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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Diskussion 163<br />

Hippo Pool (BG2) A. nairobae ein feuchteres <strong>und</strong> „kühleres“ Mikrokl<strong>im</strong>a bot als die<br />

Kurzgrassavanne in Crater Road (BG1), wo diese Bedingungen durch Feuer zeitweilig<br />

noch verschärft wurden. Auch TAYLOR & GREEN (1976) betrachten die Deckung als<br />

regulierenden Faktor für die Fortpflanzungsaktivität.<br />

In beiden Populationen (BG1, BG2) zeigten die Weibchen höhere sexuelle Bereitschaft<br />

als die Männchen, wobei diese bei den Männchen der Fläche BG1 mit der Zahl<br />

konkurrierender Männchen zunahm. Das Geschlechterverhältnis variierte in beiden<br />

Populationen <strong>von</strong> Fangserie zu Fangserie, zeigte aber keine statistischen Unterschiede,<br />

war aber in Hippo Pool (BG2) etwas zugunsten der Männchen verschoben, dagegen in<br />

Crater Road (BG1) umgekehrt. Die leichte Unterrepräsentierung der Männchen in BG1<br />

läßt sich auf ihre verringerte Fängigkeit (vgl. 4.3.3.1) zurückführen, die vermutlich durch<br />

eine reduzierte Mobilität der Männchen mit geringerer sexuellen Bereitschaft zu erklären<br />

ist. In BG2 waren keine geschlechtlichen Unterschiede in der Fängigkeit zu verzeichnen,<br />

aber es ist denkbar, daß der leicht erhöhte Männchenüberschuß auf dem Nichterfassen<br />

<strong>von</strong> reproduzierenden Weibchen basiert.<br />

Die Altersstrukturen der Populationen BG1 <strong>und</strong> BG2 unterschieden sich wesentlich.<br />

Während in Hippo Pool (BG2) das ganze Jahr 1996 hindurch alle Gewichtsklassen<br />

vertreten waren, war die Altersstruktur in Crater Road (BG1) durch eine dynamische<br />

Verschiebung der Gewichtsklassen geprägt. Die durchschnittlichen Gewinn- <strong>und</strong><br />

Verlustraten waren hier ausgeglichen (Tab. A13), d. h. mit Hinzukommen <strong>von</strong> Juvenilen<br />

verschwanden alte Tiere. Verb<strong>und</strong>en damit ergab sich ein relativ hoher Turnover, der<br />

sonst nur noch bei M. natalensis der gleichen Fläche (BG1) gef<strong>und</strong>en wurde. NEAL (1981)<br />

sieht einen Zusammenhang zwischen hohen Turnover-Raten <strong>und</strong> der Instabilität eines<br />

Habitats, wobei Feuer als wesentlicher Störfaktor betrachtet wird (DELANY 1964b, NEAL<br />

1970). Die größten Turnover-Raten waren in Crater Road (BG1) tatsächlich nach den<br />

Feuern nachzuweisen. Trotz sehr hoher Verluste, wurden aber aufgr<strong>und</strong> des<br />

gleichzeitigen Auftretens <strong>von</strong> Juvenilen sogar positive Zuwachsraten verzeichnet<br />

(Tab. A13). Der Eintritt der größten Kohorten in die Population erfolgte in der Trockenzeit<br />

<strong>und</strong> ist auf Reproduktion zurückzuführen (Abb. 18, Abb. 24a). NEAL (1967) beschreibt für<br />

das gleiche Gebiet auch Juvenile am Ende der Regenzeit, womit auch bei dieser<br />

Untersuchung aufgr<strong>und</strong> laktierender Weibchen <strong>im</strong> April <strong>und</strong> November 1996 zu rechnen<br />

gewesen wäre; wegen des 2-monatigen Abstandes zwischen den Fangserien kann dies<br />

jedoch nicht bewiesen werden. In beiden Untersuchungsjahren lagen die Populationspeaks<br />

trotz des Feuers 8/96 in der gleichen Juni-September-Trockenzeit <strong>und</strong> beruhten <strong>im</strong>

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