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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Material <strong>und</strong> Methoden 15<br />

Elefanten oder Büffeln auf den Untersuchungsflächen verhinderte gelegentlich eine<br />

Fallenkontrolle. Um die Hauptaktivitätszeiten der Kleinsäuger aufzuzeigen, wurden in<br />

Crater Outer Slope (G1) in einer Nacht <strong>im</strong> März 1996 <strong>und</strong> an einem Tag <strong>im</strong> Mai 1996<br />

mehrere Fallenkontrollen <strong>im</strong> Abstand <strong>von</strong> 2-3 St<strong>und</strong>en durchgeführt.<br />

3.1.4 Behandlung <strong>und</strong> Markierung der Tiere<br />

Gefangene Tiere wurden <strong>im</strong> Feld in einem Klarsichtbeutel auf ihre Artzugehörigkeit<br />

best<strong>im</strong>mt <strong>und</strong> mit einer PESOLA <br />

Federwaage auf 0,5-1,0 g genau gewogen. Danach<br />

wurde das Tier in eine einseitig mit Watte verstopfte Glasröhre geschoben. Es standen<br />

6 Röhren mit Durchmessern <strong>von</strong> 14-49 mm zur Verfügung, so daß alle Tiere für weitere<br />

Behandlungen ruhig gestellt werden konnten. Die fixierten Tiere konnten nun auf<br />

Geschlecht <strong>und</strong> Reproduktionsstatus überprüft werden. Bei Männchen wurden deutlich<br />

fühl- <strong>und</strong> sichtbare Hoden als Hinweis für sexuelle Aktivität angesehen. Trächtige <strong>und</strong><br />

laktierende Weibchen sowie solche mit geöffneter, geschwollener, feuchter oder mit<br />

einem Schle<strong>im</strong>pfropf verschlossener Vagina wurden als sexuell aktiv eingestuft.<br />

Darüber hinaus wurden Maße wie Hinterfuß- <strong>und</strong> Schwanzlänge sowie auffällige<br />

Merkmale des Tieres notiert: W<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Narben am Körper, ausgerissene Ohren oder<br />

der Teilverlust des Schwanzes. Diese Merkmale waren eine Ergänzung zur individuellen<br />

Markierung, konnten aber auch Aufschluß über agonistisches Verhalten geben.<br />

Jedes Tier erhielt vor dem Freilassen am Fangort eine Markierung, die ein individuelles<br />

Wiedererkennen ermöglichte. Mit Einwegspritzen (1 ml; Kanüle 0,45 x 12 mm) wurde<br />

wasserlösliche Acrylfarbe (PRIMACRYL , Schmincke) in einem best<strong>im</strong>mten Muster ventral<br />

unter die Schwanzhaut injiziert. Durch die Kombination <strong>von</strong> insgesamt 5 möglichen<br />

Markierungspunkten <strong>und</strong> 3 unterschiedlichen Farben erhält man eine ausreichende<br />

Anzahl individueller Markierungen (HUGO 1990). Sehr kleine Individuen erhielten<br />

gewöhnlich nur eine 2-Punkte-Kombination.<br />

Diese Methode konnte bei Lophuromys ansorgei nicht angewandt werden, da sie eine<br />

fragile Schwanzhaut aufweist. Hier wurden andere Markierungsmethoden eingesetzt. Zu<br />

Beginn wurde die Ohrlochung verwendet, aber das Zuwachsen <strong>und</strong> Ausreißen der Löcher<br />

machte ein Wiedererkennen oft schwierig. Später ersetzte ich diese Methode durch<br />

Kürzen der Zehennägel in best<strong>im</strong>mten Kombinationen. Das veränderte Nachwachsen der<br />

Nägel ermöglichte noch in der folgenden Fangserie ein individuelles Wiedererkennen.

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