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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Schlußbetrachtung 179<br />

6 SCHLUSSBETRACHTUNG<br />

Diese Arbeit hat zahlreiche Aspekte zur Ökologie afrikanischer Kleinsäuger in der<br />

Savanne zum Gegenstand. Aufgr<strong>und</strong> der langfristigen <strong>und</strong> kontinuierlichen Untersuchung<br />

war es möglich einige gr<strong>und</strong>sätzliche Fragen zur <strong>Populationsdynamik</strong>, zur Raum- <strong>und</strong><br />

<strong>Habitatnutzung</strong> <strong>und</strong> zur Aktivität zu klären. Die Divergenz der Ergebnisse aus dem<br />

Vergleich der Kleinsäugerzönosen verschiedener Graslandgesellschaften zeigt, wie<br />

wichtig es ist, solche Untersuchungen großräumig durchzuführen. Nur so ist es möglich,<br />

einen umfassenden Einblick in die <strong>Habitatnutzung</strong> <strong>und</strong> Habitatanpassung der<br />

verschiedenen Arten <strong>und</strong> in die Artendiversität zu erhalten. Deutlich wurde dabei auch die<br />

Interaktion zwischen <strong>Kleinsäugern</strong> <strong>und</strong> anderen Beteiligten der Biozönose, insbesondere<br />

der Ungulaten <strong>und</strong> der Vegetation. Der erstmalige Einsatz der Radiotelemetrie bei Nagern<br />

der afrikanischen Savanne in ihrem natürlichen Lebensraum ergab in dieser Arbeit<br />

besonders wertvolle Erkenntnisse über arttypische Raum-Zeit-Muster <strong>und</strong> Verhaltensweisen.<br />

Außer bei einer telemetrischen Untersuchung an Mastomys natalensis in einem<br />

Maisfeld-Brachland-Mosaik in Tanzania (LEIRS et al. 1996), lagen für Ostafrika bisher nur<br />

über den Fallenfang ermittelte Aktionsraumgrößen für einige wenige Arten vor<br />

(CHEESEMAN 1975, LEIRS 1995, KEESING 1998). Obwohl die Radiotelemetrie eine sehr<br />

kostenaufwendige Methode ist, sollte sie in zukünftigen Untersuchungen über Habitatansprüche<br />

<strong>und</strong> Raumnutzung <strong>von</strong> <strong>Kleinsäugern</strong> unbedingt eingesetzt werden, da sie<br />

allein wirklichkeitsnahe Ergebnisse liefert.<br />

In der Untersuchung ist eine Reihe <strong>von</strong> Fragen offen geblieben, deren Beantwortung<br />

Gegenstand weiterer Forschungen sein sollte. Von besonderem Interesse sehe ich die<br />

intensive ökologische Bearbeitung der Arten, basierend auf bekannten Individuen. Von<br />

den Savannenarten sind Mastomys natalensis <strong>und</strong> Arvicanthis niloticus (A. nairobae) am<br />

besten bekannt, unser Wissen über die Biologie <strong>und</strong> Ökologie der anderen Arten ist<br />

jedoch vergleichsweise gering. Insbesondere Spitzmäuse wurden bisher kaum beachtet.<br />

Für eine erfolgreiche Erfassung letzterer müßten unbedingt BARBER-Fallen eingesetzt<br />

werden. Ich halte es für möglich, daß die Radiotelemetrie auch bei Spitzmäusen<br />

erfolgreich angewandt werden könnte, zumal mit weiterer Miniaturisierung der<br />

Telemetriesender künftig gerechnet werden kann.<br />

Einen weiteren interessanten Forschungsaspekt stellt die Beziehung <strong>von</strong> insektivoren<br />

Nagern (z.B. Zelotomys hildegardeae <strong>und</strong> Lophuromys ansorgei.) sowie <strong>von</strong> Spitzmäusen<br />

zu Termitenbauen dar, die sowohl eine wichtige Nahrungsquelle sind als auch Unter-

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