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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Diskussion 165<br />

wobei kurzfristige Überschwemmungen die Nestlinge dez<strong>im</strong>ieren können (DIETERLEN<br />

1967b, NEAL 1967). Eine schützende Verhaltensweise wie der Zitzentransport einiger<br />

Nagerarten (vgl. DIETERLEN 1967b), <strong>von</strong> mir auch bei Aethomys kaiseri beobachtet,<br />

existiert bei Arvicanthis nicht. Verluste kann die Art aber unter guten Habitatbedingungen<br />

wie die in Hippo Pool (BG2) schnell durch ihre besonders ausgeprägten Reproduktionsmerkmale<br />

wie kurze Tragzeit, post-partum-Östrus <strong>und</strong> schnelle Entwicklung<br />

kompensieren.<br />

Im Vergleich zu anderen afrikanischen Muriden (vgl. DELANY & HAPPOLD 1979) kann<br />

A. niloticus mit 18 Tagen (DAVIS 1963) eine relativ kurze Tragzeit haben; meist liegt sie<br />

aber zwischen 22-24 Tagen (GHOBRIAL & HODIEB 1982, DELANY & MONRO 1985, SICARD<br />

et al. 1994). Ein Wurf <strong>von</strong> A. nairobae erfolgte in einer SHERMAN-Falle in Hippo Pool<br />

(BG2) <strong>im</strong> Dezember 1996, aus dem sich folgern läßt, daß die Reproduktion schon <strong>im</strong><br />

November begann. Die Neugeborenen dieses Wurfes (4, 2) wogen je 4,5 g;<br />

Werte, die deutlich über denen anderer Autoren liegen. So gibt NEAL (1967, 1981) für das<br />

gleiche Gebiet Geburtsgewichte <strong>von</strong> 2,5-3,0 g an, anderswo wurden ähnliche Gewichte<br />

beschrieben: 3,1 g in Tanzania (SENZOTA 1990) <strong>und</strong> 3,0-3,5 (NEAL 1981) bzw. 4,3 in<br />

Kenya (DELANY & MONRO 1985). Beachtlich ist hierbei der enorme Unterschied des<br />

Gesamtgewichtes der Würfe in Hippo Pool (BG2) mit 26 g (n=6) <strong>und</strong> der Würfe in der<br />

Serengeti mit 12,4 g (n=4) (SENZOTA 1990).<br />

NEAL (1967, 1981) gibt Wurfgrößen <strong>von</strong> 4,4 (2-10) auf der Mweya Peninsula an, für das<br />

Kratergebiet dagegen nur 3,6 (1-5). Er begründet die höhere Wurfgröße wie auch die<br />

hohe reproduktive Aktivität auf der Mweya Peninsula durch die mit der Siedlungsnähe<br />

verb<strong>und</strong>enen besseren Ernährungsbedingungen <strong>und</strong> sieht diesen Zusammenhang auch<br />

bei anderen Autoren (vgl. HAPPOLD 1966, MISONNE & VERSCHUREN 1966). Auch Tiere aus<br />

Laborhaltung weisen höhere Wurfzahlen auf: DAVIS (1963): 5,3 (1-10), TAYLOR & GREEN<br />

(1976): 6,0 (2-12). Es ist wahrscheinlich, daß die Wurfgröße als auch die Geburtsgewichte<br />

je nach Population <strong>und</strong> Jahreszeit verschieden sind. So fand NEAL (1981) <strong>im</strong><br />

Queen Elizabeth National Park die größten Würfe am Ende der Regenzeit. Darüber<br />

hinaus kann die Wurfgröße auch durch die Größe des Muttertieres beeinflußt werden<br />

(HANNEY 1965, NEAL 1967, 1981, DELANY 1971). Die Wurfgröße <strong>und</strong> das Wurfgewicht in<br />

Hippo Pool (BG2) könnten auch hier mit dem hohen Gewicht der Weibchen erklärt<br />

werden, wobei ein saisonaler Zusammenhang nicht ausgeschlossen ist.

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