wird <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
zu einer Selbstverständlichkeit.<br />
Sie schafft nicht unsere alte<br />
Lebensweise ab, sondern erschafft<br />
ganz neue Möglichkeiten. Es lohnt<br />
sich eben doch, auch mit Bäumen<br />
behutsam umzugehen. •<br />
Publireportage<br />
Kambly - L’art du Biscuit<br />
Genuss dank regionaler Wertschöpfung und <strong>Nachhaltigkeit</strong>.<br />
Seit drei Generationen steht<br />
Kambly für die Vollendung der<br />
Schweizer Feingebäck-Tradition.<br />
Mit dem Emmentaler „Bretzeli“<br />
nach Grossmutters Rezept hat die<br />
Geschichte von Kambly vor über<br />
hundert Jahren begonnen. Seither<br />
wird eine Vielfalt erlesener Kreationen<br />
von edelstem Schweizer Feingebäck<br />
Tag für Tag mit der gleichen<br />
Sorgfalt hergestellt, um Qualität<br />
und Tradition des Hauses Kambly<br />
immer wieder neu zu begründen.<br />
Im Emmental, im Herzen der<br />
Schweiz, werden bis auf den heutigen<br />
Tag alle Rezepte und Herstellverfahren<br />
im eigenen Hause entwickelt<br />
und so lange verfeinert, bis<br />
sie den hohen Qualitätsansprüchen<br />
der Liebhaber edelsten Feingebäcks<br />
entsprechen. Das Ergebnis sind liebevoll<br />
hergestellte und einzigartige<br />
Feingebäck-Kreationen – wie von<br />
des „Maître Chocolatier et Pâtissier“<br />
Meisterhand gemacht.<br />
Als grösster Arbeitgeber im oberen Emmental<br />
setzt Kambly auf regionale Rohstoffe.<br />
Regionale Rohstoffe<br />
und Wertschöpfung<br />
Die hohen Qualitätsansprüche an<br />
die Kambly Produkte verlangen eine<br />
sorgfältige Auswahl der Rohstoffe<br />
und eine ausgewogene Komposition<br />
der Rezepturen aus natürlichen<br />
Zutaten. Kambly bezieht alle Rohstoffe<br />
in der Schweiz und – soweit<br />
möglich – im Emmental, sofern sie<br />
in der nötigen Qualität und Menge<br />
verfügbar sind.<br />
Mit der regionalen Rohstoffbeschaffung<br />
und der Verwurzelung im Dorf<br />
und in der Region leistet Kambly<br />
einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung<br />
der Agrarwirtschaftskette und<br />
des traditionellen Gewerbes.<br />
Mehl aus der Dorfmühle<br />
Trubschachen<br />
Für das Kambly Bretzeli und die<br />
„Emmentaler Hausspezialitäten“<br />
wird in der Dorfmühle von Trubschachen<br />
Emmentaler Weizen zu<br />
Mehl vermahlen. Die altehrwürdige<br />
Mühle wird seit 1864 von der Familie<br />
Haldemann betrieben, mittlerweile<br />
in der vierten und bald in der<br />
fünften Generation. Auch der seit<br />
Urzeiten im Emmental heimische<br />
UrDinkel wird für Kambly in der<br />
Dorfmühle sorgfältig verarbeitet.<br />
UrDinkel – das alte<br />
Emmentaler Korn<br />
Der UrDinkel wird auf dem Bauernbetrieb<br />
„Bäreggwinkel“ der<br />
Familie Stettler angebaut, welcher<br />
unweit auf einer Anhöhe oberhalb<br />
von Trubschachen liegt. Diese im<br />
Volksmund „Korn“ genannte Getreidesorte<br />
ist besonders robust und<br />
gedeiht auch auf kargen Böden gut.<br />
UrDinkel ist ein ideales Getreide<br />
für den ökologischen Landbau, weil<br />
keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt<br />
werden müssen.<br />
Emmentaler Butter und Eier<br />
Auf dem Bauernhof der Familie<br />
Stettler wird auch Milch erzeugt,<br />
welche in der Dorfkäserei von<br />
Trubschachen mit der Milch von<br />
andern Emmentaler Kühen zu jener<br />
frischen Emmentaler Butter weiterverarbeitet<br />
wird, die den Sablés<br />
der Linie „Emmentaler Hausspezialitäten“<br />
ihren feinen Geschmack<br />
verleihen. Vom Bauerhof der Familie<br />
Grossenbacher in Affoltern im<br />
Emmental stammen die Eier, die<br />
für die exquisiten Sablés verwendet<br />
werden: Die fast 5‘000 Hühner<br />
leben in Freilandhaltung.<br />
Regionales Engagement<br />
für <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
Auch die Energie beschafft das<br />
Familienunternehmen Kambly<br />
regional. Bereits seit vielen Jahren<br />
bezieht Kambly Solarstrom.<br />
Seit dem Sommer 2011 stammt der<br />
Solarstrom von Bauernhofdächern<br />
im Emmental. Auf diese Weise unterstützt<br />
und fördert Kambly ökologische<br />
Investitionen in der Region<br />
Emmental. Seit 2012 übernimmt<br />
Mehl, Butter und Eier stammen von Bauern- und Gewerbebetrieben im Emmental.<br />
Kambly ausserdem die gesamten<br />
rund zwei Millionen Kilowattstunden<br />
Strom aus dem Wasserkraftwerk<br />
„Wannenfluh“ in Rüderswil<br />
im Emmental. Der nachhaltig und<br />
lokal produzierte Strom erspart<br />
unserer Umwelt jährlich 1200 Tonnen<br />
CO2.<br />
100 % Familienunternehmen<br />
Die KAMBLY SA Spécialités de<br />
Biscuits Suisses, Trubschachen<br />
(Schweiz) ist zu 100 % im Besitze der<br />
Familie Oscar A. Kambly. Kambly<br />
ist der umsatzstärkste Gebäckhersteller<br />
und der führende Exporteur<br />
der Schweiz. Die Marke Kambly ist<br />
die bekannteste und beliebteste<br />
Biscuitmarke der Schweiz und in<br />
Frankreich die führende Marke im<br />
Premium-Segment. Gut die Hälfte<br />
des Umsatzes von über CHF 160<br />
Mio. erfolgt im Ausland. Kambly<br />
ist in über 50 Ländern auf allen<br />
5 Kontinenten beliebt und gilt im<br />
Premium-Segment edelsten Feingebäcks<br />
weltweit als Qualitäts- und<br />
Innovationsführer.<br />
Qualität ohne Kompromisse<br />
„Vielleicht sind so viele Leute seit<br />
so vielen Jahren mit unserer Qualität<br />
zufrieden, weil wir es nie ganz<br />
sein werden.“ Dieses persönliche<br />
Bekenntnis zu steter Verbesserung<br />
von Oscar A. Kambly steht auf jeder<br />
Packung mit Kambly Feingebäck-<br />
Spezialitäten – als Garantie und<br />
Selbstverpflichtung zu einer „Qualität<br />
ohne Kompromisse“. •<br />
Weitere Informationen<br />
Besuchen Sie das Emmental und erleben Sie<br />
Kambly!<br />
www.kambly.ch<br />
Öffnungszeiten Kambly Erlebnis<br />
Trubschachen:<br />
Montag bis Freitag 8.30 – 18.30 Uhr<br />
Samstag und Sonntag 8.30 – 17.00 Uhr
4 thema eine Sonderveröffentlichung des Reflex <strong>Verlag</strong>es<br />
artikel Nachhaltige Lieferkette<br />
Nachhaltig vom Feld bis ins Regal<br />
Produkte – auch landwirtschaftliche – werden heute in weltweiten Prozessen hergestellt und gehandelt. Nachhaltig sollten alle Stufen sein.<br />
Von Otmar Rheinhold<br />
Immer mehr von den Produkten,<br />
die Firmen herstellen, immer<br />
mehr der Dinge, die wir benutzen,<br />
entstammen langen, komplizierten<br />
Produktionsketten. Oft haben sie<br />
ihren Ursprung am anderen Ende<br />
der Welt. Und je mehr Einzelschritte<br />
es über die ganze Welt verstreut gibt,<br />
desto schwieriger ist es, etwas nachhaltig<br />
zu produzieren.<br />
Experten sprechen von der Ökobilanz<br />
eines Produktes. Dahinter<br />
steckt der Gedanke, dass sämtliche<br />
Produktionsschritte zusammen betrachtet<br />
und gewichtet werden, um<br />
ihre <strong>Nachhaltigkeit</strong> zu beurteilen.<br />
Gerade Nahrungsmittel stammen<br />
immer öfter aus weit entfernten Gegenden.<br />
Wir erwarten, auch im Winter<br />
Erdbeeren kaufen zu können.<br />
Die stammen in dieser Jahreszeit<br />
meist aus Südamerika, Nordafrika<br />
oder Südspanien. Südamerikanische<br />
und nordafrikanische Früchte<br />
werden dann oft per Flugzeug oder<br />
mit Schiff über die weiten Strecken<br />
transportiert – der Ökobilanz nicht<br />
