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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Diskussion 169<br />

Weibchen in Kyambura Fig Tree (G2) statistisch belegt ist. Daß sich dieser<br />

Zusammenhang für die Weibchen nicht so ausgeprägt darstellt, liegt daran, daß ihre<br />

Reproduktionsphase meist erst Mitte der Regenzeit begann <strong>und</strong> weit in die Trockenzeit<br />

hinein reichte. In der feuchten Trockenzeit Juni-September 1996 wurden zudem auf der<br />

Fläche G1 <strong>im</strong> Juli <strong>und</strong> August trächtige Weibchen festgestellt, in BG1 <strong>und</strong> BG2 auch <strong>im</strong><br />

September. Die Länge der Fortpflanzungsperiode ist durchaus variabel <strong>und</strong> verlängert<br />

oder verkürzt sich in Abhängigkeit vom frühzeitigen Beginn der Regen- <strong>und</strong> Trockenzeit<br />

(DELANY & NEAL 1969, FIELD 1975). Nach LEIRS et al. (1990b) ist für die Reproduktion<br />

nicht nur die Regenmenge als solche, sondern auch deren zeitliche <strong>von</strong> Bedeutung <strong>und</strong><br />

kann hier die vermutlich kontinuierliche Reproduktion erklären. Die Anteile an sexuell<br />

aktiven Tieren der Flächen G1, BG1 <strong>und</strong> BG4 sind vergleichbar, aber die der anderen<br />

Flächen lagen darunter. Mit Ausnahme der Population Mweya Peninsula (BG3) wiesen<br />

die Männchen höhere Anteile an sexueller Aktivität auf als die Weibchen, wobei der<br />

Unterschied in Crater Outer Slope (G1) <strong>und</strong> Crater Road (BG1) signifikant war. Nach<br />

NEAL (1967, 1977b) ist der Anteil sexuell reifer Männchen mit der Fortpflanzungsaktivität<br />

der Weibchen korreliert <strong>und</strong> <strong>im</strong> Gegensatz zu BRAMBELL & DAVIS (1941) <strong>und</strong> CHAPMAN<br />

et al. (1959) beschreibt er auch für die Männchen eine gewisse Saisonalität der<br />

Fortpflanzung. Das kann ich für die Flächen G1 <strong>und</strong> BG1 bestätigen. Nach COETZEE<br />

(1965) <strong>und</strong> NEAL (1967) regulieren nicht die Männchen den Zeitpunkt der Fortpflanzung,<br />

sondern die Weibchen sind die Determinanten.<br />

Was die Saisonalität <strong>im</strong> Einzelnen verursacht, ist noch nicht geklärt. Der<br />

Fortpflanzungspeak fällt mit den besten Habitatbedingungen zusammen. So bietet die<br />

durch Regen bedingte üppige Vegetation gute Deckung, ausreichend Nahrung, weniger<br />

extreme Bodentemperaturen <strong>und</strong> eine Bodenfeuchte, die das Graben <strong>und</strong> den Nestbau<br />

(CHAPMAN et al. 1959) ermöglicht. In Lebensräumen höherer Breiten stellen neben dem<br />

Niederschlag auch Temperaturen <strong>und</strong> Photoperiode Determinanten für die sexuelle<br />

Aktivität dar (BRONNER et al. 1988). Die Nahrungsquantität allein bewirkt nach TAYLOR &<br />

GREEN (1976) <strong>und</strong> LEIRS et al. (1994) nicht die Auslösung der Fortpflanzungsperiode,<br />

kann sie aber verlängern. Nahrungsüberfluß kann höhere Dichten, schnellere Gewichtszunahmen,<br />

erhöhte Reproduktion sowie höhere Überlebensraten bewirken (TAYLOR &<br />

GREEN 1976, HUBERT et al. 1981). Die Nahrungsqualität ist offenbar entscheidender als<br />

die Nahrungsquantität, wobei LEIRS et al. (1994) exper<strong>im</strong>entell nachweisen konnten, daß<br />

sprießendem Gras, eventuell über den Wirkstoff 6-MBOA, eine Triggerfunktion für die<br />

Aktivität zukommt. Andere Autoren sehen einen Zusammenhang zwischen Reproduktion<br />

<strong>und</strong> Reifung <strong>von</strong> Samen wie bei A. niloticus (DELANY & ROBERTS 1978). Beides würde die

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