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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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174 Diskussion<br />

wobei Männchen <strong>im</strong> gleichen Zeitraum höhere Gewichte erreichten. So fing ich auf der<br />

Fläche G1 Anfang Februar 1996 3 Jungtiere (1, 2) <strong>von</strong> 30 g, wobei das Männchen<br />

nach 5 Wochen 43 g wog, die Weibchen erst 38 g. Nach weiteren 9 Wochen war das<br />

Gewicht der Weibchen unverändert, das des Männchens war nun 48 g. In der nächsten<br />

Regenzeit Oktober/November 1996 hatte das verbliebene Weibchen sein Max<strong>im</strong>algewicht<br />

<strong>von</strong> 42 g erreicht, das Männchen seines <strong>von</strong> 54,5 g. In Crater Road (BG1) Mitte<br />

Dezember 1996 fing ich 2 Tiere mit jeweils 26 g, wobei das Männchen nach 7 Wochen<br />

44 g wog, das Weibchen 39 g. Berücksichtigt man bei der Gegenüberstellung der<br />

Gewichtsentwicklungen der genannten Individuen beider Flächen die verschiedenen<br />

Zeitspannen <strong>von</strong> 5 bzw. 7 Wochen sowie, daß diese Tiere aus Würfen <strong>von</strong> Mitte bis Ende<br />

der vorherigen Regenzeit stammen mußten, scheint die Gewichtsentwicklung zumindest<br />

ab etwa 30 g ähnlich zu verlaufen.<br />

Erste sexuelle Aktivität trat bei Männchen <strong>und</strong> Weibchen aller Populationen erst bei >30 g<br />

Körpergewicht auf, bei den Flächen BG1 <strong>und</strong> BG2 lag die Grenze erst bei >40 g.<br />

Statistische Auswertungen zeigten, daß Männchen <strong>und</strong> Weibchen der verschiedenen<br />

Populationen bei gleichen Gewichtsklassen sexuell aktiv wurden, wogegen nur die<br />

Männchen in Crater Outer Slope (G1) eine Ausnahme darstellten, da sie bei niedrigeren<br />

Gewichten sexuell aktiv wurden als die Weibchen. Auffällig war zudem, daß die Tiere <strong>von</strong><br />

Mweya Peninsula (BG3) sexuelle Aktivität bei niedrigsten Gewichten zeigten. Meine<br />

Bef<strong>und</strong>e decken sich in etwa mit den Angaben <strong>von</strong> NEAL (1967, 1977b), der 35 g als<br />

Pubertätsgewicht für M. natalensis angibt. Diese Werte sind geringer als die Angaben <strong>von</strong><br />

39-45 g anderer Autoren (BRAMBELL & DAVIS 1941, OLIFF 1953, CHAPMAN et al. 1959,<br />

DIETERLEN 1967b, TAYLOR & GREEN 1976), wobei nach BRAMBELL & DAVIS (1941) <strong>und</strong><br />

CHAPMAN et al. (1959) Männchen ihre erste sexuelle Aktivität bei etwas höheren<br />

Gewichten zeigen als die Weibchen. Nach JOHNSTON & OLIFF (1954) erreichen die<br />

Weibchen erst nach etwa 3,5 Monaten bei etwa 39 g ihren ersten Östrus, wohingegen<br />

Arvicanthis bereits nach 1 Monat bei etwa 45 g sexuell aktiv sein kann (TAYLOR & GREEN<br />

1976). Im Gegensatz zu L. striatus <strong>und</strong> A. nairobae erreicht M. natalensis ihre Reife damit<br />

selten in der Fortpflanzungsperiode in der sie geboren wurde, sondern reproduziert sich<br />

erst in der folgenden Fortpflanzungsperiode, überlebt aber selten bis zur darauffolgenden<br />

(NEAL 1967, 1977b, CHEESEMAN 1975, LEIRS et al. 1993). Nach COETZEE (1965) <strong>und</strong> NEAL<br />

(1977b) reifen Männchen 1 Monat vor den Weibchen. Da die Reproduktion eher mit der<br />

Größe bzw. dem Gewicht eines Tieres in Verbindung steht als mit dem Alter (LEIRS et al.<br />

1990a), erklärt sich die vorzeitige Reife der Männchen durch ihr schnelleres Wachstum.<br />

Auch der Bef<strong>und</strong>, daß Männchen <strong>und</strong> Weibchen erste sexuelle Aktivität bei gleicher

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