gerade zuträglich. Innerhalb Europas<br />
macht der Transport allerdings<br />
weniger aus, wie Studien gezeigt<br />
haben.<br />
Konventionell erzeugte Tomaten aus der<br />
Region können Biotomaten aus Spanien in<br />
Punkto <strong>Nachhaltigkeit</strong> unterlegen sein<br />
Regional nicht immer ideal<br />
Doch auch hier schlagen die sonstigen<br />
Produktionsfaktoren zu Buche.<br />
Rund 276 Liter Wasser braucht es,<br />
um ein Kilo Erdbeeren zu produzieren.<br />
Wasser, dessen Mangel mittlerweile<br />
etwa in Südspanien schon<br />
den Wasserhaushalt einer ganzen<br />
Anbauregion zu stören droht. Und<br />
das gilt auch für das Bio-Obst aus<br />
diesem Zeil Europas. Andererseits<br />
belastet eine biologische Anbauweise<br />
– egal wo – die Natur weniger,<br />
weil weniger Pestizide eingesetzt<br />
werden. Die ja zudem vorher auch<br />
noch energieaufwendig produziert<br />
werden muss.<br />
Und regionale Produkte? Konventionell,<br />
regional erzeugte Äpfel, die<br />
dann monatelang in Kühlhäusern<br />
gelagert werden, stehen in Sachen<br />
Energieverbrauch immer noch besser<br />
da als Obst aus Übersee. Konventionell<br />
erzeugte Tomaten aus der<br />
Region hingegen können Biotomaten<br />
aus Spanien in Punkto <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
wiederum unterlegen sein – die<br />
machen den Transportweg durch die<br />
biologische Anbaumethode wieder<br />
wett. Ideal sind natürlich biologische<br />
Produkte aus regionalem Anbau.<br />
Nicht so einfach also, die Sache mit<br />
der nachhaltigen Produktion. Zumal<br />
es noch weitere Aspekte zu beachten<br />
gibt. Idealerweise wird eine<br />
Sache – ob nun die Ökojeans oder<br />
die Computermaus – von Anfang<br />
bis Ende umweltverträglich und sozial<br />
verantwortungsvoll produziert<br />
und vertrieben. Das ist jedoch bei<br />
vielen Produkten per se kaum möglich<br />
– Elektronikprodukte brauchen<br />
zum Beispiel Gold, das nur in Massen<br />
„nachhaltig“ abgebaut werden<br />
kann. Oft geht es um Annäherungen.<br />
Sprich: Die Produktionsbedingungen<br />
sollten so umwelt- und sozialverträglich<br />
wie möglich sein und einem<br />
permanenten Verbesserungsprozess<br />
unterliegen. Das bedeutet zum Beispiel<br />
den Einsatz von erneuerbaren<br />
Energien auf allen Produktionsbereichen<br />
oder die Anwendung von<br />
schonenden Abbau-, Ernte- oder<br />
Weiterverarbeitungsmethoden.<br />
Beispiel Öko-Jeans: Es nutzt nur<br />
wenig, wenn zwar die Baumwolle<br />
„bio“ ist, der Stoff aber konventionell<br />
gefärbt wird.<br />
Beim Händler nachfragen<br />
Das bedeutet aber auch die Einhaltung<br />
von Sozialstandards und die<br />
Wahrung fairer Handelsbedingungen.<br />
Der Transport sollte so wenig<br />
CO2 wie möglich erzeugen. Dazu<br />
trägt zum Beispiel auch eine effiziente<br />
weltweite, regionale und lokale<br />
Logistik bei. Eingesetzte Materialien<br />
und natürlich auch die Transportund<br />
Verkaufsverpackungen müssen<br />
nachhaltigen Standards genügen<br />
und gut zu recyclen sein. „Ökologisches<br />
Produktdesign“ trägt darüber<br />
hinaus dazu bei, dass die Produkte<br />
selbst leicht wiederverwertet werden<br />
können.<br />
Doch woher soll der Einzelne wissen,<br />
wie nachhaltig etwa produziert<br />
wurde? Verantwortungsvolle<br />
Hersteller und Händler weisen die<br />
nachhaltige Herkunft ihrer Produkte<br />
durch die Teilnahme an Zertifizierungsprogrammen<br />
nach. Es gibt<br />
zahlreiche Organisationen, deren<br />
Mitglieder sich weltweit um biologische<br />
und nachhaltige Anbaumethoden,<br />
faire Arbeitsverhältnisse<br />
und fairen Handel bemühen. Wer<br />
es ernst meint, sollte einfach nachfragen,<br />
wenn die Produkte nicht<br />
gekennzeichnet sind. Gerade in der<br />
Schweiz bemühen sich grosse Handelsorganisationen<br />
und Importeure<br />
traditionell um nachhaltige Produktionsketten.<br />
Übrigens gibt es noch eine Möglichkeit,<br />
nachhaltiger Produktion<br />
Vorschub zu leisten: ab und zu einmal<br />
auf etwas verzichten. Produziert<br />
wird langfristig nur, was nachgefragt<br />
wird. Verzicht mag in unserer Welt<br />
nicht besonders angesagt sein. Aber<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> entsteht auch durchs<br />
Masshalten. Und ausserdem: Frische<br />
Erdbeeren aus der Region schmecken<br />
nochmal so gut, wenn man sich<br />
ein Jahr lang auf sie gefreut hat. •<br />
Publireportage<br />
BESTER TABAK. AUS GUTEM GRUND.<br />
WAS NATURAL AMERICAN SPIRIT ® FÜR ECHTEN TABAKGENUSS TUT.<br />
Verantwortung liegt in der<br />
Natur des Unternehmens.<br />
Immer mehr Menschen verstehen,<br />
wie wichtig es ist,<br />
die Natur gut zu behandeln<br />
und respektvoll mit ihren Ressourcen<br />
umzugehen. Diese<br />
Haltung ist seit der Gründung<br />
die Philosophie der Santa Fe<br />
Natural Tobacco Company.<br />
Sie liegt nicht nur allen Natural<br />
American Spirit ® Produkten<br />
zugrunde, sondern auch den<br />
nachhaltigen Anbauprogrammen,<br />
die das Unternehmen<br />
schon vor über 20 Jahren<br />
selbst entwickelt hat.<br />
Was Natural American Spirit ®<br />
unter Qualität versteht.<br />
Unverfälschter Tabak, so<br />
ursprünglich und umweltfreundlich<br />
wie möglich hergestellt<br />
– das war seit der<br />
ersten Stunde die Vision der<br />
Santa Fe Natural Tobacco<br />
Company. Schon vor über<br />
20 Jahren waren sie die weltweit<br />
erste Tabakfirma mit umweltfreundlichen<br />
Anbauprogrammen<br />
und lange Zeit<br />
einsame Vorreiter, wenn es<br />
darum ging, den nachhaltigen<br />
Tabakanbau voranzutreiben.<br />
Mittlerweile stammen bis zu<br />
80 % des Virginia Blend Tabaks<br />
in den Natural American<br />
Spirit ® Produkten aus dem<br />
eigenen nachhaltigen „Purity<br />
Residue Clean Program“. Tendenz:<br />
steigend.<br />
Tabakanbau im Einklang mit<br />
der Natur.<br />
Im „Purity Residue Clean Program“<br />
lernen die Farmer, ihren<br />
Tabak gemäss nachhaltigen<br />
ökologischen Prinzipien<br />
und Methoden anzubauen.<br />
Wer daran teilnimmt, darf<br />
nur ganz bestimmte umweltfreundliche<br />
Mittel auf seinen<br />
Feldern ausbringen, die<br />
bis zur Ernte fast vollständig<br />
abgebaut sind. Auch weitere<br />
umweltfreundliche Methoden<br />
wie die Schädlingsbekämpfung<br />
mit Hilfe von<br />
Sonnenblumen werden hier<br />
häufig unterstützend eingesetzt.<br />
Ziel ist es, den Tabakanbau<br />
in einen langfristigen<br />
Einklang mit der Natur zu<br />
Quality is a Decision.<br />
bringen und damit auch zum<br />
Schutz und zur Erhaltung von<br />
Natur und Landschaft beizutragen.<br />
Neue Wege haben Zukunft.<br />
Die Santa Fe Natural Tobacco<br />
Company tut viel dafür, leidenschaftliche<br />
Tabakbauern<br />
für die nachhaltigen und nahezu<br />
rückstandsfreien Anbaumethoden<br />
zu gewinnen. So<br />
unterstützt das Unternehmen<br />
mit fairen Preisen für nachhaltig<br />
angebauten Tabak die<br />
Tabakbauern dabei, sich neue<br />
Wege zu eröffnen. Schön also,<br />
dass nicht nur die Natur von<br />
nachhaltigem Anbau profitiert,<br />
sondern auch leidenschaftlich<br />
engagierte Tabakbauern.<br />
Und natürlich anspruchsvolle<br />
Raucher, die den ursprünglichen<br />
und echten Tabakgenuss<br />
zu schätzen wissen.
