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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Diskussion 167<br />

Gewichtsentwicklung eines Tieres entschärft diese Annahme: während 12 Wochen (z. T.<br />

in der Regenzeit August-November 1996) kam es <strong>von</strong> 35 g auf nur 64 g. Die langsamere<br />

Wachstumskurve in Crater Road (BG1) deutet auf subopt<strong>im</strong>ale Habitatbedingungen hin<br />

(DELANY & MONRO 1985). Eine genetische Variation ist nach NEAL (1981) zwar denkbar,<br />

aber er wie auch DELANY & MONRO (1985) halten die Nahrungsqualität für diese<br />

Unterschiede entscheidend.<br />

In instabilen Lebensräumen wie Crater Road (BG1) verlagern Populationen nach NEAL<br />

(1981,1986) ihre Investition auf das Populationswachstum verb<strong>und</strong>en mit der Abnahme<br />

der Lebensspanne <strong>und</strong> dem Anstieg der Turnover-Rate. Ersteres kann hier nicht<br />

eingeschätzt werden, aber die mittlere Aufenthaltsdauer bzw. Überlebensdauer war in<br />

Crater Road (BG1) signifikant kürzer, die Turnover-Rate höher als in Hippo Pool (BG2)<br />

(vgl. 4.3.3.2 <strong>und</strong> 4.3.3.4). So wurden in Crater Road (BG1) nur 29,6 % der Tiere über 5<br />

Wochen erfaßt, in Hippo Pool (BG2) waren es dagegen etwa doppelt so viele. Da die<br />

Überlebensdauer aber nicht der tatsächlichen Lebensspanne entspricht, betrachtet man<br />

besser einzelne Kohorten, die außer Immigranten hier in erster Linie Juvenile bzw.<br />

Subadulte umfaßten. So zeigten einige Kohorten in Hippo Pool (BG2) ein<br />

durchschnittliches Überleben <strong>von</strong> bis zu 15 Wochen. Berücksichtigt man die Zeit<br />

zwischen Geburt <strong>und</strong> dem möglichen Erfassen in einer Fangserie, so ist für die Mehrzahl<br />

der Tiere in Hippo Pool (BG2) eine Lebensspanne <strong>von</strong> 6 Monaten denkbar. Aufgr<strong>und</strong> des<br />

geringen Datenmaterials in Crater Road (BG1) ist hier eine Abschätzung schwierig, aber<br />

die Ausprägung der Kohorten <strong>und</strong> die geringe Aufenthaltsdauer sprechen für eine<br />

geringere Lebensspanne, obwohl gerade hier ein Männchen über fast ein Jahr erfaßt<br />

wurde. In Siedlungsnähe der Mweya Peninsula fand NEAL (1967) für die meisten Tiere<br />

eine Lebensspanne <strong>von</strong> 6-9 Monaten, selten <strong>von</strong> 1 Jahr, wobei diese vergleichsweise<br />

hohe Lebensspanne mit dem konstant guten Nahrungsangebot <strong>und</strong> dem verminderten<br />

Prädationsdruck zu erklären ist. Unter anderen ökologischen Bedingungen erreichten in<br />

Nakuru/Kenya (DELANY & MONRO 1986) nur 25 % der Neugeborenen <strong>von</strong> A. niloticus ein<br />

Alter <strong>von</strong> 2 Monaten, 19 % lebten bis zu 4 Monaten.<br />

In Crater Road (BG1) bewirkten die durch Feuer <strong>und</strong> starke Beweidung verschlechterten<br />

Nahrungs- <strong>und</strong> Habitatbedingungen vermutlich einen physiologischen Streß, der sich auf<br />

Körpergröße, Wachstumsrate, Überlebensrate, Reproduktionsrate, Wurfgröße <strong>und</strong><br />

Vitalität der Jungen auswirkte. Auch SICARD et al. (1994) fanden größere, weniger<br />

aggressive Tiere in Habitaten mit stabilen trophischen Ressourcen, kleinere dagegen in<br />

Habitaten mit variierenden Ressourcen. Eine durch abnorme Regenfälle geförderte

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