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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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164 Diskussion<br />

wesentlichen auf dem Eintritt <strong>von</strong> Jungtieren in die Population. Das Feuer 8/96 hatte<br />

demnach kurzfristig gesehen keine negativen Auswirkungen auf Populationsentwicklung<br />

bzw. Reproduktion, hatte möglicherweise sogar eine initiierende Wirkung, was durch das<br />

plötzliche Auftreten <strong>von</strong> Juvenilen nach dem Feuer 2/97 <strong>im</strong> März 1997 bekräftigt wird. So<br />

werden <strong>von</strong> verschiedenen Autoren best<strong>im</strong>mte biochemische Inhaltsstoffe in ke<strong>im</strong>enden<br />

Pflanzen als Auslöser für die reproduktive Aktivität betrachtet (NEGUS & BERGER 1977,<br />

DELANY & MONRO 1986, NEAL 1986). Im Juni 1996 war die höchste Zuwachsrate zu<br />

verzeichnen. Es ist denkbar, daß der erhöhte Anteil an Juvenilen <strong>im</strong> August 1996 auf die<br />

post-partum-Östren der Weibchen zurückgeführt werden kann, sich aber auch in der<br />

frühen Trockenzeit geborene Jungtiere an der Reproduktion beteiligt hatten.<br />

Der Eintritt der größten Kohorten in die Population in Hippo Pool (BG2) erfolgte in der<br />

Regen- als auch in der Trockenzeit <strong>und</strong> läßt sich auch hier auf Reproduktion zurückführen<br />

(Abb. 19, Abb. 24b). Tiere aus Kohorten der frühen Regenzeit hatten eine längere<br />

Überlebensdauer als Tiere aus späteren Kohorten, was durch bessere<br />

Nahrungsbedingungen erklärt werden kann. Ein Populationszuwachs war während der<br />

feuchten Monate <strong>im</strong>mer zu verzeichnen, aber in den trockenen Monaten Juli 1996 <strong>und</strong><br />

Februar 1997 war trotz des Nachweises <strong>von</strong> laktierenden Weibchen vorangegangener<br />

Monate eine Dichteabnahme festzustellen. Eine erfolglose Jungenaufzucht sowie die<br />

geringere Überlebensdauer der vorherigen Kohorten waren vermutlich ausschlaggebend<br />

für die Reduzierung. NEAL (1981) <strong>und</strong> SICARD et al. (1993) schreiben hohen<br />

Temperaturen verb<strong>und</strong>en mit Streß durch Wassermangel einen fortpflanzungshemmenden<br />

Effekt zu. NEAL (1967) fand zudem für A. niloticus (A. nairobae) <strong>im</strong> gleichen<br />

Untersuchungsgebiet eine hohe Resorptionsrate während der Trockenzeit. Die<br />

Populationsabnahme <strong>im</strong> Februar 1997 könnte auch dichtebedingt sein: NEAL (1981)<br />

beobachtete einen Populationsrückgang bei hoher Dichte <strong>und</strong> einem sich verringernden<br />

Nahrungsangebot. Die sehr geringen gef<strong>und</strong>enen Dichten in Hippo Pool (BG2) <strong>im</strong><br />

Untersuchungsjahr 1995 dürften zum Großteil methodisch bedingt sein (vgl. 3.1.2);<br />

welche weiteren Einflüsse hier zum Tragen kamen ist unklar.<br />

Außer der Vegetation wirken weitere Faktoren wie Freßfeinde, Parasiten, Krankheiten<br />

<strong>und</strong> Witterungseinflüsse auf eine Populationsentwicklung. So beobachtete ich auf der<br />

Fläche Hippo Pool (BG2) ab Juli 1996 regelmäßig Invasionen <strong>von</strong> Treiberameisen<br />

(Anomma sp., Dorylidae), denen sicher ein beträchtlicher Teil der Jungtiere zum Opfer fiel<br />

<strong>und</strong> die so die Populationsdichten beeinflußten. Der verringerte Populationszuwachs <strong>im</strong><br />

Oktober 1996 könnte auf die extrem hohen Regenfälle (Abb. 6) zurückgeführt werden,

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