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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Diskussion 177<br />

Die Diskrepanz zwischen Diversität <strong>und</strong> Evenness wird besonders bei der Fläche<br />

Kyambura Fig Tree (G2) deutlich (vgl. 4.2.5). Diese Fläche mit der höchsten Artenzahl<br />

<strong>und</strong> der höchsten Diversität wies nur eine gemäßigte Evenness auf. Die Ursache für die<br />

Diskrepanz liegt in dem relativ hohen Anteil an Arten mit niedrigen Individuenzahlen, die<br />

zwar eine hohe Diversität, dafür aber eine entsprechend geringere Evenness bewirken.<br />

Mit der Berechnung der Evenness als Ausbildungsgrad der Diversität wird der Einfluß <strong>von</strong><br />

Einzelindividuen zusätzlicher Arten relativiert (MÜHLENBERG 1993).<br />

Die Artendiversität ist je nach Graslandtyp verschieden, wobei auch DELANY (1964b) <strong>und</strong><br />

ADLER (1995) größere Diversitäten in dichtem Grasland wie z. B. Imperata-Cymbopogon-<br />

Bestand feststellten als <strong>im</strong> Buschland-Grasland. Für die Verbreitung <strong>und</strong> Ab<strong>und</strong>anz der<br />

Kleinsäuger ist dabei nicht die Natur der Vegetation allein wichtig, sondern auch in<br />

welchem Ausmaß das Habitat durch Großsäuger <strong>und</strong> Feuer modifiziert wird. Nach Feuern<br />

erfolgte die Erholung der Kleinsäugerpopulationen auf den Flächen innerhalb weniger<br />

Monate (vgl. 4.3.1) <strong>und</strong> damit wesentlich schneller als in gemäßigten Breiten, wo sie etwa<br />

2 Jahre dauern kann (COOK 1959, LAWRENCE 1966). Dieses steht ohne Zweifel <strong>im</strong><br />

Zusammenhang mit der höheren Produktivität in den Tropen, wo die Regeneration <strong>von</strong><br />

Futter <strong>und</strong> Deckung sehr schnell erfolgt. Die Regeneration der Flächen war aber aufgr<strong>und</strong><br />

der unterschiedlichen Nutzung durch Großsäuger sehr verschieden. Im Imperata-<br />

Cymbopogon-Grasland bildete sich <strong>im</strong> Vergleich zum stark beweideten Buschland-<br />

Grasland-Mosaik bereits innerhalb weniger Wochen eine dichte Pflanzendecke aus<br />

(Abb. 11), die auch aufgr<strong>und</strong> des geringen Weidedrucks bis zum nächsten Feuer relativ<br />

unverändert blieb <strong>und</strong> damit eine höhere Samenrate sowie konstantere Bodenfeuchte<br />

aufwies.<br />

Der Wechsel in der Artenzusammensetzung nach einem Feuer steht nach BECK & VOGL<br />

(1972) direkt mit dem Wechsel der Vegetation in Zusammenhang. Ein Feuer verändert<br />

nicht nur die Physiognomie der Vegetation, sondern auch das Futterangebot <strong>und</strong> die<br />

Charakteristika der Mikrohabitate. Ob sich die Artendiversität während der Sukzession<br />

vergrößert, ist nach ODUM (1980) da<strong>von</strong> abhängig, ob der Zuwachs an potentiellen<br />

Nischen die gegenteilige Wirkung <strong>von</strong> wachsender Populationsgröße <strong>und</strong> Konkurrenz<br />

übertrifft. Die Feuer in meiner Untersuchung bewirkten nachfolgend ständige<br />

Veränderungen in der Artengemeinschaft, da <strong>im</strong> Laufe der Regeneration einige Arten je<br />

nach vorherrschenden Bedingungen offenbar bevorzugt, andere benachteiligt wurden<br />

(vgl. 4.3.1). Auf diese Weise kann eine große Anzahl <strong>von</strong> Arten in relativ hoher Ab<strong>und</strong>anz<br />

in einem Gebiet leben <strong>und</strong> eine hohe Artendiversität bedingen. Nach NEAL (1970) würde

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