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex <strong>Verlag</strong>es Thema 5<br />
artikel Biomarkt Schweiz<br />
Anhaltender Aufwärtstrend<br />
Käuferinnen und Käufer erwarten nahezu pestizidfreie Ware.<br />
Von Claudia Cavadini<br />
Bis Ende der 80er-Jahre fristete<br />
der Biomarkt ein Nischendasein.<br />
Danach stieg die Nachfrage<br />
nach biologischen Lebensmitteln<br />
kontinuierlich. Stand früher die<br />
umweltschonende Produktion beim<br />
Kaufentscheid im Vordergrund,<br />
spielen heute die Qualität und der<br />
Tierschutz sowie faire Handelsbeziehungen<br />
eine genauso wichtige Rolle.<br />
Zudem erwarten die Käuferinnen<br />
und Käufer nahezu pestizidfreie<br />
Ware.<br />
Obwohl Bioprodukte zwischen 10<br />
und 30 Prozent mehr kosten als die<br />
konventionell gefertigten Erzeugnisse,<br />
sind sie beliebt bei den Konsumentinnen<br />
und Konsumenten. In<br />
der Beliebtheitsskala stehen ganz<br />
oben die Eier, gefolgt von Frischbrot,<br />
Gemüse, Salat, Kartoffeln,<br />
und Milchprodukten. 2011 steigerte<br />
gemäss Bio Suisse der Detailhandel<br />
den Umsatz mit biologischen<br />
Lebensmitteln um 4,2 Prozent auf<br />
1,738 Mrd. Franken. Drei Viertel davon<br />
setzten die Grossverteiler Coop<br />
und Migros ab. Der Biofachhandel<br />
und die Direktvermarkter erreichten<br />
zusammen einen Marktanteil von<br />
einem Fünftel.<br />
Ziel: geschlossener Kreislauf<br />
Ein Biobetrieb fördert die natürlichen<br />
Lebensprozesse und das Ökosystem,<br />
indem die selbstregulierenden<br />
Kräfte optimal aufeinander<br />
abgestimmt werden. Verzichtet wird<br />
dabei auf chemisch-synthetische<br />
Pestizide, Mineraldünger und gentechnisch<br />
veränderte Organismen.<br />
Dank sorgfältigem Umgang mit<br />
den Ressourcen soll eine geringere<br />
Umweltbelastung erreicht werden.<br />
Mist, Kompost oder Gülle dienen als<br />
organische Dünger. Vor Krankheiten<br />
und vor Schädlingen schützen<br />
die Kulturpflanzen eine vielseitige<br />
Fruchtfolge, robuste, standortgerechte<br />
Sorten und Nützlinge. Die<br />
Tiere werden artgerecht gehalten.<br />
Die dafür benötigten Futtermittel<br />
stammen hauptsächlich vom Hof<br />
selbst. Sowohl bei Erkrankung als<br />
auch präventiv kommen alternative<br />
Heilmethoden zum Einsatz.<br />
Ohne Kontrolle keine Auszeichnung<br />
Die Schweizer Bio-Verordnung des<br />
Bundes schützt die Begriffe „biologisch“<br />
und „ökologisch“. Beide<br />
Ausdrücke dürfen ausschliesslich<br />
für Erzeugnisse verwendet werden,<br />
bei denen die staatlichen Anforderungen<br />
bezüglich Roh-, Zusatz- und<br />
Hilfsstoffe, Verarbeitung, Kontrolle,<br />
Verpackung sowie Transport eingehalten<br />
wurden. Die Richtlinien<br />
beispielsweise von Bio Suisse oder<br />
Demeter gehen darüber hinaus und<br />
gehören mit zu den anspruchsvollsten<br />
weltweit. Periodisch kontrolliert<br />
werden die Höfe, die Verarbeitungsbetriebe<br />
ebenso die Produkte. Die<br />
anerkannten Betriebe werden mit einem<br />
Biolabel ausgezeichnet – davon<br />
existieren in der Schweiz weniger als<br />
ein Dutzend.<br />
Ökologische und konventionelle<br />
Landwirtschaft im Vergleich<br />
Der umweltschonende Bio-Landbau<br />
wirkt sich positiv aus auf die<br />
Biodiversität, den Boden- und den<br />
Wasserschutz wie auch auf den Energieverbrauch.<br />
Beim Klimaschutz<br />
ist kein deutlicher Unterschied zu<br />
einem konventionell arbeitenden<br />
Betrieb feststellbar. Dies ergab die<br />
Auswertung von rund 400 wissenschaftlichen<br />
Arbeiten zum Thema<br />
Umweltauswirkung verschiedener<br />
Anbausysteme der Universität Hohenheim.<br />
Bezüglich der Inhaltsstoffe<br />
der biologisch produzierten Ware<br />
ist das Resultat weniger eindeutig.<br />
Zudem können die Forscher nicht<br />
belegen, dass Bioprodukte gesünder<br />
sind. Sie enthalten aber weniger<br />
Rückstände von Pestiziden und<br />
Umweltgiften und erfüllen die Anforderungen<br />
der Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher hinsichtlich Ursprünglichkeit<br />
in Geschmack und<br />
Qualität.<br />
•<br />
interview Biologische Landwirtschaft<br />
„Gesunde Böden liefern gesunde Lebensmittel“<br />
Herr Brändli, Sie sind der<br />
Präsident von Bio Suisse.<br />
Gleichzeitig bewirtschaften<br />
Sie ihren eigenen Betrieb.<br />
Wie bringen Sie beides unter<br />
einen Hut?<br />
Bei Bio Suisse bin ich 50 Prozent<br />
engagiert; dadurch bleibt Zeit für<br />
Familie und Hof und manchmal<br />
sogar für ein Konzert. Unser Sohn<br />
Leon hilft tatkräftig mit. Er wird<br />
seinen Einsatz im Betrieb nächstes<br />
Jahr erhöhen. Meine Frau und<br />
ich sind vor einem Jahr ins Stöckli<br />
gezogen. Ohne Leons Engagement<br />
könnte ich beides zusammen kaum<br />
bewältigen.<br />
Was produzieren Sie<br />
auf Ihrem Hof?<br />
Unser Betrieb liegt zwischen 850<br />
bis 1000 Meter über Meer in der<br />
Bergzone. Auf den 30 Hektaren<br />
Grasland halten wir standortgerecht<br />
22 Milchkühe. Diese kommen ohne<br />
Kraftfutter aus und fressen somit<br />
vor allem Gras. Zur Förderung der<br />
Biodiversität pflegen wir ökologische<br />
Ausgleichsflächen.<br />
Was tut der Dachverband<br />
Bio Suisse?<br />
Als Vereinigung der Schweizer Biolandbau-Organisationen<br />
engagiert<br />
sich Bio Suisse auf verschiedenen<br />
Ebenen für die Weiterentwicklung<br />
der ökologischen Landwirtschaft<br />
und ist Eigentümerin der Marke<br />
Knospe. Die Knospe gehört somit<br />
ganz den Schweizer Bioproduzenten<br />
und ihren Bioprodukten. Alle<br />
diese Betriebe garantieren die Einhaltung<br />
der Bio Suisse Richtlinien.<br />
Knospe-Landwirtschaftsbetriebe<br />
sind auf dem ganzen Hof Bio, und<br />
die Richtlinien gelten auch für die<br />
Verarbeitung.<br />
Wie wird das Einhalten dieser<br />
Richtlinien kontrolliert?<br />
Sie werden sogar doppelt kontrolliert.<br />
Unabhängige Organisationen<br />
besuchen die Betriebe mindestens<br />
einmal pro Jahr. Diese Kontrollen<br />
werden zudem durch eine staatlich<br />
anerkannte Zertifizierungsstelle<br />
überprüft.<br />
Wie stehen die Richtlinien<br />
von Bio Suisse im internationalen<br />
Vergleich da?<br />
Bio Suisse hat einen der weltweit<br />
höchsten Standards. Wir verzichten<br />
nicht nur auf chemisch-synthetische<br />
Pestizide, wir fördern die Biodiversität<br />
und haben einen hohen Anspruch<br />
an das Wohl unserer Tiere.<br />
Unter anderem halten sich die Tiere<br />
im Sommer mindestens 27 und im<br />
Winter 13 Tage pro Monat im Freien<br />
auf. Antibiotika wird lediglich an<br />
kranke Tiere verabreicht – gemäss<br />
ärztlicher Verordnung. In der EU<br />
dürfen bis 40 Prozent Kraftfutter<br />
eingesetzt werden, bei Bio Siusse<br />
sind höchstens 10 Prozent erlaubt.<br />
Welche Vorteile bietet die<br />
biologische Landwirtschaft?<br />
Sie ist schonend für die Ressourcen,<br />
schützt Boden, Wasser, Luft und<br />
Klima, damit zukünftigen Generationen<br />
