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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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176 Diskussion<br />

Streßsituation am Ende der Trockenzeit, die durch verringerte Futterqualität <strong>und</strong><br />

Wasserdefizit bei hohen Populationsdichten <strong>und</strong> intraspezifischer Konkurrenz geprägt ist.<br />

5.5 Artendiversität<br />

Die Diversität ist ein Strukturmerkmal <strong>von</strong> Ökosystemen <strong>und</strong> stellt einen Indikator für den<br />

Zustand einer Biozönose <strong>und</strong> damit auch für den <strong>von</strong> ihr besiedelten Biotop dar (NAGEL<br />

1977, MÜHLENBERG 1993). Als Maß für die Diversität kann das Verhältnis zwischen Arten<strong>und</strong><br />

Individuenzahl einer Lebensgemeinschaft dienen (HEINRICH et al. 1988). Nach ODUM<br />

(1980) besteht eine direkte Korrelation zwischen Diversität <strong>und</strong> Stabilität bzw.<br />

Regulierungsmöglichkeit des Systems, wobei allerdings nach anderen Autoren (vgl.<br />

MÜHLENBERG 1993) solch ein unmittelbarer Zusammenhang nur für anthropogene <strong>und</strong><br />

nicht für natürliche Ökosysteme besteht.<br />

Die Habitatdiversität, als Funktion <strong>von</strong> Heterogenität <strong>und</strong> Komplexität des Habitats, ist<br />

nach Meinung vieler Autoren ein wichtiger Faktor für die Artendiversität (vgl. ADLER 1995).<br />

Habitate mit einem hohen Grad an Heterogenität weisen generell eine vielfältigere Fauna<br />

auf als weniger heterogene (DELANY 1972, HAPPOLD 1983). Nach MÜHLENBERG (1993)<br />

best<strong>im</strong>men Nahrungsangebot, Struktur- <strong>und</strong> Mikrokl<strong>im</strong>afaktoren die Artendiversität. In<br />

strukturreichen Habitaten ist die Artendiversität aufgr<strong>und</strong> der Nischendifferenzierung <strong>und</strong><br />

Ressourcenaufteilung höher, wobei letzteres die Koexistenz <strong>von</strong> ökologisch ähnlichen<br />

Arten ermöglicht. Dennoch fanden DELANY (1964b) <strong>und</strong> ADLER (1995) in strukturell<br />

einfachen Habitaten wie Grassavannen größere Diversitäten an Muriden als in komplexen<br />

Waldhabitaten, wobei die Arten dann morphologisch <strong>und</strong> ökologisch weniger ähnlich<br />

waren.<br />

Die Fläche Kyambura Fig Tree (G2) wies die höchste Artendiversität auf, wobei<br />

insbesondere der Unterschied zu der anderen Imperata-Cymbopogon-Fläche <strong>im</strong><br />

Kratergebiet (G1) auffällig ist (vgl. 4.2.5). Von den Buschland-Grasland-Flächen wies<br />

Mweya Peninsula (BG3) als strukturreichste Fläche trotz größten Weidedrucks <strong>und</strong><br />

spärlichster Vegetationsdecke die höchste Artendiversität auf. Die Fläche Hippo Pool<br />

(BG2) hingegen zeigte bei ihrem fast unveränderten Vegetationsbestand über das ganze<br />

Jahr, bedingt durch geringen Weidedruck <strong>und</strong> Fehlen <strong>von</strong> Feuern, die geringste<br />

Artendiversität. So fand auch MUGANGA (1989) geringere Diversitäten <strong>im</strong> Pr<strong>im</strong>ärwald des<br />

Kibale Forest National Park (Uganda) als <strong>im</strong> benachbarten Sek<strong>und</strong>ärwald.

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