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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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170 Diskussion<br />

Beziehung zwischen reproduktiver Saisonalität <strong>und</strong> Regenmuster erklären. Darüber<br />

hinaus können auch Hormone der Insekten bei Wirbeltieren einen St<strong>im</strong>ulus darstellen<br />

(vgl. SWANEPOEL 1980). Da Insekten vermehrt in der Regenzeit auftreten, ist dies als<br />

Auslöser bei der omnivoren M. natalensis nicht auszuschließen. Die Hemmung der<br />

Fortpflanzung wird vermutlich durch einen Wechsel des energetischen Bedarfs,<br />

l<strong>im</strong>itierendes Futterangebot oder verringerte Futterqualität bewirkt (LEIRS et al. 1994). So<br />

n<strong>im</strong>mt FIELD (1975) an, daß das Futter während der Trockenzeit nicht genügend Protein<br />

enthält, Wassermangel zusätzlich den Proteinmetabolismus beeinträchtigt, was zur<br />

Hemmung der Fortpflanzungsaktivität führt.<br />

Das Geschlechterverhältnis variierte in allen Populationen <strong>von</strong> Fangserie zu Fangserie<br />

<strong>und</strong> zeigte, <strong>von</strong> einer Ausnahme abgesehen, keine signifikanten Unterschiede. Auf den<br />

Imperata-Cymbopogon-Flächen (G1, G2) war das gef<strong>und</strong>ene Geschlechterverhältnis <strong>im</strong><br />

Mittel aber eher zu Gunsten der Männchen verschoben, was aber hier zum Teil auf der<br />

schlechteren Fängigkeit der Weibchen beruhte (vgl. 4.3.2.3). Auf den Buschland-<br />

Grasland-Flächen (BG1, BG4) gab es eher ein Verhältnis zu Gunsten der Weibchen. Auf<br />

der Fläche G1 war die Männchenrate <strong>im</strong> Februar <strong>und</strong> März 1996 signifikant >0,5. Die<br />

Fängigkeit der Weibchen war zu dieser Zeit aber nicht wesentlich schlechter als die der<br />

Männchen <strong>und</strong> kann diesen großen Männchenüberschuß nicht erklären. Die geringen<br />

Aktionsweiten in diesen Monaten (Abb. 32) weisen auf eine geringe Mobilität <strong>und</strong> damit<br />

auf eine eventuell schlechtere Erfaßbarkeit der Tiere hin (vgl. DIETERLEN 1967b). Ob<br />

dieses hier insbesondere auf die Weibchen zutrifft, ist der geringen Datenmenge nicht<br />

eindeutig zu entnehmen. Eine verringerte Mobilität aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong> Reproduktion kommt für<br />

diese Zeit als Begründung nicht in Frage. DUPLANTIER et al. (1996) beschreiben zwar ein<br />

ausgewogenes Geschlechterverhältnis bei Geburt <strong>und</strong> Entwöhnung, aber andere Autoren<br />

fanden meist einen Männchenüberschuß (MEESTER 1960, CHEESEMAN & DELANY 1979,<br />

LEIRS et al. 1993, OGUGE 1995), selten einen leichten Weibchenüberhang (OLIFF 1953,<br />

COETZEE 1965), geben aber keine Erklärungen dafür.<br />

Die Altersstrukturen der Populationen in Crater Outer Slope (G1) <strong>und</strong> Crater Road (BG1)<br />

variierten während des Jahres. Auf der Fläche BG1 verschwanden mit Eintritt junger Tiere<br />

in die Population sehr bald die alten Tiere, wobei diese Dynamik auf der Fläche G1 nicht<br />

so deutlich ausgeprägt war. NEAL (1967, 1977b) beschreibt ebenfalls für M. natalensis <strong>im</strong><br />

Gebiete der Fläche Crater Road (BG1) eine Alterstruktur, die den Fortpflanzungszyklus<br />

reflektiert. Auch er fand, daß die meisten adulten Tiere gleich nach der Fortpflanzung<br />

verschwanden <strong>und</strong> beschreibt einen fast vollständigen Turnover alle 6 Monate, was nach

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