die Lebensgrundlage erhalten<br />
bleibt. Generell legt Bio Suisse viel<br />
Wert auf die Authentizität der Produkte.<br />
Das heisst, dass die Rohstoffe<br />
möglichst wenig verarbeitet werden.<br />
Auch kaum Zusatzstoffe und<br />
keinerlei Aroma- oder Farbstoffe<br />
kommen zum Einsatz. Biogemüse<br />
und Biofrüchte zum Beispiel zeichnen<br />
sich durch ihren intensiven Geschmack<br />
aus.<br />
Welche Nachteile bringt die<br />
biologische Landwirtschaft<br />
mit sich?<br />
Eine tiefere Produktivität und höhere<br />
Preise können als negative Aspekte<br />
betrachtet werden.<br />
Weshalb kosten biologische<br />
Lebensmittel mehr?<br />
Unsere Produkte garantieren einen<br />
Mehrwert in den Bereichen Ökologie,<br />
Tierwohl und Soziales. Solche<br />
Zusatzleistungen haben einen<br />
Einfluss auf die Produktionskosten.<br />
So benötigt zum Beispiel der<br />
Ackerbau mehr Handarbeit: Das<br />
Unkraut wird nicht mit chemischen<br />
Mitteln vernichtet, sondern von<br />
Hand gejätet. Diese zusätzlichen<br />
Arbeitsstunden sollen fair entlöhnt<br />
werden.<br />
Können Sie sich vorstellen,<br />
dass Knospe-Produkte<br />
falsch angegebene Zutaten<br />
enthalten?<br />
Die Glaubwürdigkeit von Bio Suisse<br />
und das Vertrauen in die Knospe<br />
stehen für uns an erster Stelle. Es<br />
gibt keine hundertprozentige Garantie.<br />
Bio Suisse stellt jedoch die<br />
Rückverfolgbarkeit vom Feld bis<br />
auf den Teller sicher und nimmt<br />
regelmässig Rückstandsanalysen<br />
vor. Das verhindert eine Täuschung<br />
der Käuferinnen und Käufer oder<br />
erschwert eine solche zumindest<br />
erheblich.<br />
Urs Brändli, Präsident Bio Suisse und Biobauer<br />
Weshalb weisen Biolebensmittel<br />
Rückstände von Pestiziden<br />
und Umweltgiften auf?<br />
Es gibt drei Möglichkeiten. Erstens:<br />
Übertragen werden die Mittel<br />
von Feldern mit konventionellen<br />
Kulturen auf in der Nähe liegende<br />
Biofelder. Zweitens: Silowägen,<br />
Lagerhäuser und Lagerräume, in<br />
denen herkömmlich hergestellte Erzeugnisse<br />
lagerten, wurden nicht<br />
komplett oder nicht sorgfältig genug<br />
gereinigt. Dadurch entsteht eine minimale<br />
Verunreinigung. Drittens:<br />
Trotz entsprechender Hygienevorschriften<br />
bei der Verarbeitung<br />
können die biologischen Produkte<br />
Spuren der vorgängig produzierten<br />
Ware enthalten.<br />
Trotz höherer Preise steigert<br />
sich der Ab- und Umsatz der<br />
Bioprodukte. Wie erklären Sie<br />
sich das?<br />
Einerseits trägt dazu die bisher<br />
geleistete Aufklärungsarbeit bei,<br />
andererseits nimmt der Wunsch<br />
der Konsumierenden nach einer<br />
nachhaltigeren Lebensweise zu.<br />
Sie möchten ihren Teil zum Erhalt<br />
unserer Umwelt beitragen. Wir<br />
rechnen damit, dass dieser Trend<br />
anhält. Jede zusätzliche Bio-Hektare<br />
ist für uns ein Gewinn. Unser<br />
Ziel: Bis 2020 werden 20 Prozent<br />
der landwirtschaftlichen Fläche<br />
in der Schweiz biologisch bewirtschaftet.<br />
•
6 thema eine Sonderveröffentlichung des Reflex <strong>Verlag</strong>es<br />
Artikel Manager und <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
Zentrales Thema für Führungskräfte der Zukunft<br />
Warum ökonomische, ökologische und soziale <strong>Nachhaltigkeit</strong> immer ineinandergreifen sollten.<br />
von Svenja Runciman<br />
Der Begriff <strong>Nachhaltigkeit</strong> nimmt<br />
für Manager mehr und mehr<br />
eine zentrale Bedeutung ein. Nachhaltige<br />
Geschäftsprozesse sollen<br />
dazu dienen, die Effizienz des Unternehmens<br />
langfristig zu verbessern,<br />
ohne die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Unternehmens zu beinträchtigen.<br />
Früher beschränkte sich der<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong>saspekt häufig auf die<br />
Bereiche Ökologie und Ökonomie.<br />
Heute weiss man, wie wichtig es ist,<br />
alle Aspekte mit einzubeziehen, das<br />
beinhaltet neben der ökonomischen<br />
und ökologischen auch die soziale<br />
Komponente.<br />
Korrekter Umgang mit<br />
den Mitarbeitern<br />
Das Ziel ökonomischer <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
ist es, den Ertrag des Unternehmens<br />
zu maximieren, aber zur<br />
gleichen Zeit die Ressourcen, die für<br />
diesen Ertrag benötigt werden, langfristig<br />
zu erhalten. Der Fokus der<br />
ökologischen <strong>Nachhaltigkeit</strong> liegt<br />
dagegen auf dem Umweltschutz. Die<br />
Zielsetzung besteht in diesem Fall<br />
darin, den schädlichen Umwelteinfluss,<br />
der durch die Geschäftsprozesse<br />
eines Unternehmens entstehen<br />
kann, zu reduzieren. Sowohl<br />
ökonomische als auch ökologische<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> kann beispielsweise<br />
durch den Einsatz neuer Technologien<br />
oder erneuerbarer Ressourcen<br />
erreicht werden. Soziale <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
wiederum bedeutet eine Verbesserung<br />
von individuellem Wohl.<br />
Sie beinhaltet eine ethisch korrekte<br />
und faire Mitarbeiterführung sowie<br />
die Herstellung eines Betriebsklimas,<br />
in dem sich die Beschäftigten<br />
wohlfühlen und verwirklichen können.<br />
Das kann beispielsweise durch<br />
Sportangebote, betriebliche Gesundheitsförderung<br />
oder Fortbildungen<br />
erreicht werden.<br />
Mit einer verantwortungsvollen <strong>Nachhaltigkeit</strong>spolitik<br />
kann sich ein Unternehmen einen deutlichen Vorteil<br />
verschaffen und von der Konkurrenz abheben<br />
Vorsicht vor Greenwashing<br />
Mit einer verantwortungsvollen und<br />
ideenreichen <strong>Nachhaltigkeit</strong>spolitik<br />
kann sich ein Unternehmen einen<br />
deutlichen Vorteil verschaffen,<br />
da es sich so von der Konkurrenz<br />
abheben kann. Dabei ist darauf<br />
zu achten, dass es sich um echte<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> handelt und nicht<br />
um reines Greenwashing. Von<br />
Greenwashing spricht man, wenn<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategien nur noch<br />
für PR-Zwecke umgesetzt werden.<br />
Beispielsweise werden einzelne umweltfreundliche<br />
Aspekte öffentlich<br />
herausgestellt, um ein in Wahrheit<br />
umweltschädliches Kerngeschäft<br />
zu vertuschen.<br />
Ein Vorbild in Sachen<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
Eine der wichtigsten Aufgaben auf<br />
der Management-Ebene ist beim<br />
Thema <strong>Nachhaltigkeit</strong>, dass diese<br />
als Leitgedanke auch in den Köpfen<br />
und Herzen der Mitarbeiter verankert<br />
werden muss. Dabei spielen<br />
Manager als Bindeglied zwischen<br />
Unternehmensleitung und Mitarbeitern<br />
eine entscheidende Rolle.<br />
Sie können Impulse setzen, Akzeptanz<br />
für Veränderung und Neues<br />
schaffen und auf dem Weg zur gelebten<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> ein wichtiges<br />
Vorbild sein.<br />
•<br />
artikel Geschäftsmodell <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
Nachhaltig lohnt sich<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> ist kein grünes Deckmäntelchen für Unternehmen, sondern eröffnet neue wirtschaftliche Chancen.<br />
von Otmar Rheinhold<br />
Reiseveranstalter bewerben umweltfreundlichem<br />
Reisen, in der<br />
Immobilienbranche sind nachhaltige<br />
Immobilien gefragt, Schweizer<br />
Banken legen „grüne“ Geldanlagen<br />
auf – und kein Handelsunternehmen<br />
kann es sich leisten, umweltschädliche<br />
Produkte zu vermarkten,<br />
oder solche, die unter unwürdigen<br />
Arbeitsbedingungen hergestellt<br />
wurden.<br />
Der Wunsch nach <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
ist längst Realität. Selbst Regierungen<br />
und internationale Organisationen<br />
haben das Thema auf der<br />
Tagesordnung. Es handelt sich hier<br />
um keine vereinzelte ideologische<br />
Einstellung. <strong>Nachhaltigkeit</strong> ist eine<br />
Marktkraft. Eine Studie aus dem<br />
vergangenen Jahr stellte fest, dass<br />
15 Prozent des Images einer Marke<br />
darauf beruhen, wie nachhaltig<br />
der Umgang des Unternehmens<br />
mit Ressourcen oder Mitarbeitern<br />
wahrgenommen wird.<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> wird so zur Chance.<br />
Die internationale Autoindustrie<br />
hat das schon lange erkannt. Mag<br />
sie auch über Umweltauflagen stöhnen:<br />
Es werden immer sparsamere<br />
Motoren, immer leichtere Karosserien<br />
entwickelt. Und gerade die soziale<br />
Komponente der <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
bietet eineweites Handlungsfeld.<br />
Wenn etwa Manager am Wochenende<br />
einen Spielplatz renovieren,<br />
kann das dem Ruf der Firma nur<br />
zuträglich sein. Noch besser, wenn<br />
sich Unternehmen langfristig für<br />
die Allgemeinheit engagieren.<br />
Letztendlich ist es für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung jeder Firma<br />
gut, wenn sie ihren gesamten Geschäftsprozess<br />
auf Möglichkeiten<br />
überprüft, wo sie nachhaltiger handeln<br />
kann. Unter dem Paradigma<br />
der <strong>Nachhaltigkeit</strong> findet sich im<br />
Grossen wie im Kleinen Verbesserungspotenzial.<br />
Das fängt beim<br />
Materialeinsatz an. Das geht mit<br />
der Nutzung erneuerbarer Energien<br />
weiter. Und geht bis zu neuen Geschäftsfeldern<br />
und Branchen. Die<br />
Recyclingbranche etwa boomt. Es<br />
gibt in der Schweiz genug High-<br />
Tech-Knowhow, um neue Formen<br />
der Energieerzeugung voranzutreiben.<br />
Die Logistik steht vor neuen<br />
Aufgaben – und Möglichkeiten. In<br />
den USA etwa teilen sich in einem<br />
Versuch in Chikago mehrere örtliche<br />
Lieferfirmen den Fuhrpark. Das<br />
spart Kosten, vermeidet Leerfahrten<br />
und damit CO2 – denn die betreibende<br />
Logistikfirma organisiert<br />
das Ganze ungemein effizient (und<br />
verdient damit Geld).<br />
Gerade das letzte Beispiel zeigt, welche<br />
Möglichkeiten schon vorhanden<br />
wären. Effiziente Mikrologistik ist<br />
15 Prozent des Images einer Marke beruhen<br />
darauf, wie nachhaltig ein Unternehmen mit<br />
Ressourcen oder Mitarbeitern umgeht<br />
ja nicht neu. Es kommt eben darauf<br />
an, Fähigkeiten innerhalb des neuen<br />
Paradigmas zu entfalten. Wer auf die<br />
alte Schiene setzt, der wird sonst abgestraft.<br />
Denn im Fall der <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
wirken die Marktkräfte der<br />
Nachfrage durchaus. Das sollte Unternehmen<br />
nicht lästig sein, sondern<br />
grossartige Herausforderung. •<br />
Werbebeitrag<br />
Interview<br />
„Berufe, die mit Wald zu tun haben, machen einfach Spass“<br />
Sie leiten den Bachelor-<br />
Studiengang in Wald- und<br />
Forstwissenschaften an<br />
der Hochschule für Agrar-,<br />
Forst- und Lebensmittelwissenschaften<br />
(HAFL) der BFH.<br />
Was ist spannend an diesem<br />
Studium?<br />
Der Wald ist eines der wichtigsten<br />
Ökosysteme der Schweiz und es<br />
gibt viele unterschiedliche Akteure<br />
und Interessen rund um den Wald<br />
und seine Nutzung: Er dient der<br />
Holzgewinnung, ist Erholungsraum,<br />
Naturschutzgebiet oder<br />
hat in Bergen eine Schutzfunktion.<br />
Wir haben es mit aktuellen<br />
und wichtigen gesellschaftlichen,<br />
wirtschaftlichen und ökologischen<br />
Fragestellungen zu tun. Das macht<br />
das Studium anspruchsvoll und<br />
vielseitig. Ausserdem: Berufe,<br />
die mit Wald zu tun haben, sind<br />
faszinierend und machen einfach<br />
Spass.<br />
Das Studium richtet sich also<br />
nicht nur an ein Publikum mit<br />
forstwirtschaftlicher Vorbildung?<br />
Nein, unsere Studierenden kommen<br />
von der gymnasialen Matura, sind<br />
Forstwirte mit Berufsmatura oder<br />
Studiengangleiter Bernhard Pauli diskutiert mit<br />
Studierenden die Bestandesplanung im Wald.<br />
haben eine Ausbildung als Schreinerin,<br />
Elektriker oder Landwirt absolviert.<br />
Es ist eine bunte Mischung<br />
von Menschen, die sich für dieses<br />
Studium entscheiden und entsprechend<br />
ihren Interessen eine Vertiefung<br />
wählen – Wald & Gesellschaft,<br />
Gebirgswald & Naturgefahren oder<br />
Wald- & Holzwirtschaft.<br />
Wie steht es um die Berufsperspektiven?<br />
Sie sind ausgezeichnet. Die Branche<br />
hat derzeit einen hohen Bedarf an<br />
jungen Forstingenieurinnen und<br />
-ingenieuren. Zudem gibt es vielfältige<br />
Berufsmöglichkeiten. Neben<br />
den „klassischen“ Berufszweigen<br />
in kantonalen Forstverwaltungen<br />
sowie Forstbetrieben arbeiten<br />
unsere Absolventinnen und Absolventen<br />
häufig in forstlichen Ingenieurbüros<br />
die sich mit Wald,<br />
Naturgefahren, Naturschutz oder<br />
gesellschaftlichen Anforderungen<br />
an den Wald beschäftigen. Dazu<br />
kommen weitere Jobs in Forschung<br />
und Entwicklung, in der Holzwirtschaft,<br />
etc.<br />
Wie sind die Chancen von<br />
Frauen als Forstingenieurinnen?<br />
Forstingenieur ist kein Männerberuf.<br />
Es gibt keine Aufgabe, die<br />
Frauen nicht genauso gut ausführen<br />
können wie Männer.<br />
Neben dem Bachelor bietet<br />
die HAFL auch ein Masterstudium<br />
in dieser Disziplin<br />
an. Was ist der Mehrwert für<br />
Studierende?<br />
In erster Linie können sie sich<br />
für weitere Berufsfelder qualifizieren.<br />
Mit dem Studienschwerpunkt<br />
„Internationale Wald- und<br />
Holzwirtschaft“ eröffnen sie sich<br />
zum Beispiel Positionen in international<br />
tätigen Unternehmen der<br />
Wald- und Holzwirtschaft sowie<br />
in internationalen Umwelt-, Entwicklungs-<br />
und Wirtschaftsorganisationen.<br />
Ab 2014 startet auch<br />
ein „Alpenmaster“. Dabei geht es<br />
ums nachhaltige Management der<br />
verschiedenen Nutzungen von alpinen<br />
Regionen.<br />
•<br />
Weitere Informationen<br />
Bachelor und Master in angewandten Forstwissenschaften<br />
Berner Fachhochschule – Hochschule für<br />
angewandte Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften<br />
HAFL, Zollikofen BE<br />
Prof. Dr. Bernhard Pauli, Studiengangleiter<br />
BSc Forstwirtschaft<br />
bernhard.pauli@bfh.ch<br />
Infoabend: 18. April <strong>2013</strong>, 18.30 an der HAFL<br />
www.hafl.bfh.ch
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex <strong>Verlag</strong>es Thema 7<br />
Artikel Nachhaltige Ausbildungen<br />
Beste Chancen auf dem „grünen“ Arbeitsmarkt<br />
Experten in Sachen <strong>Nachhaltigkeit</strong> sind in der Schweiz gefragt wie nie – und der Markt wächst weiter.<br />
senschaften eingeführt, noch drei Jahre, bevor<br />
es in Deutschland und Österreich ähnliche Angebote<br />
gab. Verantwortlich dafür waren unter<br />
anderem die Katastrophen von Tschernobyl<br />
und Schweizerhalle im Jahr 1986. Doch vor<br />
allem in den vergangenen Jahren hat sich das<br />
Angebot enorm weiterentwickelt. Immer mehr<br />
Universitäten haben die Thematik <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
in ihr Kursprogramm aufgenommen,<br />
teilweise sind sogar ganz neue Studiengänge<br />
entstanden.<br />
Vielfältige Angebote an Hochschulen<br />
So wurde an der Universität St. Gallen das<br />
Diplomprogramm „Renewable Energy Management“<br />
eingeführt, die Fachhochschule<br />
Nordwestschweiz bietet den „Master of Advanced<br />
Studies Nachhaltiges Bauen“ an und die<br />
von Svenja Runciman<br />
In den vergangenen Jahren haben „grüne“<br />
Berufe enorm an Bedeutung gewonnen.<br />
Im gleichen Masse wie das Umweltbewusstsein<br />
steigt auch die Zahl der nachhaltigen<br />
Ausbildungen weiter an und wird zeitgleich<br />
immer vielfältiger. Dieser Trend hat in der<br />
Schweiz bereits sehr früh eingesetzt: Bereits<br />
1987 wurde der Studiengang Umweltnaturwis-<br />
Publireportage<br />
Auch bereits ausgebildete Fachkräfte können auf<br />
nachhaltige Jobs umsatteln oder durch eine Weiterbildung<br />
ihren Arbeitsplatz sichern<br />
Prof. Dr. Joachim Borth leitet den Studiengang Energie- und<br />
Umwelttechnik an der ZHAW School of Engineering.<br />
Mehr Informationen unter www.engineering.zhaw.ch/eu<br />
Die Energiebranche ist im Umbruch. Die<br />
Neuausrichtung der Schweizer Energieversorgung<br />
wird gemäss Studien auf Energieeffizienz<br />
und erneuerbaren Energien<br />
beruhen. Zudem werden fossile Energieträger<br />
vermehrt durch Elektrizität ersetzt.<br />
Wenn künftig auf erneuerbare Energien<br />
gesetzt wird, ist das elektrische Netz mehr<br />
gefordert als heute. Jeder Stromkonsument<br />
kann mit einer Solarstromanlage auf seinem<br />
Dach selber zum Stromproduzenten<br />
werden. Mit dieser dezentralen Einspeisung<br />
in das Stromnetz fliesst der Strom<br />
künftig in beide Richtungen. Dazu wird ein<br />
sogenanntes Intelligentes Netz benötigt,<br />
in welchem der Strom zu dem Zeitpunkt<br />
verbraucht wird, an dem er auch produziert<br />
wird. Waschmaschinen und Trockner sollen<br />
sich genau dann einschalten können, wenn<br />
auch Strom aus erneuerbaren Energiequellen<br />
wie Sonne und Wind vorhanden ist.<br />
Um die Umwelt zu schonen, müssen der<br />
Wärmebedarf reduziert und Erdöl sowie<br />
Erdgas durch erneuerbare thermische Energiequellen<br />
oder Nutzung von Abwärme<br />
ersetzt werden.<br />
Neue Energiespezialisten braucht das Land<br />
Die Energie- und Umweltbranche benötigt zunehmend spezialisierte Ingenieurinnen<br />
und Ingenieure – die ZHAW School of Engineering bildet sie aus.<br />
Interdisziplinäre Kompetenzen gefragt<br />
Mit der Neuausrichtung der Energieversorgung<br />
steigen die Anforderungen an die<br />
fachlichen Kompetenzen der Ingenieure. Bei<br />
dezentralen Energiesystemen verschmelzen<br />
klassische Ingenieursdisziplinen wie<br />
Elektro- und Maschinentechnik: Fachleute<br />
verknüpfen technisches Detailwissen von<br />
industriellen thermischen Prozessen mit<br />
fundierten Kenntnissen in elektrischen<br />
Systemen. Zudem sollten neue Energie-<br />
Infrastrukturen wirtschaftlich sein und<br />
im Einklang mit den Ansprüchen aller<br />
Beteiligten stehen. Denn was nützen die<br />
umweltfreundlichsten und effizientesten<br />
Technologien, wenn sie zu kostspielig sind<br />
oder nicht akzeptiert werden?<br />
Daher müssen Ingenieure ein Grundverständnis<br />
für Wirtschaftsprozesse und nachhaltige<br />
Entwicklung mitbringen. Sie bewegen<br />
sich als interdisziplinäre Teamplayer meist<br />
auch in einem vielschichtigen beruflichen<br />
und kulturellen Umfeld. Gefragt sind neben<br />
Teamfähigkeit auch gute Sprachkenntnisse,<br />
um im internationalen Wettbewerb erfolgreich<br />
zu sein.<br />
Nahe an der Praxis<br />
Studierende mit interdisziplinärem Ingenieurwissen<br />
auszustatten und damit auf die<br />
komplexen Herausforderungen im Energiebereich<br />
vorzubereiten, das ist das erklärte<br />
Ziel des Bachelorstudiengangs Energie- und<br />
Umwelttechnik an der ZHAW School of Engineering.<br />
Bereits ab dem ersten Semester<br />
bearbeiten die Studierenden Fragestellungen<br />
aus der Praxis. Zudem fliessen die Ergebnisse<br />
aktueller interdisziplinärer Forschungsprojekte<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
Unternehmen direkt in den Unterricht ein.<br />
Die neu ausgebildeten Fachleute können in<br />
Industrie und Dienstleistungsunternehmen<br />
Komponenten für Photovoltaikkraftwerke<br />
entwickeln, effiziente thermische Prozesse<br />
entwerfen, die elektrische Energieverteilung<br />
intelligenter gestalten und Prozesse<br />
oder Verfahren bezüglich <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
sowie Wirtschaftlichkeit beurteilen. Ebenso<br />
möglich ist ein Engagement bei Behörden,<br />
um neue Anlagen zu beaufsichtigen oder zu<br />
bewilligen. Die Einsatzbereiche im Energieund<br />
Umweltsektor sind so vielfältig wie die<br />
Herausforderungen.<br />
•<br />
Universität Basel das Studium „Sustainable<br />
Development“. Ganze sieben Hochschulen<br />
haben den Studiengang Umweltingenieurswissenschaften<br />
im Angebot. Hochschulabsolventen<br />
können in vielen Branchen nachhaltige<br />
Jobs finden; neben der Energieindustrie und<br />
der Bauwirtschaft bieten zum Beispiel auch<br />
der Handel und Banken Einstiegsmöglichkeiten.<br />
Als ideal wird die Kombination einer<br />
nachhaltigen Ausbildung mit einer traditionellen<br />
Disziplin wie Betriebswirtschaft betrachtet.<br />
Chancen für Berufs- und Quereinsteiger<br />
Auch Bildungsangebote fernab der Hochschulen<br />
setzen verstärkt auf umweltbezogene<br />
Lehrangebote. Beispiele hierfür sind<br />
die Ausbildung zum Solartechniker oder<br />
zum Energieberater. Die Chancen, in diesen<br />
Berufen Fuss zu fassen, sind für junge<br />
Bewerber aufgrund des Fachkräftemangels<br />
gut. Aber auch bereits ausgebildete Fachkräfte<br />
können auf nachhaltige Jobs umsatteln<br />
Anzeige<br />
oder sich durch eine Weiterbildung ihren<br />
Arbeitsplatz sichern. Denn schliesslich haben<br />
Industrie und Wirtschaft die Segmente Umweltschutz<br />
und soziale Gerechtigkeit längst<br />
als Wachstumsmotoren entdeckt. Das hat<br />
zu einem wachsenden Bedarf an Fachkräften<br />
geführt, die in immer differenzierteren<br />
Gebieten eingesetzt werden. Inzwischen werden<br />
Weiterbildungen in so unterschiedlichen<br />
Bereichen wie nachhaltige Anlageberatung,<br />
Sozialmanagement und „grüner“ Tourismus<br />
angeboten. Fest steht: Wer bei seiner Ausbildung<br />
auf <strong>Nachhaltigkeit</strong> setzt, investiert in<br />
die Zukunft – und kann sich auf spannende<br />
Aufgabengebiete freuen.<br />
•
8 thema eine Sonderveröffentlichung des Reflex <strong>Verlag</strong>es<br />
Artikel Fachhochschule als Alternative<br />
Studierende fahren bevorzugt zweigleisig<br />
Fachhochschulen setzen auf eine praxisorientierte Ausbildung. Absolventen, die sich auf <strong>Nachhaltigkeit</strong> spezialisiert haben, sind auf dem Arbeitsmarkt besonders gefragt.<br />
von tobias lemser<br />
Nachhaltiges Handeln ist in aller<br />
Munde und längst mehr als nur<br />
ein Trend. Damit <strong>Nachhaltigkeit</strong> –<br />
durch Wissen untermauert – auch<br />
nachhaltig in den Köpfen bleibt<br />
und stetig weitergegeben werden<br />
kann, setzen Fachhochschulen ihren<br />
Schwerpunkt vermehrt auf dieses<br />
Thema. Sie geben Studierenden in<br />
praxisorientierten Studiengängen<br />
die Möglichkeit, sich mit elementaren<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong>sfragen zu<br />
beschäftigen. Gerade wegen dieser<br />
praxisnahen Ausbildung auf Hochschulniveau<br />
haben sich Fachhochschulen<br />
als ideale Alternative zur<br />
Universität bewährt.<br />
In den 1990er-Jahren als neuer<br />
Hochschultypus in der Schweiz aus<br />
der Taufe gehoben, werten sie den<br />
berufsbildenden Weg auf, indem<br />
sie qualifizierten Berufstätigen<br />
Stetig steigende Zahlen Studierender<br />
zeigen, wie hoch im Kurs Fachhochschulausbildungen<br />
sind<br />
ein Weiterstudium auf Hochschulstufe<br />
ermöglichen. Zudem punkten<br />
Fachhochschulen gegenüber<br />
Universitäten, da die Studierenden<br />
entweder in Vollzeit oder berufsbegleitend<br />
ihr Studium absolvieren<br />
können. Charakteristisch sind<br />
nicht zuletzt der modulare Aufbau,<br />
zahlreiche Praktika oder Auslandsaufenthalte.<br />
Studierende und<br />
Lehrende praxisnah<br />
Die interdisziplinäre Ausrichtung,<br />
aber auch eine gute Betreuung sprechen<br />
für diese Bildungseinrichtung.<br />
Denn auch die Lehrenden sind in der<br />
Berufspraxis tief verwurzelt. „Sie<br />
blicken auf langjährige praktische<br />
Erfahrung zurück und stehen zum<br />
Teil auf zwei Standbeinen, weil sie<br />
neben einem Lehrauftrag an der<br />
Fachhochschule gleichzeitig in der<br />
Wirtschaft tätig sind“, sagt Michèle<br />
Graf vom Generalsekretariat der<br />
Rektorenkonferenz der Fachhochschulen<br />
der Schweiz KFH.<br />
Stetig steigende Zahlen Studierender<br />
zeigen, wie hoch im Kurs Fachhochschulausbildungen<br />
sind: Waren<br />
im Jahr 2005 noch rund 44‘000<br />
Studentinnen und Studenten an<br />
Fachhochschulen immatrikuliert,<br />
verdoppelte sich bis 2011 die Anzahl<br />
nahezu. Voraussetzung, um<br />
sich an dieser Bildungseinrichtung<br />
einschreiben zu können, sind eine<br />
Berufsmaturität oder eine gymnasiale<br />
Maturität sowie mindestens<br />
eine einjährige Erfahrung in der<br />
Arbeitswelt.<br />
Mit FH-Abschluss heiss begehrt<br />
Dass sich ein Studium an der Fachhochschule<br />
auszahlt, macht der Arbeitsmarkt<br />
deutlich: Absolventen<br />
dieser Bildungseinrichtung erhalten<br />
nicht nur eher eine Festanstellung,<br />
sondern sogar leichter Führungsfunktionen<br />
als Personen mit einem<br />
abgeschlossen Universitätsstudium.<br />
Vor diesem Hintergrund wechseln<br />
viele Fachhochschulabsolventen mit<br />
dem Bachelordiplom direkt in den<br />
Arbeitsmarkt. Besonders begehrt<br />
sind Absolventen mit Spezialisierung<br />
auf <strong>Nachhaltigkeit</strong>. Laut einer<br />
Studie des WWF werden bis ins Jahr<br />
2015 zusätzliche 30‘000 bis 40‘000<br />
Arbeitsplätze im ökologischen Bereich<br />
entstehen.<br />
•<br />
Weitere Informationen<br />
Rektorenkonferenz der Fachhochschulen der<br />
Schweiz (KFH):<br />
www.kfh.ch<br />
Öbu – Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften:<br />
www.oebu.ch<br />
Publireportage<br />
Unternehmenserfolg gestalten mit Virtual Engineering<br />
Energie- und Ressourcenoptimierung durch digitale Simulationen.<br />
Energiekosten senken, ressourcenschonend<br />
entwickeln und<br />
wettbewerbsfähiger werden: Viele<br />
Unternehmen setzen beim Thema<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> auf „Virtual Engineering“<br />
in der Produktentwicklung<br />
und -optimierung. Darauf hat<br />
der Hochschulcampus Tuttlingen<br />
mit dem Bachelor-Studiengang<br />
„Industrial Virtual Engineering“<br />
reagiert.<br />
Seit 2011 bildet der dritte Standort<br />
der Hochschule Furtwangen Fachkräfte<br />
im Bereich Simulation und<br />
Ingenieurmathematik aus. Denn<br />
digitale Simulationen von technischen<br />
Systemen und Prozessen<br />
eröffnen neue Perspektiven. Bereits<br />
bei der Entwicklung eines Produkts<br />
können Unternehmen die Energieund<br />
Ressourceneffizienz positiv<br />
beeinflussen und somit Kosten<br />
Das Studium am Campus Tuttlingen erfolgt nach dem Modell der „Public Private Partnership“ in enger<br />
Zusammenarbeit mit den Unternehmen<br />
senken. Virtual Engineering minimiert<br />
Entwicklungsschleifen, Folgefehler<br />
und optimiert die Zahl der<br />
Prototypen, den Materialeinsatz<br />
und Produktionsabläufe. Zudem<br />
reduzieren sich durch allgemein<br />
verständliche 3D-Modelle Reiseund<br />
Transportkosten.<br />
Professor Dr. Peter Anders ist Studiendekan<br />
von Industrial Virtual Engineering<br />
und erklärt: „<strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
im Maschinenbau ist eine Frage<br />
der Einstellung zum technischen<br />
Fortschritt und des vertretbaren<br />
Aufwands. Simulationen ermöglichen<br />
optimierte Lösungsansätze<br />
hinsichtlich Materialverbrauch und<br />
Energieeffizienz. Aber auch die<br />
Fertigungstechnik und Materialwissenschaft<br />
sind entscheidend für<br />
die Lebensdauer und das Recycling<br />
eines Produkts. Investitionen in<br />
diesen Bereichen können langfristig<br />
den Unternehmenserfolg steigern.“<br />
Das Studium Industrial Virtual Engineering<br />
kombiniert Mathematik<br />
mit Technik, Informatik und Physik.<br />
Der Fokus liegt auf der Umsetzung<br />
von realen Geräten und Prozessen<br />
in mathematische Modelle. Der<br />
Hochschulcampus Tuttlingen bietet<br />
zudem die Ingenieurstudiengänge<br />
Medizintechnik, Mechatronik, Fertigungstechnik<br />
und Werkstofftechnik<br />
an. Diese wurden gemeinsam mit<br />
der Industrie entwickelt und sind<br />
besonders praxisnah. Bereits während<br />
des Studiums besteht direkter<br />
Zugang zu 100 führenden Unternehmen<br />
und deren Laboratorien. •<br />
www.hfu-campus-tuttlingen.de/<br />
studiengaenge<br />
Anzeige<br />
School of<br />
Engineering<br />
Mit Energie die Zukunft gestalten.<br />
Energie, Mobilität und Gesundheit –<br />
wir setzen auf zukunfts relevante Themen in<br />
Ausbildung, Forschung und Entwicklung.<br />
Die Institute und Kompetenzzentren<br />
der School of Engineering bieten umfangreiches<br />
Know-how und innovative<br />
Lösungen, unter anderem im Bereich<br />
Energie effizienz und Erneuerbare Energien.<br />
In dem neuen Studien gang Energieund<br />
Umwelttechnik bilden wir die Energie-<br />
Experten von morgen aus.<br />
www.engineering.zhaw.ch<br />
Zürcher Fachhochschule
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex <strong>Verlag</strong>es Thema 9<br />
artikel Mobilität im Alter<br />
Goodbye Fahrangst<br />
Fahrangst ist nicht selten der Grund sich vom Straßenverkehr zu verabschieden. Elektroscooter bringen wieder neuen Schwung in das Leben.<br />
werdenden Strassenverkehr zu ziehen, hat die<br />
Industrie in den vergangenen Jahren grosse<br />
Fortschritte bei den Angeboten der elektrisch<br />
betriebenen Kleinstmobile gemacht.<br />
Fahrzeuge, die zwar keine richtigen Autos<br />
sind, aber den Besitzern ein festes Dach auf<br />
vier Rädern bieten und ihnen so die Mobilität<br />
im Alltag sichern. Angetrieben werden<br />
diese Modelle dabei von handelsüblichen<br />
Drehstrommotoren. Ein Beitrag zur kostengünstigen<br />
Herstellung und für eine einfache<br />
Wartung und Reparatur, die in der Schweiz<br />
nicht selten von Velohändlern durchgeführt<br />
werden kann.<br />
E-Mobil contra Bus<br />
Alternativen zu den E-Mobilen sind vor allem<br />
auf dem Land rar. Viele der kleinen Ortschaften<br />
sind nur schlecht mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln verbunden, lange Wartezeiten<br />
und zeitliche Begrenzungen sind oft die<br />
unausweichliche Konsequenz. Hinzu kommt,<br />
dass es sich gerade für die Mobilität innerhalb<br />
einer Gemeinde kaum anbietet, jedes Mal<br />
auf den Bus zu warten. Und auch das Velo<br />
ist gerade bei älteren Verkehrsteilnehmern<br />
hierzulande nur selten eine Alternative, sind<br />
doch die Steigungen oftmals so steil, dass nur<br />
Absteigen und Schieben hilft.<br />
Anzeige<br />
Neben diesen Aspekten können die Senioren<br />
auf den elektrischen Feuerstühlen noch<br />
einen ideellen Vorteil für sich verbuchen.<br />
Sie sind die erste Gruppe von Verkehrsteilnehmern,<br />
bei denen die Elektromobilität<br />
endlich in nennenswerter Stückzahl zum<br />
Zuge kommt. Und das ist, neben dem Sieg<br />
der Vernunft, der grösste Verdienst dieser<br />
Entwicklung.<br />
•<br />
Von Sven Jürisch<br />
Es krachte gewaltig, als der grosse Geländewagen<br />
durch die Hecke an die Hauswand<br />
fuhr. Am Steuer nicht etwa ein Betrunkener,<br />
sondern der 79-jährige Eberhard W. aus<br />
Bern. Der Rentner war, trotz über 30-jähriger<br />
Fahrerfahrung, mit dem zwei Tonnen<br />
schweren SUV nicht zurecht gekommen und<br />
hatte Gas- und Bremspedal verwechselt. Ein<br />
Umstand, der Folgen hatte: Totalschaden<br />
am SUV und ein erheblicher Sachschaden<br />
an Garten und Haus. Nur wenige Tage später<br />
gab Eberhard W. seine Fahrerlaubnis bei der<br />
Kantonspolizei ab, er hatte eingesehen, dass<br />
er nicht mehr in der Lage war, einen PKW<br />
zuverlässig im Verkehr zu führen.<br />
Mobilität bedeutet Lebensqualität<br />
Eines von vielen Schicksalen älterer Verkehrsteilnehmer.<br />
Die mit der Aufgabe des<br />
Autofahrens oftmals verbundenen Einschnitte<br />
im Privatleben werden dabei von vielen Senioren<br />
mehr gefürchtet als die Gefahr, zu einem<br />
Risiko im Verkehr zu werden. Vor allem in<br />
ländlichen Regionen droht die Isolation der<br />
Betroffenen. Durch den Wegfall der Mobilität<br />
verschwindet die Möglichkeit, Freunde zu besuchen<br />
oder am kulturellen Leben teilzunehmen,<br />
weswegen das Verantwortungsbewusstsein<br />
Menschen wie Eberhard W. besonders<br />
hoch anzurechnen ist. Der Schritt weg vom<br />
Auto bedeutet in diesen Fällen ein Plus an<br />
Sicherheit auf der Strasse.<br />
Elektromobilität in der Nische<br />
Damit aber ältere Menschen einen Anreiz haben,<br />
die Konsequenzen aus der wachsenden<br />
Überforderung im immer anspruchsvoller<br />
Vorbild Golf-Caddy<br />
Angefangen hatte die Entwicklung dieser<br />
Fahrzeuge auf dem Golf-Rasen. Dort düsten<br />
die Elektromobile zwischen Clubhaus<br />
und Greenfield hin und her. Aus den offenen<br />
Golf-Caddys wurden mit reichlich Detailarbeit<br />
Fortbewegungsmittel mit Anspruch.<br />
Als Drei- und als Vierradmobil bieten die<br />
mit herkömmlichen 24 Volt-Akkumulatoren<br />
betriebenen Fahrzeuge zwar nicht den Luxus<br />
herkömmlicher Automobile, doch das ist<br />
den meist älteren Nutzern völlig egal. Ihnen<br />
kommt es auf die Möglichkeit an, mit den<br />
maximal 30 km/h schnellen Fahrzeugen wieder<br />
ein Teil der mobilen Gesellschaft zu sein<br />
und gleichzeitig verantwortungsbewusst zu<br />
handeln. Die Elektromobile sind ideal für<br />
den Verkehr im Heimatort, erleichtern das<br />
Einkaufen dank zahlreicher Staumöglichkeiten,<br />
und die meisten von ihnen verfügen<br />
über ein festes Dach – ein Segen, vor allem<br />
in den Übergangsmonaten. Um diese Modelle<br />
im öffentlichen Verkehr zu benutzen, genügt<br />
ein Mofa-Führerschein.<br />
E-Mobile als Alternative in der Stadt<br />
Zu Beginn wurden die E-Mobile im Verkehr<br />
noch belächelt. Doch seit die Kraftstoffpreise<br />
in exorbitante Höhen klettern, wünscht sich<br />
so manch ein „normaler“ Automobilist dieses<br />
Fortbewegungsmittel für die Kurzstrecke<br />
zum nahe gelegenen Bäcker, die für Autos<br />
besonders verbrauchsintensiv ist. Daneben<br />
bieten die E- Mobile durch ihre geringe Grösse<br />
einen weiteren Vorteil. Parkieren ist nahezu<br />
überall möglich, und im Sommer macht die<br />
Fahrt durch die Stadt mit dem offenen Modell<br />
sogar einen Heidenspass. Nicht zu unterschätzen<br />
ist die Erlaubnis, die Fahrzeuge auf<br />
den Velowegen zu fahren. So verliert der Stau<br />
in Metropolen wie Zürich oder Bern seinen<br />
Schrecken.<br />
Anzeige<br />
Zertifikatslehrgang<br />
CAS Certificate of Advanced Studies<br />
Corporate Responsibility / Social Management<br />
Vom Schein zum Sein. Crossing Borders.<br />
Soziale Verantwortung als Erfolgsfaktor verstehen und umsetzen<br />
7. Durchführung mit Start am 23. August <strong>2013</strong> in Winterthur<br />
Zürcher Fachhochschule<br />
www.dib.zhaw.ch/crsm
EXKLUSIV<br />
BEI COOP.<br />
Schweizer Klassiker: jetzt auch als Bio-Stars.<br />
Zum 20-jährigen Jubiläum von Naturaplan: Schweizer Klassiker neu auch in Bio-Qualität. Zum Beispiel die<br />
beliebten Zweifel Chips Nature, Gala Nature von Emmi oder Stocki von Knorr. Weitere Ihrer Lieblingsmarken<br />
werden folgen. Für noch mehr Liebe zur Natur. www.naturaplan